Lehrplan 21

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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badeentli84
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von badeentli84 »

Ja aber macht es wirklich Sinn sich zu konkurrenzieren? Jedes Land macht doch einfach fuer sich, was fuer die Bevöl kerung sprich Kinder stimmt, oder nicht?

Ja ich stehe dazu, dass Chinesen grossen Wert auf Bildung legen, es geht aber nicht darum, dass sie sich auf die Nachwuchse stützen wollen(zumindest die, die ich kenne), sondern, dass diese Kultur schon seit 5000 Jahren besteht, und seit eh und je die Bildung hochangesehen wird...
Quikquikquik

mamily
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von mamily »

@ stella

das hast du schön geschrieben, und ich stimme mit deinen ansichten absolut überein :)
gerade weil du die ersten schuljahre angesprochen hast: ich habe irgendwo mal gelesen, dass diese schuljahre aber gerade wichtig sind, um den gehirnMUSKEL weiterhin zu "trainieren" und nicht in den leerlauf schalten ;) wir machen auch privat in unserer freizeit (= wochenende) unmengen an sachen, gehen in diverse museen / verkershaus etc pp, und wir haben das glück dass wir uns das leisten können und auch wir als elternteile beide noch die nötige energie haben, am wochenende was zu machen.
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mit sternchen 01/2010

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stella
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von stella »

badeentli
Ich glaube einfach, dass auf dem globalisierten Markt Menschen mit guter Bildung und sehr hoher Einsatzfreude (asiatischer Raum) eher angestellt werden als Menschen, die in einer Kultur aufgewachsen sind, in der ständig über die richtige Art von Bildung gestritten wurde und die existierende Bildung ständig in Frage gestellt wurde.

Mamily
Als Lehrerin habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass Kids plötzlich durchstarten. Es sind dann Kids, die wissen, wozu sie etwas machen und Kids, die ein klares Ziel haben.

Was mir zu denken gibt, ist, dass irgendwo auf der Primarstufe die kindliche Unbeschwertheit dem Lernen gegenüber verloren geht. Das war auch schon zu meiner Zeit so. Ich meine, ich habe ein violettes Pferd mit einem grünen Himmel gezeichnet und meine 1. Klass Lehrerin hat mir gesagt, dass dies kein realistisches Bild sei und somit nicht gut sei. Das ist für mich so ein Sinnbild...

Also können wir so, wie früher und so, wie heute nicht mehr weiter machen. Insbesondere produziert das Schulsystem heute "Fälle" - ein Grossteil der Primarkinder sind abgeklärt auf Entwicklungsstörungen. Vielleicht sollten wir diese "Eigenheiten" als Diversität sehen und auch als Stärke eines jeden Kindes. Und vielleicht sollten wir die Kinder dort abholen, wo sie sind und eben individuell fordern und fördern, statt von allen zur gleichen Zeit das Gleiche zu verlangen.

Aber ich schreibe es noch einmal gerne: DIESE Diskussion hat man leider beim LP21 verpasst. Er ist der grösste gemeinsame Nenner zwischen den Kantonen. Von dem her gesehen kann man schon kritisch sein, denn das Ziel, eine Harmonisierung zwischen den Kantonen zu erlangen, wird nicht so ganz erreicht - vor allem in den Fremdsprachen nicht.

Auf der anderen Seite habe ich noch von keinem Kritiker des LP21 einen konkreten Lösungsvorschlag gehört.

Ich habe auch die Medienberichte über die Abschaffung der 2. Fremdsprache im Kanton Thurgau verfolgt. Nun hat das dort das Parlament beschlossen, dass die 2. Fremdsprache auf die Oberstufe verlegt wird. Ja Himmustärne! WIE denn? Sie haben es beschlossen, ABER haben keine Umsetzung erarbeitet. Die OS hat in der Regel bereits 36 Lektionen und die Kids haben noch Wahlfächer und gehen bis zu 38 Lektionen zur Schule. Nun kommen noch insgesamt 4 Jahreslektionen auf drei Schuljahre verteilt dazu. Sprich, 1.33333 Lektion im Schnitt pro Schuljahr mehr... Dann sind wir, ohne Hausaufgaben, auf einer Belastung von einem normalen Arbeitnehmer, UND DAS in der 7. Klasse!!!

So läuft das mit der Politik!
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Tullia
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Tullia »

Was versteht denn der Autor unter US-amerikanischen Provinzialismus?

Hier wird mit historischen Fakten, zurecht gebeugt wohlgemerkt, um sich geworfen um Angst zu machen.

