das sind also Wehen...

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Moderator: Phönix

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susu_86
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das sind also Wehen...

Beitrag von susu_86 »

Es war der Donnerstag, Tag Nummer 4 in der 40. Woche.
Ich fühlte mich den ganzen Tag schon irgendwie schlapp und wollte einfach nur schlafen.
Am Nachmittag hatte ich noch einen Termin für CTG etc.
Es hiess schon wieder, ich hätte noch immer keine Wehen.
Ich fuhr nach Hause und legte mich zwei Stunden hin, dann fuhr ich zu einer Freundin. Ich merkte, dass ich schon wieder diese komischen Mens-Schmerzen hatte und wenn ich nicht schwanger gewesen währe, hätte ich echt gedacht ich bekomme meine Tage. Diese Schmerzen im Rücken wurden irgendwie immer stärker und kamen nur Schub Weise.
Ich dachte mir nichts dabei und sass mit meiner Freundin und ihrem Freund vor dem Fernseher bis ich um 00.00 Uhr meinen Mann von der Arbeit abholte.
Es war sehr unbequem so da zu sitzen, jedoch liess ich mir nichts anmerken und rutschte von der einen Po-Backe auf die andere.
Als ich dann bei meinem Mann war, erzählte ich ihm von meinen Schmerzen, diese schienen ihn jedoch nicht gross zu interessieren, da morgen der höchste islamische Feiertag war und alle Moslime mit der ganzen Familie ein riesen Fest feierten und er das erste Mal in seinem Leben nicht mit seiner Familie feiern konnte.
Zu Hause setzte ich mich zu meinem Mann ins Wohnzimmer, da ich es nicht übers Herz brachte, ihn so traurig zu sehen.
Er merkte dass ich vor Schmerzen zusammen zuckte und so verlangte er von mir, dass ich ins Bett gehe.
Also ging ich noch rasch aufs Klo um dann schlafen zu gehen.
Und da sah ich es. Blut in meinem Slip! Man nennt das, glaube ich, "zeichnen".
Ich lief zu meinem Mann und teilte ihm meine Entdeckung mit. Sein Gesicht erhellte sich.
Also legte ich mich schlafen. Ich versuchte es zumindest.
Ich verstand nicht, warum ich solche Mens-Schmerzen im Rücken hatte...
Irgendwann schlief ich dann wohl doch mal für eine Stunde ein und erwachte dann mit noch stärkeren Schmerzen.
Mein Mann kam dann auch ins Bett, es war etwa 5.00Uhr.
Nach weitern qualvollen zwei Stunden schrieb ich meiner Schwägerin welche selbst zwei Kinder hat, eine SMS und berichtete ihr von meinen Schmerzen.
"Das sind Wehen!" erklärte sie mir.
Achsooo... DAS sind also Wehen?! Immer hiess es, du wirst es schon merken, wenn es so weit ist. Nun hatte ich schon über 12 Stunden Wehen und wusste es nicht einmal...
Ich meldete mich bei der Hebamme im Spital, diese meinte, ich solle doch mal vorbei kommen.
Als ich ins Auto einstieg merkte ich ein feuchtes Gefühl zwischen den Beinen, dachte mir aber nichts dabei.
Das CTG zeigte regelmässige Wehen alle 10 Minuten. Bevor ich wieder nach Hause gehen konnte, wollte mich die Hebamme untersuchen und da bemerkten wir, dass die Fruchtblase geplatzt war und der Muttermund 2 cm geöffnet war.
Ich musste bleiben, konnte jedoch die Hebamme überreden, dass ich noch mein Auto nach Hause bringen konnte und um meine Tasche und meinen Mann zu holen.
Während wir dann im Gebärsaal sassen ging einfach nichts vorwärts. Die Wehen blieben gleich, der Muttermund öffnete sich nach weiteren drei Stunden gerade mal 1cm.
Zur Entspannung bekam ich noch ein schönes Duftbad.
Danach bekam ich wehenvördernde Mittel und die Wehen wurden so stark, dass ich mich fast übergeben musste. Sie wurden so stark, dass ich eine PCA bekam.
Danach schickte ich meinen Mann nach Hause um zu duschen und etwas zu essen.
