Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Was haben wir denn für einen Staat?
Was haben wir denn für einen Staat?
Darf jeder denn heute jeden belügen,
Gar jeder auch seine Mitbürger betrügen,
Wo kein Kläger ist und kein Richter,
Wirtschaft vielleicht ohne Schlichter?
Gilt dies dann wiederum tausendfach
Mit viel Weh, Ach und Ungemach,
Die Opferrolle weit ausladend, viral
Und jeder Schutz dadurch wird schal?
Was haben wir denn für einen Staat,
Der oftmals keine Macht mehr hat,
Um schützend gerade dort einzugreifen,
Wo Menschenbedrohungen längstens reifen?
Alle Gesetze sind immer nur Papier,
Geduldig, bleiben Oberflächenfurnier,
Wenn man im Alltag sie nicht durchsetzt
Sich nur aufregt, wenn jemand verletzt.
Die Parlamentarische Demokratie muss wissen:
Selbst wo man immer weiße Fahnen wird hissen
Lösen die vielen Reden allein keine Probleme,
Schwinden Freiräume, wenn man sich nur fremdschäme.
©Hans Hartmut Karg
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Schmerzende Hüfte
Schmerzende Hüfte
Ich weiß nicht mehr, wie ich liegen soll,
Der Schmerz erfasst die Seite voll
Und treibt mir, ach was, denkste,
Den Schweiß in meine Ängste.
Ist es Verdrehung, ist's Arthrose,
Gar ein Tumor, wenn in Unterhose
Ich aufmache mich, gestützt auf den Tisch,
.Schwer leidend, nicht heil, gar nicht frisch.
Ist mir die Niere gar geschädigt?
Muss ich, wenn sich das nicht erledigt
Zur Hüft-OP ins Klinikum,
Um heilen mich dann rundherum?
Das Gehen gelingt mir in Schonhaltung,
Es bleibt kaum Raum zur Laufgestaltung:
Bei jedem Schritt die vielen Schmerzen
Fressen das Gemüt, das geht zu Herzen!
Ist man alt, bekommt man alles, was man nicht haben will.,
Es wird sehr ruhig, das Ende ist natürliches Ziel.
Jedoch muss man davor denn noch so schrecklich leiden,
Um endlich aus dem Erdkreis auszuscheiden?
©Hans Hartmut Karg
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Das Alter organisieren
Das Alter organisieren
Du willst nicht wahrhaben, dass Du alt bist,
Weil doch das Eigene Deine Freiheit ist,
Hast noch etwas Geld, um unabhängig zu sein,
Bist mobil und mit Zweisamkeit nicht allein.
Du willst noch alles selber machen,
Gern organisieren Deine Siebensachen,
Niemanden nerven, lebensfroh bleiben
Und lustvoll Deine Zeilen schreiben.
Doch dann kommen die ersten Gebrechen,
Der Gehapparat muss sich für die Jahre rächen,
Auch, weil Du zu viel auf dem Sofa gelegen
Während andere ihre Spaziergänge pflegen.
Du bist beschäftigt mit dem Organisieren,
Wirst Dich ja zum Aufraffen animieren
Und mit der Hoffnung auf weitere Liebestage
Verdrängen, was an Lasten und Plage.
©Hans Hartmut Karg
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Lehrertätigkeiten?
Lehrertätigkeiten?
Wenn Lehrer nur noch dokumentieren
Und ihre Arbeit verwaltend führen,
Wird zwar ganz wunderbar berichtet,
Jedoch kaum gebildet und unterrichtet.
Sind Kollegien nur noch mit sich beschäftigt,
Man ihnen gar Coaches an die Fersen heftet,
Weil man so auf nachhaltige Verbesserung sinnt,
Gerät man auf Abwege, wird organisationsblind.
Lasst den Lehrern ihr angestammtes Wesen,
Sie sollen lehren, rechnen, schreiben, lesen,
Denn daraus resultiert ja ihr Tätigkeitskern,
Dann bilden, erziehen und unterrichten sie gern.
Alles andere ist überflüssiger Kokolores,
Wichtigtuerei, vielleicht lernt man so Mores,
Doch weil dadurch die Motivation zerbricht,
Hat das Schulleben kaum noch Gewicht.
