Mal vorweg eine Buchempfehlung bei Beziehungsproblemen:
http://www.amazon.de/Mary-Die-unb%C3%A4 ... 3980393984 Mary. Die unbändige, göttliche Lebenslust . Oft geht es beim Sex nicht einmal um die sexuelle Befriedigung (die kann man sich selber herbeiführen), sondern um z.B. Bestätigung, oder Macht. Ist in diesem Buch gut beschrieben. Also wenn man in diesem Bereich ein Problem hat, dann muss nicht unbedingt die Libido zunichte sein vom einten Partner, sondern der Hund kann ganz woanders in der Beziehung begraben liegen. In Eurem Fall liegt die Ursache des Konflikts höchstvermutlich bei den unterschiedlichen Vorstellungen, wie mit dem Baby umgegangen werden soll. Man kann es in einer Partnerschaft noch so gut haben bevor ein Baby da ist, wenn man dann Eltern ist, sieht das Ganze plötzlich ganz anders aus. Das ist keine Seltenheit. Und es ist schon so, und v.a. beim ersten Baby, dass sich sehr vieles ändert im Leben einer Frau. Es kann ein regelrechter Schock sein für die Körperwahrnemung, wenn man innerhalb relativ kurzer Zeit so nen Riesenkugelbauch hat, und dann in gefühlten nullkommanichts dieser Kugelbauch zu einem Schrumpelbauch mutiert und man dafür einen kleinen neuen Erdbewohner im Arm hat - der 24/7 bei einem sein möchte (und diese Nähe auch braucht!), einem an den Brustwarzen der plötzlich überdimensional gewachsenen manchmal schmerzenden und oft überempfindlichen Brüsten aka plötzlichen Milchproduktionsmaschinen saugt oder auch mal beisst. Bei all seinen Plänen und Handlungen muss man plötzlich diesen kleinen Erdbewohner mitbeachten, man ist nicht mehr einfach so schön frei oder hat Feierabend. Ausschlafen ist auch Vergangenheit. Es ist also eine morz Lebenumstellung das Leben mit so einem Baby. Diese Umstellung ist nicht für alle gleich einfach.
Wichtig bei dem Ganzen wäre schon, wenn ihr zwei RESPEKTVOLL und OFFEN miteinander reden, und einander bedingung- und kritiklos zuhören könntet, wenn Ihr Eure Ansichten, Gefühle, Vorstellungen etc. miteinander teilt. Das ist das A und O in einer Beziehung. Dazu muss sich nicht Deine Frau verändern, sondern Du Dich selber. Denn wenn Du etwas ändern möchtest, dann musst Du Dein Verhalten ändern, also sprich auch Deine Erwartungen, Redensart etc..
So und jetzt zu meinen Erfahrungen - habe ja schliesslich sechs Kinder: Nach Kindern 1-5 hielten mein Ex und ich jeweils diese ca. 6 Wochen Pause ein, ehe wir wieder GV hatten. Trotz Traglings-Babys brachten wir es fertig, regelmässig Zweisamkeiten zu geniessen. Das ist machbar, auch wenn es manchmal etwas Kreativität und Spontanität fordert. Während der SSten hatte ich mal mehr mal weniger Lust auf Sex. Man durchschreitet eine intensive Veränderung. Zärtlichkeiten kann man aber immer noch austauschen. Leider hatte mein Ex, so wie es sich herausstellte im Nachhinein, doch ein Problem mit dem Sex. Ihn störte es angeblich schon seit Jahren, dass wir meist "nur" dann Sex hatten, wenn ich Lust dazu hatte. Und er vertrug es nicht, wenn ich seine Anmachen kalt abblitzen liess, sozusagen. Womit wir bei obenstehendem Buchinhalt wären. Für Sex müssen zwei Personen Lust dazu haben. Und man sollte sich nicht als Person abgelehnt fühlen, wenn die andere Person gerade keine Lust dazu hat. Dann sollte man es sich halt selber machen, und dafür mit dem Partner schmusen. Wie auch immer, ich las das Buch halt erst nach der Trennung. Und der Trennungsgrund war bestimmt nicht der Sex an und für sich. Sondern der, dass mein Ex immer respektloser mit mir umging und mit mir kommunizierte, was natürlich meinerseits mein Verlangen nach Zweisamkeiten mit ihm in den Keller sacken liess. Eben, er teilte mir seine eigentlichen Gefühle nicht mit, sondern spielte beleidigte Leberwurst, die sich das Recht nahm, den Respekt mir gegenüber zu verlieren.
Wie auch immer, als mein Kleiner 7 Monate alt war, lernte ich meinen jetzigen Freund kennen. Es schliefen drei Kinder bei mir im Zimmer. Zum Glück ist mein Freund so flexibel und offen genug, dass es ihn nicht stört, wenn jetzt mittlerweile noch zwei Kleine bei uns im Zimmer schlafen. Wenn sie schlafen, dann schlafen sie und bekommen von unseren Zweisamkeiten nichts mit. Haben ja auch nicht das Scheinwerferlicht auf uns gerichtet dabei

