Schule ist .....

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Sommerwind
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Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Hallo zusammen

Ich habe noch nicht viel geschrieben, aber schon viel von diesem Forum profitieren können. Deshalb wäre ich froh um Erfahrungen zu folgendem "Fall":

Unser Junge ist letzten August in die Schule gekommen. Er hatte sich in den Monaten zuvor selber lesen (einfache Sätze) und schreiben (lautgetreue Sätze) beigebracht. Er war hochmotiviert und interessiert. Auch rechnete er schon recht gut im Hunderterraum.
Mühe hatte er allerdings im sozial-emotionalen Bereich, er konnte sich nicht gut äussern, seine Bedürfnisse artikulieren. Das ist für ihn immer noch schwierig.

Als er in die Schule kam, musste er quasi bei 0 anfangen und zudem ging (und geht) es noch sehr langsam vorwärts.

Schon bald kam er nach Hause und meinte, er wolle nicht mehr zur Schule gehen, da er da nichts lernen könne. Es ist sicher übertrieben zu sagen, dass es gar nichts zu lernen gab, denn Schule besteht ja nicht nur aus Lesen-Rechnen-Schreiben. In den anderen Bereichen ist er kein Überflieger, hat seine Schwächen. Aber in den Kulturtechniken war er halt sehr unterfordert. Die Kleinschrittigkeit im Unterricht macht ihm sehr Mühe, er befindet sich ständig in Warteposition (Wann können wir endlich..).

Ich habe dann mehr als einmal mit den Lehrpersonen gesprochen, hatte aber nicht das Gefühl, dass sie das Problem wirklich erkannten. Sie sahen einen stillen Jungen, der wohl nicht sonderlich auffiel und seine Sache machte. Sie wussten gar nicht, was er schon konnte, hatten auch nie eine Standortbestimmung gemacht.

Die Lehrpersonen waren der Meinung, er müsse sich selber melden, wenn er etwas Zusätzliches machen wolle. Das kann er leider immer noch nicht.

Die Situation hat sich zugespitzt. Er ist häufig frustriert, verweigert sich, ist emotional wie ins Kleinkindalter zurückgefallen. Im Moment will er gar nicht mehr zur Schule und äussert sich sehr negativ (siehe Betreff, einfach die schlimmsten Wörter einsetzen....).

Ich weiss nicht, ob es nur an der Unterforderung liegt oder ob noch anderes dahinter steckt.

Ich weiss um die Schwierigkeit, Kinder in grossen Klassen individuell zu fördern, habe aber das Gefühl, dass ein bisschen mehr drin liegen müsste...

Es würde mich freuen, eure Erfahrungen zu lesen...

Liebe Grüsse

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Tinky
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Tinky »

Das könnte 1:1 die Geschichte von meinem Sohn sein.

Er wollte nicht mehr zur Schule / alles war langweilig / zuhause "nahm er die Hütte auseinander".
Wir klärten ihn dann auf Hochbegabung ab (ohne Einverständnis der Lehrperson, da dies sicher nicht nötig sei).
Jetzt darf er einen Halbtag pro Woche in die Begabtenförderung ist viel zufriedener als früher.

Lieber Gruss Tinky
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Sommerwind
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Danke, Tinky, für deine schnelle Antwort!

An eine Hochbegabung bei ihm glaube ich irgendwie nicht so recht. Er lernt zwar schnell und häufig "autodidaktisch", aber grad hochbegabt...?
hmm...

Gehen die LPs im Unterricht jetzt auch mehr auf die Bedürfnisse deines Sohnes ein?

Liebe Grüsse

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Tinky
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Tinky »

Hallo Sommerwind

Ich habe es bei meinem Junior auch nicht geglaubt - aber eine Freundin hat mich gedrängt, ihn abklären zu lassen.
Er hat sich z.B. das Lesen selber beigebracht.

Eigentlich wäre mein Ziel gewesen, dass die LP ihn mehr fördert. leider war das sowohl vor, wie auch nach dem Test nicht möglich. Gemäss Aussage LP habe sie sonst genügend zu tun :-(

Zum Glück kommt er ab Sommer zu einer anderen LP
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Tinky
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Tinky »

So oder so würde ich zur EB. Wenn du einen guten Psychologen erwischtst, bekommst du gute Typs.

