Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Geburt

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Dusi
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Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Geburt

Beitrag von Dusi »

Mein lieber Grosser,

Nun bist Du bereits 2 Jahre alt und die Geburt Deines kleinen Bruders steht bevor. Ich mache mir etwas Sorgen, was die Geburt anbelangt und dachte, es helfe mir vielleicht, Deine Geburt zu erzählen. Wir sind so glücklich, dass Du bei uns bist und lieben Dich über alles.

Ich hatte eine sehr einfache und schöne Schwangerschaft ohne grössere Probleme. Du warst sehr erwünscht und wir haben uns sehr gefreut, als wir schon relativ früh in der Schwangerschaft erfahren haben, dass Du ein Bub bist. Ich habe bis kurz vor der Geburt noch alles gemacht – gearbeitet, gereist, gewandert…Ich wünschte mir sehr eine natürliche Geburt und Dein Papi und ich sind auch extra in einen Kurs gegangen, der einen auf eine Geburt ohne Schmerzmittel vorbereitet. Zudem habe ich Schwangerschaftsyoga gemacht und bin jeden Tag ca. 5 Minuten in die Hocke, weil ich hoffte, Dich in dieser Stellung gebähren zu können. Tja, es kam dann alles anders...

Am Samstag, 30. April (SSW 35+2) hatte ich meinen Babyshower. Eine gute Freundin hat dies für mich organisiert und wir konnten ganz viele Geschenke und praktische Dinge entgegennehmen. Eine Kollegin hat dann noch gewitzelt, dass es bei ihr am Tag nach dem Babyshower losging. Ich hab nur gelacht – war es doch noch viel zu früh für Dich. Wir waren ja noch überhaupt nicht bereit für Deine Ankunft. Nicht nur war das Semester noch nicht zu Ende, sondern auch unser Haus im Umbau. Wir bauten den Estrich aus um Platz für Dich zu schaffen. In meinem Kopf hatte ich mir alles schön zurecht gelegt: Ich hoffte, alle meine Arbeitsprojekte bis zu Deiner Geburt abzuschliessen und dass Dein Zimmer (das alte Büro vom Papi) fertig würde. Und dann würdest Du so Ende Mai/Anfang Juni (ET 2. Juni) auf die Welt kommen, gerade wenn meine Eltern aus der Schweiz zu Besuch wären. Ach, was hab ich gelacht als meine Freundin meinte, dass es sicher bald losginge. Little did I know...

Am Sonntag, 1. Mai (SSW 35+3) sind Dein Papi und ich nochmals lange mit dem Hund spazieren gegangen (über 2 Stunden!). Es ging noch sehr gut, halt im Watschelgang, aber daran hatten wir uns ja bereits gewöhnt. Dein Papi ging nach dem Spaziergang zu Freunden, um selber Würste herzustellen, die wir dann am Abend grillen würden. Ich habe mich ein wenig ausgeruht und etwas geputzt. Schon während dem Putzen und danach den ganzen Abend hatte ich ziemlich heftige Rückenschmerzen, die immer mal wieder kamen und gingen. Ich habe mir aber nichts dabei gedacht, weil ich erstens im Forum von Vorwehen gelesen hatte und zweitens einfach meinte, dass ich mich wohl mit dem Spaziergang und dem anschliessenden Putzen übernommen hatte. Es wurde dann ein ganz netter Abend, auch wenn ich doch immer mal wieder Schmerzen hatte. Mit ein wenig Druck auf den Rücken waren sie aber aushaltbar. Die Nacht hingegen war sehr schlecht und ich schlief nur ca. 1 Stunde. Ich bin im Haus rumgetigert und habe im Internet nach Beschreibungen von Vorwehen gegooglet und etwas gelesen.

