Geburt von Thierry und Jérôme am 31.01.2006

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Moderator: Phönix

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Büsi3
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Geburt von Thierry und Jérôme am 31.01.2006

Beitrag von Büsi3 »

hallo zusammen,

habe lange gebraucht um einen geburtsbericht zu schreiben, aber ich glaube es wird mir guttun das ganze mal schriftlich festzuhalten, vor allem weil ich immer noch ein bisschen mühe habe mit dem kaiserschnitt.

leicht ist bei uns gar nichts gegangen, weder das schwangerwerden, die schwangerschaft, noch die geburt, aber natürlich ist das alles nicht mehr so schlimm jetzt wo wir unsere wunderbaren jungs schon fast ein jahr bei uns haben.

am 18.6.05 hielt ich endlich (nach fast drei jahren üben, unzähligen arztterminen, hormonen, inseminationen und schlussendlich einer künstlichen befruchtung) einen positiven schwangerschaftstest in den händen. ich hatte eine riesenpanik dass es schiefgehen könnte (hatte vorher schon 2 frühe fehlgeburten), am 08.07. sahen wir im ultraschall zwei herzchen schlagen und von da an hatte ich ein richtig gutes gefühl.

allerdings hatte ich schon in der 19. woche wilde wehen, durfte dann nur noch 50 % arbeiten, meistens legte ich mich nachmittags hin. in der 27. woche hatte ich eine blasenentzündung, dauernd harter bauch. musste 3 tage ins spital, bekam wehenhemmer, lungenreifung wurde gespritzt da mein mumu sich verkürzt hatte. zum glück durfte ich wieder nach hause, mit arbeiten war natürlich vorbei. die nächsten 10 wochen bin ich fast nur gelegen, habe noch das allernötigste gemacht im haushalt und ab und zu was kleines eingekauft. die letzten wochen hatte ich extreme wassereinlagerungen, konnte fast nicht mehr schlafen. die letzten zwei wochen konnte ich nicht mal mehr sitzen weil mir sofort schlecht wurde.

und so war ich ganz froh als in der 37. woche am 30. januar um zwölf uhr mittags eine fruchtblase platzte. um halb zwei waren wir im spital und um zwei setzten erste leichte wehen ein. um vier uhr nachmittags ging's dann richtig los mit stärkeren wehen. ich hatte extrem mühe mit den schmerzen, bekam dann eine spritze oder tabletten (weiss es nicht mehr). um acht konnte ich fast nicht mehr und bekam dann eine pda. nachher ging's mir einige stunden sehr gut, sah zwar die wehen auf dem wehenschreiber, merkte aber fast nichts davon. was ich mühsam fand, ich musste immer auf dem rücken liegen weil man sonst nicht beide herztöne hatte. es war mir immer unbequemer. um halb zwölf war mein mumu auf 9 cm offen. ich bekam keine pda mehr, die wehen waren wieder heftig, aber leider tat sich nichts mehr. ich wurde sogar noch an den wehentropf gehängt, aber um halb drei uhr morgens meinte mein fa jetzt sei es wirklich besser die beiden zu holen. meine gebärmutter sei wohl überdehnt von den zwillingen und evt. würden wir es noch schaffen dass thierry normal zur welt käme, aber für jérôme würden die wehen sicher nicht mehr reichen und das gäbe dann einen notkaiserschnitt. darum würde er entscheiden jetzt beide zu holen.
inzwischen war ich total kaputt und wollte nur noch dass sie endlich kommen. ich bekam dann sofort wehenhemmer und wurde vorbereitet für den op.
als es endlich soweit war, musste ich nur noch weinen und zitterte am ganzen körper. um 03.20 kam thierry und gleich darauf jérôme. sie wurden mir kurz gezeigt und etwa eine halbe stunde später durften ich die beiden, auf die wir so lang gewartet hatten, endlich in den arm nehmen.
diesen moment fand ich total extrem. ich liebte meine beiden schon als ich schwanger war, aber dieser moment wo ich sie endlich bei mir hatte und alles gut gegangen war, da konnte ich mir schon ein leben ohne sie nicht mehr vorstellen. dieser eine moment veränderte mein ganzes leben, von da an waren sie das wichtigste was ich habe.

trotzdem bin ich manchmal ein bisschen enttäuscht dass ich zwar fast eine ganze geburt durchgemacht habe, aber doch am schluss einen kaiserschnitt hatte. und daher wir momentan keine kinder mehr möchten und es fraglich ist ob wir überhaupt noch eins bekommen würden, werde ich wohl doch nie eine ganze geburt erleben und das fehlt mir irgendwie schon...

liebe gruess
büsi

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Patrizia
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Beitrag von Patrizia »

Liebes Büsi

Danke für deinen wunderschönen Geburtsbericht. Nach all den Strapatzen und Mühen seid ihr gleich doppelt belohnt worden.
Tut mir sehr leid dass es so kurz vor dem Ende nicht mehr geklappt hat mit der natürlichen Geburt. Ich hoffe dass du deine Erlebnisse verarbeiten kannst und sei bitte nicht traurig über den KS. Hauptsache eure zwei süssen sind gesund und putzmunter. :D

Liebe Grüsse, Patrizia
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Neon
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Beitrag von Neon »

Hallo Büsi,

Danke für's Verfassen von Deinem Geburtsbericht. Da wär ich auch enttäuscht, nach soviel Geburtsarbeit einen Kaiserschnitt machen zu müssen. Aber für so supersüsse Jungs hat sich ja alles gelohnt..
Grüessli Neon mit Töchter 03 und 06

clara

Beitrag von clara »

liebe büsi

danke für deinen geburtsbericht! ich bewundere, wie aufrichtig du über deine enttäuschung über den kaiserschnitt berichtest. du darfst sehr stolz auf dich sein, denn du hast ja für eine natürliche geburt gelitten und gekämpft.

wunderschön finde ich deine beschreibung des moments, als du deine buben zum ersten mal in den arm nehmen durftest!

