Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Anderswo
Anderswo
Es hat geregnet, wieder einmal viel geregnet.
Überall mokieren sich die Hausgärtner,
Weil freistehende Tomaten aufgeplatzt sind.
Dabei ist unsere Region so reich gesegnet
Mit Sonne und Wasser, Klimawiderwärter
Trägt anderswo hin der leichte Wind.
Hier haben die alten Tomatensorten
Den Regen sehr gut überstanden,
Dass sie jetzt wieder der Sonne zulächeln.
Hergeholt aus adriatischen Orten,
Wo sie sich vor Jahren im Regen wanden,
Wollen unseren Augen den Garten Eden zufächeln.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Schlaft mir nicht ein, Gesellen
Schlaft mir nicht ein, Gesellen
Schlaft mir nicht ein, Gesellen,
Schwieriges überwinden in Lebensschnellen,
Die sich manchmal sehr breit aufstellen
Wie Barrieren, Eisenbahnschwellen.
Doch wie in großen Meeren
Kann sich Eurer Leben dem erwehren,
Indem es erfindend darauf baut,
Dass sich verkrümelt, was nur laut.
Denn Wellen werden dann abflachen,
Retten so den Lebensnachen,
Wenn sie für uns wieder sanfter schwingen,
So wird das Leben auch gelingen.
Schlaft mir nicht ein, Gesellen,
Müsst Euch Eurem Schicksal stellen,
Hoffend, dass die Flut vorbei,
Euer Tagwerk wieder gerettet sei.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Schlaft mir nicht ein, Gesellen,
Schwieriges überwinden in Lebensschnellen,
Die sich manchmal sehr breit aufstellen
Wie Barrieren, Eisenbahnschwellen.
Doch wie in großen Meeren
Kann sich Eurer Leben dem erwehren,
Indem es erfindend darauf baut,
Dass sich verkrümelt, was nur laut.
Denn Wellen werden dann abflachen,
Retten so den Lebensnachen,
Wenn sie für uns wieder sanfter schwingen,
So wird das Leben auch gelingen.
Schlaft mir nicht ein, Gesellen,
Müsst Euch Eurem Schicksal stellen,
Hoffend, dass die Flut vorbei,
Euer Tagwerk wieder gerettet sei.
©Hans Hartmut Karg
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Ich will nicht Süßes, will nicht Saures
Ich will nicht Süßes,
will nicht Saures
Ich will nicht Süßes,
will nicht Saures,
keine traditionslose
Geschäftehuberei,
als wären wir hexengläubig,
statt Reformationsfeiern
den Rückfall
ins Mittelalter
erwünschten.
Was wir brauchen
ist Angstfreiheit,
sind Zeithoffnungen,
nicht den Pudel,
der mephistobegossen
sich in kindliche Seelenkleider
eingräbt, schwärzeverschossen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Brauchen wir das?
Brauchen wir das?
Dieses traditionslose Halloween,
Geboren aus wabernden Fürchtungen:
Sind diese nicht magischer Spleen,
Damit auf Ängste ein Loblied gesungen?
Wo bleibt das „FÜRCHTE DICH NICHT!“,
Wenn in wachsenden Nächten
Uns ein schreckendes Fratzengesicht
Angafft als Spiel dunkler Mächte?
Haben die uns in der Weltwirklichkeit
Als Angstverfolgte nicht längst am Bändel,
Wo doch überall verstellt unsere Freiheit
Und global Streit, Krieg und Händel?
Ich frage Euch: Brauchen wir das?
Werden nicht gespielte Drohgebärden real,
Selbst wenn sie nur gespielter Spaß,
Weil sie sich weiter verstärken zum Fanal?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Melvilles Bartleby
Melvilles Bartleby
Wenn das Entrückte sich mit Unfassbarem paart,
Das Abwendende mit Wegwürfen so nicht spart,
Geht Handlungsoffensive nicht mehr zusammen:
Man muss dann um Beziehungen sehr bangen.
Helfen will man doch dem Schwachen,
Will grn sein Gutes Leben überwachen,
Weil im Lebenslauf seltsame Schritte
Vielleicht vertreiben aus der Lebensmitte.
„Wir müssen reden!“ bringt nichts mehr,
Das Unverstandene wird zur Legion, die leer.
Dagegen kann Vernunft nichts mehr begehren
Sich gegen Verständnislosigkeit erwehren.
Hilfsabweisungen – sind sie komplexbeladen,
Liegt da kein Rettungsanker im Begnaden?
Bleibt dies als Dorn im Helferauge weiterhin,
Ganz ohne Ziel, ohn' Wert und ohne Sinn?
