Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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Schwups
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Schwups »

Dann habt ihr 5 Wäscheständer in der Waschküche? War der von der WG voll und sie hatten kleinen Platz mehr für die kleinen Stücke? Ich würde Deinen Wäscheständer anschreiben und wenn er wieder mit fremder Wäsche behängt ist, mit der WG Kontakt aufnehmen. Ich war, als ich keine Waschmaschine und Tumbler in der Wohnung hatte, die einzige, die einen Wäscheständer für die kleinen Stücke in der Waschküche hatte. Die anderen hängten die Socken, Unterhosen, etc. an der Leine auf. Wenn Dein Wäscheständer voll ist, kannst Du die Wäsche auch an der Leine aufhängen mit einem Zettel "infolge Belegung meines Wäscheständer durch Fremde notwendig".
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Das ist eine super Idee, den Wäscheständer anzuschreiben, das mache ich. 👍 Der Wäscheständer der WG ist aktuell leer...es haben drei einen eigenen Ständer, die anderen nutzen die Leine oder hängen ggf auch Sachen in der Wohnung. Ich werde wohl mal am Wäscheständer einen Zettel machen, dann ist es nicht gleich an der Tafel. Ich hoffe nur, dass bis Mittwoch die Wäsche weg ist, fremde Wäsche abnehmen möchte ich nicht, das finde ich sehr unangenehm (ist Wäsche plus Tshirts).

annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Kürzlich habe ich in der Lokalzeitung ein Kreuzworträtsel gelöst. Ein gesuchtes Wort wurde mit "nützlich sein" beschrieben. Die Antwort war "dienen". Ich habe mich dann gefragt, ob in unserer Gesellschaft etwa nur diejenige Person nützlich ist, die anderen dient. Hat mich gerade geärgert, irgendwie fand ich es frauenfeindlich.....

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Naja, jemand der jemandem dient ist nun mal nützlich, steht ja nirgends dass NUR diese Person nützlich ist. Und wenn ich jemandem diene, dann hat das für den anderen ja einen Nutzen.

Aber was mich interessiert: was hat dienen mit frauenfeindlich zu tun?
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Ist es überhaupt zwangsläufig eine Person?

"Das Buch dient mir gerade als willkommene Ausrede, um nicht putzen zu müssen" :mrgreen: Finde ich sehr nützlich :wink:
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Leela
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Leela »

Nützlich = dienlich, wäre meine Assoziation. Und ich hätte da als erstes an einen Gegenstand gedacht.
Bei dienen denkt man wohl schon eher an eine Person aber nicht zwingend an eine Frau (Diener).
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annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Mich triggert das Thema momentan einfach total. Liegt wohl am emotionalen Wühlen in meiner Kindheit... :oops:

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

aber was triggert dich denn? Bzw warum empfindest du das wort "dienen" als frauenfeindlich? Meine erste Assoziation war auch der "Diener" welchen ich aber als männlich assoziiere ;-)

Mein Mann sagt grad, mit "dienen" assoziiert er das Militär..... noch ein ganz anderer Ansatz ;-)
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Leela hat geschrieben: Di 20. Feb 2024, 19:27 Nützlich = dienlich, wäre meine Assoziation. Und ich hätte da als erstes an einen Gegenstand gedacht.
Bei dienen denkt man wohl schon eher an eine Person aber nicht zwingend an eine Frau (Diener).
Im Duden stehen unter dienen mehrere Anwendungsmöglichkeiten, unter anderem auch auch:

nützlich, vorteilhaft sein; für etwas bestimmt sein
BEISPIELE
etwas dient der Sicherheit
die Sammlung dient einem guten Zweck


Mein erster Gedanke war daher auch, dass wenn man "dienen" als Synonym für "nützlich sein" gebraucht, komme ich eher auf eine Sache als eine Person. Dienen als aktive Tätigkeit wird natürlich von Personen verrichtet. Das einfach meine Assoziation, richtig ist ja beides.

