Schöne und unkomplizierte natürliche Geburt von unserem Timo
Nachdem die erste Geburt unseres Sohnes Sascha sehr hektisch verlief, er musste per Dammschnitt und Saugglocke möglichst schnell zur Welt gebracht werden, habe ich mir für die zweite Geburt sehnlichst gewünscht, dass diesmal alles etwas ruhiger wird und ohne Hilfe klappt. Dieser Wunsch ging in Erfüllung und ich bin überglücklich, durfte ich so ne schöne und unkomplizierte Geburt erleben.
Alles begann damit, dass ich ca. 2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sehr ungeduldig wurde. Da mein erster Sohn 10 Tage vor dem ET zur Welt kam, habe ich fest damit gerechnet, dass es wieder etwa so sein wird. Doch die Zeit verstrich und ausser Senkwehen ereignete sich nichts. Am 29. Januar, einen Tag vor dem ET, hatten wir dann Kontrolltermin bei den Hebammen im Spital. Dem Baby ging es prima, Gebärmutterhals war erhalten, Muttermund fingerdurchlässig und Fruchtwasser war auch noch genügend vorhanden. Es gab also keinen Grund um die Geburt einzuleiten und so beschlossen wir noch abzuwarten. Meine Ungeduld war mittlerweile einer Gelassenheit gewichen. Ich nahm es ziemlich locker, dachte das Baby inside braucht halt bestimmt noch etwas Zeit und wird sich dann schon rechtzeitig auf den Weg zu uns machen.
Am Samstag, den 2. 2. 08, drei Tage nach dem ET, bin ich morgens um 2 Uhr mit starken Wehen aufgewacht. Mir war sofort klar, dass dies nicht wieder Senkwehen sind und es nun endlich richtig losgeht. Ich habe mich dann erst mal vor den Fernseher gesetzt und beobachtet wie häufig die Wehen kommen. Sie kamen da regelmässig alle 7 Minuten und waren schon recht schmerzhaft aber doch so, dass ich sie gut veratmen konnte. Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt über jede Wehe gefreut, wollte dass es endlich losgeht und ich unser kleines Wunder bald in die Arme schliessen darf. Irgendwie war nach all den Vorwehen doch auch noch eine gewisse Angst da, dass die Wehen plötzlich wieder aufhören und ich doch noch länger warten muss, obwohl mein Gefühl etwas anderes sagte.
Jedenfalls blieben die Wehen schön im 7-Minuten-Takt und ich dachte ich kann nun noch eine oder zwei Stunden warten, bis sie so alle 5 Minuten kommen und mich dann mit GG auf den Weg ins Spital machen.
So habe ich mal noch die restlichen Dinge für meine Spitaltasche zusammengesucht, das Necessaire gepackt etc.
Morgens um 4 Uhr wurden die Wehen dann plötzlich wieder unregelmässig, mal dauerte es 7, mal 9, teilweise sogar bis 15 Minuten bis die nächste kam. Ich war etwas enttäuscht geht es nicht so reibungslos weiter und steigert sich die Häufigkeit, war aber gleichzeitig auch froh, haben sie nicht ganz aufgehört.
Tja und so ging es dann weiter bis um ca. 7.30 Uhr Sascha aufgewacht ist. Als gerade eine Wehe vorbei war, habe ich ihn aus dem Bett geholt und ihm erst mal seinen Ovischoppen zubereitet. Als ich mit ihm auf dem Sofa sass, kam bereits wieder die nächste Wehe. Die Wehen liessen sich immer noch gut veratmen aber mit Sascha nebenan gelang mir das nicht sehr gut. Konnte mich so nicht mehr richtig entspannen und entschloss mich daher meinen GG zu wecken. Wir liessen Sascha dann noch eine seiner DVD’s schauen und ich legte mich zu GG ins Bett. Kaum lag ich da kamen die Wehen schon im 3 bis 5-Minutentakt. Als es eine Stunde lang so blieb entschloss ich mich mal im Spital anzurufen um zu melden, dass wir bald kommen werden. GG hat unterdessen Sascha angezogen und zur Nachbarin gebracht.
