Am 30. September 2010 habe ich mich irgendwie anders gefühlt als sonst. Ich hätte nicht sagen können, was es war - es war einfach anders. Am frühen Abend machte ich noch ein neues Bauchföteli, als hätte ich geahnt, dass es bald losgeht.
Um ca. 20.30 Uhr begannen dann leichte Wehen im Abstand von ca. 10-15 Minuten. Nach 2 Stunden war die Situation immer noch unverändert und so rief ich im Spital an. Da bei mir ein KS geplant war, wollten die mich unbedingt sehen, um zu schauen, ob es wohl schon früher losging. Dein Papi kam gerade nach Hause und so konnten wir gleich los ins Spital, wo wir dann nach 23.00 Uhr eintrafen. Dort wurde ein CTG und einige Kontrollen gemacht und da die Wehentätigkeit nicht weniger wurdr, entschied man, den KS auf den nächsten Morgen vorzuziehen. Ich blieb im Spital und mir wurde halbstündlich Wehenhemmer gespritzt, da die Wehen nun doch auch stärker wurden. Dein Papi ging nochmal nach Hause um noch 2-3 Stunden zu schlafen. Ich habe keine Minute geschlafen und mir die Zeit mit Musikhören vertrieben.
Am nächsten Morgen, 1. Oktober 2010 um 06.45 Uhr bekam ich dann dieses schöne Spitalhemdchen und um 07.00 Uhr holten die Hebammen mich und Deinen Papi ab, um in den OP zu gehen. Nun war ich definitiv ein wenig nervös! Da ich aber nicht geschlafen hatte, war ich sehr müde und in einer Art Dämmerzustand. Unten musste ich dann vom Bett auf den "OP-Schragen" wechseln und einen ekligen Trank einnehmen. Der war so eklig, dass ich laut geflucht habe und alle gelacht haben. Dein Papi ist sich in der Zwischenzeit umziehen gegangen. Mit mir sind sie dann weiter in einen Vorraum. Dort haben sich alle bei mir vorgestellt. Wer sie sind und was sie genau machen. Es waren überhaupt alle sehr nett zu mir und haben mir immer alles genau erklärt. So auch der junge Arzt, der an meinem Kopfende war und mich überwachte. Als ich merkte, wie gut die alle zu mir schauen, hatt ich nicht mehr so Angst. Ich bekam dann die Teilnarkose in den Rücken, was ein sehr komisches Gefühl war. Denn es schlief alles sehr schnell ein. Plötzlich zitterte ich am ganzen Körper und der junge Arzt meinte, dass sei normal und könne von den Medikamenten kommen. Ich wurde dann in den OP-Saal geschoben, wo dann Dein Papi auch endlich wieder dazu kam. Er sah lustig aus mit dem Häubchen und dem Mundschutz!

Plötzlich hörte ich Dich schreien.... da liefen mir die Tränen nur so runter! Ein wahnsinniges Glücksgefühl überkam mich! Die Hebamme zeigte Dich mir schnell und Dein Papi kam mit Dir mit um Deine Atmung zu testen. Nach ca. 2 Minuten brachten Sie Dich dann und legten Dich auf meine Brust. Es war ein überwältigendes Gefühl! Endlich konnte ich Dich anschauen, Dich berühren, Dich küssen! Als erstes habe ich gesagt, dass Du genau wie Dein Papi aussiehst! Nach 10 Minuten wurdest Du mir dann zu schwer auf der Brust und so nahm die Hebamme Dich mit und ging begleitet vom Papi mit dir nach oben auf die Geburtenstation. Mich mussten Sie noch fertig zunähen und ich kam dann noch auf die Aufwachstation.
Nach einiger Zeit holte mich die Hebamme ab und brachte mich auch auf die Geburtenstation zu Dir und Deinem Papi. Du hast an Papis nackter Brust geschlafen und nun durfte ich Dich endlich richtig zu mir ins Bett nehmen. Wir haben dich dann sofort an die Brust angelegt, damit Du von der kostbaren Kolostrum-Milch trinken konntest. Ich konnte nicht mehr aufhören, dich zu bestaunen! Du warst und bist für mich das schönste Baby auf der Welt! Und die Geburt war, trotz Kaiserschnitt, sehr schön und überwältigend!
Wir sind stolz auf Dich und überglücklich, ein gesundes Kind in den Armen zu halten!
Nelio, wir lieben Dich über alles!!!
Nelio Samuel, 1. Oktober 2010, 07.46 Uhr, 3190g, 51cm