6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Moderator: conny85
6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Hallo zusammen
Ich bin ziemlich ratlos, was ich/wir mit unserem Sohn machen sollen.
Wir sind eine "normale" Familie mit drei Kindern und wohnen in einer kleineren Gemeinde.
Hier unsere Probleme mit dem Ältesten (6 Jahre)
Er lotet die gesetzten Grenzen/Regeln bis zum Äussersten, zu Hause wie im Kindergarten, aus. Zum Beispiel:
kommt seit 1.5 Jahren immer wieder nicht auf direktem Weg vom Kindergarten nach Hause. Erklären, eigene Regeln aufstellen lassen, ihn wieder im KIGA abholen hat nichts gebracht. Ihm ein Zeit vorgeben, bei nicht einhalten direkt in Mittagspause, danach alleine das Zmittag essen (kalt) war erfolgreich
immer wieder Wände/Möbel anmalen: erklären erläutern, schimpfen bringt keinen langanhaltenden Erfolg
Nimmt ohne mein Wissen Sackmesser in Kindergarten, öffnet das Messer und versteckt es im Kindergarten so, dass es seine Gspändli finden/sich daran verletzen können
Schaut auf dem Pausenplatz sehr viel den Grösseren Kids ab und übernimmt die übelsten Sachen bezüglich Verhalten und mündicher Ausdrucksweise. Selber erzählt er den jüngeren Kindergartenkindern immer wieder Chabis und lügt sie an. Auch zu Hause lügt er oft.
etc. ich könnte noch viel aufzählen....
Ich bin mittlerweilen sehr erschöpft und mag nicht mehr. Die anderen beiden Kinder leiden ebenfalls teilweise darunter, weil meine Nerven starkt strapaziert sind.
Was könnt ihr mir raten? Was kann ich versuchen, damit wir einen normalen Familienalltag (über längere Zeit) leben können?
Grüsse, Windrose
Ich bin ziemlich ratlos, was ich/wir mit unserem Sohn machen sollen.
Wir sind eine "normale" Familie mit drei Kindern und wohnen in einer kleineren Gemeinde.
Hier unsere Probleme mit dem Ältesten (6 Jahre)
Er lotet die gesetzten Grenzen/Regeln bis zum Äussersten, zu Hause wie im Kindergarten, aus. Zum Beispiel:
kommt seit 1.5 Jahren immer wieder nicht auf direktem Weg vom Kindergarten nach Hause. Erklären, eigene Regeln aufstellen lassen, ihn wieder im KIGA abholen hat nichts gebracht. Ihm ein Zeit vorgeben, bei nicht einhalten direkt in Mittagspause, danach alleine das Zmittag essen (kalt) war erfolgreich
immer wieder Wände/Möbel anmalen: erklären erläutern, schimpfen bringt keinen langanhaltenden Erfolg
Nimmt ohne mein Wissen Sackmesser in Kindergarten, öffnet das Messer und versteckt es im Kindergarten so, dass es seine Gspändli finden/sich daran verletzen können
Schaut auf dem Pausenplatz sehr viel den Grösseren Kids ab und übernimmt die übelsten Sachen bezüglich Verhalten und mündicher Ausdrucksweise. Selber erzählt er den jüngeren Kindergartenkindern immer wieder Chabis und lügt sie an. Auch zu Hause lügt er oft.
etc. ich könnte noch viel aufzählen....
Ich bin mittlerweilen sehr erschöpft und mag nicht mehr. Die anderen beiden Kinder leiden ebenfalls teilweise darunter, weil meine Nerven starkt strapaziert sind.
Was könnt ihr mir raten? Was kann ich versuchen, damit wir einen normalen Familienalltag (über längere Zeit) leben können?
Grüsse, Windrose
- Allegra85
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Hallo Windrose
Wir haben einige strenge Jahre mit unserem jetzt 7 Jährigen 1. Klässler erlebt und das hat sich jetzt beruhigt.
Vielleicht musst du dich einmal fragen, woher dieser Drang kommt, die Regeln zu missachten.Eine Unterforderung im Kindergarten wäre eine Möglichkeit. Zu wenig Schlaf. Sich im Kindergarten nicht aufgehoben fühlen. Zu enge Regeln oder zu wenig Führung.
Bei unserem Sohn lag es an der Beziehung zwischen ihm und mir. Was schon immer schwierig war. Er fühlte sich immer zu wenig geliebt, egal wieviel ich ihm gab.
Wir haben einige strenge Jahre mit unserem jetzt 7 Jährigen 1. Klässler erlebt und das hat sich jetzt beruhigt.
Vielleicht musst du dich einmal fragen, woher dieser Drang kommt, die Regeln zu missachten.Eine Unterforderung im Kindergarten wäre eine Möglichkeit. Zu wenig Schlaf. Sich im Kindergarten nicht aufgehoben fühlen. Zu enge Regeln oder zu wenig Führung.
Bei unserem Sohn lag es an der Beziehung zwischen ihm und mir. Was schon immer schwierig war. Er fühlte sich immer zu wenig geliebt, egal wieviel ich ihm gab.
Allegra85 with boys 2009 & 2011
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Hallo Windrose, ich bin zwar kes mami aber kinder erzieherin. Ich dankä din sohn brucht chli ufmerksamkeiit vo euch. Das mit belohne und bestrafe gad für es zitli nd nah nümmä. Ich wür eifach probiere aktiv zuelöösä. Sini gfühl warnäh in dem mer au wiederholt zum biespiel ja ich chan verstah werum du hessig bisch etc. ihm immer erkläre was ez genau nid so richtig xii isch. Was au chönt helfä mit ihm maal en usfluug machä luegä dass nur er im mittelpunkt isch. Ihm ufgabä gäh wo die andere gschwüsterti nid dörfert machä und au immer sägä du derfsch dass machä well du gross bisch etc. eifach ihm zeigä dass er euch wichtig isch und dass iher ihn wahrnähmet als mensch. Hoffä han chli chönnä hälfä. [-]️
- stella
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Giuliana
Genau so Tipps nützen mit mit einem besonders anspruchsvollen Kind überhaupt nix. Es ist nämlich mit Aufmerksamkeit nicht getan, denn sonst würden ja ganz viele Mamas und Papas ihre solchen Probleme sehr schnell und effektiv lösen können und du würdest mit deinem Tipp e Hufe Geld verdienen.
