1x/w. franz. Spielgruppe...profitiert Kind davon?

[cindarella81]

Hallo zusammen
Mein Mann ist Welscher und spricht mit unserem Sohn französisch. Der Kleine versteht eigentlich alles, sprechen will er aber noch nicht. Manchmal sagt er nur einzelne Wörter. Auf deutsch spricht er mit 2,5 schon sehr gut. Ich habe mir überlegt, ob wir ihn einmal die Woche in eine französische Spielgruppe schicken sollen, um die Sprache zu aktivieren. Leider ist die Spielgruppe 30 Autominuten enfernt. Hat jemand Erfahrung, ob die Kinder dann wirklich beginnen die Sprache zu sprechen oder ob sich der Aufwand nicht lohnt?

[fläcki]

Unser Sohn wird im Herbst 5. Mein Mann spricht ebenfalls seit Geburt nur Französisch mit ihm und er versteht alles. Wenn er ein Wort mal nicht kennt, fragt er nach. Selber sprechen tut er selten bis nie. "En français red i de weni e Papi bi", war die Ansage vor einem knappen Jahr.
Wir haben keine französische Spielgruppe in der Nähe, sonst hätte ich es mir auch überlegt. Ich habe in den Ferien festgestellt, dass er eher mal etwas sagt, wenn er hört, dass die Leute da alle Französisch sprechen. Daheim weiss er ja, dass der Papi genauso gut Deutsch kann wie er und ich. Und dass die welsche Grossmutter und das welsche Gotti ihn schon verstehen, wenns sein muss, hatte er auch schnell raus.

Fragt sich, ob die Spielgruppe Kinder betreut, deren starke Sprache nicht Deutsch ist und die so gezwungen sind Französisch zusammen zu reden, damit sie überhaupt miteinander sprechen können.
Wenn dich der Weg nicht abhält und du einen guten Eindruck hast, wieso nicht? Aber ob es sich dann hält, wenn der Kindergarten kommt und wieder alle Deutsch sprechen, ist eine andere Frage. Ich denke, erwarten darf man nichts, aber irgendwann, irgendwie und irgendwo wird sich die "Mühe" des Vaters lohnen und die Kinder profitieren von den Jahren, in denen sie die Sprache gehört haben.

[mysun]

Ich kann dir aus Erfahrung deine Frage nicht beantworten. Bei uns ist die Ausgangslage eine andere. Wenn ich mit uns vergleiche, dann würde ich glaub diesen Aufwand nicht auf mich nehmen, da ich denke 1x Woche für 2 oder 2.5h (wo du wieder nach Hause fährst oder was machst du während dessen?) bringt nicht so viel.

Bei uns ist es so, dass GG nur Franz. spricht mit den Jungs und auch kein Deutsch versteht. Wir wohnen aber in Frankreich. Der Grosse hat spät gesprochen und bis er vor 1 Jahr in die Schule kam mit 3.5J. hat er kaum Franz. gesprochen aber alles gut verstanden. Nun hat er im 1. Schuljahr riesen Fortschritte gemacht und spricht schon recht gut. Er hat aber täglich 2.5-3 Std. Schule morgens, Mo und Di den ganzen Tag inkl. Mittagstisch.
Falls du in der Nähe zu Frankreich wohnst, könntest du ihn ab 3J. auch in die Schule schicken für vergleichsweise wenig Geld. Das machen hier in der Grenzregion einige Schweizer mit Franz. Hintergrund.

[Nanny]

Ich denke auch man kann dies nicht so pauschal beantworten, kommt wohl sehr aufs Kind drauf an.
Wenn es für dich vom Aufwand her machbar ist, würde ich mal einen Versuch wagen und schauen wie es sich entwickelt. Kinder werden ja vor allem durch andere Kinder animiert es gleich zu tun. Aber kann auch sein, dass er zu Hause halt nur Deutsch spricht weil man ihn ja versteht.
Unsere Kinder wachsen 3 Sprachig auf, wobei Deutsch ganz klar vorherrscht.
Ich war jetzt grad in den Ferien im Heimatland und war total baff, als mein Grosser nach nur 3 h mit der gleichaltrigen Cousine sogar deren Dialektwörtet aufgeschnappt hat und total in den Redefluss gekommen ist, obwohl er zu Hause vorwiegend Deutsch spricht.

Mein Neffe ist so ein Beispiel, er hat immer nur Deutsch gesprochen hat aber ansonsten alles verstanden. Hat sich wohl auch geschämt falsch zu sprechen. Meine Schwester geht nur noch sehr selten zur Oma, als er 10 war, waren sie dort und "heimlich" wenn keine Erwachsenen dabei waren hat er dann nur mit den Kindern die Sprache gesprochen. Ich habe mal unbemerkt gelauscht und er konnte es sehr gut!

[mela82]

hallo cinderella

bei uns ist die Situation sehr ähnlich. GG spricht mit den Kindern Spanisch. Wir haben daher beide ab 2-jährig in eine Spanisch-Spielgruppe geschickt. Wir haben damit super Erfahrungen gemacht! Die Kinder wurden in der Spielgruppe nicht gezwungen, Spanisch zu sprechen. Die Leiterin hat aber konsequent Spanisch gesprochen. Es hatte auch immer wieder Kinder, die kaum CH-deutsch konnten und das hat unsere motiviert, Spanisch zu sprechen. Zudem haben sie oft gesungen und Reime gelernt etc... Ich bin sicher, sie haben sehr davon profitiert. Ich würde meine Kinder sofort wieder schicken!

Gruss
mela

[cindarella81]

Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! Wir gehen nächste Woche dort einen Besuch machen und versuchen es mal. Mal schauen, wie gross der Aufwand wird. Neben an ist gleich ein grosses Einkaufszenter, da mache ich dann meinen Grosseinkauf während dessen.

[Blueberry]

Mein Mann redet auch französisch mit meinem Sohn - er hat - bis er 4 Jahre alt war, nur auf Deutsch geantwortet. Dann haben wir ihm erklärt, dass Oma und Opa kein Deutsch können und er doch anfangen sollte, französisch zu reden - es hat 2 Wochen gedauert, bis er es ohne nachzudenken gemacht hat. Heute redet er automatisch Französisch mit meinem Mann und Deutsch mit mir.

[Helena]

Sprache hin oder her, ich finde es befremdlich, nur für eine Spielgruppe, 1 h Auto zu fahren.

[tiwa]

Finde das jetzt auch übertrieben...nicht gerade umweltfreundlich... obwohl ich die Motivation schon verstehen kann.
Denke jetzt nicht dass so einmal pro Woche Spielgruppe einen weltsunterschied ausmachen wird.
Aber jeder wie er mag. Mich stört dieses herumkutschieren der Kinder einfach.