Lass sich mal nicht so leicht aus dem Konzept bringen.
Bei uns war das ganz ähnlich. Schrift, Katastrophe, Rechtschreibung nicht auf dem Stand der Klasse, hört nicht zu, bekommt nicht alles mit...
Und das ist heute noch so, nun wird sie 17. Aber wenn sie sich unwohl, unverstanden oder gelangweilt fühlt, hängt sie ab, oder wird renitent. Nicht mehr so extrem wie früher, heute muss es gravierend sein, auch Langeweile erträgt sie in der Berufsschule problemlos, sie lernt einen Beruf den man als Realschüler lernen kann, somit nicht wirklich gefordert. Aber in der BM nervt es sie, wenn es zu langsam geht, oder wenn Lehrer an Details herumschrauben, die sie total unbedeutend findet. Da hat sie kein Verständnis.
Die Geschichte mit dem Tram, das kann doch nur einem Kind passieren, das viel zu weit denkt. Jedes andere Kind will doch nur ja keine Extrawurst und käme wohl schon gar nicht drauf, dass das Tram ja an der Haltestelle vorbei fährt. Unsere Jüngste hat das Problem auch und der Lehrer hat es dann mit Humor genommen, als sie fand, wozu sie erst zwei Dörfer in die Schule fahren solle um dann wieder im eigenen Dorf vorbei zu fahren auf der Exkursion. Er fand, das wäre ihm noch nie passiert, das käme sonst keinem Kind in den Sinn, die würden jeweils noch blöd gucken, wenn sie merken, dass sie zu Hause vorbei fahren
Was die Schrift angeht, ich hatte immer eine ganz schlimme Schrift, bis ich endlich meine eigenen schreiben durfte, seither schreibe ich ganz passabel

Unsere Grossen schrieben in der 5. Klasse beide nicht schön, die eine schreibt heute sehr schön, die andere kann man immer noch nicht lesen.
Wenn dein Sohn wechseln möchte, dann mach es. Bisher hast du mir kein Argument geliefert, das ich als wirklichen Grund sehe. Ich finde es einen sehr hohen Anspruch an ein Kind, beim Schnuppern, wo sehr vieles neu ist, auch noch alles im Kopf behalten zu müssen und das mit Sonderprogrammen, wie Ausflügen.
Und mehr Interesse zeigen, ist halt auch schwierig. Manchmal wollen diese Kinder auch nicht mehr auffallen, sind froh, wenn sie nicht hervorstechen. Auch kann er vielleicht wirklich nicht alles so locker und wenn er eher ein Perfektionist ist, der erstmal schaut und erst etwas sagt oder mitmacht, wenn er sicher ist, dann wird er auch nicht zeigen, was er drauf hat. Unsere Zweite ist so. Das war nun auch der Grund, warum es mit Lehrstellen nicht klappt. Sie steht gelangweilt neben ner neuen CNC-Maschine, ihr Chef beim Schnuppern hat keine Ahnung, wie die funktioniert, zeigt ihr etwas, ist ganz stolz, kommt nicht so richtig draus und sie wüsste wies geht, sagt aber nichts. Das wurde ihr als ist nicht interessiert und gelangweilt ausgelegt. Sie fand, sie könne doch nicht ihrem ev. künftigen Chef zeigen, dass sie mehr weiss als er, auch hätte sie ja nun einige Wochen nicht mehr mit der Maschine gearbeitet. Auch hatte sie respekt, vor der neuen Maschnie, obwohl sie fast gleiche, wenig ältere schon bedienen durfte.
Ich finde es sehr schwierig mit diesen Schnupperzeiten. Man kann ein Kind nicht so schnell erfassen. Gerade HB-Kinder brauchen Zeit und Sicherheit, sie sind ja eigentlich immer falsch, nicht passend.
Lass ihm Zeit, such dir wie Gutemine meint, jemanden, der mehr von solchen Kindern versteht.