Schulreise werden immer mickriger?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Cindy81
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Cindy81 »

ausländerin hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 15:05 Cindy - das spezielle an Alltagsrassismus ist dass man es gar nicht merkt. Würdest du toll finden wenn die Lehrerin ein Juden fest machen würde? Mit verkleiden und verstecken spielen? Was ist den Unterschied zu Indianer?
Ich bin sehr offen und auch sehr dankbar für die Arbeit die Lehrpersonen leisten. Aber es gibt auch da Grenzen. Da bin ich sehr bei Danci - ich hätte da auch Mühe.
Ganz ehrlich: Ja, vielleicht ist es wirklich nicht so angebracht. Aber meine Meinung dazu interessiert niemanden. Die Lehrerin hat es so gemacht und ich lasse ihr den Freiraum. Ich lasse ihr auch den Freiraum, wenn sie ein Schweizerfest mit Jodeln, Trachten, Käse usw. machen würde (auch wenn wir selber überhaupt nicht so sind) oder auch Bräuche der Juden in der Schule besprechen würde.
Das Thema wurde in anderen Forum bereits häufig besprochen und hat mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun. Deshalb würde ich vorschlagen, dass wir es dabei belassen.

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stella
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von stella »

Die Kritik ist sicher angebracht und auch da kommt es doch sehr auf die Umsetzung an. Unglücklich, wird aber dennoch gemacht.

Aber diese Diskussion zeigt einmal mehr auf:
Wie die Lehrperson es auch macht, es sind nie alle zufrieden.
Aus meiner Erfahrung ist dann jeweils nur ein Drittel zufrieden, ein Drittel macht so mit und lässt sich darauf ein und ein Drittel findet es schlecht. Wenn dann der letzte Drittel sich lautstark dazu äussert, sagen die zwei anderen Drittel nichts mehr dazu. Und somit ist die Kritik auch falsch gewichtet.

Was heisst das nun für mich als Mutter?
Wenn ich etwas gut finde, dann will ich das in Zukunft wieder vermehrt kommunizieren und mich bei den LP meiner Kinder für den Zusatzaufwand, den sie nehmen, bedanken. Auch, wenn ich zum mittleren Drittel gehöre. Wenn ich zu Letzterem gehöre, dann schweige ich. Ich melde meine Anliegen nur, wenn die Integrität meines Kindes verletzt wird. Und: Meinem Kind entsteht kein grosser Schaden, wenn die Schulreisen nicht all zu üppig ausfallen. (Die Ältere war während ihrer ganzen Schulzeit nie auf einer so richtigen Schulreise. Wir haben es überlebt. Ich finde es schade. Ich finde auch schade, dass sie immer nur in der Umgebung geblieben sind, aber es ist wie es ist. Geäussert gegenüber der LP habe ich das natürlich nicht. Warum auch? Die LP wären weiter weg gefahren, wenn es denn möglich gewesen wäre.)

Was heisst das für mich als LP?
Ich plane mit meinen SuS zusammen und versuche, möglichst viele Ideen und Vorschläge von ihnen abzuholen und mit einzupacken. Schlussendlich entscheide aber ich, was wir machen, denn ich trage auch die Verantwortung. (Als Beispiel wurde der Dählhölzlibesuch erwähnt. Ich habe aktuell eine Oberstufenklasse. Mit der würde ich NIE einen Ausflug an ein Fliessgewässer machen. Nie. Das ist mir einfach zu gefährlich und ich trage die Verantwortung.)
Und ich gebe den negativen Stimmen erstens nicht viel Raum und zweitens kein Gewicht.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Drag-Ulj
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

Geht ganz wenig am Thema vorbei: es muss nicht allen gefallen, mir vor allem nicht, nicht alle müssen es schön, spannend, aufregend finden... ich finde es schade, wenn es einfallslos ist oder die Kids das Pech haben, zweimal an den gleichen Ort zu gehen! da würde ich nicht motzen! ABER: wenn es nicht richtig ist, also falsche Infos an die Kinder abgegeben werden oder wie bei obigem Beispiel nicht "politisch korrekt" (milde ausgedrückt) - dann soll ich aus Kulanz der LP ggü nichts sagen? Echt jetzt?