Dann gibt’s auch keinerlei Wandertage,
Diszipliniert wird damit keine Schülerplage,
Berufstätigkeit erfolgt nur noch nach Dienst,
Zurück bleibt ein idealisiertes Hirngespinst.
©Hans Hartmut Karg
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"Ich will nicht mehr frieren"
„Ich will nicht mehr frieren“
(Fabel)
„Ich will nicht mehr frieren,“
Sagte der Hahn zum Huhn.
„Dann darfst Du Dich nicht so aufführen!
Da hast doch nur mit Fressen und Treten zu tun!“
Natürlich war der schöne Hahn um sich bemüht,
Stolzierte als Ganter zwischen seinen Hennen.
Er bliebt behutsam, doch auch hart, abgebrüht,
Aus dem Gehege konnte ihm kein Huhn wegrennen.
Doch wer will schon immer getreten werden?
Die Eier wachsen auch ohne Hagelschnur.
Wollte er, dass die Hühner sich wehrten,
Wenn der Gockel ausfährt seine Ganternatur?
„Ich will Dich nicht mehr spüren,“
Sagte das müde Huhn zum balzenden Hahn,
„Du darfst mich nimmer verführen!“
Also zog er ab, der schöne, beleidigte Hahn.
Doch er kam wieder, stellt stolz sich auf:
„Wenn ich nicht bin, gibt es keine Küken, kein Leben.
So kommt in Euren weiteren Lebenslauf
Kein Brüten, kein Hühnerbestand, nur Eierlegen.
Am Ende werdet auch Ihr geschlachtet,
Nichts bleibt mehr von unserem Liebesgeflecht.
Und, weil Ihr mich so sträflich verachtet,
Geht es am Ende uns BEIDEN schlecht.
©Hans Hartmut Karg
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Nach dem Eklat
Nach dem Eklat
Man möchte doch keinen Stress,
Doch wenn Kommunikation entartet,
Das Geschrei fährt in Seelenbläss',
Ist manches nicht mehr vornehm geartet.
Man tritt fluchtartig betreten auseinander,
Keiner hätte bei der Feier an solches gedacht,
Dass damit auftritt ein alter Ganter,
Der jetzt lautstark und brutal tabula rasa macht.
Das ist mehr als peinlich und ungerecht,
So kommt das für die Vertrauten daher.
Aber: Machte man den Alten nicht schlecht,
So dass er nun greift zum Wortgewehr?
Scheinheilig hat man ihn zwar eingeladen,
Jedoch spürte er immer die Ablehnung.
Deshalb hat sich so viel seelisch aufgeladen,
Dass er sich wehrte gegen die Zähmung.
Denn durch den Eklat wurde offenbar,
Dass man den Alten heimlich stigmatisierte.
So wurde ihm mit dem Krach sonnenklar,
Dass Intriganten hier Regie führten.
Da musste er handeln – und zog sich zurück,
Nähe- und Geldentzug waren die Antwort.
Er nahm ab jetzt in die Hand eigenes Glück,
Verließ die Teufelsbrut und den Haifischhort.
©Hans Hartmut Karg
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Geburtstagsfeier mit Einzelkind
Geburtstagsfeier mit Einzelkind
Ach, ein Geburtstagskind freut sich sehr,
Wie wir uns als Kinder gefreut haben,
Wenn Oma und Opa besuchsweise kamen daher:
Wir durften uns an deren Süßigkeiten laben!
Doch das ist vielfach anders heute:
Zucker und Süßes sind ungesund!
So führt man mit gebremster Freude
Den Schokoriegel verstohlen zum Mund.
Viele können zur Feier nicht mehr kommen,
Weil sie beruflich verhindert sind.
Dem Kind wird manche Begegnung genommen
Und es sitzt herum, eben Einzelkind.
Es muss zuhören, soll Süßes nicht essen,
Helimutter überwacht ihren Augenstern.
Höchstens darf es etwas Kluges vorlesen,
Vielleicht hat das der Besuchspapa ja gern...
©Hans Hartmut Karg
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Warum denn nicht einfach Fragen stellen?
Warum denn nicht einfach Fragen stellen?
Im Außencafé lauernd herumsitzen,
Viel zu viel wissen voneinander:
Mancher möchte es schon galanter,
Während andere missgünstig schwitzen.