Am Montag, 2. Mai (SSW 35+4) habe ich dann am Morgen meiner Doula ein SMS geschickt und gefragt, wie sie Vorwehen anfühlten. Sie meinte, dass ich es nach einer durchwachten Nacht wohl besser der Hebamme oder dem FA zeigen würde. Gesagt, getan – ich bekam einen Termin für 13:00 Uhr. Dein Papi und ich haben noch Zmittag gegessen und ich bin dann mit dem Auto zum Arzt gefahrten. Dann der Schock – die Hebamme meinte, meine Schmerzen seien richtige Wehen und ich sei schon 3 cm offen und der GMH fast verstrichen. Ich musste erst einmal heftig weinen – darauf war ich nicht gefasst gewesen trotz Schmerzen. Und ich war ja noch nicht fertig mit korrigieren der Semesterarbeiten und Prüfungen meiner Studis und mein Buch hatte ich auch noch nicht revidiert und das Haus... All diese Gedanken schossen mir durch den Kopf als ich auf dem Untersuchungsstuhl sass und mir gesagt wurde, dass die Geburt schon fast im Gange sei. Die Hebamme hat dann gemeint, dass sie mich ins Spital schickt, damit ich überwacht werden könne und man mir Wehenhemmer geben würde. Es sei schon noch etwas früh für Dich und jeder Tag im Bauch zählt. Ich weiss nicht, ob es Zufall, Schock oder Gewissheit war, dass es wirkliche Wehen waren, die meine Schmerzen nun schlimmer erscheinen liessen. Ich bin dann alleine ins Spital hinübergelaufen und habe Deinen Papi informiert, dass er sich u.U. bereit machen müsse. Auf der Gebärabteilung wurde ich dann als erstes ans CTG angehängt und Deine Herztönli überwacht. Der Wehenschreiber zeigte regelmässige Wehen alle 5 Minuten, die ich nun auch veratmen musste. Nach ca. einer Stunde kam dann die diensthabende Hebamme um sich ein Bild von der Sache zu machen. Sie meinte, ich solle Deinen Papi herbestellen und dass sie mir nun im Abstand von einer Stunde 2 Spritzen mit Wehenhemmer (Terbutaline) geben würde in der Hoffnung, dass der Geburtsprozess gestoppt werden könnte. Das Terbutaline ist ein Mittel, das normalerweise gegen Astma eingesetzt wird und den Empfänger sehr nervös macht. Nicht gerade, was ich in meiner Situation brauchte. Es ging mir aber besser nachdem Dein Papi endlich da war. Der Arme musste schnell noch die Spitaltasche packen, falls es über Nacht losgehen sollte. Nach 2 weiteren Stunden waren die Wehen immer noch da, aber so viel weniger, dass sie uns nach Hause liessen mit der Vorgabe, wieder zu kommen, falls die Wehen wieder stärker würden. Es wurde mir 100% Bettruhe verschrieben; nur aufs WC und ganz kurz duschen durfte ich. Ich machte es mir auf der Couch „gemütlich“ so gut es ging. Ich fand es extrem schwierig, ruhig liegen zu bleiben mit dem ganzen Chaos um mich herum. Wegen dem Umbau stapelten sich nämlich in unserer Stube die Kisten... Dein Papi ist dann mit einem Freund noch schnell unser Auto holen gegangen - wir waren ja mit zwei Autos im Spital gewesen. Er musste es auf der Strasse parkieren weil unsere Einfahrt unbenutzbar war, da zwei Wochen zuvor die Aussenwand des angrenzenden Hauses auf unsere Einfahrt gestürzt war und wir unsere Parkplätze nicht benutzen konnten.
Leider sind die Wehen dann wieder zurückgekommen, worauf wir die diensthabende Hebamme angerufen habe, die meinte wir sollten in den Notfall, wo sie uns dann in die Gebärabteilung raufschickten. So waren wir um ca. 23:00 Uhr wieder im Spital. Da ich bereits so lange wach war, haben sie mir ein Mittel zum schlafen gegeben, das leider nichts nützte. So habe ich die zweite Nacht ohne Schlaf und mit Schmerzen verbracht.

