Mein Sohn wird dieses Jahr 16, fängt im Sommer seine Lehre an - d.h. da kommt definitiv auch ein neuer Lebensabschnitt auf uns zu

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Ich denke aber, dass sich da nicht so wahnsinnig viel verändern wird. Einerseits habe ich meinen Sohn schon sehr früh sehr selbständig erzogen (er wäscht z.B. schon seit 2 Jahren seine Wäsche selber, kann auch selber kochen, etc.) und andererseits habe ich durch den viel zu frühen Tod meiner Freundin gelernt, so viel wie möglich im "Hier und Jetzt" zu leben. Das heisst, ich habe mein Leben nicht derart stark in "Phasen" aufgeteilt, wie das vielleicht andere tun - so im Stil von: "Jetzt Familie", "Jetzt wieder ich", etc. Sondern ich habe immer versucht, alles bestmöglichst unter einen Hut zu kriegen, mich selber nie zu vergessen und so wenig Wünsche und Bedürfnisse auf die "hohe Kante" zu schieben, wie möglich (ganz nach dem Motto: "Ob es mich morgen überhaupt noch gibt, weiss ich ja nicht").
Gereist bin ich zwischen 20 und 30 sehr viel - es gibt glaub kaum ein Land, das ich nicht gesehen habe (Motto: Je weiter entfernt, je besser

). In den letzten 15 Jahren habe ich dann eher die benachbarten Länder bzw. Europa entdeckt und somit das Bild gut abgerundet. Beruflich habe ich in den letzten Jahren einen guten Weg gemacht und bin karrieretechnisch und finanziell vor einem Jahr dort angekommen, wo ich immer sein wollte. Die geplanten/gewünschten Weiterbildlungen habe ich auch absolviert (wobei ich da vielleicht schon nochmal eine Idee habe - dies aber unabhängig vom Alter meines Sohnes

). Sport war immer wichtig in meinem Leben, unabhängig vom Alter meines Sohnes, wird es voraussichtlich auch weiterhin sein. Den Traum Hund - nachdem ich mit Mitte 20 schon mal einen hatte - habe ich mir vor ein paar Jahren auch nochmals erfüllt. Ansonsten: Mir war auch das Zusammensein mit Freunden und Familie immer sehr wichtig, auch da habe ich möglichst auf wenig verzichtet.
Für mich war immer wichtig: Wenn mein Sohn mal geht (oder noch Zuhause lebt, aber dann halt wirklich sein eigenes Leben lebt), will ich nie so in ein Loch fallen, wie ich das bei einigen Kolleginnen mitbekommen haben - oder noch schlimmer: Dass mein Sohn meinetwegen ein schlechtes Gewissen haben muss, wenn er geht und/oder sein eigenes Leben lebt. Ich will auch nicht, dass mit seiner zunehmenden Selbständigkeit oder seinem Ausziehen ein Loch entsteht. Das ist mir glaub ganz gut gelungen

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Aber klar, auch ich habe noch Träume (wäre ja auch schlimm, wenn nicht

): Ich könne mir tatsächlich mal ein Häuschen (Eigenheim) vorstellen, ob in der CH oder im Ausland, spielt nicht so eine Rolle. Es muss auch nichts Grosses oder nichts Prunkvolles sein. Einfach gemütlich. Aber mit grossem Landanteil und der Möglichkeit, vielen Tieren, die kein Glück im Leben hatten, ein schönes Zuhause bieten zu können (so eine Art Gnadenhof). Je nachdem werde ich meine Berufstätigkeit in den nächsten Jahren auch etwas reduzieren, um mehr Luft für andere Geschichten in meinem Leben zu haben, d.h. der finanzielle Aspekt - der mit Kind sicher wichtiger war - wird wohl vermehrt in den Hintergrund rücken. Alle anderen (grösseren) Wünsche habe ich mir glaub in den letzten 48 Jahren erfüllt, weil ich halt eben nie davon ausgegangen bin, dass ich das Glück habe, 50, 60 oder 80 Jahre alt zu werden. Somit: ich geniesse nach wie vor Tag für Tag und bin offen, für alles was noch kommt

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