7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Moderator: conny85
7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Hallo zusammen
ich komme nicht zum ersten Mal mit dem Thema. Es nimmt mich aber Wunder, was so eure Erfahrungen sind.
Unser 7-jähriger kann einfach total verbal austicken, wenn ihm Grenzen gesetzt werden. so kam es auch schon vor, dass er dann in Rage gegen mich ein 'Arschloch' ausgeteilt hat. Oder er macht so blöde Faxen, wenn man ihm eine Anweisung gibt. Er überschreitet dabei klare Grenzen.. Ich habe ihm das auch sofort klar gesagt. Nun merke ich aber, dass ihn meine Worte nicht erreichen. Jetzt habe ich schon 2,3 Mal ihm ans Kinn gefasst und etwas gedrückt, als er wieder so blöde Faxen gemacht hat als Reaktion. Es geht mir eigentlich gegen den Strich, so zu handeln. Aber das respektlose Verhalten seinerseits und jegliche Worte die einfach versanden, treiben mich dazu. Nachher quält mich einerseits das schlechte Gewissen. Aber auchdie Frage 'warum'. Wir verwenden diese Worte nicht.
Haben eure Kinder auch solche Reaktionen? Wie geht ihr damit um?
Danke und liebe Grüsse
ich komme nicht zum ersten Mal mit dem Thema. Es nimmt mich aber Wunder, was so eure Erfahrungen sind.
Unser 7-jähriger kann einfach total verbal austicken, wenn ihm Grenzen gesetzt werden. so kam es auch schon vor, dass er dann in Rage gegen mich ein 'Arschloch' ausgeteilt hat. Oder er macht so blöde Faxen, wenn man ihm eine Anweisung gibt. Er überschreitet dabei klare Grenzen.. Ich habe ihm das auch sofort klar gesagt. Nun merke ich aber, dass ihn meine Worte nicht erreichen. Jetzt habe ich schon 2,3 Mal ihm ans Kinn gefasst und etwas gedrückt, als er wieder so blöde Faxen gemacht hat als Reaktion. Es geht mir eigentlich gegen den Strich, so zu handeln. Aber das respektlose Verhalten seinerseits und jegliche Worte die einfach versanden, treiben mich dazu. Nachher quält mich einerseits das schlechte Gewissen. Aber auchdie Frage 'warum'. Wir verwenden diese Worte nicht.
Haben eure Kinder auch solche Reaktionen? Wie geht ihr damit um?
Danke und liebe Grüsse
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Klingt fast nach meiner Tochter [-] die hat wie 2 Gesichter mal 5min ganz "normal" dann Zack wie auf Kommando schreit sie rum und wirft mit Sätzen um... Mir kommts vor alls sei das ganz klare Provokation von ihr... Und wenn man was sagt oder sie bestraft (Ab ins Zimmer) tickt sie ganz aus... Bin mit meinem Latein auch am Ende [-]
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Lese also gerne mit...
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Könnte vo mir sein.. Mein 5jähriger sohn tickt auch so.. Mal so mal so.. Im moment sind wir an ende unsere geduld wir versuchen alles aber er macht was er will.. Und was ich gemerkt habe.. Er kopiert schulkameraden[-][-][-]
- Hausdrache
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Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Geduld, unsere Grosse war ganz schlimm. Wir haben alles versucht, wirklich genützt hat das Älter werden.
Was ich in solchen Momenten auch jetzt im Teenialter noch mache ist, ich gehe aus der Situation. Je mehr man auf die Sachen reagiert, umso mehr haben sie Aufmerksamkeit, wenn auch negative, aber sie erreichen, dass wir uns aufregen, dass wir reagieren. Ich war als Kind nicht so extrem, es kam eher selten vor, aber das Gefühl, Macht über meine Mutter zu haben und sie zu Handlungen zu bringen, die eigentlich nicht O.K. waren, oder auch sie manipulieren zu können, bis sie wütend wurde, werde ich wohl nie vergessen. Es gab mir Macht und die habe ich genossen.
Ich gehe in der Regel vom Kind weg. So lasse ich nicht mit mir reden, du kannst gerne weiter so toben und auch so reden, aber mit dir selber, nicht mit mir.
In einer ruhigen Minute abmachen, was macht ihr in solchen Momenten? Bei uns wars dann das Trampolin, welches herhalten musste. Es war klar abgemacht, was ich sage und dann geht sie aufs Trampolin. Hat zwar etwas gebraucht, aber mit der Zeit ging es. So konnte sie runterfahren und danach war das Gespräch meist besser möglich.
Und auch wichtig, weniger ist mehr. Gut überlegen, ist es jetzt wichtig, dass ich was sage, dass ich was kritisiere, wenn ja, dann wird das ganz klar so durchgezogen, wenn nein, sage ich auch mal einfach nichts. Nicht nachgeben, nur weil das Gegenüber gerade tobt. Man weiss von der Pubertät, dass solche Ausrutscher sein können, weil das Gehirn im Umbau ist, sie können das nicht immer steuern, ich denke bei den Jüngeren ist das auch so, einerseits loten sie wohl Grenzen aus, aber ich habe bei unseren Kindern gemerkt, es tat ihnen hinterher oft auch leid, sie standen wie neben sich in solchen Momenten und konnten das nicht wirklich steuern. Das müssen sie dann erst lernen. Darum wenn es gut läuft mal hinsitzen und erklären, dass man das nicht möchte und einen Weg suchen, was hilft, dass es auch anders geht.
Vielleicht nützt auch ein Zeichen etwas, so merkt das Kind, dass es wieder in Rage gerät, aber es verliert das Gesicht dabei nicht, sondern kann sich selber zurücknehmen.
Generell denke ich aber, viel Geduld, liebe und Zeit und es wird anders.
Was ich in solchen Momenten auch jetzt im Teenialter noch mache ist, ich gehe aus der Situation. Je mehr man auf die Sachen reagiert, umso mehr haben sie Aufmerksamkeit, wenn auch negative, aber sie erreichen, dass wir uns aufregen, dass wir reagieren. Ich war als Kind nicht so extrem, es kam eher selten vor, aber das Gefühl, Macht über meine Mutter zu haben und sie zu Handlungen zu bringen, die eigentlich nicht O.K. waren, oder auch sie manipulieren zu können, bis sie wütend wurde, werde ich wohl nie vergessen. Es gab mir Macht und die habe ich genossen.
Ich gehe in der Regel vom Kind weg. So lasse ich nicht mit mir reden, du kannst gerne weiter so toben und auch so reden, aber mit dir selber, nicht mit mir.
In einer ruhigen Minute abmachen, was macht ihr in solchen Momenten? Bei uns wars dann das Trampolin, welches herhalten musste. Es war klar abgemacht, was ich sage und dann geht sie aufs Trampolin. Hat zwar etwas gebraucht, aber mit der Zeit ging es. So konnte sie runterfahren und danach war das Gespräch meist besser möglich.