Viel Glück!
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Helena
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Helena »

Also ein wenig lesen und schreiben können bei Schuleintritt ist doch heute total normal? Das forcieren sie ja auch bereits im Kiga? Kaum ein Kind geht heute in die 1. Klasse und kann gar nix lesen, schreiben und rechnen.
Mit Hochbegabt hat das in meinen Augen nicht umbedingt was zu tun. V.a. Nähe Stichtag geborene sind oft schon recht weit da.

Wir haben 2 sehr „alte“ Jungs in der 1. und beide mit älteren Geschwistern, was ja auch einen Einfluss hat. Die dürfen, wenn sie schnell arbeiten, 2. Klass Sachen lösen.

Ist dein Sohn nicht ein Zwilling? Sind sie getrennt worden? Kanns nicht auch an dem liegen?

Du bist ja selbst Unterstufen LP. Wie löst denn du solche Probleme in deinen Klassen? Undkannst du das selbe nicht für dein Kind vorschlagen?

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Tinky
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Tinky »

@Helena: nein, etwas lesen können hat mit Hochbegabung wirklich nichts zu tun. Aber die Frustriertheit über zuwenig Lernstoff, das immer "Mehr-Wollen" macht mich hellhörig.
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Sommerwind
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Danke Tinky. Ja, EB ist eine gute Idee.

@Helena.
Danke dir auch.
Im Kindergarten wird bei uns gar nichts mit Buchstaben gemacht. Ein wenig Lesen/Schreiben ist sicher nicht selten und die Unterschiede sind beträchtlich. Jedoch hat sich das schnell in einen grösseren Vorsprung verwandelt. Ich denke aber auch nicht, dass es in diesem Fall etwas mit hochbegabt zu tun hat. Die Passung ist einfach schwierig, zumal das Kind sozial-emotional hinterherhinkt.

Ja, ich hätte selber Ideen. Aber ich stosse nicht auf offene Ohren. Beim eigenen Kind ist das irgendwie alles schwieriger...😉 Und es ist ein Gratwanderung zwischen sich einmischen oder zurückhalten.

Deshalb mein Post hier...

Sommerwind
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Und das mit dem 2. Klassstoff lösen deiner Jungs finde ich super, Helena. Das wollen die LPs aber nicht .

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stella
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Re: Schule ist .....

Beitrag von stella »

Sommerwind
Ich habe auch so ein Kind, welches in den ersten zwei Schuljahren in der Schule kognitiv nicht gefordert wurde. Sie hat nicht rebelliert... Aber ich habe ihr halt zuhause Hirnfutter geboten. Wir haben nichts Schulisches gemacht, aber einfach immer und immer wieder Projekte, die sie selber geplant hat. So Dinge wie "Kuchen backen" und dafür einkaufen - Liste schreiben, allenfalls umrechnen, wenn die Angaben in ml stehen, wie viele dl benötigt werden oder Gartenprojekte mit sich ein wenig einlesen.
Sie ist jetzt in der 5. Klasse und muss zum ersten Mal manchmal Franzwörtli lernen, wobei dies auf hohem Niveau ist. Ich denke, wenn sie nix lernen würde, hätte sie ein genügend oder gut. Wenn sie 10 Minuten lernt, hat sie ein sehr gut.

Ihre Unterstufenlehrerin ist eine ganz gute Lehrerin, ABER sie will von allen immer das gleiche haben. Gumsi hätte nur Zusatz bekommen, wenn sie alles Obligatorische vom herkömmlichen Programm gemacht hätte und das hat sie zum Teil verweigert, da sie diese Dinge bereits mit 3 Jährig durch ihre ältere Schwester gemacht hat. Die beiden haben ame Schule gespielt... Ich selber bin auch Lehrerin und es ist wirklich eine Gratwanderung, wie man sein Anliegen an die Lehrerin seines Kindes bringt. Mir gelingt es nicht immer. Die Ältere ist ein Kind mit einer Diagnose - da die EB ins Boot zu holen, erweist sich als sehr hilfreich, aber du weisst selber, dass da ein Verdacht sein muss. Und eben... E Bitz lesen und rechnen können und ein wenig Rebellion reichen in dem Alter nicht für einen Verdacht auf HB...
Daher würde ich in deiner Situation noch einmal den Kontakt zur Lehrerin suchen und ihr schildern, was du für Probleme hast und die Lehrerin fragen, was ihr tun könnten und was sie zur Entspannung beitragen könnte.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Sommerwind
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Danke Stella für deine Erfahrungen und Einschätzungen.