. Und sonst hat es noch so einige andere Orte bei mir zu Hause für solche Vergnügen. Fazit: Nur weil ein paar Kinder bei einem im Schlafzimmer sind heisst noch lange nicht, dass das Sexleben beeinträchtig sein muss. Da spielen wirklich andere Faktoren eine Rolle. Schlafmanko & Co. sind zumindest bei mir auch kein Grund dafür. Schon eher die veränderte Körperkonstitution während der anfänglich intensiven Stillzeit. Die kann sich durchaus libidovermindernd auswirken. Doch sollte auch sowas nicht zu Konflikten fühlen, wenn man ein gutes Partnerschaftsfundament hat.
Meine Kinder waren/sind alles Traglinge (mein bald 1 Jähriger schläft gerade im Manduca

) und schliefen alle bei mir oder beim Ex im Bett bzw. im Beistellbett. Dies ist für Babys/Kinder völlig normal, ja ihre angeborene Erwartung an das Leben. Man muss nur bei den Menschenaffen und Urwaldbewohnern schauen, wie die mit ihren Babys umgehen et voila weiss man, was für Babys am besten ist. Auch mit solchen Voraussetzungen kann man ein tolles Sexleben haben - wenn es in der Partnerschaft sonst stimmt

.
Also mein Fazit zu Eurer Situation: Fühle der Ursache des Konflikts auf den Zahn. Überdenke Dein Verhalten Deiner Frau gegenüber - Du kannst Dich im positiven verändern. Strebe offene respektvolle interessierte Gespräche mit Deiner Frau an - und sei nicht gleich eingeschnappt, wenn sie aggressiv reagiert. Vielleicht hat sie ein Problem mit sich selber, oder aber, wie Du selber schreibst, hat es mit einer Depression zu tun.
Ich finde es toll, dass Du hier schreibst und versuchst, Eure Situation zu verändern und Euch zu helfen.
@bätschi: Du hast das schon richtig erkannt, dass es einem so einige Probleme erspart, wenn Mann und Frau gleicher Meinung sind was die Kindererziehung anbelangt. Mein Ex und ich, wie auch mein Freund und ich, teilen die selben Ansichten in Punkto Kindererziehung. Und siehe da: Bei meinem Ex ging die Beziehung trotzdem in die Brüche. Das Ganze ist nicht so einfach, wie Du es darstellst. Und ganz ehrlich, Deine Kinder tun mir leid, dass sie bei Alpträumen nicht zu Euch reinkommen durfet (oder dies immer noch so ist). Wenn eines meiner Kinder (die in anderen Zimmern schlafen) ein Problem haben, so dürfen sie jederzeit bei uns im Zimmer vorbei kommen. Wobei ja also ich würde ja schon lieber etwas mehr durchschlafen. Nur: Auch in der Nacht haben Kinder Bedürfnisse. Es sind ja keine Robotter, die nur von 7-19 Uhr angeschalten und danach abgeschalten sind. ... Wie alt sind Eure Kinder?
Mein Kind 5 konnte die ersten fünf Monate nur in meinen Armen schlafen (Kind 2 4 Monate lang), und trotzdem funktionierte das Intimleben sehr gut, also sprich an den Kleinen hat es nicht gelegen. Es ist einfach sehr einfach für manche, den Kindern das Scheitern für eine Beziehung in die Schuhe zu schieben. Weisst Du, wenn unser Kleiner am frühen Abend schläft, und ich die anderen fünf Kinder bettbereit mache, so bin ich sehr froh, darf mein Kleiner bei meinem Freund in den Armen auf dem Sofa liegen zum schlafen. Ich finde das sehr schön. Und ich liebe meinen Freund unter anderem gerade aus diesem Grund, weil er so liebevoll mit den Kindern umgeht. Aber keine Angst, wir gehen alle 1-2 Wochen einen Halbtag für uns fort und machen etwas nur für uns. Das ist bei vielen das Problem, dass sie sich keine Zeit zu zweit nehmen. Das hat nichts mit der Schlafkonstellation, und auch nichts mit dem Benehmen am Tisch, zu tun. Ich bin Jesper Juul Überzeugte

. Und rate mal: Meine Kinder werden meist als sehr anständig, aufgestellt, selbständig und fröhlich beschrieben von meinem Umfeld wie auch von Fremden. Man muss den Kindern keine sozialen Kompetenzen und keinen Anstand beibringen. Sie werden damit geboren. Und wenn man die ihnen im Babyalter durch soziale Isolation nicht zunichte macht, so muss man es ihnen später auch nicht mehr wieder anerziehen.
Zum Thema Fremdgehen: Da verweise ich gerne darauf zurück, dass man sich in einer Partnerschaft alles offen mitteilen soll. Fremdgehen ist voll daneben und zeugt von Feigheit. Denn sonst hätte man das Problem vorher mit dem Partner/in angesprochen und darüber geredet.