Und auch wichtig, weniger ist mehr. Gut überlegen, ist es jetzt wichtig, dass ich was sage, dass ich was kritisiere, wenn ja, dann wird das ganz klar so durchgezogen, wenn nein, sage ich auch mal einfach nichts. Nicht nachgeben, nur weil das Gegenüber gerade tobt. Man weiss von der Pubertät, dass solche Ausrutscher sein können, weil das Gehirn im Umbau ist, sie können das nicht immer steuern, ich denke bei den Jüngeren ist das auch so, einerseits loten sie wohl Grenzen aus, aber ich habe bei unseren Kindern gemerkt, es tat ihnen hinterher oft auch leid, sie standen wie neben sich in solchen Momenten und konnten das nicht wirklich steuern. Das müssen sie dann erst lernen. Darum wenn es gut läuft mal hinsitzen und erklären, dass man das nicht möchte und einen Weg suchen, was hilft, dass es auch anders geht.
Vielleicht nützt auch ein Zeichen etwas, so merkt das Kind, dass es wieder in Rage gerät, aber es verliert das Gesicht dabei nicht, sondern kann sich selber zurücknehmen.
Generell denke ich aber, viel Geduld, liebe und Zeit und es wird anders.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Auch wenn ich jetzt wieder aufs Dach bekomme
- aber das sind für mich halt genau die Auswirkungen dieser "Kuschel-Erziehung"... Geduld bis zum geht-nicht-mehr (egal, was das Kind macht oder sagt)... immer lieb und nett reagieren... und man hat ja schon ein schlechtes Gewissen, wenn man den Kindern mal ans Kinn fasst!
Zur Klarstellung: Nein, ich schlage meinen Sohn nicht
. Er wird auch sonst nicht misshandelt, wird bei Vergehen nicht tagelang bei Wasser und Brot eingesperrt
. Unser Verhältnis ist extrem eng, innig und liebevoll, was mir auch immer wieder von anderen Müttern und Lehrern bestätigt wird - obwohl (oder vielleicht gerade weil) ich eine sehr strenge Mutter bin
. Wir gehen partnerschaftlich miteinander um. Respekt, Anstand, Vertrauen und Ehrlichkeit werden (beidseitig!) gross geschrieben. Aber klar: Wir leben auch nicht 7 Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag so harmonisch wie in "Unserer kleinen Farm"
. Auch mein Sohn hatte in den letzten 10 Jahren so seine "Austicker" und "Trotzphasen". Aber: Ich war da halt immer sehr streng - gewisse Verstösse werden einfach nicht toleriert. Und das weiss mein Sohn. Letzthin ist ihm mir gegenüber mal ein "Hey, Alter" rausgerutscht, weil das in der Klasse so der Umgang ist
- ein Blick von mir und er sagte sofort: "Entschuldigung"! Das war's. Es gab keine Strafen, keine Vorträge meinerseits, kein Schreien. Er weiss einfach: Geht nicht!
Ich habe Respektlosigkeit mir gegenüber nie geduldet - es kam aber auch so gut wie nie vor. Eben weil mein Sohn weiss, dass ich das nicht dulde. Und sorry: Das eigene Kind betitelt einem als "Arschloch" und man macht nichts bzw. bleibt nett, geduldig und erzählt maximal ein bisschen, wie unschön das ist?
Leute, in ein paar Jahren nennen Eure Kinder dann den Lehrlingsbetreuer "Arschloch"
. So einen Fall hatte ich vor ein paar Jahren mal. Im Gespräch mit den Eltern hiess es dann: "Ja, das hat er auch bei uns öfters gemacht... wir dachten, es verwächst sich mit der Zeit... haben ihm immer wieder gesagt, dass wir das nicht schön finden... aber es hat einfach nichts genutzt"
Tja, bei mir gab's deswegen genau eine einzige Verwarnung - und beim 2. Mal wurde der Lehrvertrag aufgelöst. Tat mir leid - aber wie gesagt: Geht einfach nicht. Lustigerweise: Ich habe den Jungen vor 1-2 Jahren mal wieder getroffen (ist jetzt ca. 22 Jahre alt). Zuerst dachte ich: Der haut mir jetzt eines in die Fresse
. Aber er kam zu mir und bedankte sich: Ich sei die erste Person in seinem Leben gewesen, die ihm Regeln aufgezeigt hätte. Es sei ein brutaler Fall für ihn gewesen - aber es hätte ihn langfristig geheilt. Wir hatten dann eine interessante Diskussion über die ganze Geschichte und er sagte mir, er würde seine Eltern über alles lieben... sie seine tolle Eltern und er hätte es heute noch gut mit ihnen... aber: Sie hätten ihn wohl fast mit zu viel Liebe und Nachsicht erzogen. Er hätte sein Leben lang machen können, was er wolle - jedes Fehlverhalten sei maximal mit einem "Schätzeli, södsch nöd.." geahndet worden... er hätte "falsch" von "richtig" immer unterscheiden können bzw. sei sich immer darüber klar gewesen, wenn er etwas tut oder sagt, was er nicht sollte... aber hey, es sei ja egal gewesen... sei ja nie etwas passiert. Er hätte seiner Mutter auch 100 Mal "Arschloch" und später sogar "Dumme Fotze" an den Kopf geworfen. Sie hätte ihn immer nur traurig angeschaut. Irgendwann sei es einfach zur Normalität geworden
.
Von daher: Nein, ich bin weder die Super-Mutter noch die Super-Lehrlingsbetreuerin
. Auch ich mache Fehler, auch ich habe Unzulänglichkeiten und Schwächen... und ich lerne immer wieder dazu (gottseidank
) ! Aber eben: Erziehung gehört meines Erachtens dazu, wenn man ein Kind hat - und Erziehung heisst nicht nur immer geduldig, lieb und nett sein. Erziehung ist Knochenarbeit, ganz oft frustrierend und anstrengend. Aber manchmal muss man auch Grenzen aufzeigen. Und: Es gibt Regeln - überall im Leben. Und Regeln beginnen innerhalb der Familie. Wenn es das Kind dort nicht lernt, wird es schwierig - dann dürfen sich Lehrer daran die Zähne ausbeissen (u.a. ein Grund, warum der Beruf heutzutage nicht mehr sehr beliebt ist
). Vieles geht, man kann auch mal 2 Ungerade stehen lassen, manches ist grenzwertig - und dann gibt es sogenannte No-Go's. Sich gegenseitig "Arschloch", etc. an den Kopf zu werfen, geht meines Erachtens nicht - und nein: Geduld und ein stets nettes Lächeln, immer Verständnis, etc. ist da meiner Meinung nach der falsche Weg.