Bartleby ist zu nichts, für niemanden zu greifen,
Denn da ist nichts, es können keine Früchte reifen
Mit Neugierde, heil'gem Zwischen, Interesse,
Weil nichts mehr belebt den Tageslauf ermesse.
Wenn das Entrückte sich mit Unfassbarem paart,
Das Abwendende mit Wegwürfen so nicht spart,
Geht Handlungsoffensive nicht mehr zusammen:
Man muss dann um Beziehungen sehr bangen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Schärenromantik
Schärenromantik
Die Landschaften im Dämmertraum,
Ein Häuschenhalten auf den blanken Schären:
Von vielem Wasser hört er kaum,
Dass nichts die Ruhe kann sich da erwehren.
Er glaubt schon, dass dies aus ihm was macht,
Wenn er zu Gast im stillen Schärengarten
Der Liebe Knecht sein will für eine Nacht,
Wo niemand länger auf Sterne muss warten.
Ein Mann, sieht der noch Himmelssterne,
Wenn er so eifrig minnebeschäftigt
Und ohne Nachtvermeldung gerne
Den Willen zur Tat da, hier bekräftigt?
Felsspiegelung als hundertfaches Spiel,
Vor Augen Wasser und der Kiefernwald,
Der hell und offen wie ein lichter Bühl
Befreit von allem, das da vordem kalt.
Da trennt nichts, nichts wird dort verleidet,
Bleibt im Vereintsein Zukunftswähnen,
Wo diese Schärenwelt Seelen begleitet,
Mehr Bilder malt, als Wünsche können sehnen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Alle Kommunikation
Alle Kommunikation
Schlechte und schlimme Kommunikation
verbaut uns Verständigungskanäle,
schreibt nur vor, verbietet sogar,
überbewertet oft, vernebelt das Helle.
Gute, beste Kommunikation
überrollt und überfrachtet nicht,
will nicht überwältigen, sondern akzeptiert
im Gegenüber auch dessen ehrliche Ansichten.
Alle Kommunikation
steht und fällt mit diesem Zwischen.
Erst dort wird daraus dann keine Fron,
wenn sich rationale Gründe und Empathie mischen.
©Hans Hartmut Karg
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Du Leichtgewicht
Du Leichtgewicht
„Lasst dicke Männer um mich sein!“
Sagte Cäsar, der Zar-Kaiser-Urahn.
Ist das für die Schlanken nicht hundsgemein,
Denndie können doch auch gemütlich sein?
Naja, nicht jede Dicke wie jeder Dicke,
Welche ohnedies schwerer ihr Leben bestreiten,
Ziehen deshalb wirklich sogleich vom Leder,
Da sie ja auch unter Witzeleien leiden.
Du Leichtgewicht, mach's ihnen nicht schwer,
Gemütlichkeiten sollten wir akzeptieren,
Denn das Leben wird dann reicher und nicht leer,
Wenn wir uns zur Duldsamkeit führen.
©Hans Hartmut Karg
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Ach Amadeus, Du würdest weiter komponieren
Ach Amadeus,
Du würdest weiter komponieren
Ach Amadeus, Du würdest weiter komponieren
Und außerdem oftmals in Deiner Stadt umziehen,
Vergessen alle Welt um Dich, es gilt nach das Bemühen:
„Das Notensetzen versteh' ich – und das Dirigieren!“
Du würdest zu allen Schicksalszeiten komponieren,
Obleich die Weltgroßzügigkeiten übergangen,
Die Menschheit sehr banal mit mächtigem Verlangen
Befasst, worüber Du Dich würdest mokieren.
Dein geniales Selbst würde Weltkreisen nicht entfliehen,
Wo schöpferisch ein ADHS ward gerne angenommen
Und Du Dich zur Kunst immer wieder freigeschwommen,
Wo andere nur verquer und jammernd Wünsche bemühen.
Ach Amadeus, die Welt hat doch noch immer mit Musik
Von Dir gelebt, wo Dein Genie bis hierher lenkte Hörinstinkte,
Aus Deinen großen Tönen Frohes und Erlösung winkte
Und Du uns zeigtest, wie der Anspruch träumendes Geschick.
©Hans Hartmut Karg
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Im kleinen Wieseneck
Im kleinen Wieseneck
Was ich so lange nicht gesehen:
Im kleinen Wieseneck, da ist sie wieder:
Die gelbe Blume lässt geschehen,
Dass die Natur uns sendet Lieder
Was nirgendwo mehr felderblüht
Und wo versiegelt alle Flächen,
Da ist sie jetzt am Rande sehr bemüht
Und lässt hell ihre Farbe sprechen.
Im kleinen Wieseneck,
Um das sich niemand kümmert,
Ist mir ihr Blüh'n letzter Beleg,
Dass noch nicht alles verschlimmert.