EDIT:
Weitere Bedeutungen sind:

1. in abhängiger Stellung [gegen Lohn, Gehalt] bestimmte Pflichten erfüllen, bestimmte Arbeiten verrichten, bei jemandem Dienst tun, in jemandes Dienst stehen

BEISPIELE
dem König, dem Staat loyal dienen
sie hatte in Herrschaftshäusern [als Dienstmädchen] gedient (gearbeitet)
WENDUNGEN, REDENSARTEN, SPRICHWÖRTER
niemand kann zwei Herren dienen (nach Matthäus 6, 24)


2. Militärdienst tun

BEISPIELE
er hatte acht Jahre [bei der Bundeswehr, im Heer] gedient (war acht Jahre Soldat)
als Artillerist, bei den Pionieren dienen
hast du schon gedient?
er brauchte nicht zu dienen


3. sich einer Sache oder Person freiwillig unterordnen und für sie wirken; für jemanden, etwas eintreten
Gebrauch
gehoben

BEISPIELE
sie dient der Partei, dem Unternehmen seit vielen Jahren
er dient mit seiner Arbeit einer großen Sache

4. jemandem behilflich sein, helfen

BEISPIELE
mit dieser Auskunft ist mir wenig gedient
womit kann ich dienen?
mit Canasta konnte ich nicht dienen (ich konnte es nicht spielen)
es tut mir leid, dass ich Ihnen in dieser Angelegenheit nicht dienen kann
mit 50 Euro wäre mir schon gedient

5. gebraucht, benutzt, verwendet werden; einen bestimmten Zweck haben oder erfüllen

BEISPIELE
das alte Schloss dient jetzt als Museum
etwas dient als Ersatz, Notlösung, Vorwand
das möge dir zur Warnung dienen
er hat den Kameraden immer als Prügelknabe gedient
etwas dient [jemandem] als/zur Nahrung, Unterkunft
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annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Danke euch für die ausführliche Analyse. Zur Erklärung warum es mich (momentan) triggert: Ich habe mich in den letzten Monaten in die Tiefen meiner Seele gewagt und dabei herausgefunden, dass in der Blase, in der ich aufgewachsen bin, die Frau / Mutter die dienende Rolle zu übernehmen hat. Ganz den Punkten 3-5 folgend, auch wenn diese je nach Kontext ganz anders und durchaus nicht negativ behaftet sein müssen. In meinem (Familien-) Kontext halt eben schon.
Schön das daraus diese durchaus interessante Diskussion entstanden ist. Dies ist ehrlich gemeint!

sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Das ist schon krass (und auch wahnsinnig spannend) wie man geprägt wird bzw. wo das dann raus kommt, nicht? Wie du das "dienen" als weiblich definierst weil dir irgendwann gesagt oder vorgelebt wurde dass es die Frauen sind die anderen dienen müssen. Und das nur aufgrund eines Kreuzworträtsels ;-) Ich hab den Zusammenhang wirklich nicht gesehen, aber mit deiner Erklärung ists durchaus nachvollziehbar.


Kein Wunder, arten manche Diskussionen zwischen verschiedenen Leuten oft aus, da jeder seine eigene Wahrnehmung hat, von der das Gegenüber keine Ahnung hat.
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connemara
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von connemara »

@Annegretli74
Ich dachte in diese Richtung bei dir, dass du das Wort "dienen" mit deiner Kindheits-Geschichte verknüpfst und du darum für manch andere, so "eigenartig" darauf reagierst.

annegretli74
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

Ich finde es mittlerweile schon bald gruselig, wie sehr meine Kindheitsprägungen mein ganzes, bisheriges Leben geprägt haben.... Das bringt die Reise zu sich selbst wohl so mit sich :wink:

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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

annegretli74 hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 17:01 Ich finde es mittlerweile schon bald gruselig, wie sehr meine Kindheitsprägungen mein ganzes, bisheriges Leben geprägt haben.... Das bringt die Reise zu sich selbst wohl so mit sich :wink:
Die meisten Prägungen (Glaubenssätze) erfährt der Mensch in seiner Kindheit bis zu seinem 7. Altersjahr (+/-) und diese wirken sich nachhaltig auf das (spätere) Leben aus. Es ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, was man den Kindern vorlebt und welche eigenen „Wahrheiten“ man ihnen weitergibt. Viele Psychotherapeuten befassen sich in ihrer Arbeit mit den Klienten zu einem grossen Teil mit dieser Thematik (man höre dazu beispielsweise die Podcasts von Stefanie Stahl, Autorin des Buches: Das Kind in dir muss Heimat finden).
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

Jazz
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Jazz »

Oh, ja Prägungen aus der Kindheit :roll: , ich bin auch in einer toxischen und Manipulativen Booble aufgewachsen. Da war vieles für mich einfach so "normal", dass es sehr, sehr, sehr lange gebraucht hat, bis ich das realistiert habe. Ich kämpfe auch immer wieder mit gewissen Sachen, möchte es allen Recht machen, weil, Fehler = abwertende Kommentare von Seitens meiner Mutter.