Ich weiss: Da werden nun wieder zig Supermuttis kommen und mir unterstellen, ich sei halt eine brutale und grausame Mutter und mein Kind hätte Angst vor mir und deshalb würden solche Sachen bei uns nicht passieren
. Chabis!
Mein Kind hat keine Angst vor mir und wie gesagt: Unser Miteinander ist sehr herzlich, sehr innig - und manchmal streiten wir auch und finden uns gegenseitig ziemlich blöd
. Aber der Respekt ist immer da - gegenseitig. Und von daher habe ich wohl ein paar Sachen auch richtig gemacht
.
Von daher wie gesagt: Erziehung ist kein Zuckerschlecken und auch nicht immer lustig - und es geht auch nicht immer nur darum, 24 Stunden am Tag ein glückliches Kind zu haben, das einem toll findet. Ich bin nicht die beste Freundin meines Kindes - ich bin die Frau, die ihn aufs Leben vorbereiten muss. Und ja, das bedingt, dass er mich manchmal auch uncool oder doof oder gemein findet
- und das bedingt manchmal auch, dass ich eine Rolle übernehmen muss, die ich auch nicht immer nur lustig finde
. Aber nochmals: Dieses ewige "Schätzeli" und sich bereits schlecht fühlen, nur weil man dem Kind mal ans Kinn fasst
- sorry, Leute: In ein paar Jahren sind Eure Kids Teenager... viel Vergnügen wünsche ich Euch dann, wenn sie offenbar jetzt schon keinen Respekt (mehr) vor Euch haben und Grenzüberschreitungen normal sind
.


Zur Klarstellung: Nein, ich schlage meinen Sohn nicht





Ich habe Respektlosigkeit mir gegenüber nie geduldet - es kam aber auch so gut wie nie vor. Eben weil mein Sohn weiss, dass ich das nicht dulde. Und sorry: Das eigene Kind betitelt einem als "Arschloch" und man macht nichts bzw. bleibt nett, geduldig und erzählt maximal ein bisschen, wie unschön das ist?









Von daher: Nein, ich bin weder die Super-Mutter noch die Super-Lehrlingsbetreuerin



Ich weiss: Da werden nun wieder zig Supermuttis kommen und mir unterstellen, ich sei halt eine brutale und grausame Mutter und mein Kind hätte Angst vor mir und deshalb würden solche Sachen bei uns nicht passieren






Von daher wie gesagt: Erziehung ist kein Zuckerschlecken und auch nicht immer lustig - und es geht auch nicht immer nur darum, 24 Stunden am Tag ein glückliches Kind zu haben, das einem toll findet. Ich bin nicht die beste Freundin meines Kindes - ich bin die Frau, die ihn aufs Leben vorbereiten muss. Und ja, das bedingt, dass er mich manchmal auch uncool oder doof oder gemein findet




- carina2407
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- Registriert: Fr 5. Jan 2007, 20:50
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Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Unsere Kinder sind auch schnell im Austicken und sehr temperamentvoll. Mein Sohn hat es auch schon mal versucht mit "Arschloch-Mami"
, das hat ihn an dem Abend direkt nach dem Nachtessen ins Bett gebracht (ganz schlimme Strafe für ihn, weil er eine Eule ist). Bei uns gibt's für solche Wörter halt wirklich eine Strafe, sorry, aber so lasse ich nicht mit mir reden. Wenn sie einfach wütend sind und etwas toben, dann o.k, bestrafe ich sicher nicht und sage ihnen auch dass ich ihren Frust verstehe, aber es nichts an der Sache ändert. Sie sind sehr freiheitsliebend und dürfen auch sehr viel mitbestimmen, aber wir sind immer noch die Eltern und nicht ihre Freunde, "Fuck you" ,"Arschloch" ect, geht gar nicht, das wollen wir nicht hören. Wem es rausrutscht in der Wut, der muss mit Konsequenzen rechnen, ins Zimmer, wenn's schon abend ist gleich ins Bett, wenn's draussen passiert , gleich reinkommen und ins Zimmer, Tv/Gameverbot. Ja hat nicht direkt mit der Sache zu tun, aber das sind ja alles Privilegien, und unsere Kinder haben heutzutage ja ne Menge davon, und die werden halt knallhart gestrichen, wenn man übermässig frech ist. Ich zögere auch nicht meinen Kindern Hausarrest zu verpassen, in dem Alter vielleicht nicht grad ne Woche, aber so 2 Tage wirken auch schon ganz gut. Jedenfalls haben mir die Kinder solche Sachen schon lange nicht mehr gesagt, es kommt vielleicht mal ein "Du bist gemein", und ja in dem Moment wo ich etwas verbiete, bin ich ja die Gemeine, das ist o.k, aber Schimpfwörter gibt's nicht. Mein Mann und ich sind seit 17 Jahren zusammen, und haben uns wirklich noch nie mit Schimpfwörtern betitelt, wir streiten und diskutieren, aber wir beschimpfen uns nicht. Das leben wir auch den Kindern vor. Man kann sauer aufeinander sein, aber trotzdem anständig bleiben. Also mir geht bei sowas tatsächlich die Geduld aus, und da ist nichts mehr mit Verständnis und gut zureden, da käme ich bei meinen Kindern nicht weiter. Meine persönliche Empfehlung lautet also , weniger Verständnis, mehr Konsequenzen.

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Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Seit wann ist man Partner in der Beziehung zum Kind?
Nö das wäre nichts für mich.
Ich bin streng und lasse nichts durchgehen.
Das Kinder mit arsch.... Oder ein fik... Kommen liegt eher daran das sie es in der Schule gelernt haben Indexes dann auch versuchen.
In der Regel frag ich gleich ob das Kind die Bedeutung weis.
Meist ist ihnen das gar nicht bewusst!
Sie hören es einfach.
Wir zuhause haben eine schimpffreie zone. Wir Eltern sagen nie aber auch wirklich nie diese Wörter.
Ich kann nicht verstehen wie man als erwachsene solche Kraftausdrücke ohne sich zu schämen sagen kann!
Und daher gilt bei uns zuhause ein absolutes Schimpfwörter verbot.
Wer sich nicht Drann haltet darf einen Tag lang Nichtsein pips sagen!
Wenn sie also alt genug sind solche Wörter zu sagen sind sie auch alt genug mal still zu sein.
Bis jetzt gab es ein einziges Mal wo meinen Kindern ein Schimpfwort rausrutschte.
Einmal und nie wieder.
Yardena hat es sehr schön gesagt übrigens.
Erziehung ist nicht einfach aber es muss sein.
Nö das wäre nichts für mich.
