Mit einem "Plopp" gings los

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Blume10
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Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von Blume10 »

Am 2. Februar, 5 Tage vor Termin, ist mein kleiner Schatz zur Welt gekommen, um 5.55h Uhr in der Früh. Mit stolzen 3770g und 54 cm.

Angefangen hat das Ganze am 1. Februar um 19 Uhr mit einem "Plopp", als ich auf dem Sofa lag. Da nur wenig Flüssigkeit austrat rief ich erst mal meine Hebamme an, die aber bestätigte, dass es der Blasensprung sein müsse. Etwa eine Viertelstunde darauf setzten die ersten Wehen ein. Während dem Ganzen war ich aber immer noch unsicher, ob es denn nun wirklich losgeht. Mein Mann protokollierte die Abstände der Wehen, die auch immer kürzer wurden und als ich dann noch ein Bad nahm, geriet der Wehen-Rythmus irgendwie vollends durcheinander, wir wussten nicht mehr, ob sie nun im 3- oder 6 Minuten Abstand kämen. Da war der Moment gekommen, um in den Spital zu fahren.
Ich konnte direkt ins Gebärzimmer und laut Untersuchung war der Muttermund schon gegen 4 cm offen. Daraufhin folgten Einlauf, ctg, weitere Untersuchungen. Und ob all dem musste ich viel liegen auf dem Spitalbett - was mir eigentlich verunmöglichte, die Wehen gescheit zu veratmen. Die überraschten mich manchmal irgendwo auf dem Gang zum WC oder in einer blöden Liegeposition. Die Hebamme war mir dabei keine grosse Hilfe - dafür hielt sie als erstes gleich ein Plädoyer für die pda, die ich ja eigentlich nicht wollte - oder zumindest wollte ich es ohne versuchen. So vergingen irgendwie die Stunden, und ein späterer Untersuch ergab, dass der Fortschritt beim Öffnen des Muttermundes langsamer wurde. Die Hebamme kam wieder mit der pda - doch ich entschloss mich, zumindest vorher noch die Wanne zu versuchen. Im warmen Wasser gelang es mir zwar, zwischen den Wehen besser zu entspannen, dafür waren die Wehen jetzt umso heftiger, dass ich das Angebot der pda nicht mehr ausschlug: ich wollte einfach nur noch eine Pause. Und genau als das hatte sie mir die pda "verkauft". Das war wohl so gegen 2 oder 3 Uhr morgens. Muttermund etwa bei 7 cm. Die Angst vor der pda war da wie weggeblasen.

Die folgenden eineinhalb Stunden mit pda (der Einstich tat übrigens überhaupt nicht weh) waren einfach eine Wohltat in dem Moment. Schliesslich setzte aber immer heftiger ein Druck von hinten ein und die Presswehen wurden stärker. Mittlerweile kam auch die Ärztin vor Ort und es sollte nicht mehr lange dauern, bis das Kind draussen wäre. Doch irgendwie wurden die Wehen nicht stark genug. So versuchten wir es ne ganze Weile, ich sollte pressen, doch der letzte Zacken fehlte. Schliesslich sprach die Ärztin von der Saugglocke, damit sich Mutter und Kind nicht weiter erschöpfen. Die Montage der Glocke war äusserst schmerzhaft und ich schrie so laut wie noch nie - wie auch in dem Moment, als ich das Kind mit Hilfe des Vakuums rauspressen sollte. Aber die Ärztin leitete mich toll an und ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde - irgendwann meinte meine Ärztin, sie sehe schon die Haare. Sie fragte auch noch, ob ich reinfassen wolle, um den Kopf zu ertasten. Aber ich wollte das nicht: ich wollte nur, dass das Kind endlich raus kommt.