Am nächsten Morgen (Dienstag, 3. Mai, SSW 35+5) wurde mir dann nochmals Terbutaline gegeben (Spritze und oral) und wir wurden am Nachmittag wieder nach Hause geschickt. Langsam war mir klar, dass ich es unmöglich noch bis 37+0 aushalten würde. Nach zwei schlaflosen Nächten und schon fast 3 Tagen Schmerzen war ich auch schon sehr erschöpft. Ich habe dann an der Uni angerufen umd zu fragen, was passieren würde wenn ich die Noten nicht bis am nächsten Tag am Mittag einreichen könnte. Er sagte, dass dann alle meine Studis nicht abschliessen könnten. Das konnte ich unmöglich auf mir sitzen lassen – hatten meine Studis doch schon ihren Abschluss geplant. Ich bin dann auf der Couch gelegen und habe zwischen Wehen korrigiert und Noten aufgeschrieben. In der Zwischenzeit musste Dein Papi etwas in seinem Auto holen und entdeckte, dass jemand das parkierte Auto gestreift hatte. Eine Riesenbeule... Es war ein Zettel unter der Windschutzscheibe von jemandem, der den Unfall beobachtet hatte. Während ich also mit Wehen korrigierend auf dem Sofa lag musste Dein Papi einen Polizeirapport ausfüllen und sich mit der Versicherung herumschlagen. Später am selben Abend haben wir dann noch die Noten gemacht – ich hab diktiert (so im Stil Anna Muster, Note 4, Stefan Sowieso, 5... warte schnell... schnauf, schnauf, schnauf... Sh))$(*$@), gopf nomal... schnauf...) und Dein Papi hat sie in den Computer eingegeben. Du kannst Dir sicher vorstellen wie froh ich war, als wir endlich fertig waren... Am späteren Abend kamen die Wehen so heftig zurück, dass wir der Doula telefonierten (so um 24:00 Uhr). Sie kam dann vorbei und hat mich beim Verschnaufen unterstützt (und den Kübel gehalten, weil ich mich die ganze Zeit übergeben musste). Nach langem Zureden überzeugten Dein Papi und unsere Doula mich nun trotzdem wieder ins Spital zu fahren. Ich wollte zunächst nicht, weil sie uns ja doch wieder nur nach Hause schicken würden. Wir sind dann so morgens um 3 Uhr angekommen. Diesmal haben sie mir Morphium gespritzt, damit ich schlafen könne. Nicht einmal das hat gewirkt und ich lag wieder wach. Was mich wirklich sehr gestresst hat, war der Gedanke, was wohl all die Medizin Dir zufügen würde. Ich hatte die ganze Schwangerschaft kein einziges Medikament genommen und jetzt das. Ich war aber bereits im Halbdelirium und hab einfach gemacht, was man mir sagte.

Ueber die letzten Tage hat sich am Stand des Geburtsprozesses nicht viel verändert, d.h. ich war nach wie vor bei 3 cm, aber ohne GMH. Ich wurde am Mittwochmorgen, 4. Mai (SSW 35+6) nochmals durchgescheckt und dann, wie könnte es anders sein, wieder nach Hause geschickt. Ich hab zwar gebettelt, ob ich bleiben könnte, weil mich das ewige hin und her extrem gestresst hat, gerade auch, weil ja immer noch die Handwerker im Haus waren uns es nichts unangenehmeres gibt, sich beim veratmen der Wehen beobachtet zu fühlen, aber leider war nichts zu machen. Uff...
Wir waren dann den ganzen Nachmittag, Abend und Nacht zuhause. Am Abend habe ich den Schleimpfropf verloren. Ich hab zwar wieder nichts geschlafen (diesmal haben sie mir ein Schlafmittel verschrieben und guess what... es hat nicht gewirkt). Ich war fest entschlossen unter keinen Umständen wieder ins Spital zu fahren und habe daran festgehalten.