Ihr würdet euer Kind dann auch zu einem Negerfest mitgehen lassen, weil es so toll organisiert ist und die Kinder ganz genau erfahren, was Neger sind und wie Neger leben?
Glaub. Ich. Nicht.

Zum Thema: in der Schule meiner Jungs hats ne riiiiichtige tolle Schulleiterin & auch letztes Jahr so wie dieses Jahren waren Ausflüge, Schulreisen & Projektwochen möglich! Nur das Herbst- & das Skilager mussten abgesagt werden, das Herbstlager für die neuen 6.Klässler wurde bewusst sehr früh angesagt, damits noch passen sollte, selbst wenn... ihr wisst schon.

Cindy81
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Cindy81 »

Ja, ich gebe dir sicher recht. Ich finde den Text von Stella sehr gut geschrieben. Ich gehöre sicher zum mittleren Drittel und würde nicht "motzen".
Ja, vielleicht machen die Lehrer nicht immer alles richtig. Ja, sie sind nicht immer perfekt. Sie sind auch nur Menschen wie wir.

Vielleicht muss ich noch was richtig stellen: Die Lehrperson hat es nicht als Indianerfest betitelt. Sie haben lediglich Pfeilboden gebastelt, sich einen Federschmuck gmacht usw...
Ich denke nicht, dass wirklich jemand auf die Idee kommen könnte ein Negerfest zu machen. Aber an ein Fest über Afrika (oder Spanien, Australien oder was auch immer) würde ich meine Kinder sicherlich teilnehmen lassen.

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venezuela
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von venezuela »

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Drag-Ulj
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

Ja, wie gesagt, ich motze auch nicht "einfach so", aber manchmal wissen es die LPs wirklich nicht besser ;) wir haben auch schon Material nach Hause gebracht bekommen, das fehlerhaft war und die LP war froh ums Feedback... niemand hat je was gesagt, also hat sies jahrelang munter verteilt. Vllt hats auch niemand bemerkt, hmmm 🤔

Das ist nun wirklich eine andere Sache... Ureinwohner Nordamerikas fände ich als Thema durchaus spannend, aber das Wort "Indianer" ist nicht mal korrekt und mit Pfeil und Bogen und bizz Federn finde ich es nicht lehrreich. Dass die Kinder Freude hatten, kann ich verstehen, aber unterstützen könnt ichs nicht...

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von venezuela »

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

Venezuela
Damit hast du bestimmt recht, kein Thema! Ich arbeite an einer Schule & sehe oft, was LPs tatsächlich falsch machen (können) und doch sinds von der Schule aus die Eltern diejenigen, die alles Mögliche falsch machen... wo nicht sauber & ehrlich kommuniziert wird, kommts eben automatisch zu Anschuldigungen.

Ich stehe gezwungenerweise im steten, tw. intensiven Kontakt zu den LPs meiner Söhne und die Kommunikation klappt super, immer besser, je länger wir uns kennen. Da können wir einander auch einfacher gewisse "Fehler verzeihen" - aber ich hoffe schwer, dass die LPs nicht mit allen Eltern so viel zu tun haben wir mit uns 🙊

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von venezuela »

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Drag-Ulj
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

Genau ;)

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von bodega »

danci hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 14:18 @ Cindy
Ich muss sagen, ich bin wirklich nicht die, die sich bei den Lehrpersonen wegen ihrer Pläne beklagt, auch wenn ich nicht alles toll finde. In 15 Schuljahren (alle Kinder zusammen) kann ich mich nicht einmal daran erinnern, da auch nur einmal etwas kritisiert zu haben. Schlicht, weil ich glaube, dass das ihre Sache ist. Aber bei einem "Indianer"fest würde ich ihr ein Artikel über kulturelle Aneignung schicken und mein Kind mit sehr schlechtem Bauchgefühl schicken......Da bin froh, wird das bei uns nicht als Thema gewählt.
Ist ein bisschen off topic...aber als ich das Thema "Indianer" im Kindergarten hatte, haben sie auch gelernt wie man diese Völker "korrekt" bezeichnet und wie mit ihnen umgegangen wurde. Dieses Thema bietet soooo viel...

