Hallo zusammen,
seit drei Tagen bin ich mit meinem kleinen Engel wieder zu Hause.
Er ist ein sehr lieber Junge und meint es gut mit uns.
Bereits bei der Geburt meiner Tochter hatte ich eine schwere Atonie (3 l Blutverlust, siehe http://www.swissmomforum.ch/viewtopic.php?f=21&t=87283 ).
Nun ist das auch beim zweiten Kind passiert. Da alle gut vorbereitet waren, betrug der Blutverlust dieses Mal "nur" 2 l. Ich musste dennoch in den OP und eine Nacht auf die Intensivstation.
Ich habe spontan geboren, und die Geburt war eigentlich relativ schnell und unkompliziert.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit atonischen Nachblutungen?
Ich fände es sehr schön, wenn ich mich mit jemanden darüber austauschen könnte die dasselbe erlebt hat.
Ich bin sehr dankbar, dass die Gebärmutter noch erhalten ist aber doch etwas traurig darüber, dass ich die erste Zeit mit beiden Kindern in den OP / auf der Überwachungsstation verbringen musste.
Hier noch ein detaillierterer Bericht:
Mein Arzt (hatte eine Geburt mit Belegarzt) hat die Geburt am Termin eingeleitet da er nicht riskieren wollte, dass sich die Plazenta zu fest mit der Gebärmutter verwächst (oder so) um eine weitere Blutung bzw. nicht vollständige Plazentaablösung verhindern wollte.
So wurde am Abend am 19. Eingeleitet. Ich hatte aber erst so ab 10 Uhr am 20. regelmässige Wehen. Ich konnte sie eigentlich gut handeln, und wir konnten in unserem Zimmer bleiben bis 14 Uhr und alleine sein. Das fand ich sehr schön. Um 14 Uhr war ich schon 8 cm offen.
Dann sind wir in den Gebärsaal. Anschliessend haben sie die Fruchtblase aufgemacht und um 15:48 war er schon da.
Es ging für mich überraschend schnell, nur die Schlusswehen waren ziemlich heftig.
15 min nach der Geburt war die Plazenta da – dieses Mal vollständig. So habe ich gehofft, es würde alles gut gehen. Auch die Hebamme & der Arzt haben sehr gehofft.
Anschliessend hat es aber immer wieder geblutet, so dass wir „vorsichtshalber“ in den OP sind. Die Gebärmutter hat sich auch dieses Mal keinen Millimeter zusammengezogen. Im OP hat es dann richtig zu bluten begonnen.
So gab es wieder ein curettage und sie sind mit diversen Medis aufgefahren, bis die Gebärmutter sich endlich zusammengezogen hat.
Mein Arzt war sehr gut auf alles vorbereitet, so dass ich dieses Mal „nur“ 2 liter Blut verloren habe. Im OP standen alle schon bereit, als wir hochkamen – ganz anders als damals bei meiner Tochter wo alles sehr schnell ging.
Ich habe sowohl Blut als auch Plasma bekommen und musste die erste Nacht auf der Intensivstation verbringen. Danach durfte ich aufs Zimmer und konnte am 21. um die Mittagszeit zum ersten Mal aufstehen. Ich fühlte mich besser als damals bei meiner Tochter, aber immer noch sehr schwach.
Im Spital fühlte ich mich aber sehr gut aufgehoben und wurde liebevoll gepflegt.
Der Arzt meinte, ich habe wohl eine Veranlagung die macht dass sich die Gebärmutter nicht zusammenzieht und ich so fest blute. Es kann auch eine Gerinnungsstörung sein, da ich bei misslungenen Infusion-Stecken grosse Hämatome bekommen habe. Eins geht vom Ellenbogen fast bis zur Achselhöhle!
Und diese Infusion wurde vom erfahrendsten Chirurgen vom Spital gesteckt.
Nun bin ich zu Hause und geniesse den kleinen süssen Engel. Er ist bis jetzt ein sehr liebes Kind. Mir geht’s ziemlich gut. Ich habe aber noch einen etwas tiefen Blutdruck und schnell einen sehr hohen Puls wenn ich mich nur ein bisschen anstrenge. Das ist etwas mühsam, aber ich muss lernen Geduld zu haben weil das vom Blutverlust her kommt. So nehme ich weiterhin fleissig Eisen und hoffe, bald fit zu sein. Zum Glück hat mein Mann jetzt Ferien und wir können einfach ruhige Tage geniessen.
Plitsch
Zwei Mal Atonie - hat noch jemand damit Erfahrung?
Moderator: Phönix
Zwei Mal Atonie - hat noch jemand damit Erfahrung?
Zuletzt geändert von plitsch am Di 1. Jan 2013, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Zwei Mal Atonie - hat noch jemand damit Erfahrung?