Und danke, dass du in Zukunft Standardsprache schrieben. Dialekt lesen ist soooo mühsam. Wir haben einfach alle sehr, sehr verschiedene Dialektarten. Wäre schade, wenn du nicht mehr gelesen werden würdest.
Windrose
Das tönt alles sehr anstrengend und ich würde mir wohl mal eine Aussensicht von einer Fachperson einholen.
Für mich tönen einige Sachen ziemlich normal (Flunkergeschichten, trödeln,...).
Bei anderen Sachen würde ich mich fragen, was dahinter stecken könnte. Und ich würde ganz wenige Dinge an Regeln mit ihm besprechen und MIT IHM ZUSAMMEN eine Lösung entwickeln, die ihr dann mal ausprobiert.
Gleichzeitig würde ich mich selber fragen, was das denn mit mir macht und mit der Beziehung zu meinem Kind. Und ich würde meine Haltung zu den verschiedenen Themen ergründen und mir klar machen - google mal "Spiegelneuronen".
Letztendlich sind wir die Erwachsenen und es ist in unserer Verabtwortung, einen respektvollen Weg mit unserem Kind zu suchen und zu finden. Du bist Expertin für dein Kind... Wo denkst du, dass ihr gemeinsam am ersten ansetzen solltet? Welche Dinge (z.B. Sackmesser wegschliessen...) können durch geschickte Organisation vermieden werden? Welche zwei Regeln könntest du mit ihm besprechen? (Sucht dann nach einer gemeinsamen Lösung, die für beide stimmt!)
Klingt was in dir an?
Genau so Tipps nützen mit mit einem besonders anspruchsvollen Kind überhaupt nix. Es ist nämlich mit Aufmerksamkeit nicht getan, denn sonst würden ja ganz viele Mamas und Papas ihre solchen Probleme sehr schnell und effektiv lösen können und du würdest mit deinem Tipp e Hufe Geld verdienen.
Und danke, dass du in Zukunft Standardsprache schrieben. Dialekt lesen ist soooo mühsam. Wir haben einfach alle sehr, sehr verschiedene Dialektarten. Wäre schade, wenn du nicht mehr gelesen werden würdest.
Windrose
Das tönt alles sehr anstrengend und ich würde mir wohl mal eine Aussensicht von einer Fachperson einholen.
Für mich tönen einige Sachen ziemlich normal (Flunkergeschichten, trödeln,...).
Bei anderen Sachen würde ich mich fragen, was dahinter stecken könnte. Und ich würde ganz wenige Dinge an Regeln mit ihm besprechen und MIT IHM ZUSAMMEN eine Lösung entwickeln, die ihr dann mal ausprobiert.
Gleichzeitig würde ich mich selber fragen, was das denn mit mir macht und mit der Beziehung zu meinem Kind. Und ich würde meine Haltung zu den verschiedenen Themen ergründen und mir klar machen - google mal "Spiegelneuronen".
Letztendlich sind wir die Erwachsenen und es ist in unserer Verabtwortung, einen respektvollen Weg mit unserem Kind zu suchen und zu finden. Du bist Expertin für dein Kind... Wo denkst du, dass ihr gemeinsam am ersten ansetzen solltet? Welche Dinge (z.B. Sackmesser wegschliessen...) können durch geschickte Organisation vermieden werden? Welche zwei Regeln könntest du mit ihm besprechen? (Sucht dann nach einer gemeinsamen Lösung, die für beide stimmt!)
Klingt was in dir an?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Melde dich doch bei der Familienberatungsstelle eurer Gemeinde. Diese können die Situation neutral Beurteilen und Dir weiter helfen.
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Vielen Dank für eure Antworten
@Allegra85: Unterforderung ist bestimmt ein Thema (Rechnen im Zahlenraum bis 20 und lesen/schreiben von einzelnen Wörtern beherrscht er sehr gut) Die KIGä ist oft etwas schwammig in ihrer Ausdrucksweise. Die Jugileiterin mit einer sehr grossen Kinderscharr jedoch sehr klar, deutlich und super organisiert. Bei beiden Personen benimmt er sich jedoch nicht wie gewünscht
@Giuliana: ich widme fast täglich ausschliesslich Zeit ihm. Am Mittag möchte er immer rechnen oder lesen zusammen mit mir und am Abend machen wir jeweils noch ca. 30 Minuten ein Spiel zusammen. In dieser Zeit sind die Geschwister in der Pause/am Schlafen
Auch mal ein Ausflug exklusiv mit Mama oder Papa machen wir.
@stella: vielen Dank für deine Ausführung. Ich werde bestimmt mal "Spiegelneuronen" googeln. Und es ist bestimmt so, dass ich mich teilweise emotional zuwenig abgrenzen kann. Vor allem dann wenn sich die Vorfälle häufen.
Jedoch haben wir auch einen sehr selbständigen Jungen und sie geniessen viele Freiheiten (sind fast täglich mit dem Sackmesser im Wald
) andererseits nutzt er genau diese Freiheiten aus.
Da ich selber sehr freiheitsliebend bin und als Kind ebenfalls so war, habe ich immer das Gefühl, dass so aufzuwachsen für die Kids schöne und bereichernd ist.
Ich werde vermutlicherweise unsere Situation mit einer externen Fachperson besprechen. Und freue mich natürlich auch noch über weitere Tipps.
