Liebe Naturelle
Ja, unsere Geschichte ist ähnlich... Danke, dass du sie niedergeschrieben hast. <3
Mein damaliges Forum konnte ich leider nicht mehr finden. Aber vielleicht findest du selber ein anderes Forum, wo du dich anschliessen kannst.
Meine Tibet-Apso haben nicht so lange Haare. Ich wollte keine Showhunde, noch wollte ich mit ihnen züchten. Auch ist es in unseren Breitengraden für sie praktischer, im Sommer als auch Winter, kein so langes Fell mit sich tragen zu müssen. Sie schätzen es!
Ich habe kein Patent-Rezept, wie man am besten den Kiwu loslassen kann. Ich kann dir nur sagen, dass die Erinnerung an das Kind, welches nicht ausgetragen werden durfte, immer tief im Herzen verankert bleibt. Durch die Jahrzehnte ging das Kind, die Kinder, gedanklich in den Kiga, hätte den ersten Schultag gehabt, inzwischen wären sie in der Lehre. Erst letzthin meinten wir zueinander: " Was meinst Du, was wären sie geworden, beruflich? Was hätte sie gereizt? Wären sie mehr nach dir oder mir gekommen?» Haben sie eine Freundin, einen Freund? Es sind so gedankliche Spielereien!
Loslassen bedeutete für mich vor allem Frieden schliessen mit meinem Körper, der leider Gottes nicht so funktionierte, wie wir das gerne gehabt hätten.
Das Gefühl loslassen kam schleichend. Bei uns war zu der Zeit viel los. Beruflich bei meinem Mann. Da war zudem noch unsere Schwieger/Mutter, die uns das Leben bis zu ihrem Tod (mit ihrem Psychoterror) schwer machte. Heute kann ich es sagen, dass ich froh darüber bin, gab es keine Enkelkinder für sie!
Zudem suchten wir eine neue Wohnung, da ich nicht mehr 200 m neben einem Kiga, einer Primar-Sekundarschule wohnen wollte. Oft war der Hund nicht erlaubt, meist blitzten wir ab, da Familien mit Kindern bevorzugt wurden, dass wurde uns auch so mitgeteilt! Ja, als ungewollt Kinderlose musst du dir ein dickes Fell zulegen! So haben wir, nachdem wir uns auch diverse Häuser angeschaut hatten, mit den Banken uns austauschten, selber gebaut! Dank eines grosszügien zinslosen Darlehens meiner Eltern, konnten wir Grummelbärs Reich, ein kleines (in Deutschland vorgefertigtes) 5 ½ Zimmerhaus, auf dem Land, realisieren. Da kamen dann solche Kommentare, aus dem Umfeld:» Was ihr baut. Für wen denn, ihr habt ja keine Nachkommen!»
Hätten wir Kinder gehabt, gäbe es beide Hunde nicht, noch das kleine Haus…
Mein Mann schwieg anfangs darüber, wenn er wieder einmal gefragt wurde bei der Arbeit/Umfeld, ob er Kinder hat. Da sagte er nur, es habe nicht geklappt. Dann kamen die gutgemeinten oder hilflosen Ratschläge... das machte ihn dann wütend! So sagte ich: "Sag ihnen, dass wir viele FG's in Serie, zu verkraften hätten, dass ich kein Kind austragen kann! Das wurde dann wortlos verstanden! Und man hat ihn nicht mehr gefragt!
Wenn ich jemanden neu kennenlerne und die Frage nach Kindern kommt, sage ich, dass wir gerne Kinder gehabt hätten, ungewollt Kinderlos geblieben sind, ich nach den vielen FG's kein Kind austragen konnte. Ich habe kein Problem damit wenn ihr von euren Kinder erzählen wollt, ich höre euch gerne zu und schwatze mit! Ich erzählte dann auch Anekdoten von meinem Hund.. Da meinte mal eine Mutter: "Läck dein Hund ist ja wie ein Kind!" Ja, er konnte trotzen, wenn er etwas nicht bekam und auf den Boden werfen und keinen Schritt mehr machen!
Vor ein paar Jahren war ich bei einer Freundin eingeladen. Wir waren etwa 10 Frauen an einem langen Tisch. Da kam das Thema Kind auf. Jede erzählte von ihren Lieblingen und dann kam ich und noch eine Frau. Ich erzählte meine obige Geschichte, dass wir Abschied vom Kiwu genommen hätten, Ich sei die Adoptivmutter eines Vierbeiners geworden und wir sind damit glücklich… Die Frau neben mir schluckte und sagte: « Sie dachte immer, ihre Situation sei schlimm. Sie sei überhaupt nicht ss geworden, der Grund wurde nie gefunden. Sie hatten alles versucht, viel Geld liegen gelassen für ihren Traum… Wenn sie es sich so überlege, sei meine Geschichte schlimmer wie ihre, denn zu wissen, man wird schwanger, aber kann das Kind nicht halten…sei sicher sehr belastend gewesen…
Danach war es sehr ruhig an dem langen Tisch. Ich bin es gewohnt, dass nach meiner Geschichte immer alle schweigen und dann nicht getrauen, irgendetwas zu sagen. Ich sagte dann: «Erzählt weiter ich finde es sehr spannend euch zu lauschen und auch mal einen Input zu geben, auch wenn ihr, wie ihr jetzt wisst, keine Mutter bin!» Man vernahm dann ein Aufatmen und die Gespräche gingen weiter. Wir beiden ungewollt Kinderlosen tauschten uns über unsere Hunde aus und es stellte sich dann heraus, es gab noch mehr Hundehalter an dem langen Tisch, was vorher über die Kinder gequatscht wurde, endete mit Lachern über die jeweiligen Hunde und ihre Macken…
Ich habe auch schon festgestellt, dass Mütter und Väter zum Teil gar nicht wissen, wie sie mit uns umgehen sollen, sobald sie erfahren, dass wir keine Kinder haben. Für mich war es wichtig, dass man uns nicht ausgeschlossen hat.
Wobei in der Familie/Geschwister sind wir aussen vor an Weihnachten. Wir machen trotzdem alle Jahre unseren Weihnachtsbaum, beschenken uns und Hund, halten die Traditionen bei... es würde uns sonst etwas fehlen! Dann gibt es da noch das FaceTime nach Bayern, da können wir Live dabei sein, wie Freunde, deren Kinder sich am riesen Paket aus der Schweiz erfreuen... Mein Mann wurde so etwas wie ein Onkel für einen der Jungs. Die Mutter der Kinder lernte ich hier bei Swissmom kennen. Wir stellten fest, dass mein Mann und die ganze Familie ein Hobby teilen, worüber sie stundenlang fachsimpeln könnten. Beide Jungs liegen uns am Herzen...
Ich habe die letzten Jahre viel gesammelt, Bons Punkte und so, für Kinder...aus dem Bekanntenkreis...
Ich lese auch still bei Swissmom mit, dass ich so etwas auf dem Laufenden bin, dass ich meine Stimmzettel (Kita, Kiga, Schule betreffend) dass ich sie nicht mehr leer abgeben muss...Bei uns ist Abstimmen obligatorisch!
Das mit dem Kind ist für mich inzwischen auf einer anderen Ebene verankert... ein kleiner Teil Kind reicht mir!
Ich wünsche Dir frohe Festtage und einen guten Rutsch, sollten wir uns nicht mehr lesen
LG Conne