Fingerfood

Rat bei Stillproblemen und Säuglingsernährungsfragen

Moderator: Züri Mami

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Blini
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Fingerfood

Beitrag von Blini »

Hallo!

Unsere Situation: Unsere Kleine (6 Monate) verweigert Beikost in Form von Brei. Ich habe keine Ahnung, ob es die Konsistenz ist oder doch eher der Geschmack (haben verschiedenes Obst/Gemüse probiert) ist. Sie brüllt, sobald der Löffel nahe kommt, obwohl sie sich schon seit 1,5 Monaten "leere" Löffel mit Begeisterung und auch korrekt in den Mund schiebt und sehr interessiert ist, wenn was in unserem Mund verschwindet. Rübli und Kartoffel als Stick hat sie allerdings auch nur angeekelt angeschaut, obwohl wir sie ebenfalls gegessen haben. Aber sie liebt es, an einem Apfelstück zu lutschen. Apfelbrei geht trotzdem nicht und auch nicht abgeschabter roher Apfel.

Sie schreit so gewaltig, wenn wir ihr versuchen, Brei zu füttern, und ist danach noch eine ganze Zeitlang beleidigt, dass das für jetzt nicht der richtige Weg für uns ist, d.h. ich möchte das erst einmal nicht weiterversuchen. Ich möchte ihr aber vermehrt Essen zum Selber-Essen in die Hand geben, damit sie dennoch ans Essen herangeführt wird, sich aber die Zeit nehmen kann, die sie braucht, und nicht noch eine Abneigung gegen das Essen entwickelt.
Sie bekommt deshalb seit einigen Tagen in Brei eingetauchte Löffel zum Selberheben (da rutscht allerdings das meiste runter, bis es im Mund landet - immerhin ist es noch ein Löffel mit Geschmack :lol: ) sowie rohen Fenchel zum Lutschen. Ungekochten Apfel zum Selberhalten finde ich zu gefährlich, sie hat zwar noch keine Zähne, kann aber Stücke mit ihren Kauleisten brechen.

Deshalb meine Frage: Was gebt ihr (und was roh, was ungekocht), und wenn gekocht, wie viel kocht ihr es? Ich finde es noch schwierig, einen Mittelweg zu finden, dass es einerseits ungefährlich beim Verschlucken/Abbrechen ist und andererseits sie es gut selber halten kann. "Fingerfood" schreibe ich bewusst deshalb, weil ich mir durchaus gern vorstelle, dass sie doch irgendwann AUCH Brei ist :wink:.

Ich freue mich über Ratschläge und gern auch über Austausch!
Blini

sonrie
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Re: Fingerfood

Beitrag von sonrie »

gekocht bzw. einfach gedünstet:

Spiralnüdeli
Gnocchi
Schupfnudeln
Rührei
rüebli, Kartoffeln, zucchetti
gekochte Apfelschnitz
Kartoffelpürree

roh:
Gurken
Melonen, Birnen, Mango, bananen
Brot
Pancroc, Zwieback

Mach dir keine sorgen wegen dem verschlucken, kinder haben einen ausgezeichneten Würgereflex, sie bringen die sachen gut wieder hoch (einfach nicht im liegen füttern). Ausserdem lernen sie uuh schnell wie es geht.

Meine Tochter hat den brei auch immer verweigert, ich hab die einzelnen sachen einfach so lange gekocht oder gedünstet dass sie weich waren und ihr dann in lange Stücke geschnitten so dass sie es gut halten konnte. Sie hat dann mit ca. 7 monaten mehrheitlich vom tisch mitgegessen (hab wenig gewürzt).
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

conny85
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Re: Fingerfood

Beitrag von conny85 »

Ich würde es mit brotrinde versuchen. Wegen dem verschlucken würde ich mir keine grossen sorgen machen, die haben ja noch den würgereflex und du lässt sie ja nicht allein mit dem essen.

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Phase 1
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Re: Fingerfood

Beitrag von Phase 1 »

Mein jüngster ( jetzt 18 Monate) hat auch Theater gemacht.
Sei da soll und darf er selbst essen.
Brei oder sonst was ist egal, wenn er es so will.
Er hat auch Apfelstücke geknabbert und oft grosse stücke abgebissen, wie bei dir auch noch ohne zähne!
Er hat sich nur sehr sehr selten verschluckt.
Gib ihm doch einfach den löffel, soll er doch den Brei selbst essen.
Ausser einer Riesen Sauerei passiert nichts ;-)
Mein kleiner kann jetzt sehr gut alleine essen, mit Gabel löffel und sogar messer.
Die sauerei haben wir zwar immer noch ab und zu, aber sie ist recht klein geworden.

Ach ja, ich hab alles angeboten, äpfel, birne, Bananen, karotten, gurken ect.
Bald kommt der Sommer, da waren wassermelonen der hit!

millou
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Re: Fingerfood

Beitrag von millou »

Roh: Gurken, Erdbeeren, Melone, Birne, Banane
Gekocht: Teigwaren (zB Penne), Rüebli, Fenchel, Zucchetti, Kohlräbli, Spätzli, Fleischstreifen, Poulet, Crevetten, Apfel
Zwischendurch: Pancroc, Hirsekringel (sehen aus wie Erdnussflips)
Die Grosse hat nur ca. 3 Wochen Brei gegessen, ab 6 Monaten nur noch Fingerfood, für die Kleine hab ich nie Brei gekocht. Geht ganz prima und einfach ohne.

