Lohn Pflegefachfrau HF

[Lena07]

Hilfe, hilfe...

Jetzt hat sich eine riesige Diskussion entwickelt und ich wollte doch wirklich nur eine Aussage über den heutigen Lohn einer Pflegefachfach HF
Danke Sternli und tin... Es ist wirklich nicht allen bewusst. Also ich habe schlussendlich 6 Jahre gehabt, bis ich wirklich die HF Ausbildung im Sack hatte (musste 10 Schuljahre vorweisen können, Au Pair Halbjahr und Praktiktumsjahr im Spital und dann eben 4 Jahre blockweise Schule/Tätigkeit Spital). Aber gerade jetzt bei dieser Stelle habe ich von sovielen die Rückmeldung erhalten: "Ach "Krankenschwester"... Ja die sind immer so strukturiert etc. Für mich war es wirklich auch Lebensschule und hat mir persönlich auch viel gebracht.

Man muss so einen "normalen" Dienst einfach mal mitlaufen, was man alles so wissen muss, die Belastungen, Verantwortungen etc. In einem Spätdienst z.B auf einer akuten Chirurgie für 12 Patienten zuständig sein, die anderen 12 schmeisst die Kollegin in Ausbildung (wo man nebenbei auch noch die Verantwortung trägt) und dann 2 terminale Patienten hat, 5 frisch operierte, 2 bekommen vielleicht Mo mit Überwachung und die Patientin mit Brustkrebs erbricht dir im Schwall eine ganze Toilette, wo du die Wände nicht mehr siehst und sie am selben Tag die Info erhalten hat, dass sie nun in zwei weiteren Organen metastasiert ist. Sich dann Zeit nehmen können?? Fehlanzeige...

Bei mir ist wirklich einmal ein Kollege, der Polizist ist, einen HALBEN Dienst mitgelaufen. Es war ein ruhiger Dienst Und er sagte dann echt, dass es einfach nur noch unglaublich ist und er seinen Job nun liebe..

Aber eben, sorry bin abgeschweift. Ich muss nicht hören, dass wir Pflegefachfrauen unser Geld wert sind, das weiss ich
Wollte mich nur updaten. Danke danke allen

[Stella*]

Ich denke, vielen ist nicht bewusst, was um für eine (anspruchsvolle) Ausbildung es sich hier handelt. Den Lohn hierfür finde ich nicht extrem hoch. Wenn man einen Fachausweis in einem anderen Bereich hat, kann der Lohn einiges höher sein als der einer Pflegefachfrau HF. Nur wegen dem Geld macht wohl diese Ausbildung niemand, denn reich wird man damit nicht. Vor allem auch, weil sehr viele Teilzeit arbeiten, da es so streng ist.

Hut ab vor allen, die diesen Beruf ausüben!

@Lena
Drücke dir die Daumen fürs Vorstellungsgespräch.

[stella]

Ja, Hut ab vor allen Pflegefachpersonen! Ich selber habe vor 25 Jahren ein Sozialpraktikum in einem Pflegeheim gemacht, aus dem dann ein Aushilfsjob wurde, bei dem ich doch sehr viel mitanpacken und leisten musste. (Hüeti mit einer Diplomierten und 48 Patienten oder auch Späten in der gleichen Weise...)

Ich habe aber auch in einer Fabrik gearbeitet. 9 1/4 Stunden. Palettieren von Prospekten... auf Kniehöhe. Habe da um einiges weniger verdient als in der Pflege als Unausgebildete und dieser Job war so richtig hart - ohne Sinn, körperlich sehr anstrengend, rhythmisiert von aussen, streng bewacht vom Vorarbeiter.

Und ja, ich denke, die Arbeitswelt ist generell härter und fordernder geworden und die Bezahlung stimmt in vielen Berufen nicht.

[Pinie]

Auf jeden Fall gibt es grosse Unterschiede zwischen den Kantonen, in ZH sind es ca Fr. 1000.- mehr als in BE, OW, NW. Zu LU ist der Unterschied schon etwas kleiner und über die Ostschweiz weiss ich gar nicht Bescheid.

