Da ich während der Schwangerschaft schon so oft Angst um Isabella hatte, wollte ich nichts riskieren und habe mich dann ohne zu Zögern sofort für den Kaiserschnitt entschieden.
Planmässig gings dann am Vortag des Kaiserschnitts los. Am Nachmittag musste ich mich im Spital melden und es wurde nochmals die Lage des Bebes kontrolliert und die Herztönte gemessen. Danach durfte ich nochmals nach Hause und musste erst am Abend um 22 Uhr wieder ins Spital einrücken. In dieser Nacht habe ich kaum geschlafen - nicht weil ich nervös war - ich war die Ruhe in Person und war überzeugt dass bei dieser Routineoperatin die Aerzte schon wissen würden was sie tun - sondern weil das Spitalbett so unglaublich hart und unbequem war. Als schwanger Frau ist es schon schwierig genug im 9. Monat im eigenen Bett zu schlafen, geschweige denn in einem steinharten Spitalbett!
Am nächsten Morgen hat mich dann die Krankenschwester um 5 Uhr geweckt. Es wurde geduscht und für die anstehende Operatino rasiert. Danach wurden Stützstrümpfe angezogen und mir ein Venenzugang gestochen. Das war recht schmerzhaft und ich habe die Krankenschwester mit Blut vollgespritz. Danach kam schon mein Mann. Nach kurzer Begrüssung habe ich ihn zum Zimmer rausgeschickt weil mir nun der Blasenkatheter gelegt werden sollte. Davor hatte ich ein bisschen Bamel, da gewisse Leute im Internet schrieben dass es sehr schmerzhaft sei dies vor der Anästesie zu tun. Nix da, ein bisschen unangenehm war es schon, aber nicht schmerzhaft. Dann wurde ich auch schon in den Operationssaal geschoben. Ich wurde verkabelt, und die Barre wurde ein bisschen schräg gestellt (weil man so scheinbar das Baby besser holen kann). Dies empfand ich als eher unangehnehm, mein Rücken schmerzte und es wurde mir unwohl. Als dann endlich der Arzt kam ging es jedoch schnell - ein kleiner Einstich am Rücken, danach wurde die Rückenmarksnarkose gespritz, und dann kam auch schon mein Mann in den Operationssaal und es ging los.
Der Narkoseassistent witzelte noch "man hätte zumindest fragen dürfen ob man anfangen darf", und ich fragte "waaas, ist das Messer schon drin??". Ja, da hatten sie bereits angefangen zu schneiden. Ich habe mich während der Operation putzmunter gefühlt, und witzelte dass ich jetzt endlich mein Frühstück haben will. Die ganze Zeit habe ich auf den "starken Druck" gewartet. Es hiess dass sie stark auf meinen Bauch drücken müssten und es unangenehm werden würde wenn sie das Baby rausholen würden. Doch der starke Druck kam nie. Gefühlte 5 Minuten nach Operationsbeginn (tatsächlich waren es 6 Minuten) hörte ich plötzlich ein Schreien und es hiess "Gratuliere, Ihr habt eine Tochter". Ich war total überrascht, da alles so schnell ging, und weil sie auch sofort schon so kräftig schrie. Sofort wurde das krähende Kind zur Untersuchung weggetragen (wo mein Mann zuschauen durfte) und es schien mir ich musste eine Ewigkeit warten bis sie mir meine Tochter endlich gebracht hatten. Je länger es dauerte, umso mehr machte ich mir Sorgen dass es vielleicht doch ein Problem gab und sie nicht gesund war? Es hat allerdings nur so lange gedauert weil der APGAR Test gemacht wurde (9/10/10

Ich war überrascht wie klein sie war, und was für Riesenfüsse sie schon hatte (das liegt bei uns in der Familie - ich habe Schuhgrösse 43). Nach ein paar Minuten sind dann mein Mann und meine Tochter in ein Gebärzimmer gegangen und ich wurde zugenäht. Eine kleine Komplikation gabs dann noch - der Arzt konnte den Gebärmutterhals nicht von der Bauchseite her öffnen (um das Blut abfliessen zu lassen) - er musste dann nachdem er mich zugenäht hat noch durch die Scheide reingehen und ihn so öffnen. Das waren 10 Minuten in denen ich dachte "wenn alles normal gelaufen wäre könnte ich jetzt bereits bei meinem Baby sein". Als das dann endlich auch erledigt war, wurde ich ins Gebärzimmer gefahren. Dort wartete mein Mann mit unserer Tochter auf seinem nackten Oberkörper. Sie schlief. Dann wurde sie mir gereicht und fing sofort an zu weinen. Ich hab die Krankenschwester ratlos angeschaut und gesagt "Ich habe ein schreiendes Baby - was mach ich jetzt nur???"
Danach kam die Zeit nach dem Kaisserschnitt, vor welchem ich am meisten Angst hatte. Ich hatte zu viele Horrorstories gelesen über entzündete Narben, Gefühllosigkeit, Schmerzen, und wie fest es in den Tagen nach dem Kaiserschnitt schmerzen würde. Dem war aber (bis jetzt) allem nicht so. Am Abend nach dem Kaiserschnitt fragte mich die Krankenschwester ob ich gerne im Bett sitzen würde zum Abendessen. Da ich wusste dass ich spätestens am nächsten Morgen aufstehen müsste, dachte ich aufsitzen wäre schon mal eine gute Uebung. Das war dann recht schmerzhaft. Dafür war das Aufstehen nach dem Abendessen dann überhaupt kein Problem mehr. Am 2. Tag fand ich mein Bett (vom langen Liegen) bereits wieder so unbequem dass ich lieber im Zimmer rumspaziert bin statt im Bett zu liegen.
Für uns war der Kaiserschnitt die richtige Entscheidung. Meine Tochter hat die Geburt heil überstanden, und mir gings schon wenige Tage nach der Geburt wieder so gut dass ich hätte Bäume ausreissen können.
Isabella Victoria
3. Februar 2011
52 cm
3,490 kg
8.06 Uhr