Lena Aliya Alice, unser grösstes Geschenk

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chuggeli
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Lena Aliya Alice, unser grösstes Geschenk

Beitrag von chuggeli »

Nun habe ich es endlich geschafft den Geburtsbericht unserer Tochter zu verfassen. Wie immer konnte ich mich natürlich nicht kurz fassen. Dennoch viel Spass beim Lesen.


Am 19. März 2007 mussten wir um 17 Uhr im Spital sein zur Voruntersuchung. Denn seit dem 5. März stand fest, dass unser Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Seit der 14 Schwangerschaftswoche hatte ich starke Rückenschmerzen, es wurde ein Bandscheibenvorfall vermutet. Die Gefahr, dass die Bandscheibe während den Wehen rausspringt war einfach zu gross. Schweren Herzens habe ich dem Kaiserschnitt zugestimmt. So gerne hätte ich mein Kind spontan zur Welt gebracht. Ich hatte unheimliche Angst vor dem Kaiserschnitt. Angst auch, meinem Kind etwas nicht geben zu können und ganz einfach das Gefühl, etwas zu verpassen. Was auch immer dies sein sollte, denn es ist ja unser erstes Kind.

Also gingen wir an diesem Montag ins Spital Zollikerberg. Wir wurden herzlich von einer Hebamme empfangen und ins Untersuchungszimmer geführt. Zuerst wurde ich nochmals gründlich untersucht von der Hebamme. Sie schätzte unser Krümelchen auf etwa 3 Kg.
Anschliessend mussten wir noch einige Unterschriften geben, ich weiss inzwischen nicht mehr für was alles. Danach wurde ich etwa für eine halbe Stunde ans CTG angehängt.
Die Stimmung bei meinem Mann und mir war sehr gut und wir waren beide recht locker und einfach gespannt darauf was uns erwartet. Meine Angst hatte ich wohl verdrängt Die Hebamme erklärte uns den Ablauf des Kaiserschnitts währenddem das CTG ganz leichte Wehen anzeigte, die ich gaaaanz leicht spürte.
Danach kam der Anästhesist und klärte uns über die PDA auf. Auch er erklärte uns nochmals den Ablauf der Geburt.
Zu guter Letzt kam noch die Assistenzärztin und erklärte uns den operativen Teil des Kaiserschnitts. Sie machte auch nochmals einen Ultraschall und schätzte Krümelchen ebenfalls auf etwa 3 Kg.
Nun waren wir also aufgeklärt. Nervös war ich auch, aber nur ein Bisschen. Ich bekam noch eine Tablette und eine für den nächsten Morgen, damit ich nicht erbrechen musste.

Also gingen wir nach Hause. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern was wir an dem Abend gemacht haben. Viel war es auf jeden Fall nicht, denn ich wollte schlafen, in der Hoffnung nicht an den morgigen Tag zu denken. Denn langsam aber sicher war ich aufgeregt und die Angst überwiegte gegenüber der Vorfreude unser Krümelchen bald in den Armen zu halten.

