
Alles fing am 03.11.14 an, am eigentlichen Geburtstermin. Der Schleimpfropf ging ab. Mich erfasste sogleich eine kleine Welle der Panik, so war die Geburt nicht gerade ein Ereignis auf das ich mich freute. Nicht falsch verstehen. Auf unser Mädchen freute ich mich riesig, aber ich hatte ziemlich Angst vor den Schmerzen, ich bin ein Weichei, muss ich echt mal gestehen

Der Pfropf ging also ab. 30min später kam meine Mutter um mit mir zusammen zu kochen. Ich war im letzten Schwangerschaftsmonat ziemlich unfit und sehr froh um ihre Hilfe. Wir kochten, und ich verschwand immer wieder aufs Klo um zu sehen ob noch mehr blut in der Always war. Als dem so war riet mir jemand aus unserer Novemberli Gruppe, doch mal im Spital anzurufen. Das tat ich auch. Man sagte mir ich solle dies alles beobachten und ruhig bleiben.
Zufälligerweise hatte ich an diesem Tag einen FA Kontrolltermin. Ergebnis : MuMu 1cm offen, CTG zeigt leichte regelmässige Wehen, welche ich auch schon leicht spüren konnte.
Der Tag verging ohne weitere spezialitäten.
In der Nacht um ca 1:oo ging es dann los. Es zog im Bauch und ich spürte einen Druck nach unten, sodass ich nicht mehr schlafen konnte, jedoch liegen blieb. Ich erkannte, diesmal ohne Panik, dass das wohl jetzt die Wehen sein mussten. Schon bald konnte ich nicht mehr liegen bleiben und probierte einige Positionen aus. Der 4 Füssler war die angenehmste Position während der Wehen.
Mein Freund schlief friedlich, ich liess ihn auch, er musste schliesslich fit sein für die Arbeit am nächsten Tag.
So säuchte ich im dunkeln bis um 06:oo durch, alle 3min im Vierfüssler. Als der Wecker klingelte sagte ich dann meinem Freund bescheid, welcher gleich hellwach war und sich irre freute. Er freute sich schon sehr lange drauf, sein Mädchen endlich zu sehen.
Wir riefen dann im Spital an. Die Hebamme sagte, ich solle ein Bad nehmen. Es zeige sich dann wie weit ich wirklich bin. Das Bad löste dann tatsächlich stärkere Wehen aus, nun kamen sie auch noch alle 3min, jedoch stärker sodass ich bereits mit der Atmung mitarbeiten musste.
Nochmals rief ich an im Spital, nun sollten wir kommen.
Vor dem Spital angekommen, kaum ausgestiegen, wurde ich von einer heftigen Wehe "überfallen" sodass ich nicht mehr weitergehen konnte sondern mich an meinem Freund abstützen musste. Der Weg in den 20. Stock wurde zur Tortour.
Wir wurden direkt ins Gebärzimmer geführt, nun war es 08:oo
Ich hatte quasi Dauerwehen, alle 100 Sekunden im Schnitt, bei jeder Wehe hiefte ich mich in den Vierfüssler - man war das anstrengend. Mit der Hebamme probierte ich mehrere Positionen aus, inkl herumlaufen. Das rumlaufen machte mich echt fertig, der Druck war kaum auszuhalten. Also wieder ab aufs Bett. Ich war die ganze Zeit am CTG, da ich an einer Schwangerschaftshypertonie litt und man darum mich und das Kind überwachen wollte, die Kleine hatte während mancher Wehe etwas Stress.
So ging das weiter bis ca 15:oo, Dauerwehen. Dann schrie ich nach Schmerzmitteln. Bekam ich, jedoch spürte ich keinerlei Wirkung, worauf ich nach einer PDA rief. Die Hebamme sagte mir noch einige Alternativen wie ein Bad, oder auf dem Ball sitzen, jedoch wusste ich das mir das - der Obermemme schlechthin - nicht helfen würde. So kam 15min später die Anästhesistin für die PDA. PDA wurde gelegt, und was soll ich sagen.... Es war GENIAL ! Ich konnte meine Beine noch bewegen, konnte immernoch alle Stellungen einnehmen die förderlich waren fürs "ins Becken rutschen" des Kindes. Dies sei nicht selbstverständlich sagte man mir, was auch ein Grund war warum ich eigentlich ursprünglich KEINE PDA wollte. Ich wollte nicht liegen wie ein gestrandeter Wal und dem Kind das Schlüpfen erschwehren. Glücklicherweise kam es nicht so

Nachdem die PDA ihre Wirkung voll entfaltet hatte, schliefen mein Freund und ich erstmal eine halbe Stunde, ehe wir etwas zu essen bekamen. Der Druck spürte ich nach wie vor alle 100 Sekunden, konnte damit aber locker umgehen und freude mich nun, dem Kind mit Positionswechseln zu helfen den Weg zu finden.
Um ca 17:oo sagte die Weltbeste Hebamme, wir könnten nun mal langsam anfangen mit dem Pressen, das Kind sei genug weit unten. Gesagt getan. Ich hatte ein gutes Gefühl und konnte "Punktgenau" pressen wenn die Wehe ihren Höhepunkt hatte.
Um 19:4o kam unsere Muusmeite salutierend, mit leicht gestautem Köpfli zur Welt.
Wir weinten und waren überglücklich unser kleines riesiges Wunder endlich in die Arme schliessen zu dürfen.
So lange haben wir auf Dich gewartet kleines Mädchen. Endlich bist Du da, und machst uns zu den Glücklichsten Menschen dieser Welt. Wir sind jetzt schon so stolz auf Dich und lieben Dich über alles, für immer werden wir Dich beschützen und für Dich da sein.
Kleine Alexia, wir lieben Dich.
Willkommen auf der Erde
Dein Mami&Papi