Sie kam mit der Hand im Gesicht zur Welt

Teilt Eure Erfahrungen!

Moderator: Phönix

Antworten
Benutzeravatar
Muffi
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: Fr 1. Jun 2007, 19:36
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Arisdorf, BL
Kontaktdaten:

Sie kam mit der Hand im Gesicht zur Welt

Beitrag von Muffi »

Hallo zusammen...

Mitlerweile sind es bereits fast 8 Wochen seit meiner Geburt. Ich habe sie aber immer noch in schöner Erinnerung. Daher möchte ich sie euch hier auch schildern...

Mein Mann hat für unsere Tochter eine Homepage gemacht. Es ist eine Art Tagebuch mit einer Bildergalerie. Da ich dort bereits den Bericht geschrieben habe, werde ich ihn einfach kopieren... Falls ihr Lust habt, könnt ihr ja mal die Homepage durchstöbern gehen: http://www.sweet-touch.ch

Angefangen hat alles am Donnerstag Abend, 13.09.2007: So gegen 20.00 Uhr verspürte ich immer wieder ein sehr leichtes Ziehen im Unterleib. Dies hatte ich schon zwei oder drei mal. Ich dachte immer, es sei, weil ich nicht auf die Toilette gehen konnte. Ich studierte auch nicht weiter an diesem “Schmerz” und wir gingen gegen 22.00 Uhr dann ins Bett. Um 23.00 Uhr merkte ich, dass diese komische Schmerzen regelmässig wurden. So alle 2 bis 5 Minuten, aber sehr schwach. Nach einiger Zeit sagte ich es dann Oli, dass es sich doch nach Wehen anfühlen könnte. Wir meinten aber beide, dass es sehr schwach sei, zu schwach, für Wehen. Wir entschlossen uns, ein wenig zu schlafen. Also sagen wir es so: Oli schlief, ich nicht

Ab Mitternacht wurde dieser Schmerz dann immer intensiver und auch regelmässiger. Doch ich wekte Oli noch nicht. Er soll sich noch ein wenig stärken, falls wir dann doch noch ins Spital müssen… Ich allerdings hatte bis zu diesem Zeitpunkt immer noch kein Auge zu getan. Bzw. ich fiel immer wieder in so einen Sekundenschlaf, zwischen den Wehen. Gegen 04.15 Uhr morgens hatte ich dann sehr regelmässige und starke Schmerzen, also holte ich Oli aus seinen süssen Träumen. Wir entschlossen uns im Spital anzurufen. Die Hebamme am Telefon meinte, wir sollen doch vorbeikommen, da es auch mein unser Kind ist und wir nicht genau wissen, wie sich Wehen anfühlen. Aber wir sollen uns darauf einstellen, dass wir wieder nach Hause gehen werden. Also zogen wir uns an, was gar nicht so einfach war: Immer zwischen zwei Wehen zog ich wieder ein Kleidungsstück mehr an. Nach einigen Minuten ging es dann schnell ins Auto. Ach ja, sicherheitshalber nahmen wir die gepackte Spitaltasche mit (welche ja bereits wunderbar gepackt war).

Wir hatten Glück: Vor dem Spital war ein blauer Parklpatz frei, welcher ja bis 08.00 Uhr noch gratis war, sprich bis 07.45 Uhr war die Parkuhr gestellt. Oli kann ja das Auto mal umstellen gehen - dachten wir

An der Eingangsporte vorbeigegangen, empfang uns die Hebamme in der Geburtsabteilung. Ich bekam immer stärkere Wehen und bat sehr schnell darum, mich hinlegen zu dürfen. Im Vorbereitungsraum lag ich auf einem normalen Spitalbett und bekam den Wehenmesser etc. angehängt. Die Hebamme tastete den Muttermund ab: 6cm waren bereits offen! Sie meinte nur, dass Oli das Auto umstellen gehen kann und sie in der Zwischenzeit den Geburtssaal vorbereitet. Und genau zu diesem Zeitpunkt platzte meine Fruchtblase! Im letzten Moment konnte ich die beiden noch aufhalten, nicht aus dem Zimmer zu gehen

