Aufsatz 4. Klasse Familie
Moderator: conny85
Aufsatz 4. Klasse Familie
Bub's Klasse hat neue Lehrerin (noch nie gesehen) und der erste Aufsatz soll über die Familie sein. Es soll beinhalten: Alter der Eltern, Berufe der Eltern, Hobbies der Eltern, dasselbe über sich selbst und die Geschwister.
Wir sind 08/15 trotzdem hinterlässt es bei mir so einen schalen Nachgeschmack Auch wenn man sich kennenlernt, sind das wohl so die ersten Dinge, die man über sich erzählt, das aber in schriftlicher Form an unbekannt weiterzugeben ist für mich gewöhnungsbedürftig und irgendwie unangenehm, weil ich sonst bei einem Gespräch spontan entscheiden kann, was ich von mir preisgebe oder nicht (je nach Sympathie halt).
Bei Kiga Einführung ist es ja am Elternabend auch so, dass jeder etwas von sich erzählt, das finde ich sogar nett, welches Elternteil zu welchem Kind gehört, wo die in etwa wohnen oder was die Eltern auch erzählen mögen. Aber das hier fühlt sich für mich einfach anders an. Im Kiga waren wir als Eltern ja auch im gleichen Boot, und ich sah die Gegenübers und man war frei zu erzählen was man wollte (die einen mehr, die anderen weniger - ohne Vorlage)
Ist das Usus?
Wir sind 08/15 trotzdem hinterlässt es bei mir so einen schalen Nachgeschmack Auch wenn man sich kennenlernt, sind das wohl so die ersten Dinge, die man über sich erzählt, das aber in schriftlicher Form an unbekannt weiterzugeben ist für mich gewöhnungsbedürftig und irgendwie unangenehm, weil ich sonst bei einem Gespräch spontan entscheiden kann, was ich von mir preisgebe oder nicht (je nach Sympathie halt).
Bei Kiga Einführung ist es ja am Elternabend auch so, dass jeder etwas von sich erzählt, das finde ich sogar nett, welches Elternteil zu welchem Kind gehört, wo die in etwa wohnen oder was die Eltern auch erzählen mögen. Aber das hier fühlt sich für mich einfach anders an. Im Kiga waren wir als Eltern ja auch im gleichen Boot, und ich sah die Gegenübers und man war frei zu erzählen was man wollte (die einen mehr, die anderen weniger - ohne Vorlage)
Ist das Usus?
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Wenn du diese Infos nicht preisgeben willst (was ich durchaus verstehen kann), soll dein Junior einfach etwas erfinden. Es soll ums Aufsatz-Schreiben gehen und nicht um die Wahrheit.
Oder, wenn er genügend Mut und Humor hat: wenn ich meine Mutter nach ihrem Alter frage, sagt sie immer 20 und ein paar Monate. Sie scheint immer jung zu bleiben
Oder, wenn er genügend Mut und Humor hat: wenn ich meine Mutter nach ihrem Alter frage, sagt sie immer 20 und ein paar Monate. Sie scheint immer jung zu bleiben



Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ich sehe darin kein Problem.
Weisst du, die Kinder erzählen in der Schule eh alles über euer Familienleben. Auch Dinge, die du nie jemandem erzählen würdest
Also salopp gesagt, Ende des Jahres weiss die LP eh alles über euch, ob du willst oder nicht.
Weisst du, die Kinder erzählen in der Schule eh alles über euer Familienleben. Auch Dinge, die du nie jemandem erzählen würdest

Also salopp gesagt, Ende des Jahres weiss die LP eh alles über euch, ob du willst oder nicht.
- Ursi71
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Also das sind ja doch recht allgemeine Sachen, ich sehe da gar kein Problem. So etwas steht in jedem CV und jedes WA oder FB-Profil gibt wohl mehr her. Den Beruf muss man ja beispielsweise bei einer Hortanmeldung auch angeben.
