Was ist besser - schlechter Sekschüler oder guter Realschüler

[Nette]

Hallo zusammen

4 Mamis hatten eine Diskussion, was besser wäre für Lehrstellensuche. Ein eher schlechter Sekschüler (Durchschnitt 4) oder eher ein guter Realschüler (Durchschnitt 5 und höher).

Der Junge möchte einen handwerklichen Beruf lernen.

Würde mich noch interessieren von Sicht einer Lehrerin.

Gruss Nette

[Müsli81]

Ich bin keine Lehrerin. Aber mein Lehrer hat damals immer gesagt lieber ein Guter Realschüler als ein schlechter Sekschüler

[Ups...]

Ist die harte Realität nicht diese, dass Real eher gleich schlecht ist?
Und der Spruch nur für die Motivation von Realschülern gilt?

[bodega]

Rein vom Kind her ist es für das Kind sicher motivierender ein guter Realschüler zu sein, als ein schlechter Sekschüler, der dem Stoff hinterher hinkt!

[balouli]

Ich bin egueti realschüelerin gsi und han nur 3 bewerbihe gschriebe und devo 2 lehrstelle becho, weiss nod wiäs gsi wär wänni e schlächti sekschüelerin gsi wär

[Peti]

Be mer hets damals au gheisse: lieber e gueti sekschüelerin als e schlechti Bezschüelerin.

[Sternli05]

Früher hiess es das, ob es heute noch stimmt bin ich nicht sicher. Es gibt einfach Berufe wo die Sek voraussetzung ist.

Aber es kommt auch stark auf den Lehrbetrieb an. Wir schauen uns immer die Jugendlichen an und die Zeignisse nicht so stark.

[Lilly17]

Bi eus isch ame no gsi, dass d Realschüeler „abgstämpflet“ sind gsi.
Es het zwar ame gheisse, liebet e gueti SEKschüelerin statt e schlächti BEZschüelerin, aber das het ergendwie für d Real nid gulte.
KV zb hesch dazumals au nume ab mindistens Sek becho.. bi eus emel...
Wenns aber um en handwerkliche Bruef gaht, denki, isch en guete Realschüeler sicher au besser [emoji4]

[nicki86]

Ich denke, dass ist sehr berufs- und betriebsabhängig. Bei uns (FaBe) achten wir v.a. Auf das Arbeits-und Lernverhalten und ob die Noten genügend sind (Egal ob Sek oder Real).

[LastUnicorn]

I han en hanwerkliche bruef glernt ( elektromonteurin), do hättsch kei chance as realschüeler. Wennd ned min ide sek besch luegets dini onterlage ned emol a.. i dem fall wärs jez besser en schlechte sekschüeler z si

[jupi2000]

Lieber ein Sek A Schüler mit einem 4er Notenschnitt als ein Sek B Schüler mit einem 5er Schnitt.
Und das Auftreten und die "Ausstrahlung" zählen natürlich auch. Aber das war ja nicht deine Frage

[Nette]

Ja, dass das Auftreten, der Umgang sehr wichtig ist, sollte klar sein.
Und das es für gewisse Berufe einen Sekabschluss benötigt ist klar. Aber wenn man Arzt werden möchte wird es auch schwierig mit einem Sekabschluss

[Zwacki]

Und nach drei Jahren Real noch ein Jahr in der Sek? Ist das keine Option?

[AnCoRoJe]

Und nach drei Jahren Real noch ein Jahr in der Sek? Ist das keine Option?

Wo gibts denn das? Hab ich ja noch nie gehört. Und was soll es bringen?

[Helena]

Im Aargau wird das teilweise gemacht. Aber nur bei SuS, die in der Real wirklich gut waren. Und keine Lehrstelle fanden.

[KarinL]

@AnCoRoJe
Dies gibt es zum Beispiel hier bei uns. Du kannst nach 3 Jahren Real unter gewissen Voraussetzungen noch 1 Jahr anhängen in der Sek. und hast somit danach einen Sekabschluss und somit die Möglichkeit zb. an weiterführende Schulen zu gehen.
Meine Tochter ist eine Realschülerin. Mit ihr geht ein Mädchen zur Schule, die dies machen wird. Sie hat glaubs eine 5.5 im Schnitt und man braucht eine 5 und mehr. Für unsere Tochter wäre dies auch eine Option gewesen, falls sie zu jung gewesen wäre. Sie hat aber die Lehrstelle nun per Sommer 2019 erhalten.

Zur Ausgangsfrage. Ich weiss nicht, was besser ist. Ich denke, es kommt sehr auf den Beruf an. Meine Tochter ist Realschülerin mit einer 5.4 im Schnitt und fängt im August die Lehre als FaGe in einem Altersheim an. Hier spielten die Noten bzw. die Stufe keine Rolle. Für sie ist der Mensch, das soziale, die Selbstkompetenz viel wichtiger. Meine Tochter durfte/musste aus diesem Grund eine Woche schnuppern gehen, damit man sehen konnte, ob dies wirklich das Richtige ist (was es Gott sei Dank ist).
Die meisten Mitschüler meiner Tochter werden einen handwerklichen Beruf erlernen, wie z.B. Bauer, Bäcker-Konditor, Coiffeuse, Schreiner.. Somit denke ich, dass es hier bei diesen Berufen nicht so sehr auf die Stufe bzw. Noten drauf ankam. Ich weiss jedoch, dass z.B. ein Informatiker sicher ein guter bis sehr guter Sek. Schüler oder noch höher (hier bei uns Progymnasium) sein sollte.
Und dann kommt es sicherlich auf den Lehrbetrieb an, ob er allenfalls bereit wäre, bei Schwierigkeiten z.B. Nachhilfe zu organisieren.

[AnCoRoJe]

@KarinL/Helena
Wieder was gelernt...

[Malaga1]

Ich rekrutiere MPAs. Das ist ein anspruchsvoller Beruf und hat nicht mehr viel mit der früheren "Arztgehilfin" zu tun. Die Berufsschule ist nicht zu unterschätzen. In der Regel wird Sek A vorausgesetzt. Wir haben dieses Jahr drei neue Lernende angestellt - zwei Sek A, eine Sek B. Sie hat in der Schnupperlehre überzeugt, Noten in den Naturwissenschaften waren gut (was sie in Französisch hat, ist mir wurst). Sie arbeitet gut, in der Berufsschule hat sie aber Mühe. Ich hoffe, sie kriegt die Kurve noch. Die Ausbildnerin unterstützt sie gut. Ich weiss daher nicht, was ich sagen soll. Wegen irgendetwas wird Sek A vorausgesetzt. Es geht nicht nur um das Niveau des Schulstoffes, sondern auch um die Menge, die es zu bewältigen gilt und die Selbständigkeit/Arbeitsorganisation. In der Berufsschule wird nicht mehr alles vorgekaut und MPAs haben im 1. Lehrjahr 3 Tage Schule pro Woche. Da kommt ordentlich was an Stoff zusammen.

[Sternli05]

KarinL
Unsere ist eine gute Durchschnitts Sekschülerin und lernt jetzt auch FaGe

[Nette]

@ Malaga: kann mir aber auch vorstellen, dass eine SEK A Schülerin Mühe hätte, Dir im Durchschnitt eine 4 hätte?