[AnCoRoJe]

@Xanthippe
Nein du hast es nicht explizit geschrieben aber deine Aussage hat in meinen Ohren so getönt. Mein Problem. Aber ich stehe zu meinen Aussagen.

[emu]

...im Zuge einer kleinen Aufklärung hier noch ein, zwei Infos:

dipl. Pflegefachfrau HF = 2.5 bis 3 Jahre Ausbildung / Studium nach einer dreijährigen Grundausbildung (z.B. FAGE)
dipl. Pflegefachfrau FH = Bachelorstudium nach einer dreijährigen Grundausbildung und Berufsmatur oder FMS
also je insgesamt 5,5 bis 6 Jahre Ausbildung....
Berufsprüfungen sind wieder etwas anderes (Fachspezialisierungen)

Die "alten" Diplome, also Krankenschwester, DNII, AKP, IKP wurden auf die Stufe dipl. Pflegefachfrau HF überführt.
DNI ist ein Diplom der Tertiärstufe (Pflegefachfrau DNI), allerdings heute ohne genau einreihbaren Abschluss im neuen System, da nicht HF. Oft wird man eingereiht als FaGe mit viel Berufserfahrung, eingesetzt dann aber als Dipl. (zumindest in private Institutionen).
FA SRK Pflegerinnen wurden titelrechtlich in die Stufe FaGe überführt.

...betreffend Lohn: Oft können Pflegefachleute (und andere Pflegemitarbeitende) nur in einer 80 % arbeiten aufgrund der Belastung. Zusammen mit Zusatzdiensten oder der Kompensation von Engpässen wird dann ein 100% Pensum daraus. Lohn gibt's 80% und die Sozialleistungen (auch Einzahlungen für die Vorsorge…) sind auch darauf abgestimmt. Die Kompensation erfolgt oft über Zusatzfreitage.
Nachtarbeit, Sonntagsarbeit etc. gibt Zuschläge.

Als ehemalige Beraterin im Gesundheitswesen (auch Lohn, allerdings andere Kantone ) kann ich nur sagen, dass eine ( ja, kostenpflichtige) Auskunft beim entsprechenden Berufsverband oder auch einer Gewerkschaft Gold wert ist, das habe ich sehr, sehr oft erlebt; meist waren die Forderungen aus dem Bauchgefühl heraus einiges zu tief (bis mehrere 100.- pro Monat). Man stelle sich vor: die Beratung kostet einmalig 100.- - 150.- .... und man kann sich auch darauf berufen im Sinne von " ich habe mich auch beim Berufsverband / der Gewerkschaft erkundigt und dort...". Als Mitglied (egal wo) sind die Beratungen ja auch meist kostenlos...

So oder so: Ich wünsche der TE alles Gute und toitoitoi beim Gespräch! Chunnt guet

[Xanthippe]

Danke für die Aufklärung, ich kann mit den ganzen Abkürzungen nämlich tatsächlich nichts anfangen die hier benutzt werden. Schliesse aber daraus das die angegebenen Löhne auf einen höheren Ausbildungsniveau beruhen.

[Pia]

Liebe Lena
Trotz Mitgliedschaft hat mir die gleiche Sektion vom SBK keine genaue Auskunft gegeben, einfach, dass ich mit meinem jetzigen Lohn im unteren Bereich bin.

Zur mir: DN II-Abschluss vor 20 J., 4 Jahre nicht berufstätig sonst immer zw. 40 und 100%. Jetzt im Langzeitbereich komme ich auf einen Bruttolohn von 6000.-- / Monat bei 100%.
Ich finde, dass ich definitiv zu wenig verdiene, bin häufig die einzige Dipl. und trage dann die ganze Verantwortung, resp. bin alleine zuständig für Medikamente, Therapien, Wundverbände, Telefonauskunft etc. Es arbeiten bei uns übrigens momentan nur zwei 100% ...

Viel Glück nächste Woche. Berichtest du dann wie es gelaufen ist?