Und es gibt der Lehrerin eine gute Möglichkeit, die Kinder (und ihr Umfeld) näher kennenzulernen. Wie genau man das macht, kann das Kind ja noch selber bestimmen. Und es ist ja nicht mal so, dass es der ganzen Klasse erzählt wird (wie beim KiGA-Elternabend), sondern es erfährt es nur die Lehrerin. Und ich traue es der Lehrperson zu, dass sie genug Empathie hat, dass sie nicht gerade den Aufsatz der ganzen Klasse vorliest, der sehr Vertrauliches enthält.
Und nur so als Gedanke: Die Lehrperson ist eine der Hauptvertrauenspersonen der Kinder. Ich war immer wieder überrascht (positiv) was die Kinder den Lehrern alles anvertrauten. Von dem her: Die Lehrerin erfährt das und noch einiges mehr sowieso...
Und es gibt der Lehrerin eine gute Möglichkeit, die Kinder (und ihr Umfeld) näher kennenzulernen. Wie genau man das macht, kann das Kind ja noch selber bestimmen. Und es ist ja nicht mal so, dass es der ganzen Klasse erzählt wird (wie beim KiGA-Elternabend), sondern es erfährt es nur die Lehrerin. Und ich traue es der Lehrperson zu, dass sie genug Empathie hat, dass sie nicht gerade den Aufsatz der ganzen Klasse vorliest, der sehr Vertrauliches enthält.
Und nur so als Gedanke: Die Lehrperson ist eine der Hauptvertrauenspersonen der Kinder. Ich war immer wieder überrascht (positiv) was die Kinder den Lehrern alles anvertrauten. Von dem her: Die Lehrerin erfährt das und noch einiges mehr sowieso...
- stella
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Die Lehrerin macht einen Schreibanlass mit diesem Thema, weil es für die Kinder einfacher ist, über die Familie zu schreiben als z. B. über berühmte Leute. Sie hat nicht primär die Absicht, (geheime) Sachen über die Familien ihrer SuS zu erfahren.
Wenn du das nicht möchtest, dann erfinde mit deinem Kind eine fiktive Biografie.
Wenn du das nicht möchtest, dann erfinde mit deinem Kind eine fiktive Biografie.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ich würde das Kind mal drauf los schreiben lassen, gehe mal stark davon aus, dass der Text eher allgemein gehalten sein wird und nicht ins Detail geht.
Also nach dem Motto "Papa arbeitet in einer grossen Firma die metallteile herstellt" und nicht alle Details wie Firmenname, -sitz, berufliche Position etc.
Also nach dem Motto "Papa arbeitet in einer grossen Firma die metallteile herstellt" und nicht alle Details wie Firmenname, -sitz, berufliche Position etc.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Unsere Kinder haben oft Mühe mit solchen Themen, weil es für sie zu privat ist. Sie müssen oft schreiben, was sie in den Ferien oder am Wochenende gemacht haben. Ich erkläre dann jeweils, dass es ums Schreiben geht und sie auch ihrer Fantasie freien Lauf lassen dürfen. Und das macht den Kindern dann oft sehr Spass. Wir sind also schon zum Mond geflogen, übers Wochenende in Australien gewesen usw. Da ist völlig klar, dass das erfunden war. Bis jetzt kam noch nie eine negative Rückmeldung von einer LP.
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
@Dillon,
Weisst Du denn immer genau, was Deine Kinder in der Schule / Kindergarten für Aufgaben haben, was sie in der Schulstunde oder im Gespräch mit der Lehrperson besprechen / diskutieren?
Ich frage das, weil die Kinder ja ganz viel erzählen und disktuieren. Auch aus eurem Familienleben und - wie schon geschrieben - sicher noch mehr als diese sehr allgemein gehaltenen Informationen.
Kurz: Ich verstehe Dein Problem nicht. Vielleicht hat es auch mit dem Thema "Kontrolle abgeben" zu tun?
Weisst Du denn immer genau, was Deine Kinder in der Schule / Kindergarten für Aufgaben haben, was sie in der Schulstunde oder im Gespräch mit der Lehrperson besprechen / diskutieren?
Ich frage das, weil die Kinder ja ganz viel erzählen und disktuieren. Auch aus eurem Familienleben und - wie schon geschrieben - sicher noch mehr als diese sehr allgemein gehaltenen Informationen.
