
Im Spital wurde ich untersucht, an den CTG gehängt und da fingen die Wehen an. Die Hebamme meinte am Anfang, ich könne evtl. wieder nach Hause gehen. Nach den 30 Minuten CTG schickte Sie uns aber sofort in den Gebärsaal, da es immer heftiger wurde. So heftig, dass ich da schon weder laufen, sitzen noch stehen konnte. Als sie mir die Fusion stechen wollte, konnte ich nicht still stehen plus habe ich extrem dünne Venen. Klappte natürlich dann auch nicht und sie mussten Spezialisten holen.
Von da an weiss ich nicht mehr viel, nur dass ich extrem feste Schmerzen hatte und ich keine Wehenpause mehr hatte. X Positionen ausprobierte, immer wieder die Schläuche rausriss, weil ich einfach gerade das machte, was ich für Gut fand, ohne die Hebamme zu informieren. Natürlich nicht bewusst, war einfach so in Trance. Die Herztöne von Graziano waren immer wieder schwach und dann durfte ich nicht mal die Positionen einnehmen, die ich wollte, da es dem Baby nicht gut tat.
Sie gaben mir Lachgas, Oel, Akkupunktur, Hömöopathische Tropfen und ein Pflaster im Fudi entdeckte ich auch noch. Hatte wohl noch eine Schmerzspritze. PDA konnten sie nicht machen, da alles zu schnell ging.
Die meiste Zeit schrie ich wie am Spiess und konnte ansonsten nicht mehr Sprechen. Mein Wortschatz war, mir ist es egal oder ich sagte nix oder weinte. Nachträglich bin ich extrem froh, dass niemand sonst gebärte. Wäre eine echte Zumutung gewesen.
Nach ca. 2 1/2h Geburt kamen dann die Aerzte noch dazu. Wohl weil es nicht mehr recht vorwärts ging und die Herztöne immer wieder schwach wurde und ich ab und zu vergass zu atmen (ich hörte ab und zu, ich müsse atmen für das Baby). Auf alle Fälle waren Sie dann zu viert (2 Hebammen, 2 Aerzte) und mein Mann.
Mein Mann musste einige Male weinen, weil er so Angst um mich und das Baby hatte.
Als es gegen den Schluss ging, hatte ich keine richtige Kraft mehr für die Presswehen und die Saugglocke musste her. Und denn endlich, endlich haben wir es geschafft. War so glücklich, als ich das erste mal unser Sohn sah (3,8kg / 51 cm). Die Geburt hat 4 1/2h gedauert.
Dann merkte ich, dass sie nervös wurden. Die Plazenta löste sich noch nicht. So bekam ich Wehenmittel und schwup, war sie dann weg. Und in dem Moment dachte ich, ich sei erlöst und war so erleichtert. Kurz darauf wieder Panik, ich verliere zu viel Blut. Eine Hektik, die Oberärztin versuchte zu nähen bzw. zu gucken, was nicht i.o. war. Leider ohne Erfolg. Somit beschlossen sie, dass ich eine Vollnarkose bekomme und in den OP muss. Ich war soooo traurig, als ich Graziano und mein Mann zurücklassen musste und als ich die Narkose bekam dachte ich nur noch, hoffentlich wach ich wieder auf und hatte das erste Mal Angst um mein Leben. Da ich ja nicht wusste, wieso ich blutete.
Als ich aufwachte, war es endlich geschafft. Sie haben einen Teil Plazenta rausgenommen, der noch drin war. Gebärmutterhals genäht und Schamlippe genäht. Für die Blutungen verantwortlich war wohl vorallem der Gebärmutterhals, dass der reisst sei eher selten.
Blut habe ich ca. 1,5 Liter - 2 Liter verloren.
Die Hebamme wie die Aerzte sagten, es sei wirklich eine schwierige Geburt gewesen, die sie eher selten erleben und bei einer Hausgeburt wäre ich gestorben wegen dem Blutverlust.
War irgendwie froh, dass sie das sagten, am Anfang dachte ich, ich sei eifach ein Weichei gewesen.
Jetzt nach zwei Wochen habe ich die Geburt schon ein wenig verdaut und bin eifach nur glücklich, dass ich es hinter mir habe. Der Spital legte mir zwar Nahe, evtl. psychologische Hilfe anzunehmen, da ich Angstzustände im Spital hatte. Jedoch seit ich zu Hause bin, geht es mir immer besser und wenn es so weitergeht, werde ich das mit meinem Mann zusammen verarbeiten.
Es tat auch gut, mal alles aufzuschreiben....