@Allegra85: Unterforderung ist bestimmt ein Thema (Rechnen im Zahlenraum bis 20 und lesen/schreiben von einzelnen Wörtern beherrscht er sehr gut) Die KIGä ist oft etwas schwammig in ihrer Ausdrucksweise. Die Jugileiterin mit einer sehr grossen Kinderscharr jedoch sehr klar, deutlich und super organisiert. Bei beiden Personen benimmt er sich jedoch nicht wie gewünscht
@Giuliana: ich widme fast täglich ausschliesslich Zeit ihm. Am Mittag möchte er immer rechnen oder lesen zusammen mit mir und am Abend machen wir jeweils noch ca. 30 Minuten ein Spiel zusammen. In dieser Zeit sind die Geschwister in der Pause/am Schlafen
Auch mal ein Ausflug exklusiv mit Mama oder Papa machen wir.
@stella: vielen Dank für deine Ausführung. Ich werde bestimmt mal "Spiegelneuronen" googeln. Und es ist bestimmt so, dass ich mich teilweise emotional zuwenig abgrenzen kann. Vor allem dann wenn sich die Vorfälle häufen.
Jedoch haben wir auch einen sehr selbständigen Jungen und sie geniessen viele Freiheiten (sind fast täglich mit dem Sackmesser im Wald

Da ich selber sehr freiheitsliebend bin und als Kind ebenfalls so war, habe ich immer das Gefühl, dass so aufzuwachsen für die Kids schöne und bereichernd ist.
Ich werde vermutlicherweise unsere Situation mit einer externen Fachperson besprechen. Und freue mich natürlich auch noch über weitere Tipps.
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Hallo
ich weiss, nützt dir auch nicht viel, aber vielleicht hat er einen "Hormonschub", wäre in dem Alter ja nicht so selten? Macht das Miteinander nicht leichter, aber es würde sich ja wieder normalisieren.
ich weiss, nützt dir auch nicht viel, aber vielleicht hat er einen "Hormonschub", wäre in dem Alter ja nicht so selten? Macht das Miteinander nicht leichter, aber es würde sich ja wieder normalisieren.
Liebi Grüessli
Gast
2 Gnome im Oberstufenalter
Gast
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
windrose
kommt mir sehr bekannt vor
Unsere Grosse war in dem Alter sowas von anstrengend. Wir haben sooo vieles ausprobiert, keine Chance. Ich war ein junges Mami, Lehrerin und überzeugt, dass ich nur streng sein muss, konsequent, ihr klare Regelen vorgeben, die einfordern... Ist ja schliesslich alles Erziehungssache.
Ich habe mich dann mal mit dem KIA beraten, der fand ADHS. Dann Schulpsychologin, die fand Hochbegabt. Jugend-Ehe und Familienberatung, da wurde ich ernst genommen und es wurde keine Diagnose gesucht, sondern wir suchten konkrete Wege.
Heute weiss ich, sicher eine Hochbegabung, sie ist sehr schnell durch die Schulzeit durch, problemlos. Diverse Schulwechsel mit Beschleunigung haben bei uns eine deutliche Beruhigung der Situation gebracht.
Ich kann dir nur raten, such dir Hilfe. Wenn du sagst, dass er schon lesen und rechnen kann, unsere Jüngste haben wir auch verfrüht eingeschult, es ist trotzdem nicht immer nur einfach, aber deutlich ruhiger.
KJPD ist oft auch ein guter Ort, bei unserer Zweiten kamen wir da wirklich weiter und zu Hilfe. Sie haben mal das Potential abgeklärt und diverse andere Dinge angeschaut und es kamen dann etliche gute Inputs, mit denen wir weiter kamen.
Letztlich wurde es mit dem älter werden immer besser. Heute habe ich ganz tolle Teenager, problemlos und dankbar für alles, was wir ihnen ermöglichen. Im Alter von zweieinhalb bis acht, hätte ich aber noch bezahlt dafür, wenn sie jemand genommen hätte
kommt mir sehr bekannt vor

Ich habe mich dann mal mit dem KIA beraten, der fand ADHS. Dann Schulpsychologin, die fand Hochbegabt. Jugend-Ehe und Familienberatung, da wurde ich ernst genommen und es wurde keine Diagnose gesucht, sondern wir suchten konkrete Wege.
Heute weiss ich, sicher eine Hochbegabung, sie ist sehr schnell durch die Schulzeit durch, problemlos. Diverse Schulwechsel mit Beschleunigung haben bei uns eine deutliche Beruhigung der Situation gebracht.
Ich kann dir nur raten, such dir Hilfe. Wenn du sagst, dass er schon lesen und rechnen kann, unsere Jüngste haben wir auch verfrüht eingeschult, es ist trotzdem nicht immer nur einfach, aber deutlich ruhiger.
KJPD ist oft auch ein guter Ort, bei unserer Zweiten kamen wir da wirklich weiter und zu Hilfe. Sie haben mal das Potential abgeklärt und diverse andere Dinge angeschaut und es kamen dann etliche gute Inputs, mit denen wir weiter kamen.
Letztlich wurde es mit dem älter werden immer besser. Heute habe ich ganz tolle Teenager, problemlos und dankbar für alles, was wir ihnen ermöglichen. Im Alter von zweieinhalb bis acht, hätte ich aber noch bezahlt dafür, wenn sie jemand genommen hätte

Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Liebe Windrose
Ich finde das Beispiel mit dem Sackmesser im Kiga offen hinlegen schon sehr heftig. Das erschreckende daran finde ich, dass er es geplant und gezielt platziert im Wissen, dass sich andere Kinder daran verletzen können, wenn ich das richtig verstanden habe? Falls dies wirklich der Fall ist, fände ich professionelle Hilfe unbedingt notwendig. Als Eltern würde ich mit ihm (oder grad mit allen Kindern) ganz klare Regeln abmachen und am besten schriftlich festhalten (mit Piktogrammen versehen, da er vermutlich noch nicht lesen kann). Da würde ich grad konkret zB festhalten, dass er das Sackmesser nicht in den Kiga/Schule mitnehmen darf. Das müsst ihr als Eltern natürlich dann kontrollieren. Aber ganz ehrlich, ich finde er hat bereits gezeigt, dass er nicht verantwortungsvoll mit dem Messer umgehen kann. Und da es da auch um die Sicherheit der anderen Kinder geht, wäre da auch jeden Fall das Sackmesser weg.