Es geht aber schon nicht nur um ein bisschen lesen und schreiben und rechnen und ein wenig Rebellion. 😉Vielleicht ist das in meinem Post falsch rübergekommen. Er ist auch sonst weit im kognitiven Bereich.
Ich habe ja auch einen recht guten Vergleich mit Gleichaltrigen und kenne Kinder, die einfach bisschen l, s, r können. Bei ihm war es schon mehr.
Nach Schulanfang hat sich der Abstand halt noch schnell fest vergrössert und damit der Frust, da auch wenig Differenzierung im Unterricht stattfindet.

Trotzdem gehts mir nicht um Abklärung von Hochbegabung, das glaube ich nicht, gehe einfach von sehr guter bis überdurchschnittlicher Intelligenz aus.

Ich habe EB als Pendant zum SPD (Schulpsychologischer Dienst) gesehen, ist es das nicht? Für eine Abklärung dort bräuchte es natürlich die Einwilligung der LP. Dort werden aber allerlei Probleme abgeklärt, die sich im Zusammenhang mit der Schule manifestieren. Aber stimmt schon, es gäbe wahrscheinlich wirklich keinen genug guten Grund für eine Anmeldung.

Du hast recht, ich muss wieder das Gespräch suchen. Danke für den Input, wie ich mein Anliegen formulieren könnte.

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stella
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Re: Schule ist .....

Beitrag von stella »

Sommerwind
Ich habe eben auch so ein Kind - überdurchschnittlich intelligent, aber nicht HB... Und ja, das ist ärgerlich. Wenn du vom Fach bist, kannst du dein Kind ja zuhause herausfordern. Gumsi hat sehr früh ein Instrument gelernt. Und du kannst ihm kindgerecht erklären, dass er halt schon viel weiss und es für ihn in der Schule halt einfach ist. Er hat ein Hirn zur Verfügung, welches wie ein Ferrari fährt, die anderen Kinder haben eher einen wenig motorisierten... Daher könnte er in einem tieferen Gang fahren, die Handbremse etwas anziehen, aber wenn er zuhause ist, darf er Vollgas geben. Dieses Bild hilft ab und an, damit die Kinder verstehen, dass sie eben schon viel weiter sind und sie lernen den Umgang damit, was gar nicht so schlecht ist, denn es könnte ihm in der Schule noch lange so gehen. Ermuntere ihn, dass er nach mehr Hirnfutter fragen geht. Das könnte seine Herausforderung sein. Aber es ist schon so, wenn ein Kind nicht zufrieden ist, muss man etwas suchen, was verändert werden kann. Meine Erfahrung ist einfach, dass es steht und fällt mit der Lehrperson. Die einen sind super für meine Kinder, die anderen gar nicht. Dabei machen sie nicht einmal viel falsch, sie "sehen" nur unsere Probleme und Themen nicht.

Kannst du in deinem Kanton dein Kind nicht selber beim SPD anmelden? In meinem Wohnkanton kann man das... Oder aber man kann einfach mal Kontakt aufnehmen und das Problem schildern und sie raten einen dann, wie man weiter vorgehen könnte.

Aber suche doch noch einmal das Gespräch. Ich habe wirklich gute Erfahrungen gemacht, wenn man den Ball der Lehrperson zuspielt.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Neonova
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Neonova »

Hm, also bei uns hats auch immer Kinder, die bereits lesen, rechnen und schreiben können. Abgeklärt wird da keines, ausser ein Klassensprung wäre ein Thema. Auch um ins sog. Lernlabor (Begabtenförderung) zu dürfen braucht es lediglich die Empfehlung der Lehrperson.
Ich würde unbedingt nochmals das Gespräch suchen wenn sich die Situation so zugespitzt hat und dies auch deutlich schildern! Bei uns ist es hier selbstverständlich, dass begabte Schüler Zusatzaufgaben machen können. Das scheint bei uns kein Problem zu sein. Gibt es wirklich so viele Lehrer, die dermassen die Augen verschliessen wenn ein Kind so unglücklich ist?