Mittlerweile habe ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, ich mag einfach nicht mehr Zeit und Energie dafür aufwenden, was schlussendlich nichts bringen wird. Zudem regte mich ein Satz zum nachdenken an: wie lange dauert es, bis deine Mutter mit deinen Kindern genau gleich umgehen wird, wie mit dir?
Moreen hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 17:50
Die meisten Prägungen (Glaubenssätze) erfährt der Mensch in seiner Kindheit bis zu seinem 7. Altersjahr (+/-) und diese wirken sich nachhaltig auf das (spätere) Leben aus. Es ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, was man den Kindern vorlebt und welche eigenen „Wahrheiten“ man ihnen weitergibt. Viele Psychotherapeuten befassen sich in ihrer Arbeit mit den Klienten zu einem grossen Teil mit dieser Thematik (man höre dazu beispielsweise die Podcasts von Stefanie Stahl, Autorin des Buches: Das Kind in dir muss Heimat finden).
Ich war früh in der Pupertät (Mens mit 10,5Jahren) und ich war als Kind schlank. Wirklich schlank, BMI bei knapp 20. Trotzdem war das für meine Mutter nicht "richtig". Sie sagte ständig ich hätte äs Äntefüdeli (Enten*rsch), anstatt meinen Körper so zu aktzeptieren wie er war, wurde dieser noch mit blöden Sprüchen abgewertet.
Auch heute habe ich zwiegespältenes Gefühl zu meinem Körper (heute mit BMi 26.6) und früher, als ich noch Kontakt hatte, da kamen Blicke von ihr. Ja, es gibt auch die nonverbale Komunikation ...
Und bei mir war es der Enten*arsch, bei meiner Cousine, die 3Jahre jünger ist als ich, sagte sie ständig, sie hätte ein *rsch wie ein Tennstor (Bauernhaus mit grossem Tor bei der Scheune). Da war meine Cousine etwa 10Jahre alt, als ich das ständig hörte, ein Kind so zu nennen :evil:
Bewahre dir die Hoffnung auf Besserung.
Dann hast du die Kraft für das Heute.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

@Jazz, das klingt mega traurig, das tut mir sehr leid für dich :| . Und genau dies ist ein klassisches Beispiel dafür, wie das mit den Glaubenssätzen funktioniert, wie tief sie in einem sitzen und welche Auswirkungen diese auf das weitere Leben haben. Bist du dein Thema schon mal professionell angegangen? Ich denke, es ist für das eigene Selbstwertgefühl unglaublich wichtig zu wissen:

Ich bin richtig, so wie ich bin!

Denn in der Kindheit wurde dir suggeriert: Du bist nicht richtig.

Zum Buch von Stefanie Stahl (Das Kind in dir muss Heimat finden) gibt es auch ein Arbeitsbuch. Dieses Arbeitsbuch ist eine wunderbare Möglichkeit, seine Prägungen aus der Kindheit anzuschauen, sie zu verstehen und im Idealfall sie „umzupolen“ (emotionale Umkehr). Hilfreicher ist sicher, solche tiefsitzenden Glaubenssätze mit einer Fachperson aufzulösen, insbesondere, wennn der Leidensdruck zu hoch wird und/oder man daruch ungesunde Lebensweisen „pflegt“ (Essstörungen, Süchte, toxische Beziehungen etc).