Ich bin streng und lasse nichts durchgehen.
Das Kinder mit arsch.... Oder ein fik... Kommen liegt eher daran das sie es in der Schule gelernt haben Indexes dann auch versuchen.
In der Regel frag ich gleich ob das Kind die Bedeutung weis.
Meist ist ihnen das gar nicht bewusst!
Sie hören es einfach.
Wir zuhause haben eine schimpffreie zone. Wir Eltern sagen nie aber auch wirklich nie diese Wörter.
Ich kann nicht verstehen wie man als erwachsene solche Kraftausdrücke ohne sich zu schämen sagen kann!
Und daher gilt bei uns zuhause ein absolutes Schimpfwörter verbot.
Wer sich nicht Drann haltet darf einen Tag lang Nichtsein pips sagen!
Wenn sie also alt genug sind solche Wörter zu sagen sind sie auch alt genug mal still zu sein.
Bis jetzt gab es ein einziges Mal wo meinen Kindern ein Schimpfwort rausrutschte.
Einmal und nie wieder.
Yardena hat es sehr schön gesagt übrigens.
Erziehung ist nicht einfach aber es muss sein.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Das widerspricht, meiner Meinung nach, dem Rest dessen, was Du schreibst.Lunida hat geschrieben:Wir gehen partnerschaftlich miteinander um.
Es hört sich eher nach einem sehr hierarchischem Familienmodell an.
Du gibst die Regeln vor, das Kind oder der Jugendliche hat zu folgen, bzw. zu gehorchen.
Solch einen "Gehorsam" würde ich von meinen Kindern nicht wollen.Lunida hat geschrieben:Letzthin ist ihm mir gegenüber mal ein "Hey, Alter" rausgerutscht, weil das in der Klasse so der Umgang ist - ein Blick von mir und er sagte sofort: "Entschuldigung"!
Auch ich bin streng, auch mir ist Respekt und ein guter Umgang miteinander wichtig.
Bei mir gibts Strafen, Vorträge und auch mal Schreien.
Erziehung ist auch Beziehung. Und das geht nun einmal nicht ohne Reibung.
Man darf auch mal Grenzen überschreiten und ausprobieren, was geht und was nicht. Das gehört für mich dazu, wenn man Regeln und Grenzen gemeinsam und partnerschaftlich sucht und setzt.
Ich persönlich möchte kein Kind, dass sich nicht traut auch mal aus gewohnten und bekannten Bahnen auszubrechen.
Dass ein Kind "einfach weiss", dass dies oder jenes nicht geht, sorry, das glaube ich jetzt einfach mal nicht.Lunida hat geschrieben:Er weiss einfach: Geht nicht!
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
ich wäre da wirklich streng und konsequent.
Ich habe auch einen 7jährigen Sohn, der hört so allerlei in der Schule, aber er weiss genau, dass solche Beschimpfungen und Wörter Zuhause nicht geduldet werden. Meiner Meinung nach beginnt das schon viel früher, wo halt auch ein "Mami, du bisch blöd" nicht geduldet wurde und Konsequenzen nach sich zog.
Auch wenn sich unsere Kinder öfters mal heftig streiten, bezeichnen sie sich auch dann nicht als dumm, blöd, Arschloch oder was auch immer. Das war mir immer wichtig.
Ans Kinn fassen würde ich trotzdem nicht, ich finde alle Sanktionen, die ins körperliche gehen, nicht ok.
Warum schickst du ihn nicht aufs Zimmer, gibst TV-Verbot oder so was?
Ich habe auch einen 7jährigen Sohn, der hört so allerlei in der Schule, aber er weiss genau, dass solche Beschimpfungen und Wörter Zuhause nicht geduldet werden. Meiner Meinung nach beginnt das schon viel früher, wo halt auch ein "Mami, du bisch blöd" nicht geduldet wurde und Konsequenzen nach sich zog.
Auch wenn sich unsere Kinder öfters mal heftig streiten, bezeichnen sie sich auch dann nicht als dumm, blöd, Arschloch oder was auch immer. Das war mir immer wichtig.
Ans Kinn fassen würde ich trotzdem nicht, ich finde alle Sanktionen, die ins körperliche gehen, nicht ok.
Warum schickst du ihn nicht aufs Zimmer, gibst TV-Verbot oder so was?
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Ich sehe es auch wie Lunida. Und obwohl ich das "partnerschaftlich" nicht ganz gleich sehe, versuche ich doch, dass mein Sohn und ich uns auf Augenhöhe begegnen. Natürlich geht das nicht immer, denn Mami muss auch manchmal streng sein und dann ist die Diskussion nicht immer auf Augenhöhe möglich, sondern es werden Ansagen gemacht und das Kind muss es akzeptieren.
Mein Sohn ist nun bald 10 und in der Schule mit den grösseren Schülern kommen da die seltsamsten Wörter nach Hause. Allerdings weiss mein Sohn auch, dass wir solche Wörter nicht tolerieren (bei uns wird nicht so geredet). Wenn er dann mal wieder ein solch "nettes" Wort nach Hause bringt und ihm das doch rausrutscht, frage ich halt nach, ob er denn wisse, was das Wort bedeutet. Je nachdem erkläre ich es ihm oder dann sage ich halt auch mal, das ist ein Wort, dass du erst gebrauchen darfst, wenn du die Bedeutung auch verstehst (Erwachsenenwörter).
Ich gebe zu, dass ich absolut nichts davon halte, wenn man immer lieb und nett zu seinem Kind ist egal was das Kind "ausgefressen" oder "gesagt" oder "getan" hat. Manchmal ist man halt der Böse und muss dazu stehen. Denn mein Sohn ist nicht immer nur lieb und nett und ich muss mir als Mami nicht alles bieten lassen.
@krista
Also mein Sohn weiss auch genau was geht und was nicht. Wir haben unsere Regeln und wenn er was tut was gegen diese Regeln geht, dann weiss er genau es falsch war. Da nutzt ihm kein diskutieren (z.B. gestern Abend.... wir haben unseren neuen Werkraum eingeräumt und es war super interessant für ihn, aber er musste trotzdem ins Bett. Da fand er es auch nicht fair und wollte schmollen und diskutieren. Ich habe das Regelblatt erwähnt und die Diskussion war aus). Mamisein ist nicht immer lustig, aber es ist auch meine Verantwortung (und natürlich die meines Mannes) dass wir unseren Sohn auf das Leben vorbereiten und deshalb muss er lernen dass man sich an Regeln und Gesetze halten muss.