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danci
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von danci »

Cindy81 hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 14:39
danci hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 14:18 @ Cindy
Ich muss sagen, ich bin wirklich nicht die, die sich bei den Lehrpersonen wegen ihrer Pläne beklagt, auch wenn ich nicht alles toll finde. In 15 Schuljahren (alle Kinder zusammen) kann ich mich nicht einmal daran erinnern, da auch nur einmal etwas kritisiert zu haben. Schlicht, weil ich glaube, dass das ihre Sache ist. Aber bei einem "Indianer"fest würde ich ihr ein Artikel über kulturelle Aneignung schicken und mein Kind mit sehr schlechtem Bauchgefühl schicken......Da bin froh, wird das bei uns nicht als Thema gewählt.
Das ist aber Schade. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dies als Kritik zu äussern. Ich möchte den Lehrpersonen wirklich nichts unterstellen. Zum Glück sind bei uns alle offen und es gibt selten etwas zu "motzen". Vielleicht haben wir auch gerade deshalb so engagierte Lehrpersonen. Ich lasse den Lehrpersonen viel Freiraum.

Vor ein paar Jahren war ich mit den Kindern auf einer langen Reise und wir waren wirklich bei den Indianern. Nach der Reise durften sie Fotos in die Schule mitbringen und über unsere Reise berichten. Wortwörtliche Aussage der Kinder: Die Indianer sehen aus wie wir. Meine Kinder wissen also genau, was Indianer sind. Auch sind sie über verschieden Kulturen und kulturelle Aneignungen informiert.
Dies nur als Bemerkung am Rande. Schlussendlich geht es in diesem Threat nicht um dieses Thema.

Was ich eigentlich sagen wollte, dass man auch einfach "Reisli" als toll verkaufen kann und es nicht immer bombastisch und übertrieben sein muss.
Bereits Deine Wortwahl zeigt, dass Du entweder gerade nicht informiert bist oder nicht sensibel, dem Thema gegenüber bist. I*** ist genau wie N*** eine Fremdbezeichnung und zu unterlassen. Da fängt es schon nur an. Ich war lange in einer FB-Diskussionsgruppe über Rassismus und da gab es auch einige, die ihre Wurzeln bei den amerikanischen Ureinwohner haben und heute im deutschen Sprachraum leben. Alle erzählten das Gleiche, nämlich dass man hier immer sensibler wird, das N-Wort nicht zu gebrauchen, Schwarze richtig anzusprechen oder Antisemitismus zu vermeiden, während man einfach auf diesem Auge blind ist und Kinder ohne nachzudenken I*33 gegen Cowboys spielen lässt oder sie zur Fasnacht so verkleidet.
Wie gesagt, ich mische mich nicht in die Schule ein und bin sicher keine Mutter, die immer auf der Matte steht. Ich unterstelle auch niemandem etwas, meistens machte man sich einfach zu wenig Gedanken, das ändert aber nichts im Ergebnis. Und man kann so viele tolle Sachen machen, ohne Alltagsrassismus anzuwenden. Ich war 5 Jahre lang Pfadileiterin und habe Tausende Ideen für einen tollen, thematischen Waldtag oder ein Reisli, ohne ein I***-Fest. Dass man das gut verkaufen kann, bin ich völlig Deine Meinung. Da es von mir kam, wollte ich Dir hier noch antworten. Natürlich ist richtig, dass es etwas OT ist, obwohl es aber durchaus darum geht, welches Programm geboten wird.