Am Donnerstag, 5. Mai (SSW 36+0) war ich bereits 4 Nächte ohne Schlaf und 5 Tage mit Wehen. Ich war bald am Ende meiner Kräfte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich noch weitere 7 Tage aushalten sollte (die Hebammen und Aerzte wollten unbedingt, dass ich noch bis 37+0 durchhalte). An diesem Morgen verlor ich auf einmal viel Flüssigkeit und war mir nicht sicher was es war. Dein Papi meinte dann, wir sollten es wenigstens in der FA Praxis melden, da ich par tout nicht ins Spital wollte. So sind wir dann am Nachmittag angetrabt. Ich mit Tuch zwischen den Beinen am Wehen veratmen – das muss wohl ausgesehen haben im Wartezimmer. Beim Untersuch kam dann heraus, dass ich nun (endlich?) 4 cm offen war und trotz allen Versuchen die Geburt nicht mehr aufgehalten werden könnte. Ich war zugleich erleichtert und ängstlich – was würde die Geburt wohl für Dich bedeuten? Es war doch zu früh.
Wir wurden dann ins Spital geschickt, haben „unser“ Zimmer bezogen und unsere Doula informiert. Ich hatte nach wie vor regelmässige Wehen alle 5 Minuten, die ich veratmen musste. Aber nach so langer Zeit, schlaflosen Nächten und ohne etwas zu essen war ich am Ende meiner Kräfte. Wir haben uns dann trotz allen Vorsätzen zusammen mit der Doula und der Hebamme für eine PDA entschieden, da ich unbedingt ausruhen sollte um die Geburt durchstehen zu können. Gemäss Hebamme würde es nämlich noch eine Weile dauern bis unser Kleiner kommen würde (das war um ca. 16:00 Uhr oder so). Ach, die PDA war soooo wunderbar... das erste Mal nach fünf Tagen schmerzfrei! Ich kann nun Leute mit chronischen Schmerzen viel besser verstehen. Nach ca. einer Stunde wurde ich kontrolliert – 6 cm. Es ging also schneller als erwartet. Ich habe von dieser Zeit nicht viel mitbekommen – ich habe halb gedöst. Sie mussten dann die PDA nochmals aufsprizten weil sie nicht ganz richtig sass (mit dem Resultat dass ich mein rechtes Bein gar nicht mehr gespührt habe...). Um 19:00 Uhr „weckten“ sie mich, da ich ganz offen war. Ich hatte nun auch den Drang zu pressen. Es ging mir unendlich besser – die paar Stunden Ruhe haben Wunder bewirkt und endlich konnte ich etwas tun! Leider sind Deine Herztönli nicht so gut gewesen und es musste auf einmal schnell gehen. Ich habe das GSD nicht wirklich mitgkriegt, ich habe mich voll und ganz aufs Pressen konzentriert. Ich hatte auch nicht mitbekommen, dass neben der Hebamme nun auch noch der FA, 2 Schwestern und ein Team der Neonatologie anwesend waren. Die Hebamme machte einen Dammschnitt (2. Grades) und meinte, dass sie das Vakuum benützen müsste, wenn Du mit der nächsten Wehe nicht da seist. Das wollte ich nicht und habe nochmals alles gegebn und mit der nächsten Wehe warst Du da! Endlich! Es war der 5. Mai um 19:50. Du warst 51 cm lang und 2690g schwer. Dein Papi hat dann die Nabelschnur durchgeschnitten und Du hast das erste Mal einen Ton von Dir gegeben, ganz leise. Du wurdest mir ganz kurz gezeigt und dann nahmen Dich die Kinderärzte mit. Dein Papi wollte mit, aber sie wollten nicht, dass er mitkommt. Die Hebamme hat mich dann noch zusammengeflickt.
Nach den ersten hektischen Minuten, in denen ca. 12 Leute in unserem Zimmer waren, waren es auf einmal nur noch Dein Papi, unsere Doula und ich. Ich fühlte mich völlig leer – ich wusste vom Kopf her, dass ich Dich geboren hatte, aber da war kein Baby. Es war total surreal. Ich hatte Dich ja noch nicht halten können und ausser einem kleinen Schrei und den 2 Sekunden, in denen sie mir Dich vors Gesicht hielten, gab es kaum Anzeichen, dass soeben eine Geburt stattgefunden hatte. Wir haben dann der Schwester geklingelt um zu fragen, wie es Dir ginge. Für etwa zwei Stunden bekamen wir keine klare Antwort. Es war echt schlimm – wenn ich zurückdenke, muss ich gerade ein paar Tränen verdrücken. Wir wussten nicht, wie es Dir geht, unser kleiner Kämpfer. Es war nicht klar, ob Du überleben würdest - Deine Werte waren nicht gut und Du hast nicht recht geschrien. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann die Kinderärztin, die meinte, dass Du stabil seist, aber Sauerstoff benötigst. Auf meine Frage, ob Du gesund seist, gab sie nur eine ausweichende Antwort. Zwei Stunden später konnten wir Dich dann endlich auf der Neonatologie besuchen. Du warst soooo klein. Und hattest eine Nadel im Kopf (sie konnten den IV leider nirgends anders stechen) und ein Sauerstoffzelt über dem Kopf. Ich durfte Dich dann das erste Mal halten – es war wunderbar. Leider war dies nur von kurzer Dauer, da uns die Kinderärztin darauf vorbereitete, dass Du evtl. nicht gesund sein würdest. Dein Kopf war von den fünf Tagen im Geburtskanal sehr verformt, so dass Deine Ohren tief waren und sich eine Nackenfalte gebildet hatte. Zudem war Dein Gesicht aufgedunsen von Flüssigkeit und Medikamenten die man mir in den letzten Tagen gespritzt hatte. Auch waren Deine Muskeln schlaff und Du hattest relativ schwache Reflexe. Die Kinderärztin meinte, dass wir uns u.U. mit der Diagnose Down Syndrom auseinandersetzen müssten. Für Deinen Papi und mich brach eine Welt zusammen. Nicht, dass wir Dich nicht auch so geliebt hätten, aber wir hatten uns natürlich ein gesundes Kind gewünscht. Die Aerztin meinte, es sei nicht klar, sie könne es einfach nicht ganz ausschliessen. Sie habe aber gute News – Herz und Lunge, offenbar Problemfelder für DS-Kinder, seien in Ordnung. Unsere Doula hat dann GSD allerhand gezielte Fragen gestellt, um herauszufinden ob andere Symptome für DS auch zu sehen wären. Dem war nicht so und am Ende des Gesprächs wurde die Diagnose etwas relativiert. Dein Papi und ich machten uns natürlich trotzdem immense Sorgen. Wir wurden dann ins Bett geschickt – mir wurde etwas zum schlafen gegeben – ich war zu aufgeregt um zu schlafen trotz Erschöpfung. Ein totales Wechselbad der Gefühle – die Freude, dass Du nun endlich da warst; die Sorge, dass Du nicht gesund sein könntest, und die Leere und Traurigkeit, dass Du nicht bei uns sein konntest.