Kurz: Ich verstehe Dein Problem nicht. Vielleicht hat es auch mit dem Thema "Kontrolle abgeben" zu tun?
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Falls es bei euch etwas gibt, das du nicht öffentlich streuen möchtest (z.B. falls dein Mann eine Haftstrafe absitzt, nur als Beispiel), dann habt ihr sicherlich eine Erklärung, die ihr sowieso parat habt, falls mal jemand eine Frage stellt. Die kann dein Kind dann schreiben.
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ist bei uns mit Stammbaum jeweils so gewesen... in DE, EN, FR, immer kam das Thema hoch. Macht einen Stammbaum inkl. Fotos... dann Namen Alter Beruf. Sorry, was studieren da die Lehrer? Meine haben da jeweils Alles erfunden. War sehr unangenehm für sie.
Noch unangenehmetmr wars dann als ich am Elternabend das Plakat hängen sah... inkl. Interessierter Leute davor
Noch unangenehmetmr wars dann als ich am Elternabend das Plakat hängen sah... inkl. Interessierter Leute davor
- stella
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Laila
Ja, der mit dem Stammbaum kam bei beiden Kindern bis jetzt bei ALLEN Lehrpersonen pro Stufe. Und der vorgedruckte Stammbaum hat gar keinen Platz für unsere komplizierte Familienstruktur. Das ist nervig. Da weiss ich auch nicht, was sie bezwecken. Einmal reicht doch...
Inzwischen haben wir den Stammbaum gezeichnet und kopiert, so dass wir ihn immer durchpausen können.
Es ist traurig, weil viele Familiensituationen schwierig sind und mit einem Stammbaum ist das dann da so schwarz auf weiss und nicht wir konnten damit auch nicht immer umgehen. Aber es war mir zu heikel, mich an die LP zu wenden.
Ich selber mache das NIE!
Ja, der mit dem Stammbaum kam bei beiden Kindern bis jetzt bei ALLEN Lehrpersonen pro Stufe. Und der vorgedruckte Stammbaum hat gar keinen Platz für unsere komplizierte Familienstruktur. Das ist nervig. Da weiss ich auch nicht, was sie bezwecken. Einmal reicht doch...
Inzwischen haben wir den Stammbaum gezeichnet und kopiert, so dass wir ihn immer durchpausen können.
Es ist traurig, weil viele Familiensituationen schwierig sind und mit einem Stammbaum ist das dann da so schwarz auf weiss und nicht wir konnten damit auch nicht immer umgehen. Aber es war mir zu heikel, mich an die LP zu wenden.
Ich selber mache das NIE!
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Echt? Sowas hätte ich mir noch nie überlegt. Ist doch kein Staatsgeheimnis? Und ich glaube grad in den tieferen Klassen erzählen die Kids doch sowieso alles. Bei uns wurde immer ein toller Comic gezeigt am ersten Infoabend. Die Tochter erzählt auf Nachfrage der Eltern von der Schule und der Lehrerin. Es wird immer etwas bunter und mit der Zeit geht der Vater davon aus, dass die Lehrerin ein absolutes Monster ist und will das nicht auf sich sitzen lassen. Er rast also zur Lehrerin und als diese ihn begrüsst, sagt sie: Ah, sie sind der Vater von ...? Ich habe sie mir anhand der Erzählungen ganz anders vorgestellt. Und der Vater ebenso, denn die Lehrerin entsprach so gar nicht dem, was er sich anhand der Erzählungen der Tochter vorstellte.
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ja, vorallem dass dies als Präsentation am Elternabend genommen wird...
- danci
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ich sehe das Problem ehrlich gesagt auch nicht. Das Alter ist nur eine Zahl. Die Berufe mussten wir schon bei der Chindgsi-Anmeldung angeben, warum auch immer. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass die Kinder das von sich aus als zu privat oder unangenehm anschauen. Höchstens bei etwas schwierigeren Familienverhältnissen. Da verstehe ich auch das Stammbaum-Problem. Wie zeichnet man da eine Patchwork-Familie?
