Eine Geburt, an die ich immer noch sehr oft denken muss

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shc
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Eine Geburt, an die ich immer noch sehr oft denken muss

Beitrag von shc »

Seit der Geburt unseres 4. Sohnes sind 1,5 Jahre vergangen, und noch immer denke ich sehr oft an seine Geburt. Deshalb will ich dieses Ereignis nun doch noch festhalten.

Da ich schneller schwanger wurde als gedacht, war der errechnete Geburtstermin zwei Wochen nach unseren bereits gebuchten Sommerferien. Allen guten Ratschlägen zum Trotz fuhren wir (ich in Woche 37) in die Sommerferien, und das Baby blieb auch schön brav in meinem Bauch. Als wir wieder zu Hause waren, alles ausgepackt und die Wäsche gewaschen war, dachte ich, nun könne nichts mehr schief gehen. Dachte ich…

Eine Woche nach unserer Ankunft zu Hause gingen gegen Mitternacht die Wehen los. Da es mein 4. Kind war, wusste ich, dass ich noch ein paar Stunden Zeit hatte. Ich duschte mich in der Absicht, danach Fern zu schauen, bis die ersten schmerzenden Wehen kamen. Ich wollte die letzte Geburt nochmals intensiv erleben.
Da hörte ich Geschrei aus einem Kinderzimmer. Unser 2. Sohn hatte erbrochen. Ich weckte meinen Mann und machte mich an die Putzarbeit. Als meine Eltern um ca. 6.00 eintrafen, verliess ich mit einem unguten Gefühl meinen kranken Sohn.
Im Auto hegte ich zum ersten mal den Verdacht, dass das komische Gefühl in meinem Bauch vielleicht ebenfalls von einer Magenverstimmung und nicht von der bevorstehenden Geburt kommen könnte. Kaum im Spital angekommen, begann ich dann auch, mich zu übergeben. Die Hebamme meinte, das sei normal unter der Geburt. Die Wehen wurden nicht kräftiger und die Abstände nicht kürzer. Ich hatte das Gefühl, die Geburt ginge kein bisschen voran. Die Hebamme meinte, es gäbe Babys, die sich Zeit lassen.
Ich fühlte mich nicht Ernst genommen. Ich war wütend. Wenn mir nicht so schlecht gewesen wäre und ich mich nicht mehrmals hätte übergeben müssen, wäre ich wieder nach Hause gefahren. So aber konzentrierte ich mich auf die Wehen und darauf, im richtigen Moment die Toilette aufzusuchen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (2 Stunden nach Spitaleintritt) wollte die Hebamme nachsehen, ob sich schon etwas getan hätte. Zu meinem Erstaunen hatte es das. 10 cm offen! Und das fast ohne Schmerzen!
Die Hebamme fragte mich, ob sie die Fruchtblase stechen solle, damit es etwas schneller vorwärts gehe. Da mir inzwischen nicht mehr so schlecht war, willigte ich ein. Aber die Wehen wurden nicht stärker. Ich fragte, ob ich pressen solle. Die Hebamme meinte, ich sollte tun, was ich spüre. Ich spürte mässig starke Wehen in ellenlangen Abständen. Was nun?
Da hörte ich das Pieps der Wärmelampe. Hatte die Hebamme tatsächlich die Babywärmelampe eingeschaltet? Ja, sie hatte. Dann rechnete sie bald mit dem Baby. Ich entschied, mich nochmals in den Vierfüsser zu begeben und zu pressen. Ich wartete die nächste Wehe ab, aber sie kam nicht. Aber die Herztöne des Babys wurden schlechter. Die Hebamme entschied, das Baby mit der Glocke zu holen. Dann ging es schnell. Die Ärztin kam, setzte die Glocke an, forderte mich auf zu pressen und wenige Sekunden später war unser viertes Baby da.
Drei Stunden nach Spitaleintritt, mit wenigen und mässig schmerzenden Wehen geboren. Nach den letzten drei Geburten hätte ich so etwas nicht für möglich gehalten. Vielleicht war das die Entschädigung dafür, dass ich ausgerechnet in diesen drei Stunden eine Magenverstimmung durchzustehen hatte? Wie auch immer. Am nächsten Tag ging ich pudelmunter und mit einem gesunden und süssen Baby nach Hause, wo ich dann zuerst meinen kranken Mann, und dann meinen kranken ersten Sohn betreuen musste.

Immer wenn jemand aus meiner Familie oder meiner Umgebung eine Magenverstimmung hat, muss ich an diese Geburt denken. Und dann frage ich mich, ob so andere gibt, die so etwas erlebt haben?

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Fritzi
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Re: Eine Geburt, an die ich immer noch sehr oft denken muss

Beitrag von Fritzi »

Oh nein! Musste gerade echt lachen, obwohl es ja wirklich nicht lustig ist :lol:
Schön, hast du die Geburt trotz allen "Unannehmlichkeiten" in guter Erinnerung.
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