©Hans Hartmut Karg
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Die Lust, etwas herzurichten
Die Lust, etwas herzurichten
Was wird das heute mir ein Glück,
Auf Haus, Garten und Pflege zu sehen.
Der Aktive hat dafür einen Blick
Und wird dem Tun mit Fleiß nachgehen.
Es gibt Wichtigeres, als das Autofahren
Oder wie wirr auf Monitore starren.
Gerade wer geistig jung an Jahren,
Der führe auch weiter den Arbeitskarren.
Nur noch sandeln und Spiele verlieren,
Das vertreibt den Menschen aus Möglichkeiten,
Denn wenn wir uns zu sinnvollen Taten führen,
Sichern wir uns Wohlstand – und Freiheiten.
Pflegend leben, fleißig werken,
Das gibt Mut und baut uns selbst auf.
Mit Nebensachen sich verzwergen
Führt in einen öden Lebenslauf.
©Hans Hartmut Karg
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Kannste was, dann biste was
Kannste was, dann biste was
Haste was, dann biste was,
So geht leider die alte Mär'.
Weißt Du was und kannste was
Hilft Dir das wirklich mehr.
Es reicht nicht, auf dem auszuruh'n,
Was man ererbt von den Vorfahren.
Man muss schon selber etwas tun
Und hin zu eigener Arbeit fahren.
Kannste was, dann biste was,
Überall wird man Dich wollen,
Denn mit Fleiß ohne Unterlass
Wächst Dir zu das Wohlwollen.
©Hans Hartmut Karg
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Es gibt Dinge, die macht man nicht
Es gibt Dinge, die macht man nicht
Man denunziert nicht, wird nicht zum Verräter,
Man bombt nicht herum, wird kein Attentäter,
Zerstört nicht, was andere mühsam erschaffen
Und macht sich nicht zum geilgierigen Affen.
Man beklaut keinen, baut sich daran gar auf,
Nimmt auch keine Häme schäbig in Kauf,
Erfreut sich auch daran, was andere haben
Und wird sich an Schadenfreude nicht laben.
Man überlistet nicht und betrügt niemanden,
Toleriert Fremdes auch aus ferneren Landen,
Wertet Menschen und Güter hier niemals ab
Und fördert selbst, was doch Himmelsgab'.
Man achtet das ganze Menschengeschlecht,
Denn solches ist uns nahe, würdig und recht.
Was Du selbst nicht willst, dass man Dir angetan,
Das wünsche weder Kind, noch Frau, noch Mann.
©Hans Hartmut Karg
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Update
Update
Warum updaten Systeme denn so lange,
Womit viel Zeit und Energie verschwendet?
Mir wird da um meinen PC schon bange,
Weil er mich dadurch vom Arbeiten abwendet.
Steckt dahinter vielleicht Kontrolle von Geräten
Oder ist es nur eine Wichtigtuerei?
Will man die Nutzung auf sichere Standards betten
Oder ist das nichts als eitles Windei?
Klar, man muss auch Einnahmen genergieren
Mit Werbung und Zugriffen auf die Nutzer,
Wo Administratoren von Konzernen sich nicht genieren,
Wenn Du damit wirst zum gläsernen Nutzer.
Da frage ich mich schon, ob das Freiheit noch sei,
Wenn man so beständig ausspioniert
Im Netz schutzlos gegenüber dem Allerlei,
Mächten ausgeliefert und stets reklameverführt.
©Hans Hartmut Karg
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Schlemmermahl
Schlemmermahl
Der Duft zieht durch das ganze Haus:
Ein Hähnchen wird gebraten!
Veganer treibt dies aus dem Haus,
Da sind sie gut beraten.
Doch heute kommt Enkelbesuch
Und freut sich auf den Schmaus,
Trägt eine Tasche und das Buch,
Am Tisch – der Blumenstrauß.
Das ist für ihn sein Schlemmermahl,
Das hat er sich verdient:
Kartoffelbrei und Fleisch nach Wahl,
Man ihn gerne bedient.
Zuvor gibt's Omas Tomatensuppe
Mit Kräutern aus dem Garten.
Das Lernen ist ihm heute schnuppe,
Er will nicht länger warten.
Denn Prüfungen sind absoliert,
Lang genug hat er gebüffelt.
Jetzt ist er nur noch genussverführt,
Wie er am Braten schnüffelt.
©Hans Hartmut Karg
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Teegenüsse
Teegenüsse
Manche Menschen schlafen so fest,
Als ginge ihnen das Leben zur Neige.
Sie träumen recht angenehm vom Fest
Von Südlichem und von der reifen Feige.
Da kehrt man ins Leben nicht gerne zurück,
Denn da liegen so viel harte Brocken.
