Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Mialania
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Mialania »

Moreen hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 09:38 @Mialania, aber eine CHEFÄrztin hast du wohl eher selten bis nicht gsehen, oder? Oder eine CHEFChirurgin? Assistenzärztinnen sind beliebt, sie werden nämlich ausgenutzt, müssen Überstunden en masse leisten - ohne Aussicht auf eine attraktive Position innerhalb des Klinikbetriebes...
Im Kinderspital hat uns neben der Assistenzärztin eine Oberärztin behandelt. Waren auch da durchgehend Frauen für uns zuständig.
Ich hatte dieses Mal auch eine Anästhesistin gehabt, sonst nur Männer. Aber ob die Chefin war, keine Ahnung, habe ich mich dann nicht mehr geachtet.
Ich kenne die Laufbahn eines Oberarztes nicht, sind denn die nicht alle mal nur Assistent gewesen?

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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

uetliberg hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 13:19
Moreen hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 09:38 @Mialania, aber eine CHEFÄrztin hast du wohl eher selten bis nicht gsehen, oder? Oder eine CHEFChirurgin? Assistenzärztinnen sind beliebt, sie werden nämlich ausgenutzt, müssen Überstunden en masse leisten - ohne Aussicht auf eine attraktive Position innerhalb des Klinikbetriebes...
Wie meinst Du das? "Ohne Aussicht auf eine attraktive Position innerhalb des Klinikbetriebes"? Alle Ärzte/Ärztinnen sind zuerst Assistenzärzte. Momentan gibt es viel mehr Assistenzärztinnen als -ärzte, auf Kaderebene ist das (noch) umgekehrt. Das dauert.
Genau DAS meine ich - und das war auch das Ergebnis der Erhebung: nämlich, dass Ärztinnen meist auf auf der Position der Assistenzärztin hängen bleiben und kaum Chancen auf Aufstieg haben; von der Forschung ganz zu schweigen. Dazu gabs auf SRF übrigens auch mal eine DOK über eine Ärztin, welche im Spital Lausanne (glaub es war Lausanne) an ihrer Professur schrieb und dazu auf einem bestimmten Gebiet forschte. Kurz bevor sie ihre Arbeit beendet hatte, wurde ihr gekündigt; man hatte sie also sozusagen kurz bevor sie den Prof. bekommen hätte, ausgebremst auf ihrer Karriereleiter.

Aber egal, es ging mir ja nur darum, zu bemerken, dass noch längst nicht alle Berufsgattungen dort angekommen sind, wo das Geschlecht keine Rolle spielt, sondern die Kompetenz das ist, was zählt (halt eben noch typisch in Rollen denken - Frauenberufe, Männerberufe)
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von uetliberg »

Moreen hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 15:58
uetliberg hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 13:19
Moreen hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 09:38 @Mialania, aber eine CHEFÄrztin hast du wohl eher selten bis nicht gsehen, oder? Oder eine CHEFChirurgin? Assistenzärztinnen sind beliebt, sie werden nämlich ausgenutzt, müssen Überstunden en masse leisten - ohne Aussicht auf eine attraktive Position innerhalb des Klinikbetriebes...
Wie meinst Du das? "Ohne Aussicht auf eine attraktive Position innerhalb des Klinikbetriebes"? Alle Ärzte/Ärztinnen sind zuerst Assistenzärzte. Momentan gibt es viel mehr Assistenzärztinnen als -ärzte, auf Kaderebene ist das (noch) umgekehrt. Das dauert.
Genau DAS meine ich - und das war auch das Ergebnis der Erhebung: nämlich, dass Ärztinnen meist auf auf der Position der Assistenzärztin hängen bleiben und kaum Chancen auf Aufstieg haben; von der Forschung ganz zu schweigen. Dazu gabs auf SRF übrigens auch mal eine DOK über eine Ärztin, welche im Spital Lausanne (glaub es war Lausanne) an ihrer Professur schrieb und dazu auf einem bestimmten Gebiet forschte. Kurz bevor sie ihre Arbeit beendet hatte, wurde ihr gekündigt; man hatte sie also sozusagen kurz bevor sie den Prof. bekommen hätte, ausgebremst auf ihrer Karriereleiter.