Erfinden würde ich ehrlich gesagt nichts. Denn das ist ja nicht die Aufgabe und ist ja für die Kinder noch blöder. Da kommt doch eher die Angst "erwischt zu werden". Wen es stört, kann sich ja bei der LP melden und eine Lösung suchen.
Erfinden würde ich ehrlich gesagt nichts. Denn das ist ja nicht die Aufgabe und ist ja für die Kinder noch blöder. Da kommt doch eher die Angst "erwischt zu werden". Wen es stört, kann sich ja bei der LP melden und eine Lösung suchen.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ein Paar Leute hier diskutieren über Seiten warum die Frage "Woher kommst du?" ganz schön schwierig und problematisch sein kann und auch rassistisch (in bestimmten Kontext). Und in der Schule werden Stammbäume erstellt und genau Alter der Eltern und Beruf erfragt und alle finden es OK. Wie würde ein Kind sich fühlen wenn er nicht lügen möchte, aber Mühe hat weil seine Mutter erst 22 ist, der Vater ist nicht bekannt, oder der Vater arbeitslos ist und Mühe damit hat, und die Mutter MS hat und in Behandlung, oder der Vater 70 ist, oder das Kind ist mit seinen Grosseltern aus Afghanistan geflüchtet und weiss gar nicht wo der Vater und Mutter sind und in Tränen ausbricht wenn er danach denken muss, oder das Kind ein Pflegekind ist und weiss gar nicht welche Eltern dann gemeint sind, oder er hat zwei Mama aber keinen Papa? Die Lehrerin ist vielleicht in der Lage solche Infos vertraulich zu behandeln, aber die Kinder haben es in ihrem Schulsack, das Heft liegt vielleicht irgendwo und kann von anderen Kind gesehen werden. Ein offiziellen Formular ist für mich was ganz anderes - es soll nicht öffentlich zugänglich sein und vertraulich behandelt in Gegensatz zu einem Aufsatz. Muss es wirklich sein?
Die Kinder erzählen das ja sowieso - ist kein Argument. Es gibt Kinder, die erzählen nichts weil sie wissen wie es ankommt. Und es gibt Lehrer - die haben keine Beziehungen zu Kinder, und erfahren so gar nichts.
Die Kinder erzählen das ja sowieso - ist kein Argument. Es gibt Kinder, die erzählen nichts weil sie wissen wie es ankommt. Und es gibt Lehrer - die haben keine Beziehungen zu Kinder, und erfahren so gar nichts.
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ich bin ehrlich gesagt etwas zwiegespalten in dieser Frage.
Vermutlich ist es das Ziel der Lehrperson, die Kinder schnell kennenzulernen und sie versucht auf diesem Weg schnell zu vielen Infos zu kommen. Andrerseits ist "Meine Familie" ein Aufsatzthema, welches für mich schon eine Beziehung voraussetzt, damit es nicht nur ein theoretisches Abhandeln wird.
Einige schreiben hier, dass man diese Angaben bei der Schulanmeldung schon angeben muss. Das stimmt zwar, aber das heisst noch lange nicht, dass die Lehrperson diese zu Gesicht bekommt. Als ich 1994 meine erste Klasse übernahm, stand sehr vieles auf der Klassenliste. Alter der Eltern nicht gerade, aber Herkunftsländer, Muttersprachen, Berufe der Eltern, Konfession.
Bis ich 2011 aufhörte zu unterrichten, sind diese Infos recht zusammengeschrumpft - Thema Datenschutz. Vornamen der Eltern waren noch da, Mutterprache ebenfalls - aber Herkunftsland war verschwunden. Wie es heute ist, weiss ich nicht, bestimmt in jedem Kanton unterschiedlich. Wenn jetzt also bei einem Kind "albanisch" als Muttersprache steht, kann es sowohl aus mehreren verschiedenen Ländern kommen als auch verschiedene Religionszugehörigkeiten haben. Da erfahre ich mit der Liste allein keine Details mehr.