Bei unseren Kindern gibts/gab es z.B. in der Unterstufe diverse Werkstätten zu den verschiedenen Themen (Lesen, Rechnen oder zum jeweiligen Thema wie z.B. Post oder Tiere...). Da gab es viele verschiedene Aufgaben und auch für die Begabten gab es immer interessante Dinge zu tun.
Jetzt in der 4. Klasse gibts z.B. den Mathe-Wochenplan mit diversen Aufgaben, Basicaufgaben und solche,um das Thema zu vertiefen. Es hat aber auch immer Knobelauffaben etc dabei, um sich ausserhalb des Themas zu beschäftigen.
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Tinky
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Tinky »

Neonova hat geschrieben: Mo 8. Apr 2019, 16:20 Hm, also bei uns hats auch immer Kinder, die bereits lesen, rechnen und schreiben können. Abgeklärt wird da keines, ausser ein Klassensprung wäre ein Thema. Auch um ins sog. Lernlabor (Begabtenförderung) zu dürfen braucht es lediglich die Empfehlung der Lehrperson.
Ich würde unbedingt nochmals das Gespräch suchen wenn sich die Situation so zugespitzt hat und dies auch deutlich schildern! Bei uns ist es hier selbstverständlich, dass begabte Schüler Zusatzaufgaben machen können. Das scheint bei uns kein Problem zu sein. Gibt es wirklich so viele Lehrer, die dermassen die Augen verschliessen wenn ein Kind so unglücklich ist?

Bei unseren Kindern gibts/gab es z.B. in der Unterstufe diverse Werkstätten zu den verschiedenen Themen (Lesen, Rechnen oder zum jeweiligen Thema wie z.B. Post oder Tiere...). Da gab es viele verschiedene Aufgaben und auch für die Begabten gab es immer interessante Dinge zu tun.
Jetzt in der 4. Klasse gibts z.B. den Mathe-Wochenplan mit diversen Aufgaben, Basicaufgaben und solche,um das Thema zu vertiefen. Es hat aber auch immer Knobelauffaben etc dabei, um sich ausserhalb des Themas zu beschäftigen.
Mit freiwilligen Zusatzaufgaben erreicht man leider nur die fleissigen Schüler. Mein Junior würde nie etwas freiwillig machen. Die Lehrperson muss es ihm geben und dann ist es keine Frage.

In welchem Kanton lebst du? Bei uns dürfen nur Kinder mit einem IQ > 130 in die Begabtenförderung.
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Malaga1
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Malaga1 »

Tinky hat geschrieben: Mo 8. Apr 2019, 13:51 @Helena: nein, etwas lesen können hat mit Hochbegabung wirklich nichts zu tun. Aber die Frustriertheit über zuwenig Lernstoff, das immer "Mehr-Wollen" macht mich hellhörig.
Mich auch. Lies dich doch mal etwas durch den Thread „Abklärung Hochbegabung“. Ich hätte übrigens auch NIE gedacht, dass ich ein HB-Kind haben (und dann noch im extremen Bereich...). Ich bin aus allen Wolken gefallen. Wir haben die Abklärung selber initiiert, da die Kindergärtnerinnen alles als völlig normal angesehen haben. Ich hatte einen Klassensprung im Auge und wollte eine Bestätigung einer Psychologin. Mein Sohn war v.a zu Hause massiv auffällig. In der Schule/KiGa konnte er durchaus die einfachsten Arbeitsblätter nehmen („Wenn schon blöd, dann schnell blöd“). Heute geht es sehr gut mit ihm in der Schule - es ist eine Mischung zwischen Klassensprung, super Lehrer, Pullout-Lektionen und spezieller Mathestoff. Das wichtigste ist dabei der Lehrer.
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Neonova
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Neonova »

@Tinky: naja, also zum Beispiel beim Matheplan haben ALLE Schüler ALLE Unterlagen. Da muss sich kein Kind etwas extra besorgen. Es gibt den obligatorischen Teil und diverse weitere Teile, die man machen kann oder auch nicht (schlägt sich natürlich auch in der Note nieder).
In der Unterstufe durften sie die Aufgaben aus der Werkstatt jeweils selber auswählen, mussten also auch nicht extra den Lehrer fragen. Die einen legten Wörter mit bunten Buchstaben, die anderen haben eine Bildergeschichte geschrieben (als Beispiel). Auch da braucht kein Kind aktiv zu fragen.
Zum Thema fleissig: ich bin halt der Meinung, dass auch (hoch)begabte Kinder etwas beitragen können und nicht nur die Lehrer verantwortlich sind, dass sie sich nicht langweilen (ab einem gewissen Alter zumindest). Bei uns zeigt sich das zum Beispiel, dass sie freiwillig Vorträge über ein Thema ihrer Wahl halten. Wenn sie während der Stunde früher fertig sind können sie lesen, Knobelaufgaben lösen, Spiele machen oder halt eben mit Selbstinitiative auch ein anderes Thema bearbeiten. Die Lehrer unserer Tochter sind da total offen dafür.
In der Mittelstufe wird aktuell die Teilnahme an einem "Forscherlabor" angeboten, dies findet während dem Unterricht statt. Ich kenne mehrere begabte Kinder, die sich nicht angemeldet haben. Kein Bock!!! Da muss ich sagen, dass ich für die dann kein Verständnis habe, wenn sie jammern es sei langweilig. Das gleiche mit dem Programmier-Schnupperkurs.

