Ich wundere mich immer wieder, warum sich so viele Eltern über den "derart frühen" Schuleintritt beschweren. Die Kinder waren früher doch auch nicht älter als jetzt - eher sogar noch jünger....Oder hat da etwas geändert?
Ich startete mit 5 in den Kindergarten - damals startete das Schuljahr im Frühling und am Samstag war auch noch Schule/KiGa. Da ich im Januar geboren bin, war ich schon 5, die meisten waren aber noch 4. Die Schule startete ich entsprechend mit 7, die meisten aber mit 6. Irgendwie hat sich da niemand gefragt, ob das Kind das alles verkraftet.... Sind denn die Anforderungen heute so viel höher oder woran liegt das?
Sorry die "doofe" Frage....ist mir einfach aufgefallen.
früher waren die jüngsten kinder, die dezemberkinder, 4 jahre und 4 monate alt wenn sie im april mit dem kindergarten gestartet sind.
heute sind die jüngsten kinder die julikinder, die sind 4 jahre und 1 monat alt, wenn sie im august mit dem kindergarten starten.
ich glaube das kommt daher, weil viele kantone nur 1 jahr kindergarten kannten, also ab 6. und jetzt mit harmos plötzlich 2 jahre gehen müssen. also 1 jahr früher...
Früher nicht, aber länger! Deswegen waren die Kinder 5 jährig bei Schuleintritt. Früher gab es nur 1 Jahr obligatorischen Kiga und ich fände das genug. Finde 4 jährig einfach zu früh.
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Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Wir hatten auch schon 2 Jahre Kindergarten (und ich gehöre definitiv nicht mehr zu den jüngsten)
Aber unser Kindergarten dauerte von 9 - 11 am Morgen. Jetzt geht er von 8.20 bis 11.55
es isch früener scho au so gsi - das stimmt. aber für mich isches au arg früeh mit 4/5 scho inen chindsgi wo zudem aspruchsvoller/leistigsorientierter worde isch. mit Itritt in Kiga ändered sich halt vieles für es Chind (und d'Eltere) - es isch ab dänn alles so durestrukturiert - ich han zudem es Julichind
Also es ist deutlich früher, je nach Kanton. Ich hatte Frühlingsanfang, kam mit knapp fünf in den KIGA. Dann wechselte es auf Herbstanfang, sprich August und ich war damals als Junikind sieben Jahre und zwei Monate bei Schuleintritt. Unsere Älteste kam aber im selbern Kanton mit drei Jahren und acht Monaten in den KIGA und mit fünf Jahren und acht Monaten in die ersten Klasse. Sie kamm dann mit 14 Jahren und sieben Monaten aus der Schule und in die Lehre. Das finde ich sehr früh. Für sie wars kein Problem.
Dann in anderen Kantonen war es bilsang so, dass wer bis ende April vier wurde, durfte im August in die Schule. Heute ist es so, dass wer bis ende Juli vier wird im August in die Schule kommt. Auch das ist früher geworden. Auch wenn es nur wenige Monate sind, die können aber für ein Kind sehr viel ausmachen. Und ob man als jüngstes in eine Klasse kommt, oder ein Tag nach dem Stichtag als ältestes kann je nach Reife des Kindes enorme Unterschiede machen.
Und die Anforderungen sind definitiv gestiegen. Bei uns wurde der Stoff noch erklärt. Meine Kinder bekommen sehr vieles in Form eines Dossiers, da steht oben, was man tun muss und dann lösen sie die Aufgaben dazu. Oder in Mathematik, so langweilig die Biigelirechnungen auch waren, es war für einige leistbar, heute lösen sie Zahlenmauern, Zauberdreiecke, magische Quadrate, da muss man nicht nur rechnen können, sondern auch noch wissen, wie das funktioniert. Das ist nicht für alle Kinder gleich gut machbar. Auch müssen sie ab der ersten Klasse mit Plänen klar kommen, ab der dritten Klasse eine ganze Woche im Überblick behalten. Das musste ich erst im Gymi. Wenn man weiss, dass das Planungsverhalten bei Kindern mit 10 Jahren erst eintritt, fragt man sich schon, warum Kinder immer früher zur Schule müssen, dann aber Dinge verlangt werden, die sie vom Alter her gar nicht zwingend erfüllen können.
Auch weiss man heute, dass junge Kinder sehr viel häufiger eine ADHS-Diagnose bekommen, weil sie einfach nicht ins Schema des ruhigen, braven Erstklässlers passen, der doch einige Zeit auf seinem Stühlchen sitzen können müsste.
Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)
Motte hat geschrieben:Früher nicht, aber länger! Deswegen waren die Kinder 5 jährig bei Schuleintritt. Früher gab es nur 1 Jahr obligatorischen Kiga und ich fände das genug. Finde 4 jährig einfach zu früh.
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ich bin 1979 in den Kiga gekommen - und wir hatten schon 2 Jahre KiGa-Pflicht - dafür nur 8 Jahre Schulpflicht....
Ich war im Februar 5 und kam nach Ostern in den KG, jetzt sind die jüngsten 4 Jahre alt. Meine Frühlingskinder wären früher also mit 5 in den KG gekommen, nicht wie heute mit 4 und 4 Monaten.