@ Venezuela
Ich staune ja hier im Forum eher über die teilweise blinde Solidarität der Lehrpersonen mit anderen, ihnen völlig unbekannten Lehrpersonen als könnten diese nichts falsch machen. Ich bin Anwältin, aber durchaus der Meinung, dass es viele Anwälte und Anwältinnen gibt, die richtige A... sein können. Da habe ich nicht das Bedürfnis, sie in Schutz zu nehmen, nur weil es Berufskolleg:innen (und glaube mir, es ist ein Beruf, in dem man sehr oft angefeindet wird und viele die Anstandsgrenze echt nicht mehr sehen). Ich aufgrund drei Kinder und jahrelanger Kommissionsarbeit viel Kontakt mit der Schule (Lehrpersonen wie auch Schulleiter) wie ich auch einige im Freundeskreis habe und sehe einfach, dass es durchaus ein spezieller "Haufen" ist (liebevoll gemeint). Etwas sensibel und ich wende beim Sprechen einiges mehr Diplomatie an als ich das vielleicht an einem anderen Ort tun würde. Wer aus der Privatwirtschaft kommt, für den ist es durchaus oftmals etwas befremdlich, um den heissen Brei herum sprechen zu müssen. Gerade weil von Berufung anstatt Beruf gesprochen wird und viele mit Herzblut dabei sind, trifft sie wohl Kritik auch härter. Aber manchmal braucht man einfach ein dickeres Fell und Selbstbewusstsein und muss sich nicht alles zu Herzen nehmen. Dann sollen die ewigen Nörgler doch motzen oder ihre Kinder in eine Privatschule schicken oder homeschoolen. Ihr Problem. Die meisten Lehrpersonen machen ja einen tollen Job.
Die Grosse, 2008
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Yoghurt
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Yoghurt »

danci hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 09:27Aber manchmal braucht man einfach ein dickeres Fell und Selbstbewusstsein und muss sich nicht alles zu Herzen nehmen. Dann sollen die ewigen Nörgler doch motzen oder ihre Kinder in eine Privatschule schicken oder homeschoolen. Ihr Problem. Die meisten Lehrpersonen machen ja einen tollen Job.
Auch wenn es jetzt OT ist: Ich höre immer wieder von Eltern "besonderer Kinder", dass die Lehrpersonen besonders dann ein dickes Fell haben und Eltern als ewige Nörgler und Motzer hinstellen, wenn diese auf die Belange ihrer Kinder hinweisen und die Lehrperson sich bewegen müsste, um diesen Kindern gerecht zu werden. Oft geht es gar nicht um grosse Dinge, sondern um kleine Anpassungen, die keinen grossen Aufwand erfordern und problemlos machbar wären.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von sonrie »

bodega hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 19:21
danci hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 14:18 @ Cindy
Ich muss sagen, ich bin wirklich nicht die, die sich bei den Lehrpersonen wegen ihrer Pläne beklagt, auch wenn ich nicht alles toll finde. In 15 Schuljahren (alle Kinder zusammen) kann ich mich nicht einmal daran erinnern, da auch nur einmal etwas kritisiert zu haben. Schlicht, weil ich glaube, dass das ihre Sache ist. Aber bei einem "Indianer"fest würde ich ihr ein Artikel über kulturelle Aneignung schicken und mein Kind mit sehr schlechtem Bauchgefühl schicken......Da bin froh, wird das bei uns nicht als Thema gewählt.
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@Bodega: genau das wollte ich auch grad schreiben. Meine Tochter hatte das Thema mal im KiGa und das war weitaus mehr als bunte Federn im Haar und Kriegsbemalung, es konnte vieles richtig gestellt werden. Ich hab mir als Elternteil nicht eine Sekunde was dabei gedacht. Sie haben einen Ausflug ins Nordamerika Native Museum in Zürich gemacht, es ging um kulturelle Hintergründe (Lieder, Musikinstrumente, Namen, etc.) und um die Jagd als Lebensunterhalt etc.

Ich finde, es geht viel weniger darum welches Thema man nimmt als viel mehr, wie es vermittelt wird.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von jupi2000 »

Sonrie, dein letzter Satz gefällt mir.

