@Susanne
Für mich stellt sich immer dir Frage, ist es "nur" kognitiv "voraus" oder auch sozial und emotional weiter? Mein Kind hat auch schon mit 4 Schreiben und Lesen können, dann mit Kindsgi gestartet und diesen normal 2 Jahre durchgemacht. Schon da ist uns aufgefallen, dass es emotional und sozial für sie schon streng ist mit den Kindern, die die meisten 1 Jahr älter sind. Dies hat sich beim Start in die Schule mit 6jährig nochmals intensiviert, die ersten 2 Jahre war sie in dem Bereich recht beschäftigt.. auch mit der Selbstorganisation etc. Kognitiv hat es erst in der 3. Klasse etwas angezogen, aber auch heute noch ist es so, dass mein Kind sich eigentlich kaum anstrengen muss.. und immer wieder über Langeweile in Mathe klagt, wegen der vielen Wiederholungen. Die erste Klasse war natürlich besonders hart bezüglich Unterforderung, weil das Deutsch dazu kam. Für uns kam trotzdem ein Überspringen zu keiner Zeit in Frage, eben wegen der anderen Komponenten. Damit komme ich auch zum Vorteil der Situation: dank dem, dass Meite kognitiv nie gross Energie gebraucht hat/braucht, kann sie diese voll in die Entwicklung der anderen Komponenten stecken. Für das Verarbeiten der Situationen mit den inzwischen bis zu 2-3 Jahre älteren Kindern (EK lässt grüssen) und das Erlernen des Umganges mit diesen, hatte sie immer volle Kapazität. Zudem hat mein Kind eine Kindheit, tönt vielleicht doof, aber da sie kaum arbeiten muss für die guten Noten hat sie viel Freizeit und kann einfach Kind sein ohne Druck etc. Der Nachteil: mein Kind hat nie lernen müssen in der Schule für irgendwas "zu arbeiten".. ich habe das so gelöst, dass sie nun ein Instrument spielt, welches ihr sichtlich nicht leicht fällt.. hier musste sie lernen, dass es Dinge gibt, für die man üben muss, die nicht einfach so gehen.. meine Güte, das erste Jahr war happig, das Kind hatte Wutausbrüche und überhaupt kein Durchhaltewillen.. sie war es einfach überhaupt nicht gewohnt, dass es nicht von selber geht

Was für mich bei der Schulfrage am wichtigsten ist, wie geht es meinem Kind insgesamt? Geht es gerne? Ist es körperlich und seelisch gesund in der Situation? (Isst gut, schäft gut, ist allg. zufrieden).. wenn dies mit Ja beantwortet werden kann, finde ich es total ok in den ersten 2 Schuljahren Langeweile aushalten zu müssen. Es wird ja nicht jede Stunde so sein und zudem gibt es andere Dinge, die das Kind lernen kann, z.B. schön schreiben, flüssig lesen, sich organisieren, Sozialkontakte zu knüpfen und zu halten, mit den unterschiedlichsten Kindern und Lehrerns klar kommen und dann haben sie ja auch noch andere Fächer.. Meite hat sich zum Beispiel bei den Realien dafür immer besonders herausragend engagiet und interessiert, sie hat auch von Anfang an immer Zusatzideen umgesetzt, Bastelideen zu Hause entwickelt und in der Klasse mit den Kindern umsetzen dürfen oder sie schreibt regelmässig zu Hause "Test-Tests" und kopiert sie dann für die Kinder. Zudem kommen hier regelmässig Kinder zum Lernen/Üben zu Besuch.. Bei uns ist es übrigens so, dass Meite weil sie sich nicht so anstrengen muss, manchmal nicht so konzentriert beim Arbeiten (auch bei Tests) und dann Flüchtigkeitsfehler macht.. Das ist auch etwas, das man üben kann, sich auf "Kommando" zu fokussieren, Tests nochmals durchlesen, sich selber korrigieren.. Naja, ich habe jedenfalls nie das Gefühl gehabt, dass sie sich nicht entfalten kann.. die Frage ist nun, wie es deinem Kind wirklich geht. Dafür würde ich dann vielleicht doch einiges mehr in Betracht ziehen als seine Aussagen, obwohl diese natürlich sehr wichtig sind und darum gehst du der Sache nun auch nach. Ich würde mal einen Schulbesuch machen, beobachten, mit der LP nochmals sprechen, evt. eine Schulpsychologin fragen für ein Gespräch und dann einen Plan ausarbeiten... ich würde wohl bis zur 2. Klasse warten, wenn es sich dann nicht gibt mit der Umsetzung beginnen. Einfach auch, weil ich es schon einen grossen Schritt finde, die Klasse zu wechseln, auch wegen der Kinder..
LG naura