Einen Tag vor ET mussten wir antraben um die Fruchtwassermenge zu prüfen. Danach wollte ich eigentlich wieder nach Hause und friedlich darauf warten, dass es losgeht. Leider kam es aber anders: "Frau G., sie haben eine leichte Präeklampsie. Wir behalten sie hier und leiten ein, sobald die Gebärzimmer etwas weniger überfüllt sind oder sich ihre Werte verschlechtern." Ich war völlig perplex, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und die Geburt mit meiner Beleghebamme fiel somit ins Wasser. Frust pur.

Wir warteten und warteten und schlussendlich nach 24 Stunden warten, wurde eingeleitet. Nach drei "Gaben" waren die Wehen schon sehr heftig und der MuMu schon weit offen und die Hebammen stellten sich auf eine "schnelle" Geburt ein. Mein Körper schien die Einleitungs-Tabletten aber nicht sehr gut zu vertragen und nach einer Stunde nonstop Wehen (ohne Pausen), spritzen sie mir wehenhemmende Mittel. Somit ging natürlich nichts mehr, also wieder Wehenmittel... dieses Spiel ging drei oder vielmal so, dann war ich so platt, dass ich eine PDA verlangte. Diese kriegte ich auch, doch dummerweise war ich dann vom rechten Oberschenkel an abwärts betäubt - Wehen hatte ich noch immer die gleich starken... Also nochmals eine PDA: Dumm gelaufen, diesmal war die Höhe der Betäubung zwar gut, aber leider war die Betäubung nur links. Links war ich also betäubt, rechts hatte ich weiterhin die starken Wehen

Ich weigerte mich, dass sie noch ein drittes mal spritzten, denn ich glaubte nicht daran, dass sie es diesmal anständig machen würden. Endlich kamen dann die Presswehen und nach 1h 40min. pressen, kam unser Goldschatz am Sonntag Morgen zur Welt.
Irgendwie war gar nichts auch nur annähernd so, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ein Blick in die Augen unseres Raphaels und ich weiss, dass ich das für ihn nochmals durchmachen würde, wenn es sein müsste. Wenn ich meinen Sohn anschaue, weiss ich: es war jede einzelne Sekunde wert.