Aber egal, es ging mir ja nur darum, zu bemerken, dass noch längst nicht alle Berufsgattungen dort angekommen sind, wo das Geschlecht keine Rolle spielt, sondern die Kompetenz das ist, was zählt (halt eben noch typisch in Rollen denken - Frauenberufe, Männerberufe)
Man kann nicht auf der Position der Assistenzärztin hängenbleiben, so funktioniert das System nicht. Entweder man wird Oberärztin, oder man wechselt nach abgeschlossenem Facharzttitel in die Praxis. Es ist sicher so, dass überproportional mehr Frauen in die Praxis wechseln, da Teilzeit einfacher möglich. Aber mittlerweile gibt es immer mehr Teilzeitkaderarztstellen, ich habe auch so eine.

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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

@uetliberg, ich kann dir leider die Sendung, die dazu ausgestrahlt wurde, nicht verlinken; kam letzte Woche in den Nachrichten, und auf die Schnelle finde ich sie nicht. Es wird gefordert, dass die Frauenquote im Klinikbetrieb auch in höheren Positionen ausgeglichener wird, als dass sie es aktuell ist (Ausnahmen bestätigen die Regel, wie in deinem Fall offenbar)
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ausländerin »

Ich glaube da werden zwei Sachen vermischt: der Zukunftstag und das Problem von Wenig Frauen auf oberen Kader Stellen. Die Idee von Zukunfstag war ursprünglich die MINT Fächer und Handwerkliche Berufe für Mädchen nähe zu bringen. Das Ziel war dass es mehr Mädchen sich getrauten diese Berufe anzugehen weil es länger geheissen hat dass es nichts für Meitli ist. In manchen Bereichen gab es Wechsel, anderen nicht. Auf der Hochschulen geht es um Studiengänge wie Bauingenieurswesen, Architektur, Physik, IT, Angewandte Mathematik, Geomatik usw. Auf Berufsbildung kenne ich mich zu wenig gut aus aber ich denke Bereiche Elektronik, Steurungstechnik, IT, Bau haben zu wenig Frauen und die Schwelle solches Beruf auszuwählen ist eher höher bei Frauen. Man kann streiten ob Zukunfstag wie es momentan ist was bringt. Aber wir können nur das beste daraus machen. Bei uns ist alles freiwillig und nicht Geschlechter spezifisch.
Das alles hat aber wenig mit das zweiten Problem zu tun, das Strukturell ist und auch damit zusammen hängt welche Kriterien zu Beurteilung von Leistung verwendet werden. Die Konkurenz ist so unglaublich hoch und International, dass jedes Monat dass in der Mutterschaftsurlaub oder Teilzeit verbracht worden ist, ist nicht mehr nachzuholen. Es ändert sich. Schweizer National Fond dass Forschung finanziert, hat die Beurteilungskriterien gewechselt und geht weg von Produktivität ( zum Beispiel Anzahl von Publikationen in guten Wissenschaftlichen Zeitschriften) auf Qualität und Kreativität der Arbeit, und Pausen werden eingerechnet in Jahren Erfahrung / Alter und sind zwingend in CV vorzuweisen. Es ändert schon was, aber zu langsam und zu inkonszequent.
Eine Professur kann man nicht schreiben und einfach so bekommen weil man gut ist. Professur ist in der Schweiz eine Stelle dass international Ausgeschrieben wird (in Deutschland und USA funktioniert es anders). Es passiert nur wenn es eine Stelle frei wird (also jemand pensioniert) oder es gibt Wachstum und eine Professur dass Strategisch relevant ist wird kreiert. Auf die kann man sich bewerben. Hat man aber Forschung in einem ein wenig anderen Bereich gemacht als die Professur dass ausgeschrieben wird, hat man keine Chancen. Auf ETH Professuren werden bis zu 200 Bewerbung aus den ganzen Welt eingereicht. Es ist unglaublich schwierig. Das gleiche gilt für Gruppenleiter stellen und anderen Unbefristeten stellen. Hat man keine bekommen - wechselt man ins Privatwirtschaft oder Verwaltung oder andere Möglichkeiten (das ist sehr Sektor abhängig), weil spätestents nach 5-9 Jahren mit befristeten Verträgen muss man gehen. Medizin ist wieder ein wenig anders, aber in Prinzip geht es um das gleiche : sehr wenig sehr begehrten Stellen mit unglaublicher Internationaler Konkurenz dass an wenige vergeben werden auf Grund von sehr strengen und nicht immer transparenten Kriterien. Im Grunde funktioniert Hochschulwesen immer noch wie von 500 Jahren.... Aber langsam, langsam kommen die änderungen. Und auch die Frauen mit kleinen Lücken in Lebenslauf bekommen eine winzig kleine Chance da mitzumachen.