Am Dienstag dem 20 März 2007 in aller Hergottsfrüh standen wir auf. Es hatte geschneit und wir stellten fest, dass 15 Minuten für den Weg ins Krankenhaus wohl nicht reichen würden, denn die Strassen waren voller Schnee.
Um 05.20 machten wir uns auf den Weg, um 05.45 waren wir im Spital. Pünktlich. Ich war hellwach und bekam langsam ein mulmiges Gefühl. Innerlich hielt ich Zwiesprache mit meinem Baby. Immer wieder sagte ich ihm wie sehr ich mich darauf freue, dass Krümelchen bald in meinen Armen ist. Dennoch erschien mir alles etwas unwirklich.
Wir wurden von einer ganz lieben Hebamme in den Gebärsaal geführt, wo ich mich umziehen und auf das Bett legen konnte. Wieder wurde ich ans CTG angeschlossen. Dank den Erklärungen vom Vortag wussten wir nun. Welche Kurve was bedeutet.
Wieder zeigte das CTG leichte Wehen an. Sie waren aber stärker und regelmässiger als am Vortag. Das beruhigte mich ungemein. Schliesslich zeigte dies, dass mein Kind doch bereit war bald zur Welt zu kommen. Auch die Hebamme meinte, es hätte wohl nicht mehr lange gedauert und die Geburt wäre von selber losgegangen.
Wir versuchten uns etwas abzulenken. Naja, es gelang so mittelmässig. Um 07.20 wurden wir abgeholt und fuhren ein Stockwerk höher in den OP. Ich fühlte mich nicht so wohl. Die Hebamme ging mit meinem Mann weg, damit er sich umziehen konnte. Ich wurde auf das OP-Bett umgelagert. Es war kalt, trotz den warmen Tüchern fror ich.
Im OP kam der Anästhesist zu mir und begrüsste mich. Wirklich ein freundlicher Herr. Ich musste nun auf die Bettkante sitzen und einen runden Rücken machen, eine Schwester hielt mich von vorne an den Schultern etwas fest. Unser Krümelchen strampelte frisch fröhlich im Bauch umher. Ich weiss noch, dass ich gelächelt habe. Ich wusste ja, dass ich diese Bewegungen bald nicht mehr in mir spüren würde.
Dann setzte der Anästhesist die Betäubung. Es tat etwas weh. Aber es war vor allem sehr unangenehm. Vor allem der Druck. Und da wurde mir auch schlagartig bewusst, dass es nun Ernst gilt. Mir kamen die Tränen und ich habe nur noch geweint. Schliesslich habe ich nach meinem Mann gefragt, ich wollte, dass er sofort kommt. Ich wurde beruhigt, er komme gleich, jetzt werde die PDA gespritzt. Davon spürte ich fast gar nichts.
Danach wurde ich auf den Rücken gelegt und der Bauch wurde desinfiziert. Der Blasenkatheter wurde gelegt, davon spürte ich aber kaum was.
Ich war sehr froh, als mein Mann endlich da war. Mir wurde ein Tuch vor die Nase gehängt und die Betäubung wurde überprüft. Alles in Ordnung. Der Professor kam herein, sagte noch schnell hallo und dann ging’s los. Dank dem Anästhesisten wusste ich immer genau was gerade gemacht wird. Aber ich war am heulen. Ich hatte so Angst und zitterte ständig. Marcel war wohl ziemlich hilflos.
Dann gab es einen heftigen Ruck nach oben, danach drückte der Anästhesist auf meinen Brustkorb und es gab einen heftigen Ruck nach unten. Und dann………. Ein Schrei! Und was für einer. Der Schrei meines Kindes! Jenes Kindes, welches ich fast 39 Wochen in meinem Bauch trug. Mit dem ich so oft gesprochen habe, welches ich so oft durch die Bauchdecke gestreichelt habe. Unser Kind ist geboren! Um 07.51 Uhr.
Die Hebamme kam und zeigte uns unser Krümelchen. Ein Mädchen! Marcel und ich sind Eltern eines Mädchens geworden. Jetzt liefen Freudentränen und zwar nicht nur bei mir.
Marcel konnte mit der Hebamme und unerer Tochter zur Kinderärztin. In warme Tücher eingepackt wurde mir unsere Tochter noch im OP auf die Brust gelegt. Ich konnte es kaum fassen. Wenn ein Wunder greifbar wird, ist man wohl zuerst mit seinen eigenen Emotionen überfordert. Ich habe die ganze Zeit nur Baby, Baby gesagt und war hin und weg.
Die Hebamme ging mit Marcel und unserer Tochter wieder ins Gebärzimmer, wo sie auf mich warteten. Kurze Zeit später wurde auch ich wieder nach unten gebracht
Überglücklich durfte ich meine Tochter in die Arme schliessen. Sofort konnte ich sie stillen und war nur noch glücklich. Diese ersten Minuten voller Wärme und Geborgenheit werde ich nie vergessen. Endlich konnte ich an meinem Kind schnuppern, konnte ihre Haut berühren, sie streicheln und liebkosen. All das, worauf wir so lange gewartet haben. Dies war zweifelsohne der glücklichste Moment in meinem Leben. So viele Freudentränen sind geflossen.

Lena Aliya Alice hat unser Leben verändert. Vor Allem aber hat sie unser Leben bereichert!
Sie wog bei ihrer Geburt 3210 Gramm und war 47 cm lang. Ein kleines Wesen mit grosser Wirkung.
Grossi Schwöschter Lena Aliya Alice 20.03.2007

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nemue

Beitrag von nemue »

chuggeli so schön hesch da gschrebe

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CoolBlue
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Beitrag von CoolBlue »

schöner geburtsbericht! finde es ganz toll das du über den ks schreibst! da sieht man das es auch ein wunderschönes erlebnis ist!
habe auch etwas angst von ks... :roll: aber wenns fürs wohl vom baby und mutter ist, ists voll ok! :D

ach ja und alles gute zu euer tochter! :D

esilver

Beitrag von esilver »

wunderschöne Bricht!
Du magsch di no a viile Sache erinnere, bi mir isch so so viil vergesse gange *amkopfkratz*

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superstärndli
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Beitrag von superstärndli »

Hab also an diesem Tag auch ganz fest mitgefiebert, wir hatten uns ja am Samstag vorher getroffen!! Einen tollen bericht hast du geschrieben, wirklich ganz schön!!! Wünsche euch nochmals alles gute!!!
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eli78

Beitrag von eli78 »

Whow!! Wunderschön geschrieben!!

Romella

Beitrag von Romella »

jöööö chugggeli *umarm*
tränliwegwisch


mir händ ja beidi a dem 20.3. eusi töchtere per KS zur wält bracht, du eifach am 7.51 am morge, und ich am 7.59 am abig.

danke für dä schöni bricht, ich han au alles nomal durchläbt in gedanke und bin eifach mega grührt.

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Jasmin73
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Beitrag von Jasmin73 »

so ne schöne geburtsbricht!!!
merci!
Üses Glück isch perfekt: Maxi-Prince 06 * Midi-Prince 08 * Mini-Prince 10

Romella

Beitrag von Romella »

liebe lena
wir beide konnten vor einigen tagen unser 10-monatiges feiern, dabei kommt es meinem mami vor, als sei es erst gestern als ihr im spital, am wehentropf, sms'let wurde dass du auf die welt geschlüpft bist.
das war mir doch glatt ansporn auch endlich zu kommen, aber leider mussten sie mami aufschneiden um sicherzugehen dass wir am gleichen tag geburtstag feiern können :-)
egal wie, wir sind da und bereiten unseren mamis so viel freude, wie sie uns jeden tag aufs neue zeigen.
ich schicke dir liebe grüsse ins schöne züri.
ashley

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