Mein Sohn ist nun bald 10 und in der Schule mit den grösseren Schülern kommen da die seltsamsten Wörter nach Hause. Allerdings weiss mein Sohn auch, dass wir solche Wörter nicht tolerieren (bei uns wird nicht so geredet). Wenn er dann mal wieder ein solch "nettes" Wort nach Hause bringt und ihm das doch rausrutscht, frage ich halt nach, ob er denn wisse, was das Wort bedeutet. Je nachdem erkläre ich es ihm oder dann sage ich halt auch mal, das ist ein Wort, dass du erst gebrauchen darfst, wenn du die Bedeutung auch verstehst (Erwachsenenwörter).
Ich gebe zu, dass ich absolut nichts davon halte, wenn man immer lieb und nett zu seinem Kind ist egal was das Kind "ausgefressen" oder "gesagt" oder "getan" hat. Manchmal ist man halt der Böse und muss dazu stehen. Denn mein Sohn ist nicht immer nur lieb und nett und ich muss mir als Mami nicht alles bieten lassen.
@krista
Also mein Sohn weiss auch genau was geht und was nicht. Wir haben unsere Regeln und wenn er was tut was gegen diese Regeln geht, dann weiss er genau es falsch war. Da nutzt ihm kein diskutieren (z.B. gestern Abend.... wir haben unseren neuen Werkraum eingeräumt und es war super interessant für ihn, aber er musste trotzdem ins Bett. Da fand er es auch nicht fair und wollte schmollen und diskutieren. Ich habe das Regelblatt erwähnt und die Diskussion war aus). Mamisein ist nicht immer lustig, aber es ist auch meine Verantwortung (und natürlich die meines Mannes) dass wir unseren Sohn auf das Leben vorbereiten und deshalb muss er lernen dass man sich an Regeln und Gesetze halten muss.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
@fally
Klar ist das Anfassen nicht die beste Methode, aber wenn ein Kind so richtig wegtritt und ausfällig wird, kommt man manchmal nur zu ihm durch, wenn man Kontakt herstellt und den Fokus auf einem richtet.
Klar ist das Anfassen nicht die beste Methode, aber wenn ein Kind so richtig wegtritt und ausfällig wird, kommt man manchmal nur zu ihm durch, wenn man Kontakt herstellt und den Fokus auf einem richtet.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
hängt vielleicht vom Kind ab, ich würde das trotzdem in diesem Alter nicht machen. Viele Kinder ticken dann erst recht aus, wenn sie festgehalten oder angefasst werden. Und die Grenze zur Misshandlung ist dann halt schwammig: halte ich nur sein Kinn, drücke ich mal heftiger zu, weil ich so wütend bin? Halte ich ihn richtig am Kinn fest, wenn er sich losreisst? etc.
Und gerade in diesem Alter vermittle ich meinen Kindern ja auch, dass ihr Körper ihnen gehört, niemand darf sie anfassen oder festhalten, wenn sie das nicht wollen. Ich als Mutter auch nicht!
Dann lieber wegschicken oder auch einfach selber in einen anderen Raum gehen.
Und gerade in diesem Alter vermittle ich meinen Kindern ja auch, dass ihr Körper ihnen gehört, niemand darf sie anfassen oder festhalten, wenn sie das nicht wollen. Ich als Mutter auch nicht!
Dann lieber wegschicken oder auch einfach selber in einen anderen Raum gehen.
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Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Fally man kann auch die Hand auf die Schulter legen.
Oder aber auch mal festhalten bis man sich beruhigt hat.
Ist grad aktuell bei Junior (7) der Fall. Er steigert sich in Rage und wenn ich ihn festhalte und umarme dann will er erst weg und keine min später liegt er schluchzend in meinen Armen und bleibt dann freiwillig und will gar nicht mehr weg.
Es gibt auch Eltern die klatschen dem Kind eine..
Das wiederum ist ein no go!
Oder aber auch mal festhalten bis man sich beruhigt hat.
Ist grad aktuell bei Junior (7) der Fall. Er steigert sich in Rage und wenn ich ihn festhalte und umarme dann will er erst weg und keine min später liegt er schluchzend in meinen Armen und bleibt dann freiwillig und will gar nicht mehr weg.
Es gibt auch Eltern die klatschen dem Kind eine..
Das wiederum ist ein no go!
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Ich denke euer Sohn sucht die Grenze und es ist an euch ihm diese JETZT zu geben. Bei mir herrscht bezüglich Umgangston Erwachsenen gegenüber eine klare Haltung. Ich brauche dafür gar nicht viel Erklärung oder Wort - brauchte es noch nie. Das gibts einfach nicht und mir ist auch klar, dass das von Aussen so wirkt, als ob mein Kind Angst vor mir hätte, denn sie würde sich nie getrauen mir Schlötterlig anzuhängen. Ich denke, dass du noch an deiner klaren inneren Haltung arbeiten kannst. Wie wichtig ist es dir, dass er euch respektvoll behandelt? Wo sind deine Grenzen? Wie viel Verständnis hast du innerlich? Wie möchtest du allg. von Menschen behandelt werden?
Wenn dein Sohn respektlos zu dir ist und du dann eine emotionale Reaktion darauf zeigst, finde ich das ganz normal. Du kannst erklären, dass sein Verhalten dich verletzt hat und du darum so reagiert hast. Fertig. Das öffnet deinem Kind den Raum auch sein Verhalten lernen zu verstehen und irgendwann erklären. Meine Tochter kann inzwischen sehr gut über ihre Gefühle reden, das hilft uns beiden.
Wenn dein Sohn respektlos zu dir ist und du dann eine emotionale Reaktion darauf zeigst, finde ich das ganz normal. Du kannst erklären, dass sein Verhalten dich verletzt hat und du darum so reagiert hast. Fertig. Das öffnet deinem Kind den Raum auch sein Verhalten lernen zu verstehen und irgendwann erklären. Meine Tochter kann inzwischen sehr gut über ihre Gefühle reden, das hilft uns beiden.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
ich glaube es gibt kein Patentrezept. ich kann sowohl in den Worten von Hausdrache als auch von Lunia Aspekte finde, die ich richtig finde.
Ich denke es ist wichtig herauszufinden, was das Kind mit seinem Verhalten bezweckt. Geht es um einen Machtkampf ist ignorieren vielleicht tatsächlich manchmal gescheiter, als mitzumachen. Nur weil man ein Verhalten aber ignoriert hat das für mich nichts mit Kuschelerziehung zu tun. Ich kann sehr konsequent mit meinen Kindern sein, ich kann ihnen sehr klare Grenzen aufzeigen, aber es gibt Situationen, wo es nicht um ein Wort geht, dass sie mir anhängen. Vielleicht geht es um Macht, um die Beziehung zwischen uns und dann ist es lediglich Kosmetik, wenn ich dem Kind anerziehe, dieses Wort nicht mehr zu gebrauchen, aber der Konflikt des Kindes nicht gelöst ist. Da muss man herauszufinden, was das Verhalten will und darauf dann entsprechend reagieren. Konsequent kann man trotzdem sein, aber es reicht in meinen Augen nicht.
joejoe
es ist wie immer schwierig, aus der Ferne heraus zu finden, was das Problem ist. Ich finde es gut, dass du ihm ganz klar zeigst, dass du das Verhalten nicht gut findest.