Der nächste Morgen (6. Mai, Geburt +1) begann dann endlich mit guten News: Du hast nach ca. 12 Stunden ohne Sauerstoff geatmet. Und der Kinderarzt, der jetzt Dienst hatte meinte, er sei ziemlich sicher, dass Du gesund seist und kein DS habest. Wir waren ein wenig erleichtert. Auf die Frage hin, wann Du denn endlich zu uns kommen dürftest, wurden wir noch etwas vertroestet – sie hatten in der selben Nacht eine Notsectio von Zwillingen und alle Hände voll zu tun auf der Neo. Nachmittags um 14:00 Uhr kamst Du dann zu uns und ich konnte Dich das erste Mal richtig halten ohne Schläuche und so. Ich habe Dich auch gleich angesetzt und oh Wunder , das Trinken klappte ganz wunderbar.

Nach zwei weiteren Nächten im Spital wurden wir dann am Sonntag nach Hause (ins Chaos) entlassen. Danach ist es (fast) nur aufwärts gegangen (wir mussten uns nochmal Sorgen machen, weil Du so fest Gelbsucht hattest). Das Haus wurde auf Ende Juli fertig, das Auto geflickt (leider mit relativ grossem Selbstbehalt, aber wen interssiert das schon im Grossen und Ganzen), die Wand des Nachbarhauses wieder in Stand gestellt (und unsere Einfahr benutzbar) und das Beste, Dir geht es wunderbar, auch wenn Du die ersten Nächte in einer Kartonschachtel verbringen musstest. Die Ergebnisse des Gentests (die noch verloren gingen, aber das ist eine andere Geschichte) kamen glücklicherweise als normal zurück. Nun bist Du bereits zwei Jahre alt und wenn man Deine Geschichte nicht kannte, hätte man keine Ahnung, dass Dein Start ins Leben ausserhalb des Bauches so schwierig war. Dein Papi und ich lieben Dich über alles und sind so froh, dass wir Dich haben, mein Kleiner! Du bist unser Sonnenschein!