Ich bin keine Psychologin, befasse mich jedoch sehr intensiv mit dieser Thematik… Es ist erschreckend, wie viele Menschen vom Glaubenssatz geprägt sind: Du bist nicht richtig, so wie du bist :| . Es sind dann auch die, welche sich in Beziehungen „verbiegen“, nur um zu gefallen, und dies kann und darf es doch nicht sein. Ich kenne es aus eigener Erfahrung; erst durch meine Trennung vor 10 Jahren habe ich angefangen, hinzuschauen und step by step an meinen Themen zu arbeiten. Heute stehe ich an einem ganz anderen Punkt im Leben als damals vor 10 Jahren 🙏🏼
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von annegretli74 »

@moreen
Das Buch von Stefanie Stahl habe ich gelesen, inkl. Arbeitsbuch. Ich habe schon früher oft Sachbücher zu solchen Themen gelesen. Trotzdem muss ich sagen, dass die Bücher nicht denselben Effekt haben wie eine gute Therapie. Meine Therapeutin kann (im Gegensatz zu einem Buch) Gedanken und Emotionen von mir sofort aufnehmen, hinterfragen, vertiefen. Oft falle ich in ein altes Muster, ohne es selbst zu merken. Dies kann sie sofort erkennen und mich darauf hinweisen. Es ist sehr anstrengend, aber es bringt mir auch unheimlich viel.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

annegretli74 hat geschrieben: Fr 23. Feb 2024, 07:18 @moreen
Das Buch von Stefanie Stahl habe ich gelesen, inkl. Arbeitsbuch. Ich habe schon früher oft Sachbücher zu solchen Themen gelesen. Trotzdem muss ich sagen, dass die Bücher nicht denselben Effekt haben wie eine gute Therapie. Meine Therapeutin kann (im Gegensatz zu einem Buch) Gedanken und Emotionen von mir sofort aufnehmen, hinterfragen, vertiefen. Oft falle ich in ein altes Muster, ohne es selbst zu merken. Dies kann sie sofort erkennen und mich darauf hinweisen. Es ist sehr anstrengend, aber es bringt mir auch unheimlich viel.
Das glaube ich dir. Deshalb habe ich oben auch geschrieben, dass es bei tiefsitzenden Glaubensätzen und/oder ungesunden Lebensweisen / Beziehungen (bei dir ist/war die Beziehung gewiss toxisch) professionelle Hilfe braucht bzw. diese sehr viel hilfreicher ist. Es braucht Mut, Entschlossenheit, Bereitschaft und die Fähigkeit zu reflektieren, um an diese Themen heranzugehen; du darfst dir echt auf die Schulter klopfen, dass du diese Reise zu dir selbst angetreten hast 🌺 . Ich wünsche dir von Herzen alles, alles Liebe, viel Kraft und Durchhaltevermögen - der Weg wird sich sowas von lohnen 🍀
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ChrisBern
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ChrisBern »

Zu dem Thema kann ich übrigens Brene Brown sehr empfehlen, auch ihren TED Talk.

Ja, einen Therapeuten ersetzt das sicher nicht (hoffentlich! Ein von der FSP anerkannter Therapeut hat 10 Jahre Ausbildung hinter sich). Aber wenn man niederschwellig mit Lektüre einsteigen kann, ist das doch gut, leider ist Therapie ja manchmal immer noch etwas, wofür Leute sich schämen. Auch wenn das gesellschaftlich besser wird.

Wir bestehen übrigens alle auf x beliefs und die entstehen ja auch immer aus einer Funktionalität heraus und sind ja weder richtig, noch falsch. Sie sind manchmal einfach dysfunktional und dann muss ich sie angehen. Viele beliefs machen uns aber auch erfolgreich, das darf man nicht vergessen. Meine Erfahrung ist, dass man mit sich selbst beliefs nur sehr schlecht selbst identifizieren kann, es braucht oft ein Gegenüber (kann auch ein Coach oder ein aufmerksamer Peer sein, muss nicht unbedingt ein Therapeut sein). Ich finde, dass der belief "du bist nicht richtig, so, wie du bist" viel zu allgemein ist. Meiner Meinung nach sollten beliefs differenzierter erarbeitet werden.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

@ChrisBern, by the way: Stefanie Stahl ist professionell ausgebildete Psychologin und Psychotherapeutin; sie bringt einen jahrzehntelangen Erfahrungsschatz mit sich; entsprechend professionell ist auch ihr Buch ;) . Aber ich stimme dir zu: Kein Buch ersetzt eine 1:1 Therapie.

Positive Glaubenssätze können in der Tat Berge versetzen und zum Erfolg führen. Man denke beispielsweise an die Athleten im Spitzensport, welche das Mentale Training fix im Trainingsplan integriert haben… Negative Glaubenssätze werden jedoch leider schon in frühester Kindheit „gesät“; diese sitzen wirklich tief und können sich sehr destruktiv aufs Leben auswirken.
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