Mathe 6. Klasse / Begabtenförderung

[Drag-Ulj]

@Annamama: ja, theoretisch meinte ich... sie würde den Stoff beherrschen/verstehen, aber nicht aus dem FF zaubern. So stell ichs mir vor.

[AnnaMama]

Mein Ältester ist im 6. Gymi und kann noch nicht effizient lernen ... er hat sich nun 5 1/2 Jahre durchgemogelt und heute glaube ich sogar, dass er so die Matura mindestens genügend schafft. Im Gymi hat bestimmt niemand gemerkt, dass er HB ist.

@Drag-Ulj
Es ist immer einfach alles an die Eltern zu delegieren. Das wollte der 3./4. Klass-IF-Lehrer von unserem Jüngsten auch. Die Schulpsychologin sprach aber ganz klare Worte! Ich hoffe sehr, dass die beiden Lehrpersonen aus diesem Gespräch etwas mitgenommen haben. Sie haben unseren Sohn nach der Abklärung nur noch ganz kurz unterrichtet.

[Drag-Ulj]

Du machst mir keine Hoffnung, mein Ältester ist psychisch nicht sehr stabil... ob er sänoch lange so mag? Phuuu...

Mein Sohn hatte eigentlich gute Begleitung, dann hat die LP gewechselt, die SHP ist geblieben... dann ist die SHP weg & die Kombi neue LP & neue SHP funzt irgendwie nicht. Das Lernen soll sie ein Stück weit abgeben, aber WAS lernen kann ich nicht selbst herausfinden, das ist echt eigenartig. Und dann kommt dieser "Missstand" dazu, dass er nicht überall gut ist... unser SPD nimmt HB sowieso nicht ernst.

Kind Nr. 2 kompensiert alles mit seinem Charme & seiner allg. Fähigkeit, sich Sachen rauszunehmen, die ihm gefallen.

[5erpack]

Drag-ulj gell wenn das Kind in mehreren Fächern sehr gut ist, aber dann in 1-2 die totale Niete, dann glaubt der Lehrer auch nicht das es HB sei.
Oder wie bei meinem ältesten, es hat ihm so abgelöscht das er überall schlecht wurde und dann der „ Kind muss in die Sonderschule „ Zug gefahren wurde.
Das war in der ersten Klasse! Das der SP dann noch meinte: ihr Sohn muss sich halt nicht so blöd anstellen, er sei halt selber schuld, wenn er als Sonderling in der Klasse gilt, hat das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht....

Bei uns kam die grosse Krise aber erst mit der ersten OS. Ein Kind das nie lernen musste, die Schule extrem hasste und dann noch Pubertät. War froh um die Kinderärztin/Mathelehrer damals. Es hat viel entschärft.

[Drag-Ulj]

Die einen lupfts in der OS, die anderen gehen auf!

[dede]

@Drag-Ulj
Das erlebe ich ähnlich, in der Regel sollen am liebsten die Eltern selber suchen. Ich habe dann meinen Kindern Material für die Schule mitgegeben. Ui, da war die LP dann doch nicht so erfreut, fühlte sich dann wohl etwas angegriffen. Der Rat, wir Eltern sollten doch selber schauen war wohl so gemeint, dass das eh nicht passieren würde und dann wäre diese leide Diskussion mit den Eltern vorbei. Dann hat die Lp doch tatsächlich selber nach weiterer Beschäftigung gesucht, mit den Kindern geredet, was sie interessieren würde. So ging's dann besser.

@Odina
Die Binnendfferenzierung würde für die meisten SuS die Lösung bringen. Wenn ich so bei meinen Kindern überblicke, wer so etwas wirklich drauf hat, dann gibt es eine Lp, die das wirklich toll macht, alle anderen mach(t)en das nicht mal im Ansatz. Das erlebe ich leider als Realität.

[Drag-Ulj]

Dede
Klingt logisch bloss habe ich so viele Male spezifisch danach gefragt, dass sie es nicht hätte so interpretieren können, als dass das Interesse unsererseits nicht ehrlich wäre... auch die SL hat ihr den Auftrag gegeben. Nix.

[epsilon]

So wie ich das beobachte, sind die Lehrer überfordert mit allen Anforderungen, die ihnen gestellt werden.
ADHS, LRS, HB, emotionale/soziale Probleme, etc. das kann ja nicht alles aufgefangen werden. Gleichzeitig sollen dann ja auch noch die Lernziele erreicht werden und der Unterricht soll Spass machen.
Die IF wäre ja eine gute Idee, bekommt aber zu wenig Ressourcen für die Unterstützung.

