Cindy81 hat geschrieben: ↑Di 22. Jun 2021, 14:39
danci hat geschrieben: ↑Di 22. Jun 2021, 14:18
@ Cindy
Ich muss sagen, ich bin wirklich nicht die, die sich bei den Lehrpersonen wegen ihrer Pläne beklagt, auch wenn ich nicht alles toll finde. In 15 Schuljahren (alle Kinder zusammen) kann ich mich nicht einmal daran erinnern, da auch nur einmal etwas kritisiert zu haben. Schlicht, weil ich glaube, dass das ihre Sache ist. Aber bei einem "Indianer"fest würde ich ihr ein Artikel über kulturelle Aneignung schicken und mein Kind mit sehr schlechtem Bauchgefühl schicken......Da bin froh, wird das bei uns nicht als Thema gewählt.
Das ist aber Schade. Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, dies als Kritik zu äussern. Ich möchte den Lehrpersonen wirklich nichts unterstellen. Zum Glück sind bei uns alle offen und es gibt selten etwas zu "motzen". Vielleicht haben wir auch gerade deshalb so engagierte Lehrpersonen. Ich lasse den Lehrpersonen viel Freiraum.
Vor ein paar Jahren war ich mit den Kindern auf einer langen Reise und wir waren wirklich bei den Indianern. Nach der Reise durften sie Fotos in die Schule mitbringen und über unsere Reise berichten. Wortwörtliche Aussage der Kinder: Die Indianer sehen aus wie wir. Meine Kinder wissen also genau, was Indianer sind. Auch sind sie über verschieden Kulturen und kulturelle Aneignungen informiert.
Dies nur als Bemerkung am Rande. Schlussendlich geht es in diesem Threat nicht um dieses Thema.
Was ich eigentlich sagen wollte, dass man auch einfach "Reisli" als toll verkaufen kann und es nicht immer bombastisch und übertrieben sein muss.
Bereits Deine Wortwahl zeigt, dass Du entweder gerade nicht informiert bist oder nicht sensibel, dem Thema gegenüber bist. I*** ist genau wie N*** eine Fremdbezeichnung und zu unterlassen. Da fängt es schon nur an. Ich war lange in einer FB-Diskussionsgruppe über Rassismus und da gab es auch einige, die ihre Wurzeln bei den amerikanischen Ureinwohner haben und heute im deutschen Sprachraum leben. Alle erzählten das Gleiche, nämlich dass man hier immer sensibler wird, das N-Wort nicht zu gebrauchen, Schwarze richtig anzusprechen oder Antisemitismus zu vermeiden, während man einfach auf diesem Auge blind ist und Kinder ohne nachzudenken I*33 gegen Cowboys spielen lässt oder sie zur Fasnacht so verkleidet.
Wie gesagt, ich mische mich nicht in die Schule ein und bin sicher keine Mutter, die immer auf der Matte steht. Ich unterstelle auch niemandem etwas, meistens machte man sich einfach zu wenig Gedanken, das ändert aber nichts im Ergebnis. Und man kann so viele tolle Sachen machen, ohne Alltagsrassismus anzuwenden. Ich war 5 Jahre lang Pfadileiterin und habe Tausende Ideen für einen tollen, thematischen Waldtag oder ein Reisli, ohne ein I***-Fest. Dass man das gut verkaufen kann, bin ich völlig Deine Meinung. Da es von mir kam, wollte ich Dir hier noch antworten. Natürlich ist richtig, dass es etwas OT ist, obwohl es aber durchaus darum geht, welches Programm geboten wird.
@ Venezuela
Ich staune ja hier im Forum eher über die teilweise blinde Solidarität der Lehrpersonen mit anderen, ihnen völlig unbekannten Lehrpersonen als könnten diese nichts falsch machen. Ich bin Anwältin, aber durchaus der Meinung, dass es viele Anwälte und Anwältinnen gibt, die richtige A... sein können. Da habe ich nicht das Bedürfnis, sie in Schutz zu nehmen, nur weil es Berufskolleg:innen (und glaube mir, es ist ein Beruf, in dem man sehr oft angefeindet wird und viele die Anstandsgrenze echt nicht mehr sehen). Ich aufgrund drei Kinder und jahrelanger Kommissionsarbeit viel Kontakt mit der Schule (Lehrpersonen wie auch Schulleiter) wie ich auch einige im Freundeskreis habe und sehe einfach, dass es durchaus ein spezieller "Haufen" ist (liebevoll gemeint). Etwas sensibel und ich wende beim Sprechen einiges mehr Diplomatie an als ich das vielleicht an einem anderen Ort tun würde. Wer aus der Privatwirtschaft kommt, für den ist es durchaus oftmals etwas befremdlich, um den heissen Brei herum sprechen zu müssen. Gerade weil von Berufung anstatt Beruf gesprochen wird und viele mit Herzblut dabei sind, trifft sie wohl Kritik auch härter. Aber manchmal braucht man einfach ein dickeres Fell und Selbstbewusstsein und muss sich nicht alles zu Herzen nehmen. Dann sollen die ewigen Nörgler doch motzen oder ihre Kinder in eine Privatschule schicken oder homeschoolen. Ihr Problem. Die meisten Lehrpersonen machen ja einen tollen Job.