Labskaus
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Labskaus »

Ich kenne nur Zahlen aus Deutschland genauer. Dort sind inzwischen je nach Uni zwischen 60% und 70% der Studenten in der Medizin weiblich. Bei den Promotionen sind es immer noch prozentual mehr Frauen, aber schon unter 60%. Dann gibt es einen riesigen Knick bei den Habilitationen (in Deutschland vielfach noch benötigt für eine Professur) und dort sind dann 70% männlich und bei den Professuren sogar nochmal ein wenig mehr. Es steigt also ein riesiger Teil der Frauen nach der Promotion und vor der Habilitation aus dem Wissenschaftsbetrieb aus. Ich habe sehr viele Ärzte und Ärztinnen in meiner Familie und im Freundeskreis. Alle Ärztinnen sind inzwischen in einer Praxis und alle aus dem gleichen Grund: Die Arbeitszeiten und -bedingungen an Kliniken lassen sich nicht mit einer Familie vereinen. Keine hat gemeint, dass sie ausgebremst wurde. Bei den Ärztepaaren (kenne auch viele) sind immer beide in eine Praxis gewechselt, sobald es an die Familienplanung ging. In der Wissenschaft ist es ziemlich unmöglich seine ganze Karriere am gleichen Ort zu verbringen und auch deshalb lassen sich dann viele nieder, weil sie mit der Familie nicht dauernd umziehen wollen.

Aber was soll man da ändern? Eine Klinik hat nunmal 24 Stunden am Tag Betrieb. Man kann ja nicht alle Nacht- und Wochenendschichten nur den Kinderlosen oder denen mit älteren/erwachsenen Kindern aufbrummen.

Yoghurt
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Yoghurt »

Es gibt Studien, die nachweisen, dass Frauen systematisch als weniger kompetent wahrgenommen werden. Eine davon ist https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1211286109. Diese Studie wird offenbar derzeit von einem anderen Team wiederholt und ausgebaut. https://psyarxiv.com/ezp6d/

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

Labskaus hat geschrieben: Mo 31. Okt 2022, 23:32 Ich kenne nur Zahlen aus Deutschland genauer. Dort sind inzwischen je nach Uni zwischen 60% und 70% der Studenten in der Medizin weiblich. Bei den Promotionen sind es immer noch prozentual mehr Frauen, aber schon unter 60%. Dann gibt es einen riesigen Knick bei den Habilitationen (in Deutschland vielfach noch benötigt für eine Professur) und dort sind dann 70% männlich und bei den Professuren sogar nochmal ein wenig mehr. Es steigt also ein riesiger Teil der Frauen nach der Promotion und vor der Habilitation aus dem Wissenschaftsbetrieb aus. Ich habe sehr viele Ärzte und Ärztinnen in meiner Familie und im Freundeskreis. Alle Ärztinnen sind inzwischen in einer Praxis und alle aus dem gleichen Grund: Die Arbeitszeiten und -bedingungen an Kliniken lassen sich nicht mit einer Familie vereinen. Keine hat gemeint, dass sie ausgebremst wurde. Bei den Ärztepaaren (kenne auch viele) sind immer beide in eine Praxis gewechselt, sobald es an die Familienplanung ging. In der Wissenschaft ist es ziemlich unmöglich seine ganze Karriere am gleichen Ort zu verbringen und auch deshalb lassen sich dann viele nieder, weil sie mit der Familie nicht dauernd umziehen wollen.

Aber was soll man da ändern? Eine Klinik hat nunmal 24 Stunden am Tag Betrieb. Man kann ja nicht alle Nacht- und Wochenendschichten nur den Kinderlosen oder denen mit älteren/erwachsenen Kindern aufbrummen.
Danke, Labskaus. Ich sehe und erfahre es genau gleich. Ein nicht unwesentlicher Anteil von Ärztinnen, Managerinnen und Wissenschaftlerinnen hätten grosse Chancen, Karriere zu machen, wollen aber irgendwann Kinder und ab dann nicht mehr Vollzeit weiter arbeiten, vor allem nicht in einem Beruf, der mit vielen Abendeinsätzen, Auslandsreisen etc. verbunden ist. Das ist ihre Entscheidung. Das aber als "Benachteiligung" zu interpretieren geht mir langsam wirklich auf die Nerven. Es ist möglich, mit der entsprechenden externen Unterstützug, dass beide Ehepartner eine Karriere machen. Ich kann verstehen, wenn Frauen das nicht wollen. Die Frauen könnten auch mit ihren Männern aushandeln, dass diese reduzieren oder für einige Jahre Hausmann sind (ich kenne auch solche Fälle). Sie haben die Wahl.

