Mein Wunsch hat sich erfüllt!
Zur Vorgeschichte. Die Geburt von meiner grossen Maus war sehr mühsam. 5 Tage nach ET wurde eingeleitet, was eine Ewigkeit dauerte bis es richtig anschlug (4 Tabletten) und schlussendlich musste noch mit dem Wehentropf und Kiwi nachgeholfen werden. Auch waren ihre Herztöne nicht mehr die besten und die Nabelschnur war ein paar mal um den Kopf gewickelt Deshalb wünschte ich mir für das zweite Baby einfach eine normale, natürliche Geburt, wo das Baby selber bestimmen kann, wenn es auf die Welt kommt. So sollte es dann auch kommen …
Ich hatte wieder eine super Schwangerschaft mit den üblichen Wewechen, aber nicht gröberes. Positiv diesmal war, ich hab nicht soviel zugenommen
ET wäre am 01.10.06. Der FA hat am 26.10. noch gesagt:“ Do isch alles no zua, kunsch nöchscht Wocha nomol“! War mega frustriert, hab doch so gehofft, wenigstens ein bisschen weich oder so?!?!

Die nächsten zwei Tage fühlte ich mich eigentlich nochmals recht wohl, hatte einfach keine Lust mehr (ist doch normal, oder nicht?).
Am Freitag, 29.09. bin ich aber schon mit einem komischen Körpergefühl aufgewacht. War den ganzen Tag durch „ned so zwäg“ und am Abend beim GVK fühlte ich mich während der Theorie effektiv nicht mehr wohl, erst im Wasser ging’s wieder. Dachte mir natürlich nichts dabei, solche Tage gibt’s ja immer mal wieder!
Zu Hause fing es dann aber langsam an. Gegen 22.00 setzten die regelmässigen Wehen ein. Ich Nuss hab mir gedacht, yuhui, endlich mal Senkwehen!!

Aber das es losgeht, hmm….

Die Schmerzen wurden in der Nacht immer stärker und musste die Wehen langsam veratmen. Teilweise sind sie mir ganz ecklig ins Kreuz geschossen. Sie kamen ca. alle 5-7 Min. Also noch kein Grund zur Panik! Meinen Mann liess ich noch pfusen und bin in der Wohnung rumgetiegert. Gegen 6 wurde die grosse Maus munter. Während sie das Pudeli trank, dachte ich mir, ich ruf doch besser mal meine Mama an, ob ich sie runterbringen kann. Hab dann noch bis 7.30 gewartet mit anrufen (wollt sie ja nicht wecken). „Falls nünt isch, hol i sie wedr“: sagte ich noch. Obwohl mir selber bewusst war, dass ich im Spital bleiben würde. Bin dann sogar noch selber gefahren. Es ging irgendwie, aber im Nachhinein greif ich mir an den Kopf, war doch sehr gefährlich. Die Wehen waren effektiv schon stark. Meinen Mann weckte ich dann zu Hause. Er hat zuerst mal dumm zur Wäsche rausgeschaut. Er hat zwar meine nächtlichen Wehen mitbekommen, aber dachte sich, es geht nicht so schnell. Hab dann der Hebamme telefoniert und sie meinte:“ Kommt, sobalds euch passt“. Gegen 10.00 waren wir dann im Spital. Hatte immer noch Wehen im 5 Min. Abstand, sie nahmen weiter an Stärke zu. Die Hebamme hat mich dann auch gleich untersucht und hat gemeint:“ Knapp 2 cm und weich, aber Kopf noch weit oben. Wenn wir wollen, können wir nochmals heim. Pah, nein, nicht mit mir. War nicht mal enttäuscht, okay, nach 12 Stunden erwartet man schon mehr bei der 2. Geburt, aber ich war ja nur schon froh, dass etwas gegangen war. Der FA war grad auf Visite und hat auch noch reingeschaut. Hab zu ihm gesagt;“ Nei, i gang numma ham“! Er lachte und sagte, ich müsse auch nicht mehr heim Sein Befund war gleich. Er hat mir alles Gute gewünscht und verabschiedetet sich für den Moment. Gegen Mittag habe ich meinen Mann dann nach Hause geschickt. Wollte ein bisschen alleine sein. Muss dazu sagen, dass wir von zu Hause nur 10 Min. brauchen. Ich kann alleine besser die Schmerzen verarbeiten und mich gehen lassen. Wir haben abgemacht, dass er am Abend wieder kommt. Die Hebamme hat vorgeschlagen, dass sie mir eine Spritze gibt, die mir für eine halbe Stunde die Spitzen von den Wehen nimmt und ich ein bisschen dösen kann. Sagte zuerst Nein, aber wurde dann doch sehr müde und verlangte sie. Die Wehen wurden jetzt sehr schmerzhaft und ich kam langsam an meine Grenzen. Vorallem weil sie so mega ecklig ins Kreuz schossen. Die halbe Stunde war natürlich ratzfatz vorbei. Blieb aber immer noch alleine im Zimmer und hab fest geatmet und mit den Wehen gearbeitet. Konnte diesmal viel besser mitatmen und probierte mich so wenig zu verkrampfen wie möglich! Ca. gegen 15.45 wurde es mir zuviel. Läutete der Hebamme, die kam rein und wollte sich vorstellen (war grad Schichtwechsel). Hab sie dann mehr oder weniger unterbrochen und sagte:“ I hätt gärn a PDA“! Charlotte wollte mich aber zuerst untersuchen. Wir konnten es nicht glauben, aber es war fast voll geöffnet und die FB prall. Sprich, PDA wird wohl nichts. Konnte es fast nicht glauben, und sagte:“ Okay, den gängt i aber gärn is Wasser!“ Charlotte ging alles vorbereiten und ich bewegte mich langsam in das Gebärzimmer. Ach ja, meinem Mann und dem FA haben wir auch noch angerufen, dass sie kommen müssen. Im GZ angekommen, lief auch schon die Wanne voll und ich hatte auf einmal eine riesen Angst. Wusste ich doch, was auf mich zukommt. Charlotte und der FA entschieden, dass sie die FB aufbrechen. Leider war das FW grün und der FA verbot mir die Wanne. War nicht mal enttäuscht, hatte einfach nur noch Schmerzen. Also rauf aufs Bett. Kann mich noch so gut erinnern, hab dann gesagt:“ i sött no ufs Klo“! Hab dann aber selber geschnallt, dass es die Presswehen sind. Puh, jetzt gings los. Alle feuerten mich an. Mein Mann drückte mir den Kopf runter und die Beine stütze ich bei FA und Charlotte (ein Wunder, dass die zwei nicht fortspickten) ab. So fing ich mit den Wehen an zu pressen. Nach ein paar Presswehen konnte ich den Kopf spüren und wollte ich angreifen. Naja, hät ich mir auch sparen können. Der FA schnitt bei einer Wehe und meinte:“ Jetzt no 1mol, den häsch es gschafft“! Ich nahm alle meine Kräfte zusammen und presste!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja und dann war es wirklich geschafft! Unser Joel kam am 30.09. um 16.45 mit stolzen 4 kg und 51 cm auf die Welt. Er war purlimunter und fing auch gleich an zu suchen! Ich fing an zu heulen und war einfach nur noch happy und stolz!!!!
Ich bin sehr dankbar, dass ich zum zweiten Mal ein gesundes Kind gebären durfte. Auch, dass die Geburt so verlief wie ich es mir wünschte. Zum Glück vergisst man die Schmerzen und vielleicht gibt’s ja irgendwann mal eine Fortsetzung.