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Leela
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Re: Fingerfood

Beitrag von Leela »

Was unsere auch mochten, sind gekochte Erbsen.
Und Polenta, kann man ja auch erkalten lassen und in Würfel schneiden.
2010, 2013, 2015

Blini
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Re: Fingerfood

Beitrag von Blini »

Danke für die tollen Tipps!
Wir haben am Wochenende das erste Mal (weiche) Birne probiert und siehe da, sie war begeistert und hat das Stück nicht mehr losgelassen! Ich weiss zwar nicht, wie viel letztlich im Kind gelandet ist, aber sie hat es ganz toll gemacht und grosse Brocken mit der Zunge rausgestossen. Und Spass hat es ihr ganz offensichtlich gemacht :wink:. Dasselbe mit der Banane am Tag danach, auch wenn sie kurz skeptisch geschaut hat, war wohl zu breiig :mrgreen:

Zu euren Vorschlägen habe ich noch einige Fragen:

@Leela
Sind Erbsen nicht (sogar wenn gekocht) aufgrund ihrer Form gefährlich? Polenta ist ein super Tipp, gerade auch zum Mitnehmen!

@Millou
Gehören Erdbeeren nicht zu den Nüssen und sollten zur Vermeidung von Allergien erst im 2. Lebensjahr gegeben werden?

@Phase
Hast du die Äpfel vorher gekocht? Den Brei würde ich ihr gern zum Silberlöffeln geben, allerdings befürchte ich, dass ganz schnell der Teller auf dem Boden landet?

@Sonrie
Sind Gurken nicht zu hart?

Und ganz allgemein:
Da man Salz im 1. Lebensjahr vermeiden sollte: Wie habt ihr es mit Breiverweigern im Urlaub (Hotel, also keine Kochmöglichkeit) gemacht?
Gebt ihr Beikostöl auch unter Gemüsesticks (wegen der Vitamine - ist dann aber ev. schwieriger zu halten)?

sonrie
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Re: Fingerfood

Beitrag von sonrie »

Nein, gurken sind nicht zu hart ;-) du würdest dich wundern was die kleinen alles ohne zähne runterbringen ;-)

Was das salz angeht: salz selber ist nicht schädlich, einfach nicht zuviel- gib einfach dinge von eurem teller ab, du siehst dann schon was schmeckt. Meine haben alle drei früh vom tisch mitgegessen, hab da ganz normal gekocht, einfach etwas milder als gewohnt. Öl hab ich nur in den brei gegeben, nie auf die sticks oder so.

Weisst du, es ist nicht so, dass brei gegessen werden muss, auch nicht das öl etc... Kinder wissen selber ganz gut was ihnen gut tut und was nicht, mach dir keine sorgen.
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millou
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Re: Fingerfood

Beitrag von millou »

@Erdbeeren
Ich hab meinen alles gegeben und keine Lebensmittel vermieden. Ausser 'gefährliches' wie ganze Erdnüsse'.

@Hotel
Wir haben von unserem Teller gegeben und die Menüs so gewählt, dass es was fürs Kind dabei hatte. ZB Spätzli, Gemüsebeilage, grosses Stück Fleisch (da kann man in der Mitte gäbig Streifen raus schneiden).
Wir haben grundsätzlich dem Kind von allem angeboten, was wir im Resti bestellt haben. Somit gabs für sie halt auch mal Pommes oder Glace mit 9/10 Monaten.
Freu dich auf Ferien mit einem Baby, dass keinen Brei isst. Du musst keine Gläschen mitschleppen, nichts aufwärmen lassen sondern einfach hinsitzen und geniessen :-)

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sonrie
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Re: Fingerfood

Beitrag von sonrie »

millou hat geschrieben: Wir haben grundsätzlich dem Kind von allem angeboten, was wir im Resti bestellt haben. Somit gabs für sie halt auch mal Pommes oder Glace mit 9/10 Monaten.
Wir auch. Das laesst sich spätestens bei kind 2 gar nicht mehr vermeiden, das wird mit allem gefüttert was kind 1 auch hat :-)
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Phase 1
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Re: Fingerfood

Beitrag von Phase 1 »

Blini nein ich hab immer roh gegeben. War nie ein Problem.
Klar hat sich das einte oder andere Kind mal verschluckt, aber sie lernten sehr schnell wie man dann den Apfel oder ähnliches richtig isst.
Zum Salz. Ich hab nie Salz weggelassen. Und Öl dazu geben kam mir auch nie in den Sinn.
Nur beim Brei den ich selbst machte.
Das der Teller auf dem Boden landet kommt vor! Aber du lässt dein Kind ja nicht alleine essen. Wir haben gerade mehr Probleme damit das der noch volle Teller auf den Kopf gesetzt wird, as runter werfen machen die nicht oft.

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