Das mit dem Möbel anmalen zB würde ich auch als klare Regel festhalten. Falls er es trotzdem tut, würde ich ihn die Möbel putzen lassen. Aber wahrscheinlich ist euer Problem damit nicht gelöst. Das klingt für mich nicht nach 0815 Erziehungsproblemen. Darum würde ich unbedingt professionelle Hilfe hinzu ziehen.
Ich finde das Beispiel mit dem Sackmesser im Kiga offen hinlegen schon sehr heftig. Das erschreckende daran finde ich, dass er es geplant und gezielt platziert im Wissen, dass sich andere Kinder daran verletzen können, wenn ich das richtig verstanden habe? Falls dies wirklich der Fall ist, fände ich professionelle Hilfe unbedingt notwendig. Als Eltern würde ich mit ihm (oder grad mit allen Kindern) ganz klare Regeln abmachen und am besten schriftlich festhalten (mit Piktogrammen versehen, da er vermutlich noch nicht lesen kann). Da würde ich grad konkret zB festhalten, dass er das Sackmesser nicht in den Kiga/Schule mitnehmen darf. Das müsst ihr als Eltern natürlich dann kontrollieren. Aber ganz ehrlich, ich finde er hat bereits gezeigt, dass er nicht verantwortungsvoll mit dem Messer umgehen kann. Und da es da auch um die Sicherheit der anderen Kinder geht, wäre da auch jeden Fall das Sackmesser weg.
Das mit dem Möbel anmalen zB würde ich auch als klare Regel festhalten. Falls er es trotzdem tut, würde ich ihn die Möbel putzen lassen. Aber wahrscheinlich ist euer Problem damit nicht gelöst. Das klingt für mich nicht nach 0815 Erziehungsproblemen. Darum würde ich unbedingt professionelle Hilfe hinzu ziehen.
- stella
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Fledermäuse, Windrose
Als mein Adhslerli in dem Alter war, waren alle gefährlichen Dinge sowie alle Farben weg geschlossen und es gab sie unter meiner Aufsicht. Ich hatte keine Lust, jede Woche das Putzen von Wänden und Möbeln einzufordern.. Und unsere Grosse hat in dem Alter ALLES mit der Schere zerschnitten. Kleidung, Spielsachen... Nee, ohne mich...
Als mein Adhslerli in dem Alter war, waren alle gefährlichen Dinge sowie alle Farben weg geschlossen und es gab sie unter meiner Aufsicht. Ich hatte keine Lust, jede Woche das Putzen von Wänden und Möbeln einzufordern.. Und unsere Grosse hat in dem Alter ALLES mit der Schere zerschnitten. Kleidung, Spielsachen... Nee, ohne mich...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Das klingt sehr streng. Aber wenn du schreibst es fruchtet wenn er entweder kalt essen muss oder allenfalls als Konsequenz der Tisch halt schon abgeräumt ist wenn er kommt und es gar nicht mehr gibt, dann frage ich mich ob du damit aufgehört hast?
Bei mir wäre das Sackmesser ganz klar weg. Er bekommt dein Vertrauen, indem er grosse Freiheiten mit dem Sackmesser hat, und nimmt es dann in den KIGA mit, da würde er halt nach wie vor täglich in den Wald gehen, aber vorerst ohne Sackmesser. Und nach einer Zeit nur unter Aufsicht. Dann kann er sich das Vertrauen wieder erarbeiten.
Die Sache in der Schule kann man zu Hause nur schwer in den Griff bekommen. Schlussendlich müssen die Konsequenzen dort passieren wo das Problem liegt. Z.B Das Sackmesser bleibt eine Weile bei der KIGÄ. Die andere Sache mit dem wüst reden ist ganz normal, für uns Eltern halt eher unangenehm. Auch da, du kannst eine klare Haltung haben, ihm sagen dass du das nicht gut findest und die Lehrer bei allfälligen Konsequenzen unterstützen. Das Problem selber müssen sie in der Schule lösen, mit deiner Hilfe im Rücken. Und ich denke halt auch das mit dem Seich erzählen ist doch normal. Unser 2. Klässler kommt jeweils mit Räubergeschichten nach Hause was ihm die grösseren erzählt haben, da kann ich nur lachen
Bei mir wäre das Sackmesser ganz klar weg. Er bekommt dein Vertrauen, indem er grosse Freiheiten mit dem Sackmesser hat, und nimmt es dann in den KIGA mit, da würde er halt nach wie vor täglich in den Wald gehen, aber vorerst ohne Sackmesser. Und nach einer Zeit nur unter Aufsicht. Dann kann er sich das Vertrauen wieder erarbeiten.