Manche Idylle bleibt dies nur scheinbar,
Die Nachbarn aber tuscheln bereits:
„Warum fehlt denn heute der Sohn,
Haben sie ihn gestellt ins Abseits?“
Auch ein Außencafé kann Haifischbecken sein,
Lass Dich durch den Kuchen ja nicht täuschen,
Auch nicht von Kaffeekannengeräuschen,
Denn da wird manche Seele sehr klein...
So sitzen sie weiterhin schauenden Blickes,
Können manches Naheliegende nicht verstehen,
Weil sie tabuisieren, nicht in medias res gehen,
Selbst verschatten Strahlen des Geschickes.
Warum denn nicht einfach Fragen stellen?
Das Fragen ist doch niemandem verboten!
So aber könnte man endlich ausloten,
Wo Fehlinformationen Tatsachen verstellen.
©Hans Hartmut Karg
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Es mögen Dir Tage
Es mögen Dir Tage
Es mögen Dir Tage
mit unnötigen Belastungen zuwachsen,
die Du nicht für möglich gehalten hättest,
welche Dich bedrücken, belasten,
weil so viel auf Dich einstürmt,
sich wie ein Berg auftürmt,
DuDich in Hasten bettest.
Es mögen Dir Tage
befreienden Sinnes zuwachsen,
denn alles, was Deinen Freiräumen dienlich,
muss auf Koordinaten und Achsen
sich selbstisch erschließen,
um da auszugießen,
was der Seele taugt.
Lass' Dir ja nicht
Deine Willenleistungen ausreden,
denn man wird jetzt öfter behaupten,
ein Ich gäbe es nicht.
Doch bereits in den alten Veden
outen reimende Sänger sich:
Es gibt sie, Dich und mich,
Eigenwilliges befreit von Nöten...
©Hans Hartmut Karg
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Pfingsten
Pfingsten
Zu wissen, dass man als Sünder fehlbar ist,
Das bewahrt viele Christen vor Missetaten,
Denn weil Du als Sünder in Haftung bist,
Kann das Christliche Dir zu Besseren raten.
Natürlich bleibt da ein Türchen ganz offen:
Manche meinen, man könnte beichtend entheben,
Was schlimm, wollen trotzdem auf's Himmelreich hoffen
Und führen weiterhin kein faires, ehrenvolles Leben.
Die Ausgießung des Heiligen Geistes jedoch
Zeigt uns immer wieder, wo unsere Grenzen:
Schließlich gibt es da etwas Höheres noch,
Mit dem Sittengesetze und Gebete glänzen.
Dies anzunehmen fällt uns wirklich nicht leicht,
Doch der Glaube nimmt uns die Überheblichkeit,
Soweit er bei uns Menschen weltweit erreicht,
Dass der Religionsgeist aufruft zur Friedfertigkeit.
©Hans Hartmut Karg
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Alles kann, nichts muss mehr
Alles kann, nichts muss mehr
Hast Du ein bestimmtes Alter erreicht
Und bist mit Deinem Leben zufrieden,
Wird manches gemüthaft federleicht,
Neues muss Dir nichts mehr bieten.
Man weiß jetzt viel, wird souverän,
Kann Unsinniges von sich abwenden
Und mehr auf die Vernunftgründe seh'n,
Um dem Nachdenken Freiheit zu senden.
Das Alter ist damit verlässliche Burg,
In der Schutz und Trutz gedeihen.
Man sieht mitunter auf den Demiurg,
Nachsinnen kann Freiräume leihen.
Ein alter Mensch hat die Möglichkeit,
Ohne Not all das jetzt zu ergründen,
Was ihm eröffnet seine Altersfreiheit
Und ihn abhält von Jugendsünden.
Ob er das nutzt? Nicht jeder!
Ob er das will? Sei dahingestellt!
Manche warten nur immer auf später
Und haben dadurch Lebensziele verfehlt...
©Hans Hartmut Karg
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"Zum Kampf der Wagen und Gesänge"
„Zum Kampf der Wagen und Gesänge“
„Zum Kampf der Wagen und Gesänge“
Gibt es nicht mehr die Landesenge,
Über die man einst, sportlich erzogen,
Zu Olympia mit Wagen gezogen.
