Nachdem ich wochenlang im Spital verbracht habe, wegen vorzeitiger Wehen und die Gefahr bestand, dass unser Krümel zu früh zur Welt kommt, ist doch nun tatsächlich die 40. Schwangerschaftswoche angebrochen und die Gefahr um unser Baby gebannt.
Ja kleiner Schatz nun darfst du dich auf den Weg machen wir möchten dich jetzt kennen lernen und in unsere Arme schliessen.
Nach diesen vielen Vorwehen habe ich immer Angst nicht zu erkennen wann sie echt sind und es ernst wird. Doch in der Nacht zum 9. Dezember 2007 bin ich jede Stunde mit Kontraktionen und einem leichten Schmerz aufgewacht, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht und konnte auch wieder einschlafen.
Doch am Morgen um 7 Uhr hat es mich doch aus dem Bett getrieben und auf dem WC habe ich dann das Blut entdeckt und mich plötzlich irgendwie gefreut weil ich nun wusste da tut sich wirklich was und Krümi kommt heut bestimmt auf die Welt.
Ich habe die Hebamme im Spital angerufen und über meine Neuigkeiten informiert. Sie sagte nur "dann macht euch mal auf den Weg".
Sofort habe ich meinen lieben Mann geweckt und ihm gesagt: Schatz ich glaub dein Baby macht sich auf den Weg werd mal langsam wach.
Irgendwie hat er mich angesehen als glaube er mir gar nicht.
Ich bin dann noch in die Dusche gegangen und habe die Tasche fertig gepackt. Dazwischen die ein oder andere Wehe veratmet und noch mit einer guten Freundin telefoniert die wirklich sehr beruhigend auf mich wirkte.
Um kurz nach 8Uhr sind wir im Spital angekommen. Wir wurden bereits erwartet und haben erst einmal noch etwas mit der Hebamme erzählt und sie hat mir noch einen venösen Zugang gelegt da ich noch vor der Geburt Antibiotika erhalten musste.
Wehen hatte ich währenddessen so alle 10min und der Muttermund war wie von mir erhofft 4cm offen.
Also sind wir langsam mal in den Gebärsaal gegangen ich mochte nur umher laufen und, wenn eine Wehe kam, mich irgendwo überhängen und sie veratmen. Die Schmerzen waren gut auszuhalten und ich habe immer darauf gewartet wann es nun schlimm und schmerzhaft wird. Aber das wurde es nicht.
Wenn die Hebamme mich nach meinem Befinden fragte sagte ich das es mir gut geht. Nur dieser Druck nach unten sei einfach sehr stark.
Ich sollte unbedingt aufs WC gehen um meine Blase zu entleeren, damit genug Platz für den kleinen Mann ist aber das war gar nicht so einfach, denn ich mochte einfach nicht sitzen sondern nur stehen oder gehen.
Die Hebi hat mich gefragt, ob ich nicht mal in die Badewanne möchte. Eigentlich war das schon immer mein Wunsch, doch nun hab ich die Wanne sehr skeptisch angesehen und hatte irgendwie Angst reinzugehen. Ich hab mich dann aber überwunden und fand es kurze Zeit später sehr angenehm.
Mein grosser Schatz sass nun am Mittagstisch neben mir. Ich habe auf seinem Teller einen Keks entdeckt und dachte mir in der nächsten Wehenpause will ich den haben. Dann war ich aber doch schon zu k.o. danach zu verlangen. Um 13Uhr hatte ich das Gefühl ich könne die Wehen nicht mehr veratmen - der Druck wurde stärker. Bestimmt ist der Muttermund vollständig offen.
Nun sollte ich zum untersuchen wieder raus aus der Wanne weil Marianne (unsere Hebamme) nicht glauben konnte das es schon so weit ist. Aber mein Gefühl war richtig der Mumu war vollständig offen und ich dachte dann ist ja mein Krümel bald da.
Dachte ich!
Denn da begann die laaaange Zeit der Presswehen in verschiedenen Positionen.
Erst lag ich auf dem Rücken im Bett, schrecklich. Gar nicht gut also Wechsel auf die Seite und Schätzi muss mein Bein hoch halten, aber in dieser Stellung ging es auch irgendwie nicht vorwärts. Es ging mir zwar gut, aber die Kräfte liessen nach und ich war einfach sooooo müde.
So bin ich auf alle Viere gegangen und fand dies so angenehm das ich eine Stunde so blieb und dachte bei jeder Wehe jetzt kommt er sicher, aber mein Baby ist immer zurück gerutscht.
Der Papa hat mich auch supi unterstützt und gesagt: Los Schatzi jetzt drückst du noch mal richtig dann kommt er raus (da dachte ich einen kurzen Moment was denkst du eigentlich was ich hier mache ich drücke doch schon wie ein Elefant)
Aber nun da es nach über 2 Stunden Presswehen noch immer nicht vorwärts ging und Krümels Herztöne langsam schlechter wurden habe ich Wehenmittel bekommen (aber nix davon gemerkt). Dann kam auch schon ein Arzt zur Unterstützung. Ich musste mich auf den Rücken legen (was ich nie wollte) und mein Schatz musste mir eine Sauerstoffmaske für unser Baby vor die Nase halten. Der Doktor wollte dann noch gross was erklären. Das war mir aber egal. Ich wusste was kommt und hab nur gesagt: Holt ihn jetzt endlich raus.
Und plupp die nächste Wehe kam und der Arzt half uns mit der Saugglocke ich hab einmal kurz "Au" geschrieen und MARVIN war endlich da. Topfit mit sagenhaften 3330Gramm. Kein Mensch hat das erwartet. (Immer hiess es er wird ja so klein und leicht), umso grösser war unsere Freude darüber.
Der Grund der langen Pressphase war, das klein Marvin seinen Arm ganz seltsam am Kopf hielt und somit zu wenig Platz hatte sich seinen Weg zu bahnen.
Ich hatte lange Zeit solche Angst vor der Geburt aber diese war völlig unbegründet. Also ich würde es noch einmal tun.

Ganz lieben Dank an meine Hebamme und meinen Schatz Andrè der das Wunder Geburt so super mit uns gemeistert hat.