War die Einschulung zu früh?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Majorelle
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War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Majorelle »

Ich wollte hier mal fragen, ob jemand mir einen Rat hat.
Unser Sohn kam letzten Sommer in die Schule und war 1 Jahr jünger als die restlichen Schüler. Der Start war für ihn recht schwierig, da wirklich alle schon Lesen und Schreiben konnten. Er hinkte immer hinterher und hat mittlerweile total die Motivation verloren!
Wir hatten nun diverse Test bei der Erziehungsberatung und da wurde eine leichte Lernschwäche diagnostiziert mit Verdacht auf ADHS. Mein Sohn ist es sehr ruhig, man kann ihn gut führen...wird aber doch eher zappelig wenn er in Ruhe arbeiten sollte, weil er es eben noch nicht kann. Nun wird Ergo, Logo und Psychomotorik vorgeschlagen und ich frage mich einfach, war er nicht einfach zu unreif für die 1.Klasse???
Im Rechnen ist er gut, einfach das Lesen und Schreiben klappt nicht.
Er darf nun in die 2. Klasse, da es neu eine Mischklasse gibt, wird er den Stoff wiederholen können.

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen mit sehr früh eingeschulten Kids wegen dem Stichtag?

Danke!
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Phase 1
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Phase 1 »

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Helena
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Helena »

Wieso war er denn ein ganzes Jahr jünger als alle anderen? Gibts nur Sommerkinder in der Klasse?
Wir haben in unserer Klasse alles, von April 09 bis Januar 08. Aber es konnten keineswegs alle lesen. Bist du dir da ganz sicher?
Mein Sohn ist nur 14 Tage älter als deiner:-). Ist aber mit anderen Frühlingskindern in der Klasse.

Ich sehs aber jetzt bei meinem Frühlingsmädchen. Da hat sie einige, die zurückgestellt wurden, die aber auch wirklich Meilen weniger weit sind als sie. Vielleicht ists ja bei deinem Sohn eine Kombi mit Unreife und Lernschwäche?

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Majorelle
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Majorelle »

@phase1 danke für deine Antwort. Ich denke eine Wiederholung ist nicht verkehrt. Wir werden diesen Weg versuchen.

@Helena, dies war das Feedback von den Lehrerinnen, dass alle schon Lesen konnten. Er geht auf eine Privatschule, die Klassen sind eher klein und so fällt et noch mehr auf. Die Klasse besteht aus 8 Mädchen und 2 Jungs, die alle 1 Jahr älter sind als er.
Er hatte immer länger mit vielen Dingen. Er war spät Windelfrei, dafür klappte es dann ohne Unfall.
Ich will einfach nicht X Therapien anfangen, wenn alles letztendlich an der zu frühen Einschulung liegen könnte!
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Schwups
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Schwups »

Majorelle
Du schreibst: "Verdacht auf ADHS". Willst Du nicht abklären lassen, ob er ADHS hat oder nicht. Die Kombination ADHS und Lese- Rechtschreibstörung ist ja sehr verbreitet. Soweit ich informiert bin, kann die LRS aber erst in der 2. Klasse diagnostiziert werden. Bei uns kann auch der schulpsychologische Dienst die Diagnose LRS stellen. Die Diagnose ADHS wird nicht durch den SPD gestellt, sondern es wird empfohlen, es an einer anderen Stelle, z.B. Kinderpsychiater, abklären zu lassen.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

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Phase 1
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Phase 1 »

Majorelle ich gebe da schwups recht.
Ich zum Beispiel lasse zwar wiederholen, aber ich kläre mein Kind auch ab.
So weis ich dann auch ob mein Kind zusätzlich unterstützt werden muss oder ob die normale Regelschule gar nicht zum Kind passt und wir sonderwege gehen müssen.

Abklären kann man gut beim kjpd.

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Majorelle
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Majorelle »

Wie haben diese Woche sowieso einen Arzttermin und werde es da besprechen.
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Hausdrache
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Hausdrache »

Majorelle
unsere Dritte kam auch sehr früh in die Schule. Erste Klasse war schon schwierig, in der zweiten ging gar nichts mehr. Die Schule tendierte immer zu Repetition, ich war der Meinung, dass ein andere Problem als die Reife vorliege. Irgendwann habe ich mich dem Druck der Schule gebeugt und wir haben eine freiwillige Repetition gemacht. Es folgte eine tolles, ruhiges Jahr. Leider nur eins. Danach kamen die Probleme wieder. Lesen und Schreiben gingen einfach nie, auf viel Druck von unserer Seite, gab es dann Logopädische Unterstützung. Trotzdem wurden die Schwierigkeiten mehr und nicht weniger.
Wir wissen heute, dass sie eine ganz schwere Lese-Rechtschreibschwäche hat. Sie wird vermutlich nie altersgemäss lesen können. Dies trotz überdurchschnittlicher Intelligenz.

Was ich dir sagen will, nicht immer ist eine Repetition, oder ein späteres Einschulen das Mittel, welches hilft. Andererseits gibt es in der Zwischenzeit Studien, die zeigen, dass Kinder, die früh eingeschult wurden, signifikant häufiger eine ADHS-Diagnose bekommen. Ich mache schon die Erfahrung, dass junge Jungs tendenziell eher Schulschwierigkeiten haben, als jene, die eher alt eingeschult werden.

Ich würde auch genau hinschauen, wo die Schwierigkeiten liegen. Man weiss auch, dass Repetitionen eigentlich nie wirklich etwas bringen. Nur wenn Kinder lange krank waren, oder eine Entwicklungsverzögerung vorliegt, kann es sinnvoll sein. Bei Lernschwierigkeiten kann es ein Jahr aufatmen sein, aber es bringt langfristig keine Verbesserung der Situation. Wenn man schaut, was für einen weiteren Weg Kinder gehen, die in der Primarschule repetiert haben, so ist das Fazit ernüchternd. Was sehr gut sein kann, ist ein späteres Einschulen oder auch Kinder, die die Möglichkeit des langsamen Starts via EK bekamen. Weil sie da gezielt gefördert wurden und mehr Zeit hatten, Grundlagen zu vertiefen.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

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Mira78
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Re: War die Einschulung zu früh?

Beitrag von Mira78 »

Hallo Zusammen

Finde es sehr spannend da es alles Jungs sind... Die Schule ist definitiv nicht wirklich Jungs gerecht, das sehe ich bei mir allzu deutlich. Habe Zwillinge, Mädchen und Junge, das Mädchen macht alles mit links, keinerlei Probleme, der Junge allerdings.... Rechtschreibeschwäche, Konzentrationsstörungen etc. ich verzichte bewusst auf Therapien, das einzige er ist während dem Unterricht eine Stunde pro Woche in der Förderung. Ich merke einfach, dass das Schulsystem für ihn nicht Ideal ist, aber leider müssen wir es halt akzeptieren...
Nur so nebenbei, hätte ich meinen Sohn abgeklärt hätte es bis vor einem halben Jahr zu 100% geheissen ADHS, mit viel arbeiten, Osteopathie und einmal Kinesiologie sind wir jetzt meilenweit davon weg... Zusätzlich hatte ich viel Glück mit den Lehrpersonen.

Wünsche allen viel Kraft und ein gutes Bauchgefühl was das richtige ist für das Kind!
Alles Liebe Mira
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