Ich fand es dann ehrlich gesagt schade, als es mehrfach vorkam, dass sich jemand von den Eltern nach einem abgeschlossenen Thema bei mir meldetete, mit dem Hinweis: "Ich arbeite bei XY und hätte euch eine spannende Exkursion vermitteln können!" Daher habe ich dann begonnen, am ersten Elternabend mit einem freiwilligen Blatt Berufe und möglicherweise schulrelevante Hobbys zu erfragen - mit dem Hinweis, dass ich es schade fände, wenn ich nicht auf vorhandenes Expertenwissen zurückgreifen könne. Die Exkursion mit dem Pilotenpapi zum Flughafen war der absolute Hammer. Oder der Papi der mit Lastwagen mit geladenem Bagger zum Schulhaus gefahren kam (er hatte sich wegen dieser Nachfrage selber angeboten, weil ihm das Thema wichtig war), um den Kindern den blinden Fleck zu erklären und zu zeigen, wie wenig der Lastwagenfahrer auf der Seite sieht. Die Tanzlektionen mit dem afrikanischen Mami fanden dann leider nicht mehr statt, weil mein Sohn zu früh auf die Welt kam. Absolut tolle Sachen und nur möglich, wenn man die Berufe/Hobbys kennt. Aber es war auf absolut freiwilliger Basis.
Und ja, es stimmt, es gibt Kinder, die erzählen alles in der Schule, auch das, was man als Eltern lieber nicht hätte. Aber es gibt auch die anderen, die wenig bis gar nichts sagen - und die möglicherweise ihre Gründe dafür haben, dass sie nichts sagen. Darum würde ich ein solches Aufsatzthema nie zum Kontakt aufbauen vorgeben. Und je nachdem, was man für "stumme" Kinder in der Klasse hat, auch danach nicht. Man geht nebenbei ja auch das Risiko ein, dass man beschuldigt wird, auf diese Art den Datenschutz zu umgehen - obwohl diese Absicht gar nie da war.
Der Unterschied zu dem was man am Elternabend von sich preisgibt ist auch noch mündlich/schriftlich. Sehr viel kann ich mir von dem, was an einem Elternabend bei der Vorstellungsrunde gesagt wird, jeweils eh nicht merken - und ich denke, das geht den meisten so.
Vermutlich ist es das Ziel der Lehrperson, die Kinder schnell kennenzulernen und sie versucht auf diesem Weg schnell zu vielen Infos zu kommen. Andrerseits ist "Meine Familie" ein Aufsatzthema, welches für mich schon eine Beziehung voraussetzt, damit es nicht nur ein theoretisches Abhandeln wird.
Einige schreiben hier, dass man diese Angaben bei der Schulanmeldung schon angeben muss. Das stimmt zwar, aber das heisst noch lange nicht, dass die Lehrperson diese zu Gesicht bekommt. Als ich 1994 meine erste Klasse übernahm, stand sehr vieles auf der Klassenliste. Alter der Eltern nicht gerade, aber Herkunftsländer, Muttersprachen, Berufe der Eltern, Konfession.
Bis ich 2011 aufhörte zu unterrichten, sind diese Infos recht zusammengeschrumpft - Thema Datenschutz. Vornamen der Eltern waren noch da, Mutterprache ebenfalls - aber Herkunftsland war verschwunden. Wie es heute ist, weiss ich nicht, bestimmt in jedem Kanton unterschiedlich. Wenn jetzt also bei einem Kind "albanisch" als Muttersprache steht, kann es sowohl aus mehreren verschiedenen Ländern kommen als auch verschiedene Religionszugehörigkeiten haben. Da erfahre ich mit der Liste allein keine Details mehr.