Es ruhten Waffen, wenn die Spiele
Begannen mit dem hehren Ziele,
Sich friedlich im Kampfe zu messen,
Wo's Lorbeer gab und Siegeressen.
Olympia ist heut' zu groß,
Unübersichtlichkeit das Los,
Bei dem so manche Sportaufführung
Dem Moloch verfällt der Globalisierung.
S'gibt keine Wagen und Gesänge,
Nicht mehr Korinthos Landesenge:
Der Isthmus ist ja längst durchbohrt,
Wo der Tourist auf Booten schmort.
Edlen Wettkampf besiegt die Zeit,
Nur Schiller war noch reimbereit:
Diese Ecke bereisen in Europa
Nur noch bildschießend Oma, Opa.
©Hans Hartmut Karg
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Ungeist
Ungeist
Der Geist, der stets verneint, bleibt Ungeist,
Zerstört am Ende jegliche Beziehung,
Weil kritisch er nur Seelennöte bereist,
Verstehenwollen ist keine Bemühung.
„Das müssen wir doch diskutieren!“
So seine Devise, die nichts gebracht,
Als Unfrieden mit Schlechtmanieren:
Jeder steht ja unter seinem Verdacht!
Die Schuldzuweisung ist nicht gut,
Kann auch Freundschaft zerstören
Mit überzogener Diskussionsflut,
Den Ungeist mehr heraufbeschwören.
Wer Dich nicht mag, der mag Dich nicht,
Auch wenn Du lieb bist und willst spaßen,
Denn Ungeist bleibt Femegericht,
Lässt gerne Emotionen rasen.
©Hans Hartmut Karg
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Es wird wieder gepöbelt
Es wird wieder gepöbelt
Einst dachte ich mal, es wäre vorbei,
Dass Pöbelei aufkreuzte, sich wild regte.
Petrarcas Zeit entfaltete ihr Wesen
Und die Renaissance wäre gewesen,
Als man Geist und Dichtkunst noch pflegte:
Pöbelei war schon damals niemandem einerlei.
Doch jetzt wird wieder im Netz gepöbelt,
Idioten verdunkeln das Sonnendasein
Und manche sind dabei hundsgemein.
Wo also bleibt nur früherer Sittenschein
Ohne Hang zum Fürchtelernen im Hiersein,
Wo der Grobian Zufallsbürger vermöbelt?
Heruntergeregelte Gesetzesprozesse
Begünstigen Frechheit und Gemeinheit,
Wenn niemand der Pöbelei Einhalt gebietet,
Das Bedrohende sich in die Seelen einmietet.
So aber riskieren wir mit dem Zulassen unsere Freiheit,
Gegenwart sensationsdokumentiert in Bilderpresse.
©Hans Hartmut Karg
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Konsumlast
Konsumlast
Natürlich wird es immer wärmer,
Katastrophen machen Menschen ärmer,
Doch Konsum gibt an den Ton,
Da fehlt die rettende Intervention.
Immer schneller, höher, weiter
Stellt Mobiles sich auf viel breiter:
Auch wenn man's nicht bezahlen kann
Urlauben Frau und Kind und Mann.
Anstatt das Fliegen sein zu lassen,
Sich aufhalten in vertrauten Gassen,
Schaut man fernwärts auf fremde Leute,
Selbst wenn man daran keine Freude.
Man kann jetzt alles überall bestellen,
Kauft, will sein bei den Schnellen,
Befindet sich im Kaufrauschwahn,
Wo Heißzeiten sich brechen Bahn.
©Hans Hartmut Karg
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Blauregen
Blauregen
Schon im April herabhängende Dolden
Des Blauregens, im Süden auszumachen.
Der verbreitet den Duft, diesen holden,
Führt abends Gäste zu fröhlichem Lachen.
Gerade in wärmeren Abendstunden,
Wenn Gäste jetzt aus den Hotels gehen,
Ihr Eis kaufen, drehend ihre Runden,
Gesehen werden wollen und selbst sehen,
Kann man sie unter dem Blauregen finden,
Dessen Duft abends so wunderbar betört,
Dessen Girlanden bei Kastanien und Linden
Uns erleben lässt, was alle Gemüter entschwert.