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danci
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von danci »

@ Yoghurt
Bei konstruktiver Kritik macht es auch Sinn, eine Lösung zu suchen. Aber es wird immer Eltern geben, die erwarten, dass sich die Schule (und die ganze Welt) ihnen anpasst. Da geht es häufig nicht einmal um die Schulreise oder die Lehrperson, sondern um eine grundlegende Unzufriedenheit. Das ganze Schulsystem ist nicht hinreichend auf die Bedürfnisse besonderer Kinder ausgerichtet. Dass das als Elternteil frustriert, kann ich gut nachvollziehen. Auch ist es vielleicht nicht immer einfach da zu differenzieren. Die einzelne Lehrperson kann aber da oft nichts dafür und sollte da auch etwas drüberstehen können. Wie flexibel sie bei kleinen Anpassungen ist, hängt hingegen oft von ihr ab. Aber letztlich entscheidet immer noch sie, was gemacht wird. Und auch da ist es an ihr, mit der Kritik, die kommen kann, umgehen zu können. Ich finde halt einfach, Elternarbeit gehört zum Job wie das Unterrichten oder auf die Kinder eingehen.

@ Bodega/Sonrie
Ich bin völlig mit Euch einverstanden. Das Thema so aufzuarbeiten, fände ich auch sehr spannend und wichtig, ist aber etwas anderes als ein I***-Fest, ob so genannt oder nicht.
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von sonrie »

@Yoghurt/danci: es mag ja shcon sein, dass man mit LP ein bisschen "weniger direkt" sprechen kann, als es in der Privatwirtschaft gang und gäbe ist. ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich es echt schockierend finde, wie Eltern mit LP teilweise reden. Da wird es dann sowohl von Wortwahl als auch Ton sehr unangemessen, sicherlich weil auch Emotionen mit reinspielen und oft auch eigene Erfahrungen und ängste (der Eltern) da eine Rolle spielen.
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

Das Thema richtig einführen & ausführen beginnt beim korrekten Namen.

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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von Drag-Ulj »

sonrie hat geschrieben: Mi 23. Jun 2021, 11:54 @Yoghurt/danci: es mag ja shcon sein, dass man mit LP ein bisschen "weniger direkt" sprechen kann, als es in der Privatwirtschaft gang und gäbe ist. ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich es echt schockierend finde, wie Eltern mit LP teilweise reden. Da wird es dann sowohl von Wortwahl als auch Ton sehr unangemessen, sicherlich weil auch Emotionen mit reinspielen und oft auch eigene Erfahrungen und ängste (der Eltern) da eine Rolle spielen.
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Re: Schulreise werden immer mickriger?

Beitrag von dede »

danci hat geschrieben: Di 22. Jun 2021, 14:18 @ Cindy
Ich muss sagen, ich bin wirklich nicht die, die sich bei den Lehrpersonen wegen ihrer Pläne beklagt, auch wenn ich nicht alles toll finde. In 15 Schuljahren (alle Kinder zusammen) kann ich mich nicht einmal daran erinnern, da auch nur einmal etwas kritisiert zu haben. Schlicht, weil ich glaube, dass das ihre Sache ist. Aber bei einem "Indianer"fest würde ich ihr ein Artikel über kulturelle Aneignung schicken und mein Kind mit sehr schlechtem Bauchgefühl schicken......Da bin froh, wird das bei uns nicht als Thema gewählt.
Da wärst du bei uns beschäftigt..... Ist zwar jeweils gut gemeint und die Kinder haben Freude am Anmalen der Gesichter und Federschmuck basteln.....aber mehr Tiefgang hat das jeweils nicht.....ich finde es mehr als grenzwertig, aber da mag ich mich nicht bei der LP melden.

Ich ärgere mich dann wirklich, wenn eine Lps in Lagern die Medis nicht konsequent abgibt oder die Kinder alleine im See baden lässt (Primarstufe, nicht Oberstufe oder Gymer). In diesen Bereichen habe ich klar das Vertrauen in die entsprechende LP verloren. Echte Einsicht ist da nicht vorhanden, es wird dann jeweils von "Missverständnis" gesprochen. Also nicht ernst genommen und unter den Teppich gekehrt. Von der LP und der Schulleitung. Sonst müsste ja vielleicht noch eine neue Lp gesucht werden und auf die letzte Stellenausschreibung hat sich gerade nur ein Person gemeldet. Unsere Schule scheint nicht wirklich beliebt zu sein.

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