Ich dachte schon oft, ich hätte Dich verloren..
in der 9.SSW haben die Blutungen begonnen...und bis zur 15.SSW angehalten. Dabei habe ich oft einen Blutklumpen verloren und hatte Angst, du seist darin gewesen..
Da Dein grosser Bruder eine Frühgeburt ist und ich mit Dir ständig Bauchschmerzen hatte, folgten ab der 24.SSW Krankschreibungen mit kurzen Unterbrüchen...
In der 32.SSW wurde ich im Spital behalten, Lungenreifung wurde gemacht, da das CTG regelmässige Wehen aufzeichnete und der Gebärmutterhals verkürzt war.
In der 33.SSW ging ich wieder nach Hause, mit wehenhemmenden Mittel
Bald spürte ich Deine Bewegungen kaum noch..Es schien mir, als wärst du zu gross um dich zu bewegen,als würdest Du in meinem Bauch keinen Platz mehr haben.
In der 35.SSW setzte ich die Wehenhemmer ab
In der 36. SSW ging ich mit Deinem Bruder in den Zoo. Dort hatte ich einen Blasensprung, dass das Wasser nur so lief. Ich sagte zu Deinem Bruder, ich müsse ins Spital, damit Du rauskommen kannst, Du würdest Wasser "hinaus spritzen"
Mit seinen Pampers habe ich notdürftig "abgedichtet" und wollte mit Dir und ihm aufs Trämli gehen, um ins Spital zu fahren.
Das Tram fuhr uns vor der Nase ab.
An einem Taxistand standen viele Junge Taxifahrer fremder Herkunft. Ich ging zu ihnen, sagte: Kann mir jemand helfen? Ich bekomme gleich ein Kind. Sie haben alle so
geschaut, aber einer hat uns dann doch gefahren.Etwa um 17 Uhr erreichten wir das Spital und wurde nett von einer Hebamme mit ihrer Lernenden empfangen. Etwa um 18 Uhr hat Grossmami Deinen Bruder geholt und Dein Papa ist gekommen
Ich habe zu Abend gegessen. Die Hebamme riet mir, nach dem Abendessen einen Spaziergang zu machen, damit Du Dich "auf den Weg machst". Dazu kam es nicht mehr
Um 19 Uhr verlor ich viel Blut und Fruchtwasser. Etwas später setzten Wehen ein, die aber gut zu ertragen waren. ich klingelte um zu fragen, ob ich in diesem Zustand trotzdem Spazieren soll?
Es kam nur die Lernende, die keine Antwort wusste. Sie holte eine andere Hebamme, die ich nicht kannte. Sie besprachen das weitere Vorgehen im Zimmer. Die ausgebildete Hebamme wollte nachschauen, ob sich der Muttermund geöffnet hatte, aber nichts sagen, damit die Lernende auch schauen konnte und sie ihre Resultate vergleichen konnten...
Die Hebamme schaute udn zog ein Gesicht
Die Lernende schaute und sagte nichts
Ich sprang auf, weil die Wehen plötzlich sehr schmerzhaft wurden.
Dann ging es sehr schnell. "Meine" Hebamme kam. Ich fragte nach Schmerzmittel. Sie sagte, so schnelle Schmerzmittel gebe es nicht und führte meine Hand nach unten. Da wusste ich, wieso die anderen Gesichter zogen. Der Babykopf war zu spüren.
Die Hebamme meinte noch, sie müsse Arzt und Neonatologie anrufen, da ich erst bei 36+3 war. Ich meinte, die Neonatologen würden Dich nicht bekommen, die hätten schon den Erstgeborenen (er kam bei 34+0 zur Welt) gehabt.
Dann meinte ich nichts mehr. Die Wehen waren zu heftig. Und um 19:50 warst Du da. Riesig und rundlich (51cm, 4100Gramm)
Ich habe Dich "behalten". Der Neonatologe kam erst gegen Mitternacht. Die Hebamme meinte augenzwinkernd, sie hätte vergessen, die Neonatologie anzurufen und so spät hätte es keinen Wert mehr, ein Kind mit auf die Neostation zu nehmen
Soweit ich das beurteilen kann, ging und geht es Dir gut.
Ich bin so froh, dass Du da bist!
Habe auch die letzten 3 Wochen meiner SS im Spital verbracht. Wegen zu hohem BD wollte man schon bei 35+0 einleiten. Zum Glück habe ich mich gewehrt und konnte die Einleitung bis 37+4 rauszögern. Meine Tochtee kam dann gesund und munter, wenn auch etwas klein und fein zur Welt (47cm 2710g) zur Welt. Ich durfte sie zum Glück auch bei mir behalten, was jedoch eine SS Woche früher ziemlich sicher nicht der Fall gewesen wäre...