Ich bin einfach schon mal dankbar, dass der Klassenlehrer von meinem Sohn mit sich reden lässt, die Bedürfnisse ihm wahrnimmt und offen ist für Vieles. Ihm verdanken wir, dass mein Sohn die Schule nicht mehr verweigert.

[5erpack]

So wie ich das beobachte, sind die Lehrer überfordert mit allen Anforderungen, die ihnen gestellt werden.
ADHS, LRS, HB, emotionale/soziale Probleme, etc. das kann ja nicht alles aufgefangen werden. Gleichzeitig sollen dann ja auch noch die Lernziele erreicht werden und der Unterricht soll Spass machen.
Die IF wäre ja eine gute Idee, bekommt aber zu wenig Ressourcen für die Unterstützung.

Ich bin einfach schon mal dankbar, dass der Klassenlehrer von meinem Sohn mit sich reden lässt, die Bedürfnisse ihm wahrnimmt und offen ist für Vieles. Ihm verdanken wir, dass mein Sohn die Schule nicht mehr verweigert.

Gell es ist ein rattenschwanz wenn an der IF, Heilpädagogik etc gespart wird.
Inklusion find ich ja richtig toll, aber wenn’s nicht bezahlt werden will, ist es eine Minus Nummer.

[epsilon]

Ehrlicher und einfacher wären wahrscheinlich 4 Niveaus schon ab der 1. Klasse.
Einen Stempel haben die Kinder ja sowieso. Aber ich habe schon bei mehreren Kindern erlebt, wie sie in der allgemeinen Klasse litten und in der Kleinklasse/Sonderschule aufgeblüht sind.
Inkludieren kann man immer noch bei gemeinsamen Projekten. (Kunst, Sport, Advent, Schulausflug, ...)

[Ondina]

Wirklich ausgesprochene Talente werden gefördert und wechseln oft früher in die nächsthöhere Stufe.

In der Schule? Nicht unbedingt, das würde ich so nicht unterschreiben. Oder zumindest das Wort "oft" ...

@Drag-Ulj: Ich habe auf diesen Post von dir Bezug genommen, meine Antwort betreffend geförderter ausgesprochener Talente bezog sich in diesem Zusammenhang nur auf den Sport:

Stellt ihr vor, euer Kind wäre in einer Sportart ein ausgesprochenes Talent... würdet ihr ihm dann auch raten, sich während des Trainings anderweitig zu beschäftigen und nicht in der Liga aufzusteigen, weil er dann weiter wäre als Gleichaltrige? Das würde ja nur dazu führen, dass ihm der geliebte Sport ablöscht. So ein Gedanke....

Und zu diesen Zeilen:

Zum oberen Teil deiner Antwort: OS- & PS-LPs haben also den gleichen Mathewissensstand nach der Ausbildung? Dann hab ich mich total getäuscht. D.h., wenn ein Kind wie hier im Thread mehr Futter braucht, ist die LP in der Lage, diesen zu liefern... gut zu wissen, danke!

Ich habe nie geschrieben, dass der Mathewissenstand NACH der Ausbildung der Lehrpersonen auf allen Stufen gleich gross sei, sondern dass die Lehrpersonen mit dem Erwerb der Matur alle einen gewissen Mathelevel haben sollten.
Ich finde, dass jede Lehrperson, egal auf welcher Stufe sie unterrichtet, in der Lage sein sollte, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden (und wenn sie dazu nicht in der Lage ist, dann sollte sie Hilfe/Beratung holen): den begabtesten, den guten, den durchschnittlichen, den schwächeren.
Wie schon geschrieben: die Binnendifferenzierung wäre das Zauberwort und die Köngisdisziplin. Es ist mir aber durchaus bewusst, dass dies nicht überall so umgesetzt wird und dass es hierbei noch viel Luft nach oben hat.

[Ondina]

@Odina: Dein Einsatz ist bewundernswert, aber nicht Standard. Leider herrscht in der Schule gegenüber hochbegabten Kindern noch viel zu oft die Meinung "Die können doch froh sein" und die Ressourcen der Heilpädagogin fliessen ausschliesslich in die schwachen Kinder. Bei uns gibt es hin und wieder 1/2/3-Punkte-Aufgaben zur Differenzierung. Mein Sohn ist fähig, die 1-Punkte-Aufgaben zu lösen mit der Begründung "Wenn schon blöd, dann schnell blöd.". Er kann damit heute in der 6. Klasse noch "schlüüfe", obwohl doch wirklich langsam klar sein sollte, was dieses Kind leisten könnte. Ich ärgere mich schon gar nicht mehr und hoffe einfach, dass er die Gymiprüfung besteht - wenn nicht, besucht er für die Sek eine Privatschule.