Dazu möchte ich einige kritische Gegenfragen stellen:

1. Der Schüler soll vom Wissen des Lehrers profitieren, dieses schlucken, auswendig lernen und wiedergeben können. Wo bleibt denn hier das kritische und konstruktive Denken? Darf/ Soll es das nicht mehr geben?
Sind nicht gerade im naturwissenschaftlichen Bereich Innovationen entstanden, gerade weil man kritisch und kreativ gedacht hat? Thinking outside of the box - ist das nicht erstrebenswert?

2. Sind die Asiaten mit einer solchen Form von 'Wissensvermittlung' (und mehr ist es nicht) glücklich? Oder wächst hier Generation um Generation von nickenden, gefügigen Machern an, die nicht denken können?

3. Soll man sich mit einem anderen Staat, einem anderen Volk, einer anderen Rasse messen? Ist ein solcher Konkurrenzkampf gesund? Nährt dies nicht den hochgefährlichen Nationalismus?


Ich wünsche mir keine Ja-sagenden Esel als Schüler. Ich wünsche mir Schüler, die eigenständig denken können, die Sachverhalte hinterfragen können. Solche 'Denker' lassen sich dann auch nicht politisch manipulieren, weil sie kritisch sind. Sie durchschauen Propaganda und wissen, wann Emotionen ausgeschaltet werden müssen und nur noch die Vernunft regieren darf.
Aber dies ist natürlich nicht im Sinne von Parteien, v.a. der gegenwärtig rechts-orientierten. Wähler kann man nicht mobilisieren, wenn sie kritisch denken und ihre Emotionen, v.a. ihre Ängste im Griff haben.

Malaga1
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Malaga1 »

Der Neoliberalismus muss aber auch für alles herhalten... Ich möchte nicht, dass meine Kinder im asiatischen Stil unterrichtet werden und einfach stupide auswendig lernen. Die Halbwerts-Zeit von auswendig gelerntem ist bekanntlich sehr kurz. Und ich möchte auch nicht, dass sich meine Kinder mit 12 zum Fenster rausstürzen, weil sie dem Druck nicht mehr standhalten. Wissen ist heute im Überfluss überall sofort verfügbar. Die Frage ist doch, was man damit macht. Und von wegen "Lehrer und Klassen abschaffen": Das ist der Teufel an die Wand gemalt!
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stella
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von stella »

Sogenanntes Bulimielernen ist nie nachhaltig. Nur, weil ein Kind zu einem bestimmten Zeitpunkt Wissen rauskotzen kann, heisst es nicht, dass es Wissen auch behalten kann und schon gar nicht, dass es Wissen anwenden kann. Letzteres wäre für die Forschung aber zentral - Wissen anwenden, übertragen und in Modellen in anderen Bereichen forschen... Dabei sein eigenes Tun kritisch hinterfragen und reflektieren, damit es optimiert werden kann.

Und das Zerpflücken des Bildungssystem, welches rechte Parteien seit gut 25 Jahren systematisch machen, trägt zum angeschlagenen Image der Lehrpersonen als Experten bei. Ein Bildungssystem, welches notabene von Fachleuten und der Politik (also der Gesellschaft) in die heutige Richtung umgebaut wurde.

Anstatt einen wirklich revolutionären Konsens zu suchen, findet man den grössten möglichen Kompromiss, der immer noch besser ist, als das, was früher war.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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badeentli84
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von badeentli84 »

In jedem System gibts Vor und Nachteile... Wichtig finde ich einfach den Weg abzustimmen was fuer sich die eigene Familie natuerlich Kind stimmt.Und nochmals nicht vergleichen, man kann das Positive von anderen lernen, schlecht machen dagegen macht wenig Sinn.
Quikquikquik

Tullia
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Tullia »

“Und diese Lehrpersonen müssen den Schülerinnen und Schülern klar machen: Erstens: Was du hier lernst, ist wirklich wichtig. Zweitens: Mir ist es ein Anliegen, dass du das lernst. Drittens: Ich glaube fest daran, dass du das schaffst. Und viertens: Ich werde dir dabei helfen und dich unterstützen“.

Nochmals: All dies kann man auch als 'Lernbegleiter'. Das Erlernen von Kompetenzen schliesst all dies nicht aus.