Dann ging alles schnell: Ich kam in einen Rollstuhl und in windeseile ging es ab in den Geburtssaal, welcher erst einige Minuten vorher fertig geputzt wurde. Als ich dann auf dem Gebärbett lag, tastete die Hebamme nochmals ab: Hui, unsere Tochter hatte es eilig, denn der Muttermund war 10cm offen, also bereit zur Geburt! Schnell wieder alles anhängen, Infusion legen und los ging es. Jetzt durfte ich bereits schon pressen. Doch ich hatte keine Ahnung, wie ich dies anstellen soll. Die Hebamme gab mir diverse Tipps und half mir mit diversen Hilfestellungen, so dass ich dann plötzlich den Dreh raus hatte. Auch Oli durfte aktiv mithelfen, denn er war die zweite Hebamme! Ein wunderschönes Gefühl. Er und die Hebamme machten dies einfach super. Später erhielt ich aber trotz guter Hilfestellung ein wenig Wehenmittel, da meine Wehen sehr schwach wurden und unsere Tochter so nicht bis ganz nach vorne kommen konnte. Kaum wirkte diese Lösung ging es wieder ein grosses Stück vorwärts. Die Hebamme musste noch schnell draussen etwas erledigen und liess und zwei ganz alleine im Saal. Dies war ein sehr merkwürdiges Gefühl! Als sie dann wieder bei uns war, war unsere Tochter so weit nach vorne gerutscht, dass es schon fast stressig wurde. Die Hebamme meinte nur, noch ein paar Wehen und unsere Kleine wird das Licht der Welt erblicken! Dies war ein schönes Gefühl. Und wieder ging es schneller, als gedacht: Sie war bereits einige cm zu sehen. Nun musste ich sie in der Scheide halten und durfte nicht mehr pressen, denn die Ärztin fehlte noch! Als sie dann nach einigen laaaaaaangen Sekungen endlich bei uns war, durfte ich bei der nächsten Wehe pressen. Und:

Unsere Yael erblickte das Licht der Welt!

Das Gefühl war unbeschreiblich! Wunderschön. Einfach zum Geniessen!

Yael kam dann sofort auf meine Brust zum Wärmen und einfach geniessen. Währenddessen flickten und machten die Hebamme und die Ärztin bei mir unten alles. Ich merkte davon nicht viel. Nach ca. 10 Minuten kam dann die Plazenta, welche Oli natürlich fotografieren musste (in der Zwischenzeit holte er mal schnell die Tasche mit Fotoapparat etc.). Die Ärztin und Hebamme hielten sie schön vor die Kamera, so dass er ein perfektes Foto machen konnte (dieses werden wir euch aber vorenhalten )

Nachdem Yael und ich dann soweit fertig waren (gewogen, gemessen, ich genäht etc.), wurden wir fast 1 Stunde im Gebärsaal alleine gelassen. Dies war ein schönes Gefühl. Wir hatten Zeit uns kennenzulernen und uns einfach zu geniessen. Danach setzte die Hebamme Yael das erste Mal an die Brust an. Dies war auch ein ganz merkwürdiges und neues Gefühl. Aber auch ein schönes. Zu wissen, dass sie das Trinken sofort begriffen hat! Gegen 12.00 Uhr kamen wir dann in unser Zimmer. Oli ging dann am frühen Nachmittag nach Hause und schlief erst Mal einige Minuten. Genauso Yael und ich. Wir waren alle sehr erschöpft…

Name: Yael Bornhauser
Geburtsdatum: 14.09.2007
Gewicht: 3010g
Grösse: 48cm
Kopfumfang: 33cm

Namensbedeutung:
Aus der Bibel übernommener Vorname hebräischen Ursprungs mit der Bedeutung “Steinbock, Bergziege, Ziegenböcklein” aber auch Rum, berühmt, die Kraft Gottes.

Biblische Geschichte (altes Testament): Jael rettet das israelische Reich, indem sie sich bei den Gegnern einschleicht, den Heerführet verführt und betrunken macht, um ihn dann in der Nacht einen Pfahl durch den Schädel zu schlagen. Das gegnerische Heer war so geschockt, dass es sich sofort aus dem Staub machte. Sie verscahffte dem Volk 40 Jahre Ruhe! Sie wird mit der aufgehenden Sonne und ihrer Kraft seither verglichen. Wie Maria, Mutter Jesu, bekommt sie ein Magnifikat (Lobgesang): “Gesegner von allem Frauen sei Jaël”!

Sumsi

Beitrag von Sumsi »

hi muffi
herzlichen Dank für den wunderschön geschriebenen Geburtsbericht. Ich wünsche euch dreien eine fabelhafte Kennenlernzeit...

lg sumsi

Antworten