Ich erlebe es in meinem Team einfach ganz anders und kenne die Haltung "die HB-Kinder können doch einfach froh sein" überhaupt nicht.
Ja, es ist nicht in Ordnung, dass viele der Ressourcen hauptsächlich den schwächeren SuS zukommen. Ich frage mich schon auch, ob die intergrative Schulung das Richtige ist, die Schere in den Klassen ist manchmal sehr gross.

[Drag-Ulj]

Wirklich ausgesprochene Talente werden gefördert und wechseln oft früher in die nächsthöhere Stufe.

In der Schule? Nicht unbedingt, das würde ich so nicht unterschreiben. Oder zumindest das Wort "oft" ...

@Drag-Ulj: Ich habe auf diesen Post von dir Bezug genommen, meine Antwort betreffend geförderter ausgesprochener Talente bezog sich in diesem Zusammenhang nur auf den Sport:

Stellt ihr vor, euer Kind wäre in einer Sportart ein ausgesprochenes Talent... würdet ihr ihm dann auch raten, sich während des Trainings anderweitig zu beschäftigen und nicht in der Liga aufzusteigen, weil er dann weiter wäre als Gleichaltrige? Das würde ja nur dazu führen, dass ihm der geliebte Sport ablöscht. So ein Gedanke....

Und zu diesen Zeilen:

Zum oberen Teil deiner Antwort: OS- & PS-LPs haben also den gleichen Mathewissensstand nach der Ausbildung? Dann hab ich mich total getäuscht. D.h., wenn ein Kind wie hier im Thread mehr Futter braucht, ist die LP in der Lage, diesen zu liefern... gut zu wissen, danke!

Ich habe nie geschrieben, dass der Mathewissenstand NACH der Ausbildung der Lehrpersonen auf allen Stufen gleich gross sei, sondern dass die Lehrpersonen mit dem Erwerb der Matur alle einen gewissen Mathelevel haben sollten.
Ich finde, dass jede Lehrperson, egal auf welcher Stufe sie unterrichtet, in der Lage sein sollte, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden (und wenn sie dazu nicht in der Lage ist, dann sollte sie Hilfe/Beratung holen): den begabtesten, den guten, den durchschnittlichen, den schwächeren.
Wie schon geschrieben: die Binnendifferenzierung wäre das Zauberwort und die Köngisdisziplin. Es ist mir aber durchaus bewusst, dass dies nicht überall so umgesetzt wird und dass es hierbei noch viel Luft nach oben hat.

Danke fürs zusätzliche Erklären, hat Klärung gebracht.
Hilfe holen? Es gibt so viele tolle Angebote, ich wünschte, diese würden viel mehr gebraucht werden.

[Ondina]

Es tut mir leid, dass ihr solch schlechten Erfahrungen mit den Lehrpersonen eurer Kinder macht.

Ich hatte als Junglehrerin, welche in der Ausbildung das Thema Hochbegabung nur am Rande vermittelt erhielt, einen Schüler, dessen Eltern mich bald nach dem Beginn des neuen Schuljahres (4. Kl.) um ein Gespräch baten. Sie erzählten mir über die HB ihres Sohnes und baten mich um meine Unterstützung. Sie wussten, dass es ihm bei Unterforderung psychisch schlecht gehen würde und so konnte ich von ihnen und auch ihrem Sohn viel lernen. Das Schönste war für mich, als sie mich gegen Ende der 6.Kl. zum Znacht einluden und mir einfach dankten, dass ich ihren Sohn so gut unterstütze und so auf ihn einging.
Diese Erfahrung hat mich natürlich geprägt und mir sehr viel gegeben, worüber ich dankbar bin.

[Ondina]

Danke fürs zusätzliche Erklären, hat Klärung gebracht.
Hilfe holen? Es gibt so viele tolle Angebote, ich wünschte, diese würden viel mehr gebraucht werden.

Bitte - gerne .

Ja eben, ich verstehe es auch nicht, dass man die tollen Angebote nicht ausnützt.
Und es ist ja auch immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-)begabt sind.

[Petite Souris]

Mir ist gerade ein Gedanke gekommen: Wie wäre es, wenn er während des Matheunterrichts Aufgaben aus dem Fach Natur und Technik lösen würde?
https://www.simplyscience.ch/ bietet da eventuell Ideen.