Daneben würde ich versuchen in einer ruhigen und entspannten Minute heraus zubekommen, warum er so reagiert. Frag ihn doch mal, warum er dich "Ars...... nennt und so austickt, was ihm helfen könnte das nicht zu tun. Vielleicht nimmt er dich nicht ernst, dann braucht er eine Konsequenz, vielleicht kann er sich nicht kontrollieren oder vergisst sich, dann braucht er eine Hilfestellung, vielleicht gibt es einen Konflik zwischen euch (der dir nicht bewusst ist) oder etwas, was er von dir braucht.
Ich denke es ist wichtig herauszufinden, was das Kind mit seinem Verhalten bezweckt. Geht es um einen Machtkampf ist ignorieren vielleicht tatsächlich manchmal gescheiter, als mitzumachen. Nur weil man ein Verhalten aber ignoriert hat das für mich nichts mit Kuschelerziehung zu tun. Ich kann sehr konsequent mit meinen Kindern sein, ich kann ihnen sehr klare Grenzen aufzeigen, aber es gibt Situationen, wo es nicht um ein Wort geht, dass sie mir anhängen. Vielleicht geht es um Macht, um die Beziehung zwischen uns und dann ist es lediglich Kosmetik, wenn ich dem Kind anerziehe, dieses Wort nicht mehr zu gebrauchen, aber der Konflikt des Kindes nicht gelöst ist. Da muss man herauszufinden, was das Verhalten will und darauf dann entsprechend reagieren. Konsequent kann man trotzdem sein, aber es reicht in meinen Augen nicht.
joejoe
es ist wie immer schwierig, aus der Ferne heraus zu finden, was das Problem ist. Ich finde es gut, dass du ihm ganz klar zeigst, dass du das Verhalten nicht gut findest.
Daneben würde ich versuchen in einer ruhigen und entspannten Minute heraus zubekommen, warum er so reagiert. Frag ihn doch mal, warum er dich "Ars...... nennt und so austickt, was ihm helfen könnte das nicht zu tun. Vielleicht nimmt er dich nicht ernst, dann braucht er eine Konsequenz, vielleicht kann er sich nicht kontrollieren oder vergisst sich, dann braucht er eine Hilfestellung, vielleicht gibt es einen Konflik zwischen euch (der dir nicht bewusst ist) oder etwas, was er von dir braucht.
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Lunida
Gefällt mir eigentlich gut, was du schreibst und ich seh vieles ganz ähnlich. Du schreibst schön, wie du euer Miteinander siehst, was geht und was nicht und auch die Erfahrungen dieses ehemaligen Lehrlings sprechen Bände. Nun, das mag jetzt alles so eingespielt sein bei euch, eben:
.Das Kind muss es ja irgendwie lernen und kanns nicht einfach von Natur aus. Ausser das eigene Kind hat grundsätzlich weder das Bedürfnis, über die Stränge zu hauen und zu "provozieren", noch gehen seine "Rösslein" manchmal mit ihm durch, einfach weil er der ausgeglichene, genügsame Typ ist. Aber das wäre dann weniger der eigene Verdienst, sondern mehr einfach "Glück", dass der Charakter des Kindes so genügsam und zufrieden ist resp. es seine entsprechenden Schlüsse daraus zieht, dass dieses Lebensmotto ihn gut durch den Alltag bringen wird und es nirgendwo anecken wird. Das gibts auch. In den meisten Fällen muss aber dann doch eher trainiert werden
.
Gefällt mir eigentlich gut, was du schreibst und ich seh vieles ganz ähnlich. Du schreibst schön, wie du euer Miteinander siehst, was geht und was nicht und auch die Erfahrungen dieses ehemaligen Lehrlings sprechen Bände. Nun, das mag jetzt alles so eingespielt sein bei euch, eben:
Gut, wissen kommt in der Regel aus Erfahrung und Gelernthaben, weniger aus Intuition raus. Was ist denn dein Rezept, wie hab ihr diesen respektvollen Umgang, diese klare Linie hingekriegt? Erzähl uns doch mal davon. Da hast du jetzt gar nix drüber geschrieben, oder aber irgendwo gut zwischen den Zeilen verstecktLunida hat geschrieben:Es gab keine Strafen, keine Vorträge meinerseits, kein Schreien. Er weiss einfach: Geht nicht!


- danci
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Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Ich gehöre wohl eher zu den Anhängern "partnerschaftlichen Umgangs", was nicht bedeutet, dass Eltern und Kinder auf gleicher Stufe stehen. Wir tragen immer noch die Verantwortung. Ich respektiere meine Kinder und erwarte auch umgekehrt Respekt. Nein, trotz "Kuschel-Erziehung" lasse ich ganz sicher nicht so mit mir reden, denn das ist gerade nicht partnerschaftlich.
Man sollte eine partnerschaftliche oder eine antiautoritäre Erziehung nie mit "Autorität des Kindes", wie ich es nenne, verwechseln, wie das oft geschieht, sowohl von den Befürworter wie auch von den Gegnern.
Meine Kinder, mein Mann und ich, wir sind ein Team, eine Familie und jeder hat in diesem Team seine Aufgabe und die Regeln werden gemeinsam festgelegt, was nicht heisst, dass über alles gemeinsam entschieden wird, es werden einfach alle angehört und ernst genommen. Aber wenn ich sage alle, dann meine ich diejenigen, die ihre Vorbringen in einem anständigen Ton rüberbringen können, denn andere Töne höre ich gar nicht (die Jüngste ist aufgrund fehlender Sprechkenntnisse entschuldigt und darf mal schreien, wenn ihr etwas nicht passt
). Es gibt Grenzen und zwar allgemeine, die niemand übertreten darf und persönliche, die jeder Mensch, Erwachsener oder Kind selber absteckt. Gleich wie ich die Grenzen meines Kindes nicht übertrete, toleriere ich keine Grenzüberschreitung seinerseits. Ich lasse so nicht mit mir reden, von niemanden, Punkt.
Im Alltag würde das bei uns heissen, dass sie (unsere 7jährige hat auch so ihre Austicker) in ihr Zimmer geht, dort solange bleiben kann, bis sie selber feststellt, dass sie wieder gesellschaftsfähig ist und inzwischen vielleicht ihre Mitspracherechte verspielt hat, weil festgelegt wurde, was wir an dem Tag machen oder ähnliches.
