Meine liebe „Bohne“, nach der unschönen Geburt von deinem grossen Bruder war deine Geburt trotz KS ein wunderschönes Erlebnis. Die Schwangerschaft mit dir war allerdings einiges komplizierter als die 1. So musste ich schon früh Wehenhemmer nehmen und hatte später noch schlimme Symphysenschmerzen. Aber die Vorfreude auf dich liess mich das alles leichter ertragen.
Für mich war von Anfang an klar, dass ich dich per geplantem KS zur Welt bringen wollte. Nochmals einen Not-KS wollte ich nicht und mir was es wichtig, dich in Sicherheit zu wissen.
Am Nachmittag vor deiner Geburt brachten wir deinen Bruder zu euren Grosseltern und fuhren anschliessend für die Voruntersuchung ins Spital. Das CTG war gut und ich bekam noch ein Medikament, das ich vor dem Schlafen Gehen nehmen sollte. Wir sollten am nächsten Morgen um 06.15 Uhr ins Spital einrücken.
Zuhause machten dein Papi und ich noch das Kinderzimmer und den Kinderwagen fertig. Nachher genossen wir ein feines Znacht, schauten einen Film und gingen dann mal ins Bett. An Schlaf war für mich aber nicht zu denken. Zu gross war die Vorfreude und die Nervosität, wie der nächste Tag wohl ablaufen würde. Anstatt zu schlafen, las ich auf Swissmom verschiedene Geburtsberichte ☺. Irgendwann fand ich doch noch etwas Schlaf und war dann gar nicht so müde, als um 04.45 Uhr der Wecker klingelte. Ich duschte ausgiebig, wusch mir die Haare und machte mich für die Abfahrt bereit. Ein bisschen beneidete ich deinen Papi schon, als er seinen Kaffee trank.
Im Spital angekommen meldeten wir uns beim Empfang und dort meldete man uns in der Maternité an. Auf dem Weg nach unten hatte ich dann eine kleine Krise. Hinter uns kam ein Team vom Kispi mit einem Inkubator anmarschiert und da brach ich gleich in Tränen aus. Ich war also doch nicht mehr so locker, wie ich gehofft hatte. Aber dein Papi und die Krankenpflegerin, die uns auf unser Zimmer brachte, beruhigten mich. Ich zog dann das nette Nachthemd an und die Krankenpflegerin halft mir die Stützstrümpfe anzuziehen. Dein Papi las die Zeitung, durfte zmörgele und ich redete dir gut zu. Um 7.15 Uhr kamen 2 Pflegerinnen und fuhren uns in den OP. Ich wurde auf den Schragen umgebettet und in Richtung OP gefahren. Das ging so schnell, dass ich deinem Papi gar nicht tschüss sagte, aber er war ja kurz darauf wieder bei mir. Unterwegs grüssten uns alle ganz freundlich. Das warme Tuch gab mir leider nicht richtig warm, denn im OP war es wirklich saukalt. Ein netter Pfleger brachte mir dann noch ein zweites Tuch und da war es mir schon etwas wohler. Ich fragte ihn dann, wie das Personal im OP nicht friere und er meinte, dass sie wollene Unterwäsche tragen würden ☺. Da musste ich schön grinsen, denn genau das habe ich schon mal gehört. Eine Pflegerin von der Anästhesie kam und legte mir den Zugang. Sie erklärte mir jeden nächsten Schritt und durch das ständige Plaudern verging die Zeit sehr schnell. Schon kam die Anästhesistin und mit Hilfe der Pflegerin setzten sie mir die Spinalanästhesie. Mit dem grossen Bauch war es nicht so leicht, einen runden Rücken zu machen, aber dank ihrer Hilfe schaffte ich das und nach einem kurzen Brennen hatte ich bereits ein wohliges Gefühl in den Beinen und Füssen. Meine Zehen wurden ganz warm und kribbelten. Ich fragte das Personal noch, ob ich nicht noch die Beine ablegen sollte, doch das hatte ich bereits, nur habe ich das nicht bemerkt. Das war wirklich ein komisches Gefühl☺. Anschliessend wurde mein Bauch 3 Mal desinfiziert, ich wurde rasiert, der Blasenkatheter gelegt und schon war ich für die OP bereit. Der Monitor piepste beruhigend und da war dein Papi wieder bei uns und