Die Sache in der Schule kann man zu Hause nur schwer in den Griff bekommen. Schlussendlich müssen die Konsequenzen dort passieren wo das Problem liegt. Z.B Das Sackmesser bleibt eine Weile bei der KIGÄ. Die andere Sache mit dem wüst reden ist ganz normal, für uns Eltern halt eher unangenehm. Auch da, du kannst eine klare Haltung haben, ihm sagen dass du das nicht gut findest und die Lehrer bei allfälligen Konsequenzen unterstützen. Das Problem selber müssen sie in der Schule lösen, mit deiner Hilfe im Rücken. Und ich denke halt auch das mit dem Seich erzählen ist doch normal. Unser 2. Klässler kommt jeweils mit Räubergeschichten nach Hause was ihm die grösseren erzählt haben, da kann ich nur lachen

schoefli mit 3 Teenagern
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Sackmesser/Wänder bemalen
Sackmesser offen hinlegen, ich denke, da müsste man mehr wissen, um das zu beurteilen. Unserer Grossen war oft gar nicht bewusst, dass Gleichaltrige nicht mit Sackmessern klar kommen. Sie hat es auch mal offen in den Waldboden gesteckt, das fanden einige Mütter absolut fahrlässig. Wir haben das aber jeweils so gemacht, wenn sie schnell hinter den nächsten Baum mussten oder so, weil sie ein Messer hatten, das man nicht so schnell einklappen kann. Muss also längst nicht zwingend in böser Absicht gewesen sein. Oder sie vergessen sich im Spiel und lassen es einfach liegen. Klar gehört es dann weg, ich würds auch konsquent erstmal wegschliessen.
Beim Wände anmalen weiss ich auch keinen Rat. Finde ihn dafür eigentlich zu alt. Die Frage ist, was ist die Konsequenz und was macht er damit? Wenn ich das mit dem Essen lese, so ist er klever genug, dass er logische Konsequenzen austestet, wenn sie umgesetzt werden kann er sich aber an die Regel halten. Das zeigt, dass er wohl eher nicht in die Kategorie ADHS gehört, wenn er das so gezielt steuern kann. Ein ADHS-Kind vergisst sich auf dem Weg, träumt, spielt und hat kein Zeitgefühl. Kinder, die nach einer solchen Konsequenz pünktlich zu Hause sind, können das klar kalkulieren.
Unsere Zweite musste mehr als einmal nur mit einem Stück Brot über die Runden kommen, weil ich das Essen bereits abgeräumt hatte. Das hat sehr schnell gebessert.
Bei den Wändern ist es sicher so, dass er sie putzen muss, bis sie sauber sind. Da würde ich sehr klar hinter ihm stehen, bis er die Wand sauber gewaschen hat.
Beim Gebraucht von wüsten Wörtern mussten unsere ins Zimmer. In den Allgemeinen Räumen gabs das schlicht nicht. Heute noch, wenn mal eine austickt, was mit zwei Teenis und zwei Vorpupertierenden schonmal sein kann, sage ich ruhig und klar, dass sie ins Zimmer sollen.
Aber wie gesagt, es gibt gute Fachstellen, lass dich beraten. Manchmal hilft nur schon, dass man es mal ein wenig sortieren und besprechen kann. Und sobald man es beim Namen genannt hat, löst es sich schon ein gutes Stück weit auf.
Was auch gut helfen kann, ist Kinesiologie. Da konnte ich auch schon schwierige Phasen durchbrechen. Und mir hat das einfach nur gut getan, oft bekam ich sogar noch eine Massage zum Abschluss, durfte die Seele noch etwas hängen lassen, das war perfekt für mich.
Sackmesser offen hinlegen, ich denke, da müsste man mehr wissen, um das zu beurteilen. Unserer Grossen war oft gar nicht bewusst, dass Gleichaltrige nicht mit Sackmessern klar kommen. Sie hat es auch mal offen in den Waldboden gesteckt, das fanden einige Mütter absolut fahrlässig. Wir haben das aber jeweils so gemacht, wenn sie schnell hinter den nächsten Baum mussten oder so, weil sie ein Messer hatten, das man nicht so schnell einklappen kann. Muss also längst nicht zwingend in böser Absicht gewesen sein. Oder sie vergessen sich im Spiel und lassen es einfach liegen. Klar gehört es dann weg, ich würds auch konsquent erstmal wegschliessen.
Beim Wände anmalen weiss ich auch keinen Rat. Finde ihn dafür eigentlich zu alt. Die Frage ist, was ist die Konsequenz und was macht er damit? Wenn ich das mit dem Essen lese, so ist er klever genug, dass er logische Konsequenzen austestet, wenn sie umgesetzt werden kann er sich aber an die Regel halten. Das zeigt, dass er wohl eher nicht in die Kategorie ADHS gehört, wenn er das so gezielt steuern kann. Ein ADHS-Kind vergisst sich auf dem Weg, träumt, spielt und hat kein Zeitgefühl. Kinder, die nach einer solchen Konsequenz pünktlich zu Hause sind, können das klar kalkulieren.
Unsere Zweite musste mehr als einmal nur mit einem Stück Brot über die Runden kommen, weil ich das Essen bereits abgeräumt hatte. Das hat sehr schnell gebessert.
Bei den Wändern ist es sicher so, dass er sie putzen muss, bis sie sauber sind. Da würde ich sehr klar hinter ihm stehen, bis er die Wand sauber gewaschen hat.
Beim Gebraucht von wüsten Wörtern mussten unsere ins Zimmer. In den Allgemeinen Räumen gabs das schlicht nicht. Heute noch, wenn mal eine austickt, was mit zwei Teenis und zwei Vorpupertierenden schonmal sein kann, sage ich ruhig und klar, dass sie ins Zimmer sollen.
Aber wie gesagt, es gibt gute Fachstellen, lass dich beraten. Manchmal hilft nur schon, dass man es mal ein wenig sortieren und besprechen kann. Und sobald man es beim Namen genannt hat, löst es sich schon ein gutes Stück weit auf.
Was auch gut helfen kann, ist Kinesiologie. Da konnte ich auch schon schwierige Phasen durchbrechen. Und mir hat das einfach nur gut getan, oft bekam ich sogar noch eine Massage zum Abschluss, durfte die Seele noch etwas hängen lassen, das war perfekt für mich.
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Vielen Dank für eure Inputs.