Meine Worte. Ich kam mit 4 Jahren und 8Monaten in den Kiga. Meine Tochter war 35 Jahre später nur zwei Monate jünger, mein Sohn sogar 5 Monate älter. Ich verstehe diese Kritik auch nicht.
ich kam damals auch mit 4 Jahren und 4 Monaten in den Kindergarten. Aber wir hatten noch 2 Stunden am Morgen. Heute sind es 3 1/2 Stunden respektive 4 Lektionen. Und ich finde schon, dass heute einiges mehr verlangt wird. Wir konnten 2 Jahre nur spielen. Als meine Tochter mit 4 in den Kiga kam, musste sie schon die Hälfte des Morgens ruhig sitzen und arbeiten erledigen.
Ich war 1982 6 Jahre und 2 Monate alt beim Kigaeintritt (1 Jahr; 2 Std pro Tag). Mein Kind soll nächstes Jahr mit 4 Jahren und 2 Monaten starten (2 Jahre; mindestens knapp 4 Std pro Tag). Das heisst der Kigamorgen ist inzwischen viel länger und beim Schuleintritt ist er ein ganzes Jahr jünger als ich damals war..
Vor Harmos waren hier die jüngsten Kinder 4J und 3Mte alt bei Kigaeintritt.
Heute sind die jüngsten 4J und 0Mte alt.
Die Jüngsten sind also hier 3 Mte jünger als früher. Wie andere geschrieben haben, sind drei Monate recht viel in diesem Alter.
Aber ich finde doch, dass an vielen Orten dafür der Stichtag nicht mehr so eng gesehen wird wie früher. Man kann junge Kinder oft recht einfach ein Jahr später einschulen wenn die Eltern sie nicht als reif genug betrachten. (Leider nicht überall). Zudem gab es früher auch schon unreife Kinder.
klipklap hat geschrieben: Es ist ja nicht nur der frühe Schuleintritt, sondern auch der frühe Austritt.
Da stimme ich dir zu 100% zu. Ich finde mit vier in den KiGa völlig ok - 5 Jahre nur zu Hause finde ich persönlich zu lange. Aber mit 15 aus der Schule ist viel zu früh. Eigentlich sollte man die Schulzeit ein Jahr verlängern. Es gibt ja auch immer mehr zu lernen. Abder das ist politisch chancenlos.
Wahnsinnig anspruchsvoll finde ich den KiGa und auch die erste Klasse allerdings nicht.
denke mit uns früher kann man das nicht vergleichen...das früher war noch richtig kiga..buchstaben zahlen etc lernte man alles in der schule. Heute ist das ganz anders.
@mit 15 raus aus der Schule:
Stimmt ja mal für alle Kantischüler nicht. Und sonst: haben die Kids massenhaft Zeit für einen Sprachaufenthalt und notfalls halt das 10. Schuljahr.
Aber sorry, darüber denke ich jetzt beim Schuleintritt ganz sicher noch nicht nach. Wer reif ist, soll gehen, egal, ob er dann, ohne Karrierenknick früh hinten wieder aus dem System rausgespuckt wird.
Wir hatten hier bei uns in den letzten 2 Jahre mehrere "alte" Kinder, zurückgestellt oder eben Maikinder, die eh alt im System sind, die dann im 2. oder eben 3. KiGa Jahr aus Unterforderung die anderen plagten, auffällig wurden... Das kanns ja auch nicht sein.
@nellino: Buchstaben müssen sie auch heute noch nicht können. Und die meisten lernen das ja von sich aus, nicht im KiGa, sowohl ich (mit 5 im KiGa), als auch mein Junior (mit 4 im Kiga) konnten vor Schuleintritt knapp lesen, mit dem KiGa hat das nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Helena am Di 17. Nov 2015, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
Hausdrache: Und die Anforderungen sind definitiv gestiegen. Bei uns wurde der Stoff noch erklärt. Meine Kinder bekommen sehr vieles in Form eines Dossiers, da steht oben, was man tun muss und dann lösen sie die Aufgaben dazu. Oder in Mathematik, so langweilig die Biigelirechnungen auch waren, es war für einige leistbar, heute lösen sie Zahlenmauern, Zauberdreiecke, magische Quadrate, da muss man nicht nur rechnen können, sondern auch noch wissen, wie das funktioniert. Das ist nicht für alle Kinder gleich gut machbar. Auch müssen sie ab der ersten Klasse mit Plänen klar kommen, ab der dritten Klasse eine ganze Woche im Überblick behalten. Das musste ich erst im Gymi. Wenn man weiss, dass das Planungsverhalten bei Kindern mit 10 Jahren erst eintritt, fragt man sich schon, warum Kinder immer früher zur Schule müssen, dann aber Dinge verlangt werden, die sie vom Alter her gar nicht zwingend erfüllen können.
Auch weiss man heute, dass junge Kinder sehr viel häufiger eine ADHS-Diagnose bekommen, weil sie einfach nicht ins Schema des ruhigen, braven Erstklässlers passen, der doch einige Zeit auf seinem Stühlchen sitzen können müsste.
Das war ja früher schon total unterschiedlich. Bei uns warcder Stichtag End Juni also waren alle Kinder mindestes 6 Jahre alt als wir in den KiGa kamen und demzufolge zwei Jahre älter als die heutigen Kids.