Hallo Plitsch
Tut mir leid, dass Du zwei mal solch schwere Blutungen mit allem drum und dran durchmachen musstest.
3 liter sind ja wahnsinnig viel! Kann auch sehr gut verstehen, dass Du auch traurig bist. Man hofft doch, dass das 2. Mal komplikationslos verlaufen wird.
Ich kann Dir relativ gut nachfühlen. Ich habe zwar nicht so viel Blut verloren, aber doch 3x gute 1,7l bis etwas über 2,3l.
Bei der 1. Geburt hatte ich wegen eingeleiteten Wehen eine vorzeitige, partielle Plazentalösung mit Not-KS in Vollnarkose. Blutverlust etwas über 1,5 liter.
Die 2. Geburt gab dann einen geplanten KS weil die Kleine nicht mehr zunahm. Nach dem KS hatte ich auch eine atonische Blutung mit ca. 1,7 liter verlust. Einige Stunden später hat die Bauchnaht eingeblutet und die Naht ist aufgeplatzt. Wieder Not-OP mit Vollnarkose. Gesamt Blutverlust ca. 2,3 liter.
Auch ich bin ganz frisch - seit Sonntag - mit unserem 3. Mädel zuhause. Gab wieder einen geplanten KS und wieder eine anschliessende atonische Blutung. Der Blutverlust war auch dieses mal 1,7 liter. Zwei Ärzte mussten knapp zwei Stunden lang abwechslungsweise meine Gebärmutter kompressieren, da sie immer wieder erschlaffte und unkontrolliert blutete. Dank dem hielt sich der Blutverlust in Grenzen.
Zum Glück konnte ich jedesmal meine Babies immer selber versorgen, auch wenn ich die ersten Tage Hilfe brauchte weil ich sie nicht aus dem Bettchen heben konnte.
Meine Gebärmutter konnte auch erhalten bleiben und es würde auch nichts gegen ein 4. Kind sprechen (kinderwunsch ist aber def. abgeschlossen).
Ich denke es ist einiges schwerer zu verarbeiten, wenn man die erste Zeit vom Baby getrennt wird, oder sich nicht richtig drum kümmern kann.
Wie geht es Dir mit dem Verarbeiten von diesen Erlebnissen?
Wie ging es Dir nach solch grossem Blutverlust? Ich hatte nach den 2,3 litern extreme Kopfschmerzen und mein Kreislauf machte beim Aufstehen immer wieder schlapp.
Ich wünsche Dir auf jedenfall viel Kraft und Zuversicht das alles verarbeiten zu können.
Wenn Du möchtest können wir uns auch per PN austauschen.
Lg Zwirbeli
Tut mir leid, dass Du zwei mal solch schwere Blutungen mit allem drum und dran durchmachen musstest.
3 liter sind ja wahnsinnig viel! Kann auch sehr gut verstehen, dass Du auch traurig bist. Man hofft doch, dass das 2. Mal komplikationslos verlaufen wird.
Ich kann Dir relativ gut nachfühlen. Ich habe zwar nicht so viel Blut verloren, aber doch 3x gute 1,7l bis etwas über 2,3l.
Bei der 1. Geburt hatte ich wegen eingeleiteten Wehen eine vorzeitige, partielle Plazentalösung mit Not-KS in Vollnarkose. Blutverlust etwas über 1,5 liter.
Die 2. Geburt gab dann einen geplanten KS weil die Kleine nicht mehr zunahm. Nach dem KS hatte ich auch eine atonische Blutung mit ca. 1,7 liter verlust. Einige Stunden später hat die Bauchnaht eingeblutet und die Naht ist aufgeplatzt. Wieder Not-OP mit Vollnarkose. Gesamt Blutverlust ca. 2,3 liter.
Auch ich bin ganz frisch - seit Sonntag - mit unserem 3. Mädel zuhause. Gab wieder einen geplanten KS und wieder eine anschliessende atonische Blutung. Der Blutverlust war auch dieses mal 1,7 liter. Zwei Ärzte mussten knapp zwei Stunden lang abwechslungsweise meine Gebärmutter kompressieren, da sie immer wieder erschlaffte und unkontrolliert blutete. Dank dem hielt sich der Blutverlust in Grenzen.
Zum Glück konnte ich jedesmal meine Babies immer selber versorgen, auch wenn ich die ersten Tage Hilfe brauchte weil ich sie nicht aus dem Bettchen heben konnte.
Meine Gebärmutter konnte auch erhalten bleiben und es würde auch nichts gegen ein 4. Kind sprechen (kinderwunsch ist aber def. abgeschlossen).
Ich denke es ist einiges schwerer zu verarbeiten, wenn man die erste Zeit vom Baby getrennt wird, oder sich nicht richtig drum kümmern kann.
Wie geht es Dir mit dem Verarbeiten von diesen Erlebnissen?