Und die Schwierigkeiten einer wissenschaftlichen Karriere, wie Du, ausländerin, sie beschrieben hast, trifft zu. Aber genauso für Männer wie für Frauen. Ich habe einige Bekannte, die Aufgrund dieser Unsicherheiten, den jeweils nur befristeten Anstellungen und der geringen Chance, irgendwann eine Professur zu erhalten, aus der Wissenschaft ausgestiegen sind. Männer und Frauen, das Ganze hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Im Gegenteil: Frauen haben an Universitäten - bei gleicher Qualifikation - heute durchaus höhere Chancen auf eine Professur als Männer.
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Moreen
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Moreen »

Berlin hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 10:12 Danke, Labskaus. Ich sehe und erfahre es genau gleich. Ein nicht unwesentlicher Anteil von Ärztinnen, Managerinnen und Wissenschaftlerinnen hätten grosse Chancen, Karriere zu machen, wollen aber irgendwann Kinder und ab dann nicht mehr Vollzeit weiter arbeiten, vor allem nicht in einem Beruf, der mit vielen Abendeinsätzen, Auslandsreisen etc. verbunden ist. Das ist ihre Entscheidung. Das aber als "Benachteiligung" zu interpretieren geht mir langsam wirklich auf die Nerven. [...]
Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich fühle mich weder benachteiligt noch sonst was (bin keine Akademikerin, lebe aber mit Herzblut meine Berufung). Es ging mir mit meinem Post nur um den einen Bericht (Erhebung), wonach Frauen es in Spitälern nach wie vor schwerer haben, in Kaderpositionen aufzusteigen, da der Klinikalltag halt doch noch sehr stark hierarchisch geordnet und von der "grauen Eminenz" (Männerdomäne) beherrscht wird...

Den Link von Yoghurt habe ich noch nicht angeklickt; bestätigt aber offenbar doch, dass da immer noch ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern besteht..?
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Spannend,wie sich ein Kommentar zum Zukunftstag entwickelt hat ;-) Wollte nie bestreiten dass in gewissen Branchen ein Ungleichgewicht besteht, aber ich glaube nicht, dass der Zukunftstag dies lösen wird ;-)
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Yoghurt »

In der Studie wurde eine Bewerbung für eine Kaderfunktion im Labor zusammengestellt. Diese wurde an diverse Labore verschickt. Die Bewerbung war jeweils identisch, abgesehen vom Namen. "John" bekam deutlich mehr Einladungen für Vorstellungsgespräche als "Jennifer". "Jennifer" wurde, im Gegensatz zu "John", bei manchen Arbeitgebern abgelehnt als nicht ausreichend qualifiziert (was laut den Machern der Studie nicht der Fall war). "John" bekam ausserdem deutlich höhere Lohnangebote als "Jennifer".

Die Studie ist aus den USA und bezieht sich nur auf einen kleinen Teil des Wissenschaftsbetriebs. Darum wird die Studie jetzt wiederholt und auf andere Bereiche ausgedehnt. Ich meine, ich hätte neulich auch einen ausführlichen Artikel darüber gelesen, weiss aber nicht mehr, wo und von wem.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

Moreen hat geschrieben: Di 1. Nov 2022, 10:34 Den Link von Yoghurt habe ich noch nicht angeklickt; bestätigt aber offenbar doch, dass da immer noch ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern besteht..?
Die Studie - aus dem Jahr 2012! - bestätigt, dass 127 Professoren in den USA in den Bereichen Biologie, Chemie und Physik eher männliche Studierende als Labormanager anstellen als weibliche - bei gleicher Qualifikation. Ich denke schon, dass es das noch gibt. Aber auch in dem Bereich hat sich in den letzten 10 Jahren wohl einiges getan.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von pünktli91 »

ich wundere mich gerade über das fehlende Taktgefühl einiger Menschen.
In der Familie meiner Stellenpartnerin gab es einen Todesfall und ich bin für sie eingesprungen und habe auch gerade die Aufgaben der Klassenlehrperson übernommen. Eine Mutter hat nichts besseres zu tun, als sich bei meiner Stellenpartnerin via Mail darüber zu beklagen, dass ich ausserhalb meines Kompetenzbereichs (schliesslich bin ich ja nicht die KLP), aber im Auftrag meiner SP Platz gewechselt habe und ihr Kind jetzt für 3(!) Wochen neben der „Klassenschlechtesten“ sitzt.
Ist ja nicht so, dass das das Kind (oder notfalls auch die Mutter) direkt mit mir klären könnte.