Und jetzt hoffen wir sehr, dass die Geburt Deines kleinen Bruders etwas weniger lang und anstrengend sein wird und dass Mami das Baby gleich nach der Geburt in den Armen halten darf... :wink:
Zuletzt geändert von Dusi am Di 5. Mai 2015, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
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* März 2010

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Dusi
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Dusi »

Hui, ist grad lang geworden... Sorry :wink:
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Mami09
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Mami09 »

Aber so schön geschrieben. Schön das es eurem Sohn gut geht und alles gute für die zweite Geburt.
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Rinne
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Rinne »

Hey Dusi, alles gute für die 2.Geburt, kann mich noch gut an das ewige hin und her errinnern, bis du endlich im Spital bleiben durftest, hoffe diese mal wirds nicht ganz so turbulenz.
So schön geschrieben.

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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von flying_blondie »

Herzlichen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Es tut mir leid, dass euer Start schwieig war und ich hoffe, es wird das nächste Mal nun eifacher.

Danke auch für deine Schilderung deiner Geburt mit Doula.

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*Lia*
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von *Lia* »

Mag mich auch noch gut an das ewige hin und her erinnern. Und finde die Heimschickerei immer noch unmöglich! Aber das ist ein anderes Thema...
Liebe Dusi, mach dir nicht zu viel Sorgen. Du wirst schon viel entspannter an die zweite Geburt rangehen können. Das Haus wird nicht renoviert, die Wand des Nachbarhauses sollte auch stehen und somit auch das Auto ganz bleiben. Wie es in der Uni aussieht weiss ich jetzt nicht.
Und dann kommt noch dazu, dass es ja nicht wieder so früh losgehen muss. Ich kann mir vorstellen, wenn du die 37+0 erreichst, wirst du ruhiger werden.
Und du wirst merken wenn es los geht. Auch wenn es beim Zweiten tendenziell schneller geht.
Ich wünsche dir, dass deine zweite Geburt ein schönes Erlebnis wird. Dass du die Ankunft eures zweiten Kindes in guter Erinnerung haben wirst!
Ich wünsche dir alles Gute!
Weltenentdecker 09/08
Häxli 06/11

biancaneve
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von biancaneve »

Was für ein berührender Geburtsbericht! Ich wünsche dir eine unkomplizierte zweite Geburt und euch allen nur das Allerbeste!

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MissMajesty
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von MissMajesty »

Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich wünsche dir eine unkompliziertere, schmerzfreiere zweite Geburt eines gesunden Kindes! Alles Gute!

Träumerli
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Träumerli »

Puh, danke für den ausführlichen Bericht, ich wusste gar nichts von dieser langen, schwierigen Geburt! Aber eurem Kämpfer geht's ja jetzt super. Der Kleine wird hoffentlich etwas unkomplizierter zur Welt kommen. Denke an dich!
Jungs 2011/2015

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Bömpi
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Bömpi »

Und nun ist der kleine Bruder da... auch hier nochmals herzliche Gratulation zum zweiten Sonnenschein, liebe Dusi! Ich hoffe, das Aufschreiben des Geburtsberichtes hat dir gefühlsmässig geholfen, die zweite Geburt positiv anzugehen und bin gespannt auf deinen zweiten Geburtsbericht.
Alles Liebe euch vieren!
Gruss Bömpi

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siv
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von siv »

@Dusi: Ui, ja, das war ja eine ganz traumatische Geburt. :( Zum Glück alles gut ausgegangen und ich hoffe diesmal alles viiiel besser!!! :)
Rose 2011, Dino 2013

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Minchen
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Re: Zur Vorbereitung der 2. Geburt - die schwierige erste Ge

Beitrag von Minchen »

Liebe Dusi
Mir war ebenfalls nicht das gesamte Ausmass der Geburt bewusst gewesen..... es tut mir so leid, was ihr da durchmachen musstet.
Ich hoffe sehr, dass dich die Geburt eures 2. Kindes etwas 'versöhnen' konnte.
Danke, dass du deinen Bericht hier reingestellt hast. Es bedeutet mir viel, dass ich ihn lesen durfte.

Minchen
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