Wie ging es Dir nach solch grossem Blutverlust? Ich hatte nach den 2,3 litern extreme Kopfschmerzen und mein Kreislauf machte beim Aufstehen immer wieder schlapp.
Ich wünsche Dir auf jedenfall viel Kraft und Zuversicht das alles verarbeiten zu können.
Wenn Du möchtest können wir uns auch per PN austauschen.
Lg Zwirbeli


Re: Zwei Mal Atonie - hat noch jemand damit Erfahrung?
Hallo Zwirbeli,
danke für deine Antwort. Auch wenn ich das niemandem wünsche, ist es irgendwie schön zu wissen, dass es andere Leute gibt die dasselbe erlebt haben.
Irgendwie habe ich gehofft (du sicherlich auch), es würde beim zweiten Mal nicht passieren. Aber nun ist es praktisch "auf sicher" bei einem ev. dritten Kind.
Herzliche Gratulation zu deiner kleinsten Tochter!
Ich bin sehr beeindruckt, dass du deine Kinder selbst versorgen konntest. Ich habe die Kleinen zum stillen bekommen, aber gewickelt und all die Sachen haben zu Beginn immer die Hebammen gemacht. Erst nach ein paar Tagen fühlte ich mich fit genug dafür.
Konntest du immer direkt vom Kaiserschnitt zu deinen Kindern?
Bei meiner Tochter hatte ich gar keine Bindung zu ihr. Sie war mir im ersten Monat (ehrlich gesagt) so was von egal weil ich die ganze Geburt mit dem Notfall-OP bearbeiten musste. Erst nach etwa vier Wochen habe ich so was wie Muttergefühle für sie entwickelt. Das war schon eine happige Zeit für mich.
Bei meinem Sohn nun ist es viel besser gegangen, vielleicht weil ich besser darauf vorbereitet war und auch weniger kaputt. Bei meiner Tochter bin ich nach der OP gerade eingeschlafen (es war abends um 22 Uhr und habe die ganze Nacht gar nicht mitbekommen was läuft da ich so schlapp war).
Meinen Sohn konnte ich nun nach der OP sehen, meinen Mann auch und so konnte ich mit ihm etwas kuscheln bevor er über die Nacht zu den Hebammen ging.
Ich war nach den 3 litern einfach nur noch schlapp. Momentan merke ich, dass mein Puls schnell hochgeht wenn ich mich anstrenge. Auch das ist wohl vom Blutverlust.
Was haben sie dir im Spital gegeben? Auch Blut und Plasma?
Wissen Sie bei dir wieso es bei dir passiert ist?
Dir auch viel Freude an deiner Kleinen.
lg
Plitsch
danke für deine Antwort. Auch wenn ich das niemandem wünsche, ist es irgendwie schön zu wissen, dass es andere Leute gibt die dasselbe erlebt haben.
Irgendwie habe ich gehofft (du sicherlich auch), es würde beim zweiten Mal nicht passieren. Aber nun ist es praktisch "auf sicher" bei einem ev. dritten Kind.
Herzliche Gratulation zu deiner kleinsten Tochter!
Ich bin sehr beeindruckt, dass du deine Kinder selbst versorgen konntest. Ich habe die Kleinen zum stillen bekommen, aber gewickelt und all die Sachen haben zu Beginn immer die Hebammen gemacht. Erst nach ein paar Tagen fühlte ich mich fit genug dafür.
Konntest du immer direkt vom Kaiserschnitt zu deinen Kindern?
Bei meiner Tochter hatte ich gar keine Bindung zu ihr. Sie war mir im ersten Monat (ehrlich gesagt) so was von egal weil ich die ganze Geburt mit dem Notfall-OP bearbeiten musste. Erst nach etwa vier Wochen habe ich so was wie Muttergefühle für sie entwickelt. Das war schon eine happige Zeit für mich.
Bei meinem Sohn nun ist es viel besser gegangen, vielleicht weil ich besser darauf vorbereitet war und auch weniger kaputt. Bei meiner Tochter bin ich nach der OP gerade eingeschlafen (es war abends um 22 Uhr und habe die ganze Nacht gar nicht mitbekommen was läuft da ich so schlapp war).
Meinen Sohn konnte ich nun nach der OP sehen, meinen Mann auch und so konnte ich mit ihm etwas kuscheln bevor er über die Nacht zu den Hebammen ging.
Ich war nach den 3 litern einfach nur noch schlapp. Momentan merke ich, dass mein Puls schnell hochgeht wenn ich mich anstrenge. Auch das ist wohl vom Blutverlust.
Was haben sie dir im Spital gegeben? Auch Blut und Plasma?
Wissen Sie bei dir wieso es bei dir passiert ist?
Dir auch viel Freude an deiner Kleinen.
lg
Plitsch