Um 9.20 Uhr trafen wir im Spital ein. Auf dem Weg blieben die Wehen schön regelmässig auch im Lift zur Gebärabteilung hatte ich nochmals eine. Im Gebärsaal wurden wir von der Hebamme lieb begrüsst. Sie hatte noch eine Schülerin dabei, die mit ihr Dienst hatte, beide waren mir auf Anhieb total sympathisch und so fühlte ich mich gleich wohl und gab auch mein okay, dass mich die Schülerin jeweils untersuchen darf. Ich wurde natürlich erst mal ans CTG angeschlossen und da trat der Vorführeffekt in Kraft. Ich hatte ca. 20 Minuten lang keine einzige Wehe. Während dem CTG wurde ich von der Hebamme über meine erste Geburt ausgefragt sowie über meine Wünsche/Vorstellungen bezüglich dieser Geburt. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir sehr wünsche, erhoffe, dass die Geburt diesmal etwas langsamer, weniger hektisch als die erste abläuft und ich das Kind selbständig, ohne Hilfsmittel, zur Welt bringen kann. Also sind wir so verblieben, dass wir einfach mal abwarten wie sich das Ganze entwickelt und vorerst gar nichts machen, der Geburt ihren Lauf lassen.
Nach diesem ersten CTG wurde ich untersucht, Befund: Muttermund 2 cm geöffnet, das Köpfchen liegt aber noch nicht richtig im Becken.
Wir blieben dann da im Gebärsaal, ich verbrachte die ganze Zeit im Schneidersitz auf dem Bett. So war es mir sehr wohl und ich konnte prima Wehe um Wehe veratmen. Nebenbei wurde mir noch ein Zugang gelegt und ca. um 11 Uhr folgte dann das nächste CTG und der nächste Untersuch. Nun war ich schon vollständig eröffnet aber das Köpfchen lag immer noch nicht richtig. Die Hebamme meinte man merke aber dass das Baby die richtige Position noch am suchen sei, es bewege den Kopf noch hin und her. Sie empfahl mir dann mich auf die Seite zu legen, damit er den richtigen Dreh noch findet. Dies habe ich dann auch gemacht. Mittlerweile war es 11.20 Uhr und von da an wurden die Wehen wirklich heftig. Zuvor im Schneidersitz konnte ich sie super veratmen und empfand sie auch nicht als so schmerzhaft. Aber sobald ich auf der Seite lag änderte sich das. Ich empfand die Wehen als sehr schlimm und hatte auch kaum mehr Zeit mich zwischenzeitlich zu erholen, die Wehen kamen nun so schnell nacheinander.
Nach einer Viertelstunde die ich liegend so verbracht habe, merkte ich, dass der Pressdrang einsetzt und sagte dies der Hebammenschülerin, welche die ganze Zeit über bei mir war. Sie klingelte noch die andere Hebamme herbei, welche auch sofort kam. Diese fragte mich, ob ich so liegen bleiben möchte, was ich verneinte. Mir war es so auf der Seite liegend gar nicht wohl, ich wollte viel lieber aufstehen. Die Hebamme wollte mich erst noch mal untersuchen, um zu sehen ob das Köpfchen nun die richtige Lage hat. Dazu drehte ich mich auf den Rücken, danach könne ich dann auch gleich aufstehen. Sie hat mich also nochmals untersucht, das Köpfchen lag nun richtig im Becken, die Seitenlage hat also etwas gebracht. Am Ende der Untersuchung, ca. 11.35 Uhr, ist dann gleich noch die Fruchtblase geplatzt und der Pressdrang war plötzlich sehr stark. An Aufstehen war da nicht mehr zu denken. Endlich konnte ich wieder etwas tun und war nicht mehr einfach den Wehen ausgeliefert. Die Hebamme meinte ich solle schön langsam pressen, da sonst der Damm reissen könnte. Aber von wegen langsam, ich wollte nun das Kind möglichst schnell bei mir haben. Ich hatte nur noch ein paar Presswehen und um 11.51 Uhr durfte ich unseren zweiten Sohn Timo Lukas bereits in die Arme schliessen. Sein Papi hat ihn dann abgenabelt und wir genossen beide das wunderbare Gefühl unser Kind im Arm zu halten.
Schöne und unkomplizierte natürliche Geburt von unserem Timo
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Eine wunderschöne Geburt hattest Du da, liebe Akroma! Es freut mich besonders, dass Dein Wunsch erfüllt wurde, eine Geburt ohne Hilfe erleben zu dürfen 

Herzliche Grüsse, leemy mit Ponyflüsterin 01/08 und Zugbauer 10/09
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