Ich nehme kurz Stellung zu einzelnen Sachen.
Sackmesser: Hatten beide Jungs zur freien Verfügung. Beide bekamen ein Kindermesser geschenkt und sie können sehr gut mit dem Messer hantieren. Benutzen dies auch mehrmals wöchentlich, wenn sie in den Wald gehen.
Ich vermute, dass er das Sackmesser ohne Absicht mit in den Kindsgi nahm, ev war es sogar in seiner Jackentasche und er hat es "per Zufall" dort entdeckt.... Das Messer ist auf jedenfall jetzt bei mir und sie müssen es, wenn sie aus dem Wald zurückkehren mir wieder abgeben.
Auch Mama lernt
Trödeln: Nachdem er 2x kalt gegessen hat, kommt er nun immer sehr pünktlich nach Hause.
Wände bemalen: natürlich musste er diese immer selber putzen. Nur dies hat bis jetzt nichts gebracht. Nach dem letzten Bemalen musste er den "Schaden" abarbeiten. Wir haben Arbeiten für Ihn definiert, für jede Arbeit bekam er 10 Rp bis er den vereinbarten Betrag erarbeitet hatte und musste dann das Geld (die viiiieeeelen Geldstücke) uns abgeben. Dies hat ihn sehr gefuxt. Zeitlich war dies nun noch nicht so lange zurück um zu wissen ob diese Konsequenz erfolgbringend war.
@Hausdrache
Da du Lehrerin bist und mehrfache, erfahrende Mutter, hätte ich an dich noch eine Frage.
Bezüglich den schulischen Fähigkeiten, befürchte ich etwas, dass es ihm in der Schule ev. langweilig wird. Er freut sich sehr auf die Schule und das Hirnfutter.
Meine Überlegung: Er soll möglichst gleich zu Schulbeginn mit Instrumetalunterricht beginnen, da er dort noch zusätzlich in einem unbekannten Gebiet gefordert wird. Wenn wir ihn fragen, teilt er uns immer mit, dass er ein Instrument lernen möchte.
Was hälst du von meiner Idee? Hast du noch andere Inputs?
Ich habe nun einen Termin bei der Erziehungsberatung vereinbart und bin gespannt, was wir dort erfahren werden.
Ich nehme kurz Stellung zu einzelnen Sachen.
Sackmesser: Hatten beide Jungs zur freien Verfügung. Beide bekamen ein Kindermesser geschenkt und sie können sehr gut mit dem Messer hantieren. Benutzen dies auch mehrmals wöchentlich, wenn sie in den Wald gehen.
Ich vermute, dass er das Sackmesser ohne Absicht mit in den Kindsgi nahm, ev war es sogar in seiner Jackentasche und er hat es "per Zufall" dort entdeckt.... Das Messer ist auf jedenfall jetzt bei mir und sie müssen es, wenn sie aus dem Wald zurückkehren mir wieder abgeben.
Auch Mama lernt

Trödeln: Nachdem er 2x kalt gegessen hat, kommt er nun immer sehr pünktlich nach Hause.
Wände bemalen: natürlich musste er diese immer selber putzen. Nur dies hat bis jetzt nichts gebracht. Nach dem letzten Bemalen musste er den "Schaden" abarbeiten. Wir haben Arbeiten für Ihn definiert, für jede Arbeit bekam er 10 Rp bis er den vereinbarten Betrag erarbeitet hatte und musste dann das Geld (die viiiieeeelen Geldstücke) uns abgeben. Dies hat ihn sehr gefuxt. Zeitlich war dies nun noch nicht so lange zurück um zu wissen ob diese Konsequenz erfolgbringend war.
@Hausdrache
Da du Lehrerin bist und mehrfache, erfahrende Mutter, hätte ich an dich noch eine Frage.
Bezüglich den schulischen Fähigkeiten, befürchte ich etwas, dass es ihm in der Schule ev. langweilig wird. Er freut sich sehr auf die Schule und das Hirnfutter.
Meine Überlegung: Er soll möglichst gleich zu Schulbeginn mit Instrumetalunterricht beginnen, da er dort noch zusätzlich in einem unbekannten Gebiet gefordert wird. Wenn wir ihn fragen, teilt er uns immer mit, dass er ein Instrument lernen möchte.
Was hälst du von meiner Idee? Hast du noch andere Inputs?
Ich habe nun einen Termin bei der Erziehungsberatung vereinbart und bin gespannt, was wir dort erfahren werden.
- Hausdrache
- Vielschreiberin
- Beiträge: 1095
- Registriert: Mo 22. Aug 2005, 10:04
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Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Windrose
Musik finde ich eine super Sache. Unsere spielen alle ein Instrument. Die Jüngste kam dann schon nach einem Jahr in die Jungmusik und sie liebt es.
Ich würde schauen, dass er ein Instrument spielt, das ihm bald die Möglichkeit gibt, mit anderen zusammen zu spielen. Musik fördert so vieles, was wichtig ist für die Kinder und ihre Entwicklung. Einerseits haben sie da meistens Einzelunterricht und da würde ich schauen, dass er das bekommt. Unsere waren nicht begeistert vom Gruppenunterricht. Ich war froh, konnten sie in ihrem Tempo lernen und vorwärts gehen. Da ist eine Lehrperson, die Zeit für das Kind hat, die gezielt aufs Kind eingehen kann und somit auch fordern kann. Auch kann man so Stücke wählen, die zum Kind passen.
So wie du deinen Sohn beschreibst, kann es schon sein, dass er in Teilbereichen des Hirns noch nachreifen muss. Goggle mal Förderung exekutiver Funktionen. Es ist ganz klar erwiesen, dass Musik einen ganz grossen Einsfluss auf die exekutiven Funktionen hat und dass Kinder da ganz viel lernen.
