Die nächsten 7 Tage habe ich immer wieder Wasser verloren. Da man mir gesagt hat, am Schluss verliert man Urin habe ich mir keine Sorgen gemacht. Bei der Untersuchung wurde mir ja auch gesagt, dass ich viel Fruchtwasser habe.
Am 3.10. musste ich zur nächsten Untersuchung ins Spital. Ich sagte der Hebamme, dass mich die Inkontinenz sehr störe und ich hoffe es wäre bald vorbei. Sie meinte dann das wäre kein Urin sondern Fruchtwasser, wir müssen einleiten. Das Baby würde in den nächsten 2 Tagen kommen. Na super ich hatte eine schlechte Nacht hinter mir und wollte eigentlich am Nachmittag zu Hause den Schlaf nachholen

Ich wurde also auf ein Zimmer gebraucht und ich informierte mein Mann, er soll bitte noch den Koffer fertig packen.
Am Nachmittag ging ich noch kurz im Park spazieren um das ganze etwas voran zu treiben. Ich hatte anscheinden leichte Wehen, aber ich hatte schon Mensbeschwerden, die schmerzhafter waren.
Um 16.30 kam Mann, sein Chef hat ihn nach Hause geschickt, da er sich ja eh nicht mehr konzentrieren könne. Kurz darauf musste ich aufs WC und als ich mich bückte um eine heruntergefallene Binde aufzuheben, machte es pflutsch

Eine Stunde später fingen dann die Wehen an. Ich tigerte im Zimmer auf und ab das half ein wenig. Ich rief nach der Hebamme, sie sagte sie käme in einer halben Stunde. Kein Problem dachte ich, die Wehen sind zwar schmerzhaft, aber das geht schon. Nach 15 Minuten hatte ich das Gefühl, jetzt wird es immer schlimmer. Mein Mann und ich haben die Abstände gezählt, 3 Minuten. Wie ist das mit den Verschnaufspausen? Meistens wird doch erzählt, dann kommen die Wehen im 10 Minuten takt und nehmen dann langsam zu.
Als ich gerade nochmals die Hebamme (es war übrigens Frau Meyer eine Superhebamme), rufen wollte kam sie. Ich wurde sofort in den Gebärsaal gebracht und wir informierten meine Mutter, dass sie sich langsam auf den Weg machen sollte. Frau Meyer hat mich untersucht und gesagt, der Muttermund ist erst 1cm offen.
Meine Mutter kam und ich tigerte immer noch im Zimmer auf und ab. Mit Akupunktur wollte ich die Schmerzen aushalten, aber es ging nicht. Die Hebamme gab mir etwas gegen die Schmerzen und die Übelkeit. Ich musste auf das Bett und es wurde ein CTG gemacht. Am Anfang, schaute ich noch, aber bald habe ich mich nur noch darauf konzentriert, dass die Schmerzen nicht so schlimm sind. Mein Mann hat mir noch einigemal gesagt, jetzt kommt wieder eine Wehe. Bis ich ihn freundlich

Ich wollte nur noch Weg, ich hatte mir das Ganze etwas "gemütlicher" vorgestellt. Oft stand in den Berichten, in den Pausen hätten sie sich wieder etwas erholt. Ich hatte sozusagen keine Pause. Bei der nächsten Muttermunduntersuchung sagte die Hebamme mir er wäre schon 5cm offen. 4cm in einer Stunde! Sie sagte mir dann das wäre schneller als üblich. Normalerweise sind es 1cm pro Stunde. Ich will schliesslich immer alles schnell hinter mich bringen, warum also nicht auch das. Kurze Zeit später meinte sie jetzt ginge es richtig los, ich atme anders

Von da an ging es dann richtig los. Ich presste was das Zeug hielt, leider waren meine Wehen sehr kurz und ich konnte immer nur 2x pressen, dazu kamen dann noch Wadenkrämpfe. Als hätte ich nicht schon genug Schmerzen! Mein Mann massierte mir die Waden, wärend meine Mutter mir die Stirn kühlte. Ich habe das Zeitgefühl in dieser Zeit verloren! Irgendwann sagte mir Frau Meyer, dass das Köpfchen drausen sei! Danach musste noch die Schultern raus, dabei habe ich mir dann noch einen Schamlippenriss geholt, besser als Damm!!!
Um 22.52 hat Nils Sebastian dann das Licht der Welt erblickt

Leider musste ich noch eine Auskratzung machen lassen. Die Plazenta kam nicht ganz raus, obwohl die Hebammen (es kam gerade der Schichtwechsel) unglauchblich fest auf meinen Bauch gedrückt haben. Die Narkoseärztin wollte mir eine PDA machen. Ich habe grosszügiger weise darauf verzichtet. Ich wollte nach diesen Schmerzen nicht noch eine Spritze in den Rücken bekommen.
Im Nachhinein muss ich sagen, es war gut so wie es war.