Ein Beispiel von gestern: Sie kam heim und fragte, ob sie zu einer Freundin spielen gehen darf. Mein Mann hat es erlaubt, unter der Bedingung, dass Hausaufgaben zuerst gemacht werden und sie ihre Sachen, die sie beim heimkommen einfach auf den Boden geschmissen hat, normal aufräumt. Sie schrie danach herum, streckte ihm die Zunge heraus und verschwand aufs Trampolin. Daraufhin wurde der Spielnachmittag gestrichen. Was eine neue Reaktion provozierte. Irgendwann kam sie dann, versorgte ihre Sachen, machte die Hausaufgaben und fragte, da es inzwischen zu spät für die Freundin war, ob es ok wäre, wenn sie noch zusammen rausgingen. Das haben sie auch gemacht. Am Abend erzählte sie mir, sie wäre heute gerne zu C. gegangen, aber hat zu doof getan und durfte dann nicht. Ob sie vielleicht nächste Woche gehen darf. Sie werde auch ihre Aufgaben vorher machen. Sie hat eingesehen, dass sie ihre Freiheiten bekommt, wenn sie einen normalen Ton in der Familie anschlägt.
Ich merke einfach oft, dass es nichts bringt, "zurückzugeben", also selber auch zu schreien und dann steigert man sich so rein. V.a. meine Grosse und ich sind teilweise eine explosive Mischung
. Oftmals ist es besser einfach klarzumachen, dass sie damit nichts erreichen, ausser dass sie eben nicht mehr angehört werden, was ja nicht in ihrem Sinne ist. Je mehr ich mich darauf achte, dass sie positive Erfahrungen machen, wenn sie einen netten Umgang pflegen (also ich auch mal etwas mehr erlaube) und negative, wenn der Ton nicht stimmt (etwas mehr verbiete), desto besser klappt es, dass sie anständig kommunizieren. Immer geht es nicht, eben ich bin auch ziemlich emotional, aber immer besser.
Und noch etwas, was ich auch immer mal wieder vergesse: Grenzen machen ja v.a. dort Sinn, wo die Kinder auch dagegen kämpfen wollen. Dort, wo sie eh das machen, was wir wollen, dort braucht es sie nicht. Und gegen eine Wand anzurennen tut weh. Auch wenn diese zurecht da steht, kann man sich mal böse den Kopf anschlagen, was einfach schmerzt. D.h. es ist normal, dass sie wütend sind, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Es ist normal, dass sie frustriert sind oder traurig oder sich ungerecht behandelt fühlen. Wer von uns hat noch nie beim Autofahren geflucht, weil irgendein anderer nicht das getan hat, was wir von ihm wollten? Oder über den Chef oder den Mann abgelästert? Wer kann behaupten, nie wütend zu sein und auszurufen? Das rechtfertigt sicher nicht das Wort "Arschloch" gegen die Mutter, aber ich will nur sagen, dass wenn man den Kindern eine Grenze setzt, auch wenn sie zurecht gesetzt war, so braucht es manchmal doch Verständnis, dass ihnen das nicht passt oder sie gerade den guten Zweck, den wir Erwachsene sehen (darum sind wir auch diejenigen mit der Verantwortung), nicht nachvollziehen können. Manchmal reicht da dann ein "Tut mir leid, dass Du nun traurig bist, aber das geht wirklich nicht. Aus diesem und diesem Grund....", denn ja, mir tut es leid, mein Kind traurig zu sehen, wem nicht? Mir wäre es auch am liebsten, es würde den ganzen Tag fröhlich lachen, aber manchmal muss man eben das "böse Mami" sein, wenn etwas nicht geht. Und Impulskontrolle ist einfach etwas, das man lernen muss. Man kommt nicht damit auf die Welt. Da braucht es auch mal Verständnis, wenn sie sie noch nicht super beherrschen.
Und zuletzt: je mehr ich von einer Grenze überzeugt bin, desto überzeugender verkaufe ich sie. Man sollte sich bei jedem nein überlegen, ob es wirklich nicht geht und warum. So wird mal aus einem nein ein ja, aber ein nein, das bleibt, ist dann eben ein klareres nein! Ein Nein aus Prinzip bringt selten etwas.
(Soviel zur Theorie, die ich umzusetzen versuche, mal erfolgreicher, mal nicht, aber jede gibt ihr Bestes.
)
Man sollte eine partnerschaftliche oder eine antiautoritäre Erziehung nie mit "Autorität des Kindes", wie ich es nenne, verwechseln, wie das oft geschieht, sowohl von den Befürworter wie auch von den Gegnern.
Meine Kinder, mein Mann und ich, wir sind ein Team, eine Familie und jeder hat in diesem Team seine Aufgabe und die Regeln werden gemeinsam festgelegt, was nicht heisst, dass über alles gemeinsam entschieden wird, es werden einfach alle angehört und ernst genommen. Aber wenn ich sage alle, dann meine ich diejenigen, die ihre Vorbringen in einem anständigen Ton rüberbringen können, denn andere Töne höre ich gar nicht (die Jüngste ist aufgrund fehlender Sprechkenntnisse entschuldigt und darf mal schreien, wenn ihr etwas nicht passt

Im Alltag würde das bei uns heissen, dass sie (unsere 7jährige hat auch so ihre Austicker) in ihr Zimmer geht, dort solange bleiben kann, bis sie selber feststellt, dass sie wieder gesellschaftsfähig ist und inzwischen vielleicht ihre Mitspracherechte verspielt hat, weil festgelegt wurde, was wir an dem Tag machen oder ähnliches.
Ein Beispiel von gestern: Sie kam heim und fragte, ob sie zu einer Freundin spielen gehen darf. Mein Mann hat es erlaubt, unter der Bedingung, dass Hausaufgaben zuerst gemacht werden und sie ihre Sachen, die sie beim heimkommen einfach auf den Boden geschmissen hat, normal aufräumt. Sie schrie danach herum, streckte ihm die Zunge heraus und verschwand aufs Trampolin. Daraufhin wurde der Spielnachmittag gestrichen. Was eine neue Reaktion provozierte. Irgendwann kam sie dann, versorgte ihre Sachen, machte die Hausaufgaben und fragte, da es inzwischen zu spät für die Freundin war, ob es ok wäre, wenn sie noch zusammen rausgingen. Das haben sie auch gemacht. Am Abend erzählte sie mir, sie wäre heute gerne zu C. gegangen, aber hat zu doof getan und durfte dann nicht. Ob sie vielleicht nächste Woche gehen darf. Sie werde auch ihre Aufgaben vorher machen. Sie hat eingesehen, dass sie ihre Freiheiten bekommt, wenn sie einen normalen Ton in der Familie anschlägt.
