Mein ET war für den 30.6.07 berechnet. Ab dem 25.6.07 hatte mein GG Urlaub und so ging die Warterei los. Am 29.6.07 hatte ich wieder FA-Termin mit CTG; Herztöne alle ok, aber leider nur eine einzige leichte Wehe…etwas gefrustet stelle ich mich auf eine weitere Woche Warten ein…

Am Samstag, 30.6.07 hatte ich tagsüber immer mal wieder eine leichte Wehe, aber maximal 2 hintereinander, dann war es wieder vorbei. Den, seit langen mal wieder, warmen Abend genossen wir mit einem Glas Wein (soll ja entspannen) auf unserer Terrasse und warteten auf den Vollmondaufgang und gingen gegen 0.30 Uhr ins Bett
Um 3.15 Uhr erwachte ich vor Schmerzen- hoppla, dachte ich, die Wehe ist aber ganz schön heftig. Ich schaute auf die Uhr, um zu schauen, wann die nächste kam (falls eine kommen sollte...) und siehe da, knapp 10 min später kam die nächste. Naja, mal wieder falscher Alarm, da passiert eh nichts, dachte ich mir und versuchte weiterzuschlafen. . Aber bis ca. 4.15 Uhr kamen die Wehen doch recht regelmässig. Beim Gang auf´s WC sah ich dann etwas Blut…hm, ok, vielleicht geht ja jetzt mal der Schleimpropf ab, aber das kann ja immer noch dauern…ich wollte mir halt keine falsche Hoffnung machen, dass es jetzt wirklich losgeht. Jetzt kamen die Wehen aber doch schon im ca. 5 min Abstand und beim nächsten WC Gang ging richtig der Propf ab…ein Anruf im Spital kann ja mal nicht schaden, dachte ich mir…, gesagt, getan. Die Hebamme meinte, ich solle doch mal kommen, besser wäre das. Um ca. 5.15 Uhr weckte ich meinen GG: „ich glaube es geht los“ - Er total überrascht aber ruhig. Schnell packten wir die restlichen Sachen in die Tasche und waren gegen 5.40 Uhr im Spital. In der Zwischenzeit wurden die Wehenabstände immer kürzer. Im Spital angekommen, die erste Untersuchung: MuMu noch zu, aber weich und Geb.Hals verstrichen. CTG war auch alles ok, aber es zeigte die heftigen Wehen. Nach dem CTG durften wir ins Wehenzimmer um noch etwas zu ruhen- nach Hause liessen sie mich nicht mehr. Man stelle uns noch Frühstück ins Zimmer, ich war allerdings nicht mehr in der Lage etwas zu essen. Um 7.00 Uhr war Schichtwechsel, erneute Untersuchung- MuMu 3 cm offen! Die Hebamme schlug mir vor in die Wanne zu gehen, das war ok, da ich eh vorhatte, eine Wassergeburt zu machen. Sie scherzte noch, dass, wenn die Wanne voll sei, der MuMu bei 5 cm wäre- sie hatte recht! Also rief sie meinen FA an, damit er sich auf den Weg mache. Jetzt kamen die Wehen Schlag auf Schlag und ich fragte die Hebamme nach einer PDA, da die Schmerzen doch ziemlich heftig waren. Schmunzelnd meinte sie, dass, bis die PDA vorbereitet sei, das Kind da wäre! Oh nein, gerade ich, die immer so schmerzempfindlich war und sich vorgenommen hatte, die Geburt möglichst schmerzfrei zu überstehen, sollte das ganze ohne Schmerzmittel machen

Endlich spürte ich, dass sich was tat, wie mein Kind langsam kam- doch dann stockte wieder etwas- ich hörte nur was von „mitziehen“ und Betäubung…noch eine lange Presswehe, in die ich meine letzte Kraft steckte, dann endlich- um 10.17 Uhr war unsere Tochter geboren. Der FA ging sofort mit ihr rüber zum Tisch und ich hörte aber kein Schreien und war sofort alarmiert- mein GG beruhigte mich –er hatte einen Quieker gehört. Dann endlich, der erlösende Schrei.
Gleich wurde mir unsere Tochter auf die Brust gelegt und wir konnten dieses Wunder bestaunen!
Jetzt erfuhr ich, dass die Kleine mit der Schulter stecken geblieben war und mir erst mein Damm geschnitten und noch mit Vakuum nachgeholfen werden musste. Das Fruchtwasser musste daher auch noch abgesaugt werden und etwas CO2 gegeben werden.
Aber jetzt war alles in Ordnung mit unserer Prinzessin, welche uns mit grossen Augen anschaute.
Tatjana, herzlich willkommen auf dieser Erde!!!
Wir durften noch einige Zeit im Gebärsaal bleiben, wo sie mir auch das erste Mal angelegt wurde und wechselten später ins Wochenbett, und ich realisierte langsam, dass ich das ganze ohne Schmerzmittel geschafft hatte- wow, ich war richtig stolz auf mich!
Ich möchte mich hiermit aber auch bei meinem tollen GG bedanken, der mich so unterstützt hat, mich gehalten und Kraft gegeben hat- der Arme, seine Hände taten ihm Tage später noch weh