Man sinnt lieber auf fernes Urlaubsglück
Und lässt sich mit Träumen verlocken.
Ist man dann endlich vom Schlafe erwacht,
Merkt man etwas von zärtlichem Schlag,
Weil man in Gedanken noch innerlich lacht
Und die Abwesenheit man gerne mag.
Doch dann ist schon die Laune erwacht,
Die am Morgen wichtig und lieb,
Weil die der Kosmos hergebracht,
Der zum nöt'gen Erwachen blieb.
Grüntee bringt dann die Müdigkeit weg,
Den Kopf bekommt man ganz frei.
Zwar sind die Gedanken noch etwas träg',
Doch bewegen sie schon allerlei...
Als wär' ein einsamer Stern im All,
Sich selbst verstehend und animiert
Öffen Horizonte sich nun ohne Zahl,
Weil hellwach man jetzt kultiviert.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Biable
Biable
Biable, dees muaschd diar merga:
Em Läba godd nedd alles nach Deim Kopf.
Trenn deshalb dia Guade von de Schräga
Ond pack Dei Läba selb'r am Schopf.
Dia Guade wärad midd Diar denga,
Dia muasch fiar diie selbr g'wenna,
Denn dia kennad Diar Idea schenga
Ond wollad Lösonga Diar nenna.
Du muasch doch nedd alles selbr endscheida,
Loss de Guade d'Luschd zom Middmacha,
Dia kennad Dii, dia megad Dii emmr guad leida
Ond middnand gibt’s oo gar viel zom lacha.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Den Fruen zuhören
Den Frauen zuhören
Frauen wollen gerne Gespräche lenken,
Um etwas von ihrem Leben zu erzählen.
Du solltest ihnen Dein Ohr schenken
Und nicht immerzu Hörfluchten wählen.
Frauen sind anders gepolt, als Mann,
Sie wollen mit dem Plaudern andocken,
Sind den Männern durchaus zugetan,
Wollen mit Weiblichem ein wenig locken.
Gib den Frauen deshalb auch die lange Leine,
Das wäre eigennützig, tolerant und intelligent,
Denn sie bringen meist hervor, wie ich nur meine,
Treiben voran das Ureig'ne, das man Wissen nennt.
Wenn Du einer Frau wirklich ganz zuhörst
Und sie mit geführten Fragen aufbaust,
Weil Du die Augenhöhe mit ihr beschwörst,
Bleibt Ihr BEIDE nicht mehr unbehaust.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Pflanzenintelligenz
Pflanzenintelligenz
Der alte Herr goss seine Tomaten,
Weil er sah, dass sie Laubköpfe hängen ließen.
Dazu hatten ihm die Kinder geraten,
Er müsse sie unbedingt am Wurzelfuße gießen.
So goss der liebe, alte Herr,
Wenn er die hängenden Pflanzenköpfe sah.
Dann standen sie wieder stramm und zeigten her,
Was an herrlichen Früchten seinem Auge nah.
Doch seine Tomaten waren schlaue Wesen:
Sie merkten sich: Waren sie leidend anzusehen,
Musste der Herr Not bei ihnen ablesen –
Und wieder mit der Kanne zum Regenfass gehen.
Also ließen sie auch dann die Zweige sinken,
Wenn Gießgaben nicht nötig gewesen wären.
So konnten sie Wassergaben herbeiwinken,
Womit sie ihre Fruchtfreuden mehren.
Er merkte das nicht, ließ sich konditionieren,
Seine Tomatenpflanzen waren wirklich klug.
Sie steuerten, konnten ihn zum Wasser führen,
Der gutmütige Alte ahnte nichts vom Betrug.
Dafür bekam er von ihnen als Gegengabe
Ständig reichen Fruchtbehang auf seinen Teller.
So hatte er große Freude an der Teilhabe
Und seine Pflanzen wuchsen umso schneller.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Babyboomer
Babyboomer
Als Babyboomer lebe ich aus mein Helfersyndrom,
Jedoch nicht uneingeschränkt und nie ohne Begrenzen.
Die Familie bleibt immer mein bindendes Uratom,
Später will ich ja in ihrer Erinnerung glänzen.
Hilfe bedeutet freilich nicht Nabelschau,
Ich verwahre mich gegen allzu viel Nähe,
Denn meine christlich-soziale Weltenschau
Will, dass der Nachwuchs eigenständig bestehe.
Außerdem muss ich meine Ruhetage leben,
Schöpferisch wachsen mir zu die späten Jahre,
Die mir immer noch so viel Inspiration abgeben,
Dass ich mir banale Umtriebe der Welt erspare.
©Hans Hartmut Karg
2023
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