Ich merke einfach oft, dass es nichts bringt, "zurückzugeben", also selber auch zu schreien und dann steigert man sich so rein. V.a. meine Grosse und ich sind teilweise eine explosive Mischung

Und noch etwas, was ich auch immer mal wieder vergesse: Grenzen machen ja v.a. dort Sinn, wo die Kinder auch dagegen kämpfen wollen. Dort, wo sie eh das machen, was wir wollen, dort braucht es sie nicht. Und gegen eine Wand anzurennen tut weh. Auch wenn diese zurecht da steht, kann man sich mal böse den Kopf anschlagen, was einfach schmerzt. D.h. es ist normal, dass sie wütend sind, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht. Es ist normal, dass sie frustriert sind oder traurig oder sich ungerecht behandelt fühlen. Wer von uns hat noch nie beim Autofahren geflucht, weil irgendein anderer nicht das getan hat, was wir von ihm wollten? Oder über den Chef oder den Mann abgelästert? Wer kann behaupten, nie wütend zu sein und auszurufen? Das rechtfertigt sicher nicht das Wort "Arschloch" gegen die Mutter, aber ich will nur sagen, dass wenn man den Kindern eine Grenze setzt, auch wenn sie zurecht gesetzt war, so braucht es manchmal doch Verständnis, dass ihnen das nicht passt oder sie gerade den guten Zweck, den wir Erwachsene sehen (darum sind wir auch diejenigen mit der Verantwortung), nicht nachvollziehen können. Manchmal reicht da dann ein "Tut mir leid, dass Du nun traurig bist, aber das geht wirklich nicht. Aus diesem und diesem Grund....", denn ja, mir tut es leid, mein Kind traurig zu sehen, wem nicht? Mir wäre es auch am liebsten, es würde den ganzen Tag fröhlich lachen, aber manchmal muss man eben das "böse Mami" sein, wenn etwas nicht geht. Und Impulskontrolle ist einfach etwas, das man lernen muss. Man kommt nicht damit auf die Welt. Da braucht es auch mal Verständnis, wenn sie sie noch nicht super beherrschen.
Und zuletzt: je mehr ich von einer Grenze überzeugt bin, desto überzeugender verkaufe ich sie. Man sollte sich bei jedem nein überlegen, ob es wirklich nicht geht und warum. So wird mal aus einem nein ein ja, aber ein nein, das bleibt, ist dann eben ein klareres nein! Ein Nein aus Prinzip bringt selten etwas.
(Soviel zur Theorie, die ich umzusetzen versuche, mal erfolgreicher, mal nicht, aber jede gibt ihr Bestes.

Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Ich kann mich im Wesentlichen den Aussagen von Lunida anschliessen. Auch bei meinen Kindern ist es so, dass es das einfach nicht gibt, dass sie mich 'respektlos beschimpfen'. Und auch bei meinem Sohn reicht vielfach ein Blick meinerseits, damit ihm klar wird, dass er zu weit ging (kürzlich mit seinem - unter Kollegen beliebten Ausdruck - 'was laberst Du'?
Wie wir das erreicht haben? Von Anfang an erklärt, dass es Grenzen gibt. Schon im Kindergartenalter, als meine Tochter mal 'Du Blöde' gesagt hat. Immer wieder erklärt, dass gewisse Worte bei uns zu Hause nicht gebraucht werden. Auch mal sehr deutlich gesagt und auch Mal ins Zimmer geschickt. Mit den Worten: Du kannst wieder runter kommen, wenn Du anständig mit uns sprichst.
Klar kommt es auf das Kind drauf an. Aber ich glaube, je früher man da klare Grenzen setzt, desto weniger Probleme später. Übrigens: Meine Kinder sind sehr wohl mal laut zu mir (ich auch zu Ihnen), sagen mir auch, wenn sie mein Verhalten oder meine Regeln doof finden. Aber beschimpfen mich nicht. Und - ganz wichtig - ich sie auch nicht.
Wie wir das erreicht haben? Von Anfang an erklärt, dass es Grenzen gibt. Schon im Kindergartenalter, als meine Tochter mal 'Du Blöde' gesagt hat. Immer wieder erklärt, dass gewisse Worte bei uns zu Hause nicht gebraucht werden. Auch mal sehr deutlich gesagt und auch Mal ins Zimmer geschickt. Mit den Worten: Du kannst wieder runter kommen, wenn Du anständig mit uns sprichst.
Klar kommt es auf das Kind drauf an. Aber ich glaube, je früher man da klare Grenzen setzt, desto weniger Probleme später. Übrigens: Meine Kinder sind sehr wohl mal laut zu mir (ich auch zu Ihnen), sagen mir auch, wenn sie mein Verhalten oder meine Regeln doof finden. Aber beschimpfen mich nicht. Und - ganz wichtig - ich sie auch nicht.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: 7 jährig, respektlos im verbalen Umgang gegen Eltern
Unsere Grosse ist auch oft respektlos mir gegenüber. Handkehrum ist sie ein Lämmchen
Das heisst noch lange nicht das sie respektlos anderfn gegenüber ist. Von Seiten der Lehrer höre ich immer wie hoch anständig sie ist. Sie kann eben auch mal zuhause die Sau raus lassen.
Unser Jüngster hat mich auch schon als Arschloch bezeichnet wenn ich ihm Grenzen setze. Er hat dafür auch schon mal eins auf den Mund bekommen. Ja das ist mir wirklich schon passiert. Genützt hat es nichts, rein gar nichts. Eine Psychologin sagte mir ich solle nicht darauf reagieren. So geht es wirklich am einfachsten. Wenn er total austickt halte ich ihn fest. Dann beruhigt er sich ganz schnell wieder.
Unser Mittlerer wird nie respektlos oder ausfällig zu uns Eltern oder Anderen.
Da ich alle relativ gleich erziehe, ja eher locker, muss ich zugeben. Denke ich das es doch auch sehr auf das Kind ankommt. Hat man nur eines hat man keinen Vergleich. Was bei mir bei einem Kind wirkt nützg beim anderen nichts.

Unser Jüngster hat mich auch schon als Arschloch bezeichnet wenn ich ihm Grenzen setze. Er hat dafür auch schon mal eins auf den Mund bekommen. Ja das ist mir wirklich schon passiert. Genützt hat es nichts, rein gar nichts. Eine Psychologin sagte mir ich solle nicht darauf reagieren. So geht es wirklich am einfachsten. Wenn er total austickt halte ich ihn fest. Dann beruhigt er sich ganz schnell wieder.
Unser Mittlerer wird nie respektlos oder ausfällig zu uns Eltern oder Anderen.
Da ich alle relativ gleich erziehe, ja eher locker, muss ich zugeben. Denke ich das es doch auch sehr auf das Kind ankommt. Hat man nur eines hat man keinen Vergleich. Was bei mir bei einem Kind wirkt nützg beim anderen nichts.