Blauregen, heuer schon im April,
Der blüht in Italiens Thermenregion.
Der Frühling gibt uns dort das Gefühl:
Sommer reicht das Händchen schon.
©Hans Hartmut Karg
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Rohrbruch
Rohrbruch
Da läutet Punkt 0:00 Uhr das Telefon:
Im Hotel hat es einen Rohrbruch gegeben!
Im Badezimmer plätschert es ja schon
Von der Wand, wo sich Fliesen abheben.
Das Handwerkerteam kommt mit Gerät
Und versucht, den Fluss zu unterbinden,
Weil Wasser immer darauf besteht,
Eine Öffnung zum Abfließen zu finden.
Also wird das Wasser gleich abgestellt,
Auch Toiletten sind nicht mehr zu benützen.
Das ist keinesfalls der Gäste Nachtwelt:
Niemand watet gern durch große Pfützen.
Also gehen wir nun in ein anderes Zimmer,
Am Morgen geht’s später zum Essen.
Nichts wird nun nicht mehr schlimmer,
Die Monteure sind erfolgreich gewesen.
Die Heinzelmännchen hatten Erfolg,
Alles wurde behoben, alles ist trocken.
Auch für das Hotel ist das ein Erfolg:
Mit Erledigung kann man Gäste locken...
©Hans Hartmut Karg
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Die Geburt der Renaissance
Die Geburt der Renaissance
Wie in St. Denis die Geburt der Gotik,
So gibt es die Geburt der Renaissance,
Wo das Kunstgenie mit neuer Methodik
Seine Malerei stellt in feinste Nuance.
Da ist dieses unscheinbare Gotteshaus
Zu Padua, die Scrovegnikapelle.
Giotto malte sie al fresco aus,
Menschen präsent in Lebenshelle.
Die Abgebildeten sind nicht stilisiert,
Dreiimensional aus dem Leben gegriffen
Und nichts gelängt oder gar manieriert,
Der Künstler hat keine Symbolik ergriffen.
Bis heute leuchten seine Figuren,
Als wären sie gerade erst hingemalt
Und gäbe es die Ewigkeit ganz ohne Uhren
Als gemalter Glaube in Menschengestalt.
Das studierten da Vinvi und Michelangelo,
Auch Massaccio und Raffael sahen die Fresken
Und waren über die Inspiration Giottos froh:
Glaubensüberzeugung ohne Zierarabesken.
©Hans Hartmut Karg
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Der Einzelne
Der Einzelne
Der Einzelne ist sich schon bewusst,
Dass er mehr als die Summe seiner Spezies darstellt:
Er erkennt darin Gestaltungslust,
Mit seiner Einmaligkeit öffnet er sich hin zur Welt.
Bisweilen liebt er dabei nur sich,
Eigenmächtig übertreibt er sein Wunschdasein,
Ignoriert mitunter Dich und mich
Und ist doch gegen ständiges Alleinsein.
Wird er davon endlich erlöst,
Merkt er schon: Gesellung kann göttlich sein!
Hat er nicht sein halbes Leben verdöst,
Blieb er gar unausstehlich mit sich ständig allein?
Der Einzelne wächst mit den Jahren,
Wenn sich die Öffnung zum Menschen hin bewährt,
Er sich Konflikte kann ersparen,
Wo die Freuden des Lebens auch von ihm heiß begehrt.
©Hans Hartmut Karg
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Aufarbeitung
Aufarbeitung
Wollen wir immerzu aufarbeiten,
Was nicht so gut gelaufen ist?
Müssen wir denn ständig streiten,
Obwohl wir wissen um unsere Frist?
Eine hoch entwickelte Gesellschaft
Braucht Erfolge in ihren Berufen
Und die Umsetzung mit Ideenkraft,
Keine Schlitten mit Bremserkufen!
Das Rückwärtsschauen bringt nicht viel,
Es schafft meist nur beleidigte Seelen.
Warum Aufarbeitung ein Firmenziel?
Wollen wir unsere Mitarbeiter quälen?
Lasst uns wieder nach vorne schauen,
Die Zukunft ist doch unsere Welt.
Die sollten wir niemals selbst verbauen,
Auf Vorausschauen seien wir gestellt!
©Hans Hartmut Karg
2024
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