hielt meine Hand. Meine Fä kam mit ihrem Assistenten herein und beide begrüssten uns freundlich. Es war schön, sie ganz entspannt zu sehen und das beruhigte mich nochmals. Ich versuchte, tief durchzuatmen und schwatzte mit deinem Papi. Die Ärzte gingen raus, um sich steril zu machen und waren schnell wieder da. Die Anästhesistin sagte auf einmal, dass der 1. Schnitt bereits gemacht sei und sofort bemerkte ich das Ziehen und Rumpeln an meinem Bauch. Wie schon bei deinem Bruder kam mir auch hier wieder der Gedanke an einen Pizzateig, der in Form gezogen wird. ☺ Die Anästhesistin sagte mir dann, dass man nun bereits dein Köpfchen sehe und dass sie nun etwas auf meinen Bauch liegen müsse. Gesagt, getan und schön hörten wir deinen ersten Schrei. Was für ein wunderschöner Moment! Alle gratulierten uns und freuten sich mit uns über dich. Du wurdest warm eingepackt, Papi und mir gezeigt und dann machte ein Pfleger das erste Foto von uns 3. Dann ging dein Papi mit dir und der Hebamme nach oben in den Gebärsaal und ich wurde genäht. Meine Fä sagte mir, dass du die Nabelschnur um die Beine gewickelt hattest und auch du keine Chance gehabt hättest, natürlich zur Welt zu kommen. So war auch die breiteste Stelle an deinem Kopf zu breit für mein Becken.
Fertig zugenäht kam ich in den Aufwachraum, wo eine nette Pflegerin zu mir schaute und mich unterhielt, bis du mit Papi wieder zu mir kamst. Dir ging es wunderbar und so durfte ich dich die ganz nahe bei mir halten und dich kennenlernen. Mein Blutdruck war noch ziemlich tief und es war mir noch nicht ganz wohl, daher schaute wieder dein Papi zu dir. Nach einer Weile kamen 2 Pflegerinnen von der Maternité und brachten uns wieder nach oben in unser Zimmer.
Obwohl ich todmüde war, konnte ich vor lauter Glück kein Auge zu machen und musste dich ständig anschauen. Dein Papi fuhr anschliessend mal nach Hause, um sich etwas auszuruhen und kam am Nachmittag wieder. Auch dein Bruder und deine Grosseltern kamen uns am Nachmittag besuchen und alle waren von dir verzaubert.
In der Nacht hatte ich ziemlich heftige Nachwehen und konnte deswegen nicht viel schlafen. Aber das war nicht so wichtig, du warst endlich bei uns und das war die Hauptsache. Am nächsten Morgen konnte ich bereits aufstehen und duschen. Ich erholte mich sehr schnell vom KS und konnte nach 6 Tagen wieder nach Hause.
Nun bist du bereits 5 Monate alt und wir sind sehr glücklich, dich bei uns zu haben. Du machst unsere Familie komplett.
Meine 2. Geburt, ein schönes KS-Erlebnis
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Zuletzt geändert von Smarties am Sa 27. Feb 2016, 15:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Meine 2. Geburt, ein schönes KS-Erlebnis
Ein schöner Bericht.
Ich hab noch immer Angst, dass ich doch einen KS brauche, aber Dein Bericht reduzierte sie zumindest ein bisschen.
Ich hab noch immer Angst, dass ich doch einen KS brauche, aber Dein Bericht reduzierte sie zumindest ein bisschen.
Re: Meine 2. Geburt, ein schönes KS-Erlebnis
Liebe Smarties
Beide Geburtsberichte sind wunderschön und mit so viel Liebe geschrieben. Danke dir für's teilen...
Beide Geburtsberichte sind wunderschön und mit so viel Liebe geschrieben. Danke dir für's teilen...
Re: Meine 2. Geburt, ein schönes KS-Erlebnis
Ich mag diese Seite sehr nützlich und wirklich wunderbar.
Re: Meine 2. Geburt, ein schönes KS-Erlebnis
Danke für den Bericht. Etwa so habe ich's auch erlebt. Nur dass der Kleine warm eingepackt mir auf die Brust gelegt wurde.
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Zwei Kids 2015 und 2017 und ne Katze 2012
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