Ich fand es dann ehrlich gesagt schade, als es mehrfach vorkam, dass sich jemand von den Eltern nach einem abgeschlossenen Thema bei mir meldetete, mit dem Hinweis: "Ich arbeite bei XY und hätte euch eine spannende Exkursion vermitteln können!" Daher habe ich dann begonnen, am ersten Elternabend mit einem freiwilligen Blatt Berufe und möglicherweise schulrelevante Hobbys zu erfragen - mit dem Hinweis, dass ich es schade fände, wenn ich nicht auf vorhandenes Expertenwissen zurückgreifen könne. Die Exkursion mit dem Pilotenpapi zum Flughafen war der absolute Hammer. Oder der Papi der mit Lastwagen mit geladenem Bagger zum Schulhaus gefahren kam (er hatte sich wegen dieser Nachfrage selber angeboten, weil ihm das Thema wichtig war), um den Kindern den blinden Fleck zu erklären und zu zeigen, wie wenig der Lastwagenfahrer auf der Seite sieht. Die Tanzlektionen mit dem afrikanischen Mami fanden dann leider nicht mehr statt, weil mein Sohn zu früh auf die Welt kam. Absolut tolle Sachen und nur möglich, wenn man die Berufe/Hobbys kennt. Aber es war auf absolut freiwilliger Basis.
Und ja, es stimmt, es gibt Kinder, die erzählen alles in der Schule, auch das, was man als Eltern lieber nicht hätte. Aber es gibt auch die anderen, die wenig bis gar nichts sagen - und die möglicherweise ihre Gründe dafür haben, dass sie nichts sagen. Darum würde ich ein solches Aufsatzthema nie zum Kontakt aufbauen vorgeben. Und je nachdem, was man für "stumme" Kinder in der Klasse hat, auch danach nicht. Man geht nebenbei ja auch das Risiko ein, dass man beschuldigt wird, auf diese Art den Datenschutz zu umgehen - obwohl diese Absicht gar nie da war.
Der Unterschied zu dem was man am Elternabend von sich preisgibt ist auch noch mündlich/schriftlich. Sehr viel kann ich mir von dem, was an einem Elternabend bei der Vorstellungsrunde gesagt wird, jeweils eh nicht merken - und ich denke, das geht den meisten so.
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
@Xera: finde ich super, wenn man Dinge erfragt und auch erklärt warum man das gerne wissen möchte (Exkursionen etc). Ich gebe zu, ich schreibe auf den Formularen bei Beruf immer nur "Angestellte" hin weil alles andere komplizierter wäre und ich keinen Nutzen darin sehe (sah
)
@Ausländerin:

@Ausländerin:

"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Ich finde auch, dass die Bedenken betreffend Aufsatz etwas übertrieben sind. Es geht ja nicht um öffentliche / veröffentlichte Informationen. Die Lehrpersonen erfahren ja sowieso sehr viel von den Kindern direkt, vor allem in der Primarschulzeit (was die Eltern nicht steuern können und was sicher auch gut ist so). Mit diesen Bedenken dürfte eine Lehrperson auch keine Aufsätze zu Themen wie "was war dein tollstes Ferienerlebnis", "Beschreibe Dein letztes Wochenende" oder Ähnliches schreiben lassen.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
- Schlossi
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Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
Also ich bin ja manchmal sehr gwundrig wie alt denn die Eltern meiner Kindergärteler so sind
Und zum Thema Hobby hat mir vor Jahren mal ein Junge erzählt, dass Papi seine Hanfpflänzli nun zum Grosi gezügelt hat "weisch weg de Kontrolle"
Und zum Thema Hobby hat mir vor Jahren mal ein Junge erzählt, dass Papi seine Hanfpflänzli nun zum Grosi gezügelt hat "weisch weg de Kontrolle"
Boy Juni 08
Re: Aufsatz 4. Klasse Familie
im Pflegeberuf hat sich die Patientenanamnese von intensiver Biografiearbeit, zur möglichst wenige Infos einholen entwickelt. Aus der Überlegung heraus, dass die Pflegeperson möglichst vorurteilsfrei, in Patientenkontakt treten kann. Es ergibt sich dann logischerweise oft ein kennen lernen in Gesprächen, aber alle Beteiligten können entscheiden was und wie viel sie preisgeben möchten. Keine Ahnung wie es auf eine Lehrperson wirkt, wenn da Mama Reinigungskraft geschieden steht oder Ärztin verheiratet....klar versucht jede Person neutral zu sein und doch haben Studien klar bewiesen, dass dem überhaupt nicht so ist. Von dem her empfinde ich einen solchen Aufsatz als ungünstig. Würde den Gugus aber selbstverständlich anstandslos mitmachen, alles andere macht null Sinn wie wir alle wissen