Bei uns war Sport eine super Sache. Unsere Grosse ist heute noch aktiv. Sie hat über Jahre nun geturnt, am Barren und Gymnastik und ist mehrfache Schweizermeisterin. Ich habe gemerkt, dass ihr auch das extrem viel gebracht hat. Im Sport gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen, es gibt Wettkämpfe, man muss die Leistung bringen, man muss aber auch über längere Zeit dranbleiben und hart trainieren.
Unsere Jüngste spielt noch Schach, auch das etwas ganz tolles. Sie müssen Geduld lernen, vorausschauendes Denken und Handeln, sie müssen den Gegner einschätzen lernen, Regeln einhalten und komplexe Gedankengänge machen. Es gibt zum Ausprobieren gute Kurse bei Chess4kids.
Wichtig finde ich, dass es Dinge sind, die nicht so viel mit Schule zu tun haben. Sprachkurse sind schon auch cool, aber oft wird Englisch angeboten, was dann in der Schule wieder langweilig wird. Chinesisch wäre eine grosse Herausforderung, aber ist halt irgendwie sehr fremd. Für uns war das kein Weg.
Was wir noch überlegen für die Jüngste, sind Kampfsportarten. Die Erfordern auch sehr viel Konzentration, Regeleinhaltung, aber sie können auch Kräfte messen, es gibt klare Sieger und man muss lernen fair zu verlieren. Fairness ist bei Kampfsportarten etwas extrem wichtiges.
Ich würde wirklich schauen, dass ihr für ihn Freizeitaktivitäten findet, die ihn herausfordern, die ihm aber auch Erfolg bringen.
Aber, aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr davon abhängt, ob auch die Schule fordern kann. Unsere Grosse sagte irgendwann, es sei so langweilig in der Schule und wenn man mehr Zeit gelangweilt sei und nur wenig Zeit für spannende Dinge bleibe, sei das einfach nicht fair
So ungefähr fühlen sie wohl. Ich würds aber mal vorweg nehmen. Was ein Instrument bringt ist, dass wenn sie kaum Hausaufgaben haben und eh nicht lernen müssen, dass sie trotzdem eine tägliche Aufgabe haben. Damit sind sie doch etwas beschäftigt und sie müssen doch auch mal etwas tun um weiter zu kommen.
Ich hoffe, ihr findet einen Weg. Es braucht auch einfach gaanz viel Geduld und extrems konsequentes Erziehen. Es hat mich sehr viel Energie gekostet, ich bin froh, ist es heute ruhiger und haben sie nun halt zig Hobbies, so dass sie genug Beschäftigung haben. Unsere Grosse geht um sechs aus dem Haus, kommt um sechs zurück. Zwei- bis dreimal pro Woche ist am Abend noch Training, bis zu zweieinhalb Stunden pro Abend. Einmal pro Woche ist Leitersitzung der Jubla, am Wochenende sind Wettkämpfe oder Jubla. Daneben muss sie lernen, da sie noch Berufsschule mit BM macht. Und ein Freund muss auch noch einen Platz finden.
Ein ziemlich intensives Pensum, wie ich finde. Aber erst seit der Lehre kann sie Abends schlafen, ist sie ruhig und ausgeglichen und zufrieden.
Musik finde ich eine super Sache. Unsere spielen alle ein Instrument. Die Jüngste kam dann schon nach einem Jahr in die Jungmusik und sie liebt es.
Ich würde schauen, dass er ein Instrument spielt, das ihm bald die Möglichkeit gibt, mit anderen zusammen zu spielen. Musik fördert so vieles, was wichtig ist für die Kinder und ihre Entwicklung. Einerseits haben sie da meistens Einzelunterricht und da würde ich schauen, dass er das bekommt. Unsere waren nicht begeistert vom Gruppenunterricht. Ich war froh, konnten sie in ihrem Tempo lernen und vorwärts gehen. Da ist eine Lehrperson, die Zeit für das Kind hat, die gezielt aufs Kind eingehen kann und somit auch fordern kann. Auch kann man so Stücke wählen, die zum Kind passen.
So wie du deinen Sohn beschreibst, kann es schon sein, dass er in Teilbereichen des Hirns noch nachreifen muss. Goggle mal Förderung exekutiver Funktionen. Es ist ganz klar erwiesen, dass Musik einen ganz grossen Einsfluss auf die exekutiven Funktionen hat und dass Kinder da ganz viel lernen.
Bei uns war Sport eine super Sache. Unsere Grosse ist heute noch aktiv. Sie hat über Jahre nun geturnt, am Barren und Gymnastik und ist mehrfache Schweizermeisterin. Ich habe gemerkt, dass ihr auch das extrem viel gebracht hat. Im Sport gibt es Regeln, die eingehalten werden müssen, es gibt Wettkämpfe, man muss die Leistung bringen, man muss aber auch über längere Zeit dranbleiben und hart trainieren.
Unsere Jüngste spielt noch Schach, auch das etwas ganz tolles. Sie müssen Geduld lernen, vorausschauendes Denken und Handeln, sie müssen den Gegner einschätzen lernen, Regeln einhalten und komplexe Gedankengänge machen. Es gibt zum Ausprobieren gute Kurse bei Chess4kids.
Wichtig finde ich, dass es Dinge sind, die nicht so viel mit Schule zu tun haben. Sprachkurse sind schon auch cool, aber oft wird Englisch angeboten, was dann in der Schule wieder langweilig wird. Chinesisch wäre eine grosse Herausforderung, aber ist halt irgendwie sehr fremd. Für uns war das kein Weg.
Was wir noch überlegen für die Jüngste, sind Kampfsportarten. Die Erfordern auch sehr viel Konzentration, Regeleinhaltung, aber sie können auch Kräfte messen, es gibt klare Sieger und man muss lernen fair zu verlieren. Fairness ist bei Kampfsportarten etwas extrem wichtiges.