Wir wohnen im Kt.Zürich.
Hier ist beschrieben, wie man in die Begabtenförderung kommt:
In der Regel auf Beginn des Schuljahres, kann jederzeit aufgrund eines SSG - Beschlusses erfolgen. Eltern wie Lehrpersonen können Kinder für das Lernatelier vorschlagen. Mehrere Fragebogen müssen dazu vom Kind, den Eltern und der Lehrperson ausgefüllt werden, damit Stärken, Interessen und Beweggründe gut erfasst werden können. Vorausgesetzt wird bei den Kindern ein hohes Mass an Engagement, Interesse und Selbständigkeit. Schulleitung, Klassenlehrperson und Lernatelier-Lehrperson entscheiden gemeinsam über die Zuweisung. In der Regel wird diese für ein halbes Jahr erteilt und regelmässig überprüft.

Ich muss sagen, wir wohnen in einem Bezirk mit einer sehr hohen Dichte an sehr gut ausgebildeten Eltern und die Gymiquote ist verhältnismässig hoch. Unser Schulleiter schlägt sich (eigene Worte) oft mit Themen wie "wieso hat mein Kind nur eine 5.5 im Zeugnis???" herum. Ich denke, das Umfeld hier hat wohl auch etwas dazu beigetragen, dass bei uns, meiner Meinung nach, relativ viel geboten wird.
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Malaga1 »

@Neonova: Ich gebe dir recht, dass etwas Fleiss dazugehört. Und auch Selbstnitiative. Aber gerade für junge hochbegabte Kinder ist das vielfach schwierig. Sie wissen oft gar nicht was sie können und dass es nicht normal ist, alles einfach zu können. Gerade in der Unterstufe ist es für diese Kinder oft sterbenslangweilig. Und zuerst alles abarbeiten, bevor es interessantes gibt, ist tödlich. Mein Sohn löst die Matheaufgaben der grossen Schwester ohne je etwas davon gehört zu haben. Der braucht nicht 15 Seiten Plus-Minis-Rechnungen im 1000er-Raum. Drei reichen vollkommen. Und auch diese Ateliers sind für diese Kinder nicht das Wahre. Wie ich oben geschrieben habe: „Wenn schon blöd, dann schnell blöd“ und das einfachste Blatt lösen...
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Sommerwind
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Sommerwind »

Danke für eure Beiträge. Ich antworte morgen noch darauf, heute bin ich zu müde...

LG und gute Nacht

frausteiner
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Re: Schule ist .....

Beitrag von frausteiner »

Summerwind: abklären beim spd geht ohne einwilligung der Schule. Anrufen, Problem schildern, Beratung wünschen. Sagen, du wüsstest nicht mehr weiter. Nicht fordern, schon gar keine Abklärung. Dann gehst du ans Beratungsgespräch und schaust, was dabei raus kommt.

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Neonova
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Re: Schule ist .....

Beitrag von Neonova »

@Malaga: dass Wiederholungen langweilig sind ist sicher so. Das geht aber auch einem sehr gut begabtem Kind so. Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten, zum Bsp. bei meinem Sohn haben sie bei den Ateliers immer auch Blätter dabei, die Aufgaben aus dem darüberliegenden Zahlenraum beinhalten. Sie mussten nicht zuerst die einfachen Aufgaben machen, sie durften/dürfen nehmen was sie wollen und so sieht die Lehrperson auch, welches Kind schon wie weit ist. Euer Sohn scheint ja grad in Mathe wirklich ausserordentlich begabt zu sein, das ist sicher nochmals was anderes als ein sehr gut begabtes Kind, das halt "im Stoff schon etwas weiter" ist.

Selbstinitiative: da geb ich dir Recht, dazu braucht es sicher ein gewisses Alter oder eine gewisse Reife. Aber in der Mittelstufe erwarte ich da schon etwas.

@Begabtenförderung: ich finde da muss man immer die individuelle Situation anschauen und nicht einfach den IQ Wert.

@summerwind: wie gesagt würde ich als erstes nochmals das Gespräch mit der Lehrperson suchen.
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