Ich bin ganz neu hier und möchte auch über die Geburt von unserem Sonnenschein berichten.
Ich durfte eine fast schon traumhafte Schwangerschaft erleben. Bis knapp zur 17. SSW plagte mich die klassische Morgenübelkeit mit Erbrechen. Anfangs hab ich Folsäure eingenommen und danach nix mehr, meine Werte waren immer alle TipTop. Ich hatte keinerlei Beschwerden oder Komplikationen. Einzig in den letzten paar Wochen hatte ich geschwollene Füsse und Waden, aber mit Stützstrümpfen und spazieren war auch das auszuhalten.
Ich hab auch bis 3 Tage vor der Geburt noch gearbeitet, ab der 37. SSW einfach nur noch 50% und bin auch praktisch die ganze Schwangerschaft lang mit dem Velo zur Arbeit gefahren (sind nur ca. 5min zu fahren).
Geburtsvorbereitungskurs habe ich nicht gemacht, meine Mama hat 4 Kinder zur Welt gebracht und sie war meine Quelle bei allen Fragen. Ich hatte auch nie, zu keiner Zeit Angst vor der Geburt. Weil ich schon immer hart im nehmen war und auch überhaupt nicht wehleidig oder überaus Schmerzempfindlich bin. Aber es sollte anders kommen als gedacht.
Am 4. Februar (35+6) hatte ich meine letzte Kontrolluntersuchung und war da leicht erstaunt, als meine Frauenärztin mir sagte, dass wir uns, wenn alles weiterhin gut verläuft, erst wieder bei der Entbindung sehen werden. Da es mein erstes Kind ist, dachte ich mir nicht viel dabei, würde schon schiefgehen, fühlte mich aber dennoch irgendwie „alleine gelassen“.
Am 2. März ging ich also noch zur Arbeit von 6 bis 9 Uhr morgens. Ich hatte an dem Tag extreme Hitzewallungen, schwitzte teilweise so stark, dass ich schon fast geglaubt hab meine Fruchtblase wäre geplatzt, was aber gar nicht passierte, erst bei der Entbindung wurde die Fruchtblase von meiner Frauenärztin aufgestochen. Mein Schleimpfropf war auch seit Sonntag dabei sich langsam zu lösen.
Abends hatte ich dann die ersten, leichten Wehen. Tagsüber waren sie danach schwach und unregelmässig, nachts wurden sie jedoch immer stärker und häufiger. Bis dann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, kurz vor 2 Uhr die Wehen alle 4 bis 5min kamen. Da hab ich dann meinen Mann geweckt und wir sind ins Spital gefahren.
Um ca. halb 3 nachts waren wir dann im Gebärsaal und als die Hebamme meinen Muttermund das erste Mal untersuchte war ich schon 5 – 6cm offen!
Dann lag ich erstmal ein paar Stunden in den Wehen, die Hebamme am hin und her flitzen zwischen mir und einer anderen Entbindung. Jedesmal wenn sie wieder kam um nach mir zu schauen der selbe Spruch; „du machst das sehr gut“. Ich konnts irgendwann nicht mehr hören!
Irgendwann wurde ich dann noch an den Wehentropf angehängt, mit dem Spruch, damit wir zum Schluss noch so richtig „schöne“ Wehen haben….ich dachte da nur, sind die denn alle Wahnsinnig…!?!? Ist so schon schmerzhaft genug und wurde durch den Tropf nur noch schlimmer.
Als es dann mit den Presswehen losging war ich im ersten Moment froh, weil ich immer wieder gehört hatte, dass die Presswehen „schöner“ sind, weil man dann endlich „mithelfen“ kann und merkt, dass er vorwärts geht. Aber das pure Gegenteil war bei uns der Fall!
Es folgten Presswehen nach Presswehen und ich merkte bei jeder einzelnen, dass es keinen Millimeter vorwärts geht. Diverse Positionen wurden ausprobiert, vom Rücken auf die Seite drehen, wieder auf den Rücken, auf die andere Seite, wieder auf den Rücken, auf allen vieren, nützte alles nix also wieder zurück auf den Rücken und hoch die Füsse.
Ich war fix und fertig, die Schmerzen schier unerträglich, ohne PDA, mich fragte auch kein Mensch, ob ich eine wollte oder nicht. Allgemein wurde ich über so gut wie gar nix informiert.
Es ging einfach nicht vorwärts und ich wusste nicht mal wieso, dass da ein Sterngucker unterwegs war sagte mir keiner, oder vielleicht habe ich es einfach nicht mitbekommen, weil ich so benommen und erschöpft war…..ich weiss es nicht mehr….
Ich hab teilweise so laut geschrien vor Schmerz, dass ich das Gefühl hatte, mich muss das ganze Spital gehört haben und das obwohl es normalerweise sehr, sehr viel braucht bis ich mal Aua rufe!
Ich wollte schon bald brüllen, schneidet mich doch einfach auf, macht Kaiserschnitt, irgendwas…der passt da nicht durch, ich schaff das nicht…
Doch, oh Wunder, irgendwann entschied sich dann meine Frauenärztin mit der Saugglocke zu helfen. Sobald sie die Glocke drauf hatte, folgten nur eine oder zwei Presswehen und der Kopf war draussen, nach noch einer dann, fast noch schmerzhafter als der Kopf, die Schultern und dann lag da endlich, um 10uhr03 ein warmes, nasses und grunzendes


Es ging sehr lange bis ich kapierte was ich da in meinen Armen halte, ich war so fix und fertig von den Anstrengungen.
Mein Damm war gerissen, ich wurde genäht, ich hatte recht viel Blut verloren, ob ich die Nachgeburt anschauen wolle? – ich winkte ab, war viel zu benommen und wollte nix sehen und hören.
Als ichs dann endlich geschnallt hab, was ich da im Arm halte, war ich einfach nur erleichtert und froh und auf Wolke 7.
Ich, wir hatten es endlich geschafft!
Dem kleinen gings gut, er war mit 54cm, 3900gr und 36cm Kopfumfang ein richtiger Prachtskerl und das allerwichtigste, kerngesund!
Ich erholte mich dann auch erstaunlich schnell von der sehr anstrengenden und irgendwie komischen Geburt. Auch meine Naht verheilte absolut problemlos und schmerzfrei.
Jetzt ist unser kleine schon 4 Monate und gedeiht und entwickelt sich traumhaft.