Sole82

Beitrag von Sole82 »

Büsi: da fehlen einem echt die worte schön das es mit der ss geklappt hat aber ich verstehe dich so gut wegen dem Ks ich hatte das glück mein 1 sohn normal zu gebären jennifer kam dann per notKS auf die welt!!

alles alles liebe und ein schönes 1 Weihnachten wünsche ich euch zu 4!!

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ensemen
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Schöner Purzeltag

Beitrag von ensemen »

Hallo Büsi
Da haben deine Jungs am gleichen Tag Geburtstag wie ich! Hat mich sehr gefreut, zufällig auf deinen Bericht gekommen zu sein. Bei uns hat es mit der SS schon bei den ersten Übungsversuchen geklappt, obwohl ich mit 36 ja schon ein "altes Mami" sein werde... Unser Baby erwarten wir für Ende Juni, und damit kann ich meinem Kind das erfüllen, was ich mir immer gewünscht hätte: eine Geburtstagsparty im Freien!

Grüassli

Rageti

Beitrag von Rageti »

Liebe Büsi, danke für deinen Geburtsbericht! Ich fühlte bei meinem ersten Kind auch so, dass mit einem Notkaiserschnitt auf die Welt geholt wurde! Schlussendlich musste ich mich auch damit "vertrösten" hauptsache, dass Kind kam gesund auf die Welt und vor hundert Jahren sind viele Frauen an den Geburten gestorben..vielleicht hilft es dir auch ein wenig...ich wünsche dir alles Liebe und wer weiss vielleicht ergibt sich ja trotz allem noch eine Spontangeburt? Ich wünsche es dir!

sarah :o)

Beitrag von sarah :o) »

Hi Büsi!
Danke,für den schönen GB! :D
Ich gebar meinen ersten Sohn auch via KS->versteh Dich jetzt nachdem ich unseren zweiten Sohn spontan gebären konnte-noch besser!
übrigens Thierry+Jerome haben ja am selben Tag ,wie Silas Geburri! :lol: :lol: :lol:
Nach fast einem Jahr,werde ich mich auch endlich mal an meinen GB "ranmachen".. :wink:
Alles Gute für euch und eure little Family! :D

LG Sarah

Rageti

Beitrag von Rageti »

*lach* Büsi ich habe erst jetzt gesehen, dass deine Buben am selben Tag wie meine Tochter Geburtstag haben :D

jasminch

Beitrag von jasminch »

hallo büsi

ojeee als ich deinen geburtsbericht gelesen habe ist es mir kalt den rücken runtergelaufen... ich hab so ziemlich das selbe erlebt wie du (1 Kind) :cry: ! am ende ist man nur noch froh dass die kleinen da sind doch der schmerz, keine normale geburt gehabt zu haben, steckt tief in einem drin. inzwischen habe ich meine geburt verarbeitet. ich hoffe auch du findest einen weg und ich wünsche dir von herzen eine wunderbare zeit mit deinen schnügelis.
herzlichst
jasminchen

iene
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Registriert: Mo 30. Jan 2006, 13:39

Beitrag von iene »

hoi büsi,

auch ich habe die geburt ähnlich erlebt wie du. ich bekam im oktober meinen ersten sohn. sein köpfchen war ziemlich gross, die fruchtblase platzte früh und deshalb sanken die herztöne ab. die wehen waren anfangs sehr sehr heftig, mit der pda dann erträglicher aber schliesslich dauerte die sache zu lange (13 stunden)
ich spüre die enttäuschung manchmal noch, einfach das fehlen der "normalen" geburt.
ich kann unterdessen damit umgehen, hoffe aber dennoch sehr, es einmal noch "richtig" zu erleben.
mir hat ein buch geholfen bei der verarbeitung. du findest es auf www.kaiserschnitt.ch
ich weiss nicht, ob dir die hp zusagt; persönlich kenne ich die hebamme, welche sie aufgebaut hat nicht, aber man spürt ihre grosse erfahrung in bezug auf das thema kaiserschnitt.
geholfen hat mir auch das gespräch mit meiner hebamme. ich habe selber die initiative dazu ergriffen. sie betonte, das dies der gemeinsame weg von mir und meinem sohn sei- ein tröstlicher aspekt finde ich.
eigentlich finde ich, sollte mehr geburtsverarbeitung angeboten werden, da das erlebnis doch schon total einschneidend, wahnsinnig ist. und auch in den vorbereitungskursen sollte mehr darauf hingewiesen werden, dass es eben auch ks geben kann. ich rechnete überhaupt nicht damit, war in keiner weise darauf vorbereitet. (darum auch das gefühl der resignation).
was für mich bei einem ks ebenfalls entscheidend ist, ist das erleben der wehen. ich finds schlimm, wenn das kind zu einem geplanten zeitpunkt ohne vorbereitung ruckzuck auf die welt geholt wird.

ich hoffe, du findest einen weg, um positiv damit umgehen zu können und
mit guten gefühlen daran zu denken!

lieber gruss, iene

Principessa

Beitrag von Principessa »

Hallo Büsi...
Ein wunderschöner Bericht...
Danke...

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