Danke für eure zahlreichen Kommentare!!
Ich habe heute morgen Kontakt mit dem Kinderarzt aufgenommen und er empfiehlt die Impfung (auch vor dem 6. Lebensjahr) - Somit haben wir ein Termin für den Freitag abgemacht. Nachdem ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt habe, muss ich zuallererst sagen, dass ich die Impfempfehlung in der CH diesbezüglich nicht wirklich nachvollziehen kann - da man nie wirklich vorhersagen kann ob die Infektion mild oder schwer verlaufen wird, finde ich es einfach zu heikel, vor allem weil es gegen FSME keine alternative Behandlung gibt. Gemäss Robert Koch Institut wird die Impfung auch bereits bei 1-jährigen empfohlen. In Österreich ebenfalls.
Auszug Robert Koch Institut:
Bei Kindern verlaufen die Erkrankungen im Allgemeinen leichter als bei Erwachsenen. In einer Auswertung prospektiv erhobener Daten von 1001 FSME-Erkrankten aus Baden-Württemberg wurde der Krankheitsverlauf bei Kindern in ca. 25% der Fälle als schwerwiegend eingestuft, bei Erwachsenen dagegen bei 50%. Überdies wurde bei Kindern deutlich seltener über neurologische Folgeschäden berichtet (bei ca. 2%), im Vergleich zu Erwachsenen mit 30-40% der Fälle [1]. Schwere Verläufe kommen jedoch selten auch bei Kindern vor. Im Einzelfall kann nicht vorhergesagt werden, ob eine Infektion mild oder schwerer verläuft [2].
Bei Kindern ist die Gefahr besonders groß von einer Zecke gestochen zu werden, da sie sich viel im Freien aufhalten. Zwei Impfstoffe für Kinder sind verfügbar, die ab dem Alter von 1Jahr zugelassen sind. Da die Impfung den einzigen wirksamen Schutz vor einer FSME-Erkrankung darstellt, sollten Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen werden. Auch wenn Fieber (über 38°C) nach der Impfung bei circa 15% der ein- bis zweijährigen Kinder und bei 5% der Drei- bis Elfjährigen auftreten kann, gibt es keine vergleichbar effektive alternative Präventionsmaßnahme. Im Falle einer FSME-Erkrankung gibt es keine spezifische Behandlung. Daher sollte sich die Impfindikation bei Kindern ähnlich wie bei Impfungen für Erwachsene nach dem Expositionsrisiko richten.
Literaturhinweise
[1] Kaiser R. Frühsommer-Meningoenzephalitis Prognose für Kinder und Jugendliche günstiger als für Erwachsene. Deutsches Ärzteblatt. 2004;101(33):C1822-C6.
[2] Hansson ME, Orvell C, Engman ML, Wide K, Lindquist L, Lidefelt KJ, et al. Tick-borne encephalitis in childhood: rare or missed? The Pediatric infectious disease journal. 2011;30(4):355-7. Epub 2011/03/18