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Nea
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Nea »

Schulpfleger: Ich hatte gerade eine mehrtägige Weiterbidung zum Lehrplan 21 im Kanton SG. Das Wort Lernbegleiter wurde nie erwähnt, auch nicht, dass wir nicht mehr unterrichten dürften. Ich glaube nicht, dass sich der Unterricht im Kanton SG gross ändern wird. Wir unterrichten jetzt schon mit LP21-kompatibeln Lehrmitteln (Young World, die Sprachstarken) und die sind doch nicht aufs Selbstlernen ausgelegt. Ausserdem beurteilen wir dort wo ich arbeite bis zur 4. Klasse (teilweise schon seit einigen Jahren) kompetenzorientiert. Die Prüfungsinhalte haben sich nicht gross geändert, die schriftlichen Prüfungen sehen einfach etwas anders aus und wir zählen z.B. nicht einfach die Punkte zusammen und schreiben eine Note hin, sondern wir beurteilen die einzelnen Kompetenzen in verschiedenen Aufgaben und geben dann eine Schlussbewertung, die bei uns nicht mehr aus einer Note sondern aus einem Satz besteht. Noten gibts nur noch im Zeugnis.

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badeentli84
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von badeentli84 »

Danke Nea, wusste nicht, dass die Bücher schon komptitabel sind mit Lp21... Und ja wenn ich mir so denke, dass die Kids öfters mal mit der Schule in den Wald gingen, erleuchtet mir schon. Die einzige "grosse" Veraenderung ist wahrscheinlich nur die Durchmischung von Real und Sek... Untergym ist aber weiterhin separat verstehe ich das richtig?
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venezuela
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von venezuela »

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Ilse
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Ilse »

badeentli84 hat geschrieben:Danke Nea, wusste nicht, dass die Bücher schon komptitabel sind mit Lp21... Und ja wenn ich mir so denke, dass die Kids öfters mal mit der Schule in den Wald gingen, erleuchtet mir schon. Die einzige "grosse" Veraenderung ist wahrscheinlich nur die Durchmischung von Real und Sek... Untergym ist aber weiterhin separat verstehe ich das richtig?
Alle diese Aspekte (Organisation der Oberstufe, Einteilung in Sek, Untergym etc) haben rein gar nichts mit dem Lehrplan zu tun!

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badeentli84
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von badeentli84 »

Ilse hat geschrieben:
badeentli84 hat geschrieben:Danke Nea, wusste nicht, dass die Bücher schon komptitabel sind mit Lp21... Und ja wenn ich mir so denke, dass die Kids öfters mal mit der Schule in den Wald gingen, erleuchtet mir schon. Die einzige "grosse" Veraenderung ist wahrscheinlich nur die Durchmischung von Real und Sek... Untergym ist aber weiterhin separat verstehe ich das richtig?
Alle diese Aspekte (Organisation der Oberstufe, Einteilung in Sek, Untergym etc) haben rein gar nichts mit dem Lehrplan zu tun!
Das ist doch eine der wichtigsten Kern vom Ganzen?! Den Distanz zwischen Real und Sek näher zu bringen... So dass Kinder mit Teilmanko aber gute Kompetenzen in anderen Fächer trotzdem weiterentwickeln zu können...es geht ja darum, dass z.b.ein Kind wo gut in Rechnen ist aber schlecht in der Sprache doch eine Chance auf gute Ausbildung haben?! Untergym bleibt aber hoffentlich noch fuer Kinder wo in allen Fächer gut bis sehr gut sind. Ich ging davon aus, dass all das ein Teil vom ganzen Lp21 ist. In dem Fall haben das eine mit dem anderen nichts zu tun?! Oder einfach von Kanton zu Kanton verschieden.
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Manana
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Manana »

@badeentli

Ilse hat Recht. An der Organisation der Oberstufe und der Einteilung ändert der Lehrplan gar nichts. Damit hat er nichts zu tun.
DIese Organisation bleibt mit oder ohne LP21 genau so wie bisher pro Kanton/Gemeinde bestehen.

Der Lehrplan legt nur die Inhalte fest.
Die Abstimmung im Kt. Solothurn geht auch nur um den Lehrplan.
Wobei das andere was du erwähnst badeentli nebst den uneinheitlichen Regelungen der Frühfremdsprachen ein weiterer Punkt ist, wo wir eigentlich mit Harmos "bschissen" wurden. Es bleibt auch mit Harmos und LP21 schwierig für Familien in einen andern Kanton umzuziehen
da das System weiterhin verschieden ist.
Aber das wäre eine andere Diskussion.

Ilse
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Ilse »

Mille-feuille etc. wurden aufgrund des Sprachenlehrplans Passepartout, dem sich mehrere Kantone angeschossen haben (einige Jahre vor dem LP 21) erarbeitet und eingeführt.
Bitte jetzt nicht den Lehrplan Passepartout mit dem LP 21 gleichsetzten.