Es dauerte etwa eine Stunde und dann wurden die Schmerzen so stark, dass die PCA gar nichts mehr nützte. Ich rief meinen Mann an damit er wieder kommt. Es dauerte nicht lange, da stand er wieder im Zimmer. Im bekam davon aber nicht viel mit, da ich so Schmerzen hatte, ich weinte, zitterte am ganzen Körper. Er hielt meine Hand, sein Blick verriet mir, dass er mit mir mitfühlte. Er hielt es wohl nicht aus, darum machte er Platz für die Schwester, Hebamme, Ärzte. Denn Plötzlich war es hektisch und alle rannten wild umher. Dann bekam ich endlich die PDA. Alles beruhigte sich und hatte endlich, nach mehr als 24 Stunden keine Schmerzen mehr.
Hektisch wurde es, weil bei jeder Wehe die Herztöne des Babys unter 80.
Der Muttermund hatte sich auch noch nicht wirklich geöffnet. Mittlerweile war es 19.00 Uhr und eigentlich Schichtwechsel für die Hebamme. Doch die nächste stand im Stau...
Der Oberarzt, die Asistenzärztin, die Hebamme, alle redeten nun von Kaiserschnitt. Der Oberarzt schien mir so, als wolle er unbedingt einen solchen machen.
Mein Mann und ich waren davon gar nicht begeistert.
Sie gaben mir noch eine Stunde.
20.00 Uhr kam dann die andere Hebamme, ich kannte sie von einer Vorsorgeuntersuchung und fühlte mich sehr wohl als sie da war.
Es begann eine riesen Diskusion zwischen ihr und dem Oberarzt. Dann fragte sie mich, ob ich denn einen Kaiserschnitt wolle.
Natürlich nicht!! Sonst währe ich doch nicht schon so lange hier in diesem Gebärsaal!!
Sie meinte dann nur, "gut, dann machen wir jetzt vorwärts".
Sie entfernte die PDA, liess das Bett runter, holte so einen komischen Wagen mit irgendwelchen Sachen und dann hiess es "sobald sie irgend etwas fühlen, einen Druck oder irgendetwas das sich anfühlt wie eine Wehe, pressen sie so fest es geht!! Das Baby muss so schnell wie möglich raus!"
Der Oberarzt stand daneben und schüttelte den Kopf. Dann verliess er den Raum.
Mein Mann kam und hielt meine Hand.
Nach nur 20 Minuten hörte ich wie die Hebamme schrie: "Papa schau, der Kopf! Schau!! "
Mein Mann bückte sich vor, sah den Kopf des Babys, sah mich an und ich sah Tränen in seinen Augen.
Schon war sie da. 20.46Uhr war endlich alles vorbei.
Sie war da. Unsere kleine Tochter.
Sie hatte so unendlich grosses Glück, denn die Nabelschnur war zwei Mal um den Hals gewickelt.
Trotzdem hatte sie alles ohne Schaden überstanden und war ein gesundes Neugeborenes.
Sie hat nicht mal geweint. Sie war ganz ruhig. Ich dachte zuerst, sie hätte es nicht geschafft...
Umso grösser die Erleichterung als ich sie im Arm hielt.
Ich war so froh, endlich war alles vorbei und ich konnte meine wunderschöne Tochter in den Armen halten.
Von dem Tag der Geburt habe ich nur Erinnerungen, als hätte ich einen Traum gehabt. Doch wenn ich meine Tochter ansehe, weiss ich, es war kein Traum!
Ich habe diesen Tag als den schönsten meines Lebens erlebt, sogar noch schöner als den Hochzeitstag ;-)
Schmerzen hin oder her es hat sich auf jeden Fall gelohnt!!
Und eins ist klar, das wird, so Gott will, nicht unser einiges Kind bleiben.

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Magnolia
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Registriert: Mi 11. Apr 2012, 13:19
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Re: das sind also Wehen...

Beitrag von Magnolia »

Wünsche euch alles gute!! Und respekt für den Mut es trotzdem natürlich zu versuchen.

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cascada
Junior Member
Beiträge: 50
Registriert: Mi 2. Jun 2010, 21:21

Re: das sind also Wehen...

Beitrag von cascada »

riesen respekt vor deiner entscheidung das kind normal zu gebären......

wünsche euch alles gute...

grüsse

cascada
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