Ich würde wirklich schauen, dass ihr für ihn Freizeitaktivitäten findet, die ihn herausfordern, die ihm aber auch Erfolg bringen.
Aber, aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr davon abhängt, ob auch die Schule fordern kann. Unsere Grosse sagte irgendwann, es sei so langweilig in der Schule und wenn man mehr Zeit gelangweilt sei und nur wenig Zeit für spannende Dinge bleibe, sei das einfach nicht fair

Ich hoffe, ihr findet einen Weg. Es braucht auch einfach gaanz viel Geduld und extrems konsequentes Erziehen. Es hat mich sehr viel Energie gekostet, ich bin froh, ist es heute ruhiger und haben sie nun halt zig Hobbies, so dass sie genug Beschäftigung haben. Unsere Grosse geht um sechs aus dem Haus, kommt um sechs zurück. Zwei- bis dreimal pro Woche ist am Abend noch Training, bis zu zweieinhalb Stunden pro Abend. Einmal pro Woche ist Leitersitzung der Jubla, am Wochenende sind Wettkämpfe oder Jubla. Daneben muss sie lernen, da sie noch Berufsschule mit BM macht. Und ein Freund muss auch noch einen Platz finden.
Ein ziemlich intensives Pensum, wie ich finde. Aber erst seit der Lehre kann sie Abends schlafen, ist sie ruhig und ausgeglichen und zufrieden.
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Hallo Hausdrache
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Die Erziehungsberatung, wir bekamen sehr kurzfristig einen Termin, war sehr aufschlussreich. Sie zeigte uns einige Dinge auf, worauf wir in Zukunft achten können. Sie zeigte uns aber auch auf, wieviele Fähigkeiten unser junger Mann besitzt und das er bei einigem im sozialen wie intellektuellen Bereich der "üblichen Entwicklung" voraus ist.
Zudem wurde einmal mehr deutlich, dass im Kindergarten ziemliche Defizite bezüglich Organisation und Führung vorhanden sind und dass im Zwischenmenschlichen Bereich wohl nicht mehr gekittet werden kann
Weiss noch nicht ganz, wie wir weiter fahren sollen bis zu den Sommerferien
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Die Erziehungsberatung, wir bekamen sehr kurzfristig einen Termin, war sehr aufschlussreich. Sie zeigte uns einige Dinge auf, worauf wir in Zukunft achten können. Sie zeigte uns aber auch auf, wieviele Fähigkeiten unser junger Mann besitzt und das er bei einigem im sozialen wie intellektuellen Bereich der "üblichen Entwicklung" voraus ist.
Zudem wurde einmal mehr deutlich, dass im Kindergarten ziemliche Defizite bezüglich Organisation und Führung vorhanden sind und dass im Zwischenmenschlichen Bereich wohl nicht mehr gekittet werden kann

Weiss noch nicht ganz, wie wir weiter fahren sollen bis zu den Sommerferien
Re: 6 jähriger Bub - Erziehungstipps
Ist zwar jetzt schon eine Weile Ruhe in dem Thread, aber mit fällt noch was ein:
Wir hatten grad vor ein paar Monaten wieder mal eine (lange) Phase, wo er nur noch so Zeugs geboten hat. Er ist fünf. (Boden anmalen, hauen, ginggen, Sachen extra umwerfen…. die ganze Palette) Es ging so weit, dass ich wirklich emotional Mühe mit ihm bekam, weil wir nur noch stritten. Ich fuhr dann vier Nächte mit Gg weg. Das war schon lange so geplant. Die Kinder waren bei den Grosseltern und hatten dort natürlich das volle Verwöhnprogramm. Er kam dort auch irgendwie aus seiner Spirale raus, wie ich auf unserer Städtereise.
Als wir nach diesen vier Tagen nach Hause kamen, rannte er in meine Arme und wir hatten einen richtig guten Neustart. Nachträglich ist es extrem, was dieses Timeout (bei uns zufällig, grad zum richtigen Zeitpunkt) bewirkte.
Als zweiter Input: Wenn er wirklich stark unterfordert ist, kann der Musikunterricht evtl. auch während des Klassenunterrichts statt finden. Das wird zum Bsp. in Zürich so gemacht. So dass er in den Musikunterricht gehen kann, statt beispielsweise ins Rechnen. Ich würde diesen Vorschlag allerdings erst machen, nachdem klar ist, ob er in der Schule wirklich so unterfordert ist und in welchen Fächern und ob er gerne ein Instrument spielt.
Wir hatten grad vor ein paar Monaten wieder mal eine (lange) Phase, wo er nur noch so Zeugs geboten hat. Er ist fünf. (Boden anmalen, hauen, ginggen, Sachen extra umwerfen…. die ganze Palette) Es ging so weit, dass ich wirklich emotional Mühe mit ihm bekam, weil wir nur noch stritten. Ich fuhr dann vier Nächte mit Gg weg. Das war schon lange so geplant. Die Kinder waren bei den Grosseltern und hatten dort natürlich das volle Verwöhnprogramm. Er kam dort auch irgendwie aus seiner Spirale raus, wie ich auf unserer Städtereise.
Als wir nach diesen vier Tagen nach Hause kamen, rannte er in meine Arme und wir hatten einen richtig guten Neustart. Nachträglich ist es extrem, was dieses Timeout (bei uns zufällig, grad zum richtigen Zeitpunkt) bewirkte.
Als zweiter Input: Wenn er wirklich stark unterfordert ist, kann der Musikunterricht evtl. auch während des Klassenunterrichts statt finden. Das wird zum Bsp. in Zürich so gemacht. So dass er in den Musikunterricht gehen kann, statt beispielsweise ins Rechnen. Ich würde diesen Vorschlag allerdings erst machen, nachdem klar ist, ob er in der Schule wirklich so unterfordert ist und in welchen Fächern und ob er gerne ein Instrument spielt.