[Papa68]

Danke fürs zusätzliche Erklären, hat Klärung gebracht.
Hilfe holen? Es gibt so viele tolle Angebote, ich wünschte, diese würden viel mehr gebraucht werden.

Bitte - gerne .

Ja eben, ich verstehe es auch nicht, dass man die tollen Angebote nicht ausnützt.
Und es ist ja auch immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-)begabt sind.

Findest du, es ist immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-) begabt sind? Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Unser Sohn benimmt sich manchmal wie Winnie Puuh, macht nur das Minimum in allem, hat riesigen Stress vor und während einer Prüfung, um dann wieder und wieder eine 6 nach Hause zu bringen. Wenn man ihn so im Alltag kennt und seine motorischen, psychischen und sozialen Defizite kennt, denkt man nicht, dass der Junge was auf dem Kasten hat.

[AnnaMama]

Unser Ältester wurde auch nicht als HB identifiziert. Ich denke es gibt Kinder, bei denen die hohe Begabung einfacher zu erkennen ist ... bei anderen ist es schwierig. Das tatsächliche Potential von unserem Jüngsten wurde in der Schule auch nicht erkannt. Er hat zwar ohne Abklärung eine Klasse übersprungen, wurde aber nachher nicht entsprechend gefordert. Erst die Abklärung brachte die Förderung ins Rollen.

Ich bin jetzt dann im Gymi gespannt ob er für die Begabtenförderung, die neu ab dem nächsten Semester angeboten wird, ausgewählt wird. Die SuS werden aufgrund der Noten und der Mitarbeit während dem Unterricht für dieses Programm vorgeschlagen. Der Schule ist sein Potential bekannt und wir hatten bereits im ersten Gymi ein Gespräch mit der Prorektorin wegen einer allfälligen Zusatzförderung. Damals gab es das Angebot von der Schule noch nicht.
Unser Ältester hätte keine Chance gehabt in dieses Förderprogramm zu kommen ... Minderleister lässt grüssen. Ich denke da fallen einige Schüler durch die Maschen...

[Ondina]

Findest du, es ist immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-) begabt sind? Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Unser Sohn benimmt sich manchmal wie Winnie Puuh, macht nur das Minimum in allem, hat riesigen Stress vor und während einer Prüfung, um dann wieder und wieder eine 6 nach Hause zu bringen. Wenn man ihn so im Alltag kennt und seine motorischen, psychischen und sozialen Defizite kennt, denkt man nicht, dass der Junge was auf dem Kasten hat.

Gute Frage - gut möglich, dass es nicht immer schnell ersichtlich ist - ich glaube aber schon, dass es relativ oft schnell zu erkennen ist.
Ich habe einen Schüler, der Förderbedarf im Emotionalen/Sozialen braucht und motorisch (Handarbeit, Turnen) ebenfalls Schwächen hat. Was er aber, v.a. in der Mathematik kann, war schnell feststellbar.

[Drag-Ulj]

Danke fürs zusätzliche Erklären, hat Klärung gebracht.
Hilfe holen? Es gibt so viele tolle Angebote, ich wünschte, diese würden viel mehr gebraucht werden.

Bitte - gerne .

Ja eben, ich verstehe es auch nicht, dass man die tollen Angebote nicht ausnützt.
Und es ist ja auch immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-)begabt sind.

Findest du, es ist immer schnell ersichtlich, welche Kinder (hoch-) begabt sind? Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Unser Sohn benimmt sich manchmal wie Winnie Puuh, macht nur das Minimum in allem, hat riesigen Stress vor und während einer Prüfung, um dann wieder und wieder eine 6 nach Hause zu bringen. Wenn man ihn so im Alltag kennt und seine motorischen, psychischen und sozialen Defizite kennt, denkt man nicht, dass der Junge was auf dem Kasten hat.

Schlimmer noch, wenn das Gehirn sonst auf Hochtouren läuft, aber ein 6er jeweils in weeeeeeeiter Ferne ist! Dann glaubts erst recht niemand

Nachtrag:
und wenns auch erkannt wird - manchmal ist es wirklich offensichtlich - einige LPs haben entweder kein Verständnis oder keine Tools oder beides. Mir hat eine LP mal gesagt: sie muss doch lernen, auch mal zu warten - worauf ich geantwortet habe: sie wartet ja schon seit Jahren.

Nach einer längeren Pause, meinte sie dann: so habe ich das nie gesehen, ist aber wohl wahr. Und dann hat "man" begonnen, sich darum zu kümmern.