Weiter ist z.B. das Zahlenbuch, das z.B. im Kanton Bern als Math-Lehrmittel eingesetzt wird, absolut kompatibel mit dem Lehrplan 21. Es stimmt einfach nicht, dass sich dadurch jetzt alles ändern wird.
Ja, vielleicht werden neue Unterrichtsmethoden eingesetzt, und ja, vielleicht sind viele Eltern unzufrieden damit. Und ja, ganz sicher läuft sehr vieles an den Schulen schief. Aber das hat alles nichts mit dem Lehrplan zu tun und wird sich auch mit dem LP 21 weder bessern noch verschlimmern.

Der Lehrplan 21 ist ein erster Versuch, die Lehrpläne der 21 Deutschschweizer Kantone zu harmonisieren. Und vermutlich ist er nicht perfekt. Aber er ist bestimmt auch nicht schlechter als die bestehenden Lehrpläne. (Obwohl ich nur den Berner Lehrplan 95 und den Berner Lehrplan Kindergarten gut kenne.) Aber wie hier, ich glaube es war Stella, schon geschrieben hat, gibt es vom Berner LP 95 zum LP 21 echt keinen grossen Sprung.

Ilse
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Ilse »

Und noch zu passe-partout und Mille-feuille:
Ich unterrichte selber kein Französich, habe aber die Passe-partout-Ausbildung.
Ich weiss, es gibt viele Kritiker und ein grosses Unbehagen in der Elternschaft dieser Unterrichtsmethode gegenüber. Ich würde aber zu etwas Gelassenheit raten, denn ehrlich, überlegt mal, was ihr und eure Kollegen nach der neunten Klasse konntet? Ich konnte Verben in allen Zeitformen konjugieren - aber einen ganzen Satz habe ich nicht rausgekriegt. Ich glaube nicht, dass es wirklich viele Leute gab, die nach der neunten Klasse einigermassen Französisch konnten. Sooo viel schlechter kann es mit dem Mille-feuille also auch nicht kommen.

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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Malaga1 »

Ilse: Da hast du recht... Ich hatte insgesamt 8.5 Jahre Französisch-Unterricht (Sek, Gymi, Studium). Ich war zwar nie der Hirsch, aber die Grammatik konnte ich danach vorwärts und rückwärts runterbeten. Aber als ich im Beruf das erste Mal in der Romandie eine Präsentation in Französisch halten musste, habe ich Blut und Wasser geschwitzt und war danach nudelfertig. Und das nach 8.5 Jahren Französisch-Unterricht auf hohem Niveau!
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stella
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von stella »

Hallo hier ich... Lehrerin Passepartout für Franz und Englisch...

Und ja, die SuS können andere Dinge als früher... Ich war begeistert von ihren Präsentationen über die nachtaktiven Tiere, das als Beispiel.

Und nein, es sind keine Selbstlernmittel... Wer das Gefühl hat, man können den SuS die Lehrmittel hinwerfen und dann Kaffee trinken gehen, der hat von der ganzen Sprachdidaktik nichts verstanden.

Was ändert ist, dass ich als LP nicht mehr die Regeln vorsage... Aber Ergebnisse sichern wir gemeinsam, ich definiere als Lehrpersonen Ziele, die sie erreichen sollten. Absolut genial finde ich im COD 8 die Rubrik "on bavarde" in der Revue.

Konntet ihr in der 8. Klasse ein Gespräch über den Weg zu einer Sehenswürdigkeit führen? Oder vom eigenen Tagesablauf im Passe composé berichten und dabei Pronominalverben anwenden? Oder ein Gadget einem Kollegen präsentieren? Oder über ein Erlebnis berichten? Oder über ein Bild sprechen?

Wahrscheinlich nicht...

Nicht zu vergessen die hohe Motivation, auch in der Realschule und im Französisch... Und die Möglichkeiten zur Individualisierung...

Und nein... Ich werfe meinen SuS das Lehrmittel nicht vor die Füsse und sage "Vögeli friss oder stirb"... Ich unterrichte. Auch heute. Mit der neuen Didaktik, gepaart mit meiner Erfahrung (die besagt, dass man nämlich trotzdem Dinge auswendig lernen muss, althergebracht...) abstützend auf meine SuS, die aktuell in meinem Klazi sind.
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Minchen
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von Minchen »

Stella, ich wünsche mir sehr, dass die Lehrer von der 3.-6. Klasse ähnlich ticken wie du. Dann schrumpfen meine Bedenken grad ziemlich in sich zusammen. ;)
Bin sehr froh, all das von dir zu lesen und fühle mich schon wesentlich 'zuversichtlicher'.
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stella
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Re: Lehrplan 21

Beitrag von stella »

Minchen
Ich habe das Gefühl, dass man zurzeit allgemein die Kritiker mehr hört als die Befürworter.

Ich bin weder noch... Ich mache meinen Job mit den mir zur Verfügung gestellten Lehrmitteln, abgestützt auf meine Kids...
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