Tja, und dann, mit einem grossen letzten Effort, kam meine Kleine kurz vor 6 Uhr zur Welt. Unvergesslich der Moment, als ich ein blutverschmiertes schreiendes Bündelchen mit schwarzem Wuschelkopf zwischen meinen Beinen auftauchen sah!
Von Dammriss und Schnitt habe ich nichts gemerkt (dh. es tat sowieso weh) - erst, als ich nach der Geburt nicht einfach meine Kleine geniessen durfte, sondern (zwar mit dem Baby auf der Brust) noch eine halbe Stunde nähen über mich ergehen lassen musste. Das war mühsam, zwar nicht mal so schmerzhaft, doch irgendwie war das Mass einfach voll. Die Verletzung am Damm ist ziemlich heftig und ich kann bis heute bloss liegen bzw. stehen oder humpeln. An Sitzen auf dem Hosenboden ist nicht zu denken und das wird wohl noch 2 Wochen so gehen. Trotzdem: es geht jeden Tag merklich besser und später muss ich dann einfach fleissig Beckenbodentraining betreiben! Auch merke ich, wie mit jedem Tag, der vergeht, das für mich wenig angenehme Geburtserlebnis in weitere Ferne rückt. Und der Anblick der kleinen Jasmin, an der ich mich kaum satt sehen kann, lässt mich das Ganze schon fast vergessen. Und ansonsten ist ja alles bestens: Stillen klappt gut, ich konnte mittlerweile viel Schlaf nachholen und seit ich wieder daheim bin vom Spital fällt es mir viel leichter, mich zu erholen. Und echt wichtig ist die Unterstützung von meinem Mann, der kocht und aufräumt und mich versorgt! Sonst käme ich wohl ziemlich rasch an den Anschlag, so wenig mobil wie ich jetzt noch bin. Und zur pda: ich bin auch im Nachhinein echt froh, dass es diese Möglichkeit gab, so konnte ich mich vor dem Finale noch etwas erholen - ebenso wie ich froh bin, es zunächst ohne versucht zu haben.
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??????..???Piglet???..??????
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Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von ??????..???Piglet???..?????? »

liebe blume

vielen dank für deinen ausführlichen geburtsbericht. ich wünsche dir gute und schnelle erholung.

Grüessli Pigi
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ayana
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Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von ayana »

Liebe Blume
Vielen Dank für Deinen schönen Geburtsbericht. :D
Ich wünsche Dir und der Kleinen alles Gute.
Mini zwo Prinzässinne und mi chlii Prinz mache mis Glück perfekt.
Sunne, Mond u Stärn.... i ha öich aui ganz fescht gärn !!!

schlingel

Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von schlingel »

Vielen Dank für deinen Geburtsbericht. Uuch ich hab mich so über diese inkompetente Hebamme genervt. Ich finde es so daneben, dass sie dir überhaupt die PDA erwähnt hat. Und noch viel deftiger finde ich es, dass sie die Schmerzsituation ausgenützt hat. Unter Schmerzen sagt jeder ja zur PDA. Doch leider gibt es sehr häufig Komplikationen, weil sie immer irgendwie nachhelfen müssen. Dieses Mal mussten sie mit der Saugglocke helfen, weil sie einfach keine Geduld hatten. Es nervt mich einfach, weil sie im Nachhinein gar rein nichts von diesen Schmerzen und Nachwirkungen ertragen müssen und einfach eine Nächste Gebärende beeinflussen können.

Wünsche dir auf alle Fälle alles Gute und weiterhin viel Freude mit der Kleinen

Soley

Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von Soley »

Hallo Blume
Dein Geburtsbericht hat mich grad wieder an meinen Dammriss erinnert. Nach der Geburt konnte ich es kaum noch ertragen, das da noch genäht werden musste! Zum Glück hatte ich meine liebe Doula dabei, die mir die Hand hielt.

Habe mich wie Schlingel auch gerade gefragt, wieso sie nur von der PDA angefangen hat. Du wolltest ja am Anfang gar keine und Schmerzen hattest du ja am Schluss trotzdem! Ich weiss aber, was du meinst wegen der Pause. Ich fühlte mich auch so in den letzten 3-4 Stunden der Geburt. (Hätte warscheinlich auch JAAA gesagt) Doch im Geburtshaus gibt es keine PDA, also musste ich ohne auskommen und trank dafür so ein super grussigä Gurana-Trunk der mir Kraft geben sollte.

Jetzt hast du's warscheinlich besser mit deiner Verletzung. Ach, ich habe richtig mitgefühlt beim lesen. Konnte auch 2-3 Wochen nicht recht sitzen.

Shili
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Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von Shili »

danke für den schönen geburtsbericht. erhol dich ganz gut und viel freude an eurer jasmin. auch bei uns gings mit einem plopp los... nachts im bett :D

bina_fr
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Re: Mit einem "Plopp" gings los

Beitrag von bina_fr »

Vielen Dank für deinen Bericht. Ich hoffe, dass es der kleinen Familie gut geht.
Bei mir gings ja am 6.1.09 auch mit einem Plopp los, aber einem etwas Grösseren und das um 12.15h bei Rüebli rüsten :lol:

Liebe Grüsse aus Seldwyla

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