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Konfetti »

Ach herrje, Pünktli, mein Puls schnellt nur schon beim Lesen deiner Zeilen in die Höhe! Man hat ja sonst keine Sorgen...was geht nur in den Köpfen dieser Leute vor?

Mialania
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Mialania »

Ich wundere mich über das Problem dieser Mutter...

Und wieso zur Hölle eine Maus bei uns in der Wohnung ist. Habe schon länger Geräusche gehört, bin aber davon ausgegangen, dass es sonst etwas ist. Heute fragt mich mein Mann, ob wir eine Maus hätten, haha, aber ist wohl der Kühlschrank? Kinder im Bett am schnarchen, ich stille auf dem Sofa das Baby, Mann draussen am Dampfen, rennt eine Maus durchs Wohnzimmer 🤦🏻‍♀️ wir haben keine Haustiere mehr, also ja, jetzt eine Maus?

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Netterl »

Ich wundere mich, wie unkontrolliert manche Eltern den Kids ihre Handys lassen. Ich rede hier von Kids ungefähr 10-12 Jahre alt.
„Er meckert sonst“
„Er will es halt so sehr“

Sorry, ist anstrengend. Ich finde, man kann und soll man von klein auf begrenzen. Ist unser Job als Eltern. Genauso, welche Spiele für Kids spielen.

Drüber reden parallel natürlich auch. Aber bei einigen Kids mitbekommen, dass es einfach um der lieben Ruhe Willen geschieht. Drüber reden? Auch nicht.

Wir haben von jeher Zeitbegrenzung und auch bei Spielen muss vorher gefragt werden. Ich bin nicht extrem strikt, man darf verlängern und bei Spielen bespreche ich das, warum ja und warum nein.

Ja, mir ist schon klar, dass sie dann evtl woanders spielen. Aber das ist ein Unterschied, ob 24/7 oder mal ab und zu.

PS: Ja, es gibt auch Kids, die sich gut selbst regulieren können. Aber die speziellen gerade in meiner Umgebung gehören definitiv nicht dazu.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Naja, ist doch bequem? Handy an und Ruhe herrscht ;-) Mich hats immer gewundert, dass Kleinkinder beim Essen im Restaurant, im Bus, im Wartezimmer, beim Friseur etc. immer mit dem Handy bespasst wurden - als ob es nicht zumutbar wäre, mal einfach nur zu warten.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Im Restaurant bin ich toleranter geworden. Lieber ein Kind am Handy als eines, das den halben Laden zusammenschreit. Ich denke, dass gerade Leute, die nicht allzu oft weggehen, das auch geniessen wollen und da Ausnahmen machen. Das finde ich gar nicht schlimm.

Mein Sohn (11) hat im Übrigen auch ein eigenes Gerät und darf es frei benutzen. Bei Neuinstallationen von Apps benötigt er meine Freigabe. Klare Zeitangaben mache ich nicht, mal ist es mehr, mal weniger. Wenn ich das Gefühl habe, es nehme Überhand, sage ich es. Er ist aber meistens eh draussen und hat gar keine Zeit. Gerade heute mussten wir lachen, weil er sich über ein SMS von mir gewundert hat. Ich habe dieses vor 2 Tagen geschrieben, er heute gelesen, so kam es zur Verwirrung. Letzte Woche war sein Fahrrad kaputt und so war er weniger draussen und mehr am Handy. Er hat dann sehr schnell bemerkt, dass es ihm nicht so gut tut. Es kann auch eine Erziehungsüberzeugung sein, nicht einfach Faulheit ;-)


Ich wundere mich dafür heute (und auch sonst immer ;-) ) über die Kommentare zum Thema Nachfolge Sommaruga. Es muss schon furchtbar sein als Mann, wenn man merkt, wie Privilegien wegfallen. Ich habe gerade gelernt, dass es Männerdiskriminierung ist, wenn nur 4 von 7 Bundesräten männlich sind. Und dann eine Partei, die auf ihre beiden Sitze eine Frau und einen Mann wollen, männerfeindlich ist. Sehr spannend. :mrgreen: Ach und das i-Tüpfelchen: Flavia Wasserfallen wäre eine sehr gute Wahl, weil sie attraktiver ist als die anderen Bundesrätinnen und damit die weibliche Ästhetik erhöhen würde. *kotzsmileyeinfügen*
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Netterl »

@danci: Hab ich ja geschrieben, dass es Kids gibt, wo das ohne Limits recht gut funktioniert. Die meinte ich nicht.
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Ja, das habe ich absolut so verstanden. Ich merke einfach, wie schnell Verurteilungen geschehen und wollte mal die andere Seite zeigen. :)
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