Durch den Unfall hatte ich sehr starke Rückenschmerzen und mein Becken war auch nicht mehr so wie es zuvor war. Später kamen dann auch die Schulterblätter dazu und ich hatte einen entzündeten Gesässmuskel. Mit bereits vorhandenen Schmerzen zu gebären, schien wirklich nicht die beste Lösung zu sein.
So waren wir einverstanden, dass unser Schatz durch einen Kaiserschnitt geboren werden sollte.
Wir überlegten lange, welcher Tag es denn sein sollte. Schliesslich wird das ein ganz besonderer Tag sein, welchen wir nie mehr vergessen werden.
Es sollte Ende Juli soweit sein. So entschieden wir uns für den 26.07.2006.
Der Papi hat genau einen Monat später Geburtstag und so konnten wir uns das gut merken und es gab noch einen Grund wieso genau der 26igste DER TAG sein sollte !!
Eine Woche vor dem Kaiserschnitt war ich nochmal beim Frauenarzt zum Untersuch und da wog unser Schatz schon stolze 3930g und sein Kopf rutschte nicht ins Becken. Der Frauenarzt meinte, man müsste mein Becken ausmessen lassen, ob ich überhaupt natürlich gebären könnte. Da wir uns ja schon für einen Kaiserschnitt entschieden hatten, mussten wir das nicht tun.
Es war jedoch für uns wieder ein Zeichen, dass wir das Richtige tun würden!
Am 25. Juli gingen wir nachmittags in die Klinik. Ich musste Blut geben.
Die Hebamme war sehr im Stress, da an diesem Tag bereits sechs Babys geboren waren!
Ich beruhigte sie und sagte, wir würden brav bis morgen warten!
Nach der Blutentnahme durften wir wieder nach Hause fahren und konnten unseren letzten Abend zu zweit zu Hause geniessen. Es war ein wunderschöner Abend, wenn auch komisch. Schliesslich wussten wir ganz genau, dass in wenigen Stunden unser kleiner Mann auf der Welt sein würde und unser Leben verändern würde!
Mein Schatz hat mir dann im Bett das letzte Mal meinen grossen Bauch eingecremt und ihn gestreichelt.
Gegen Morgen bin ich erwacht und spürte was feuchtes warmes zwischen meinen Beinen!
Wie von einer Tarantel gestochen bin ich aus dem Bett gehüpft und aufs WC gegangen. Tatsächlich - Fruchtwasser!
Ich bin dann zurück ins Bett und weckte meinen Schatz... er blieb ganz cool und meinte ich solle mich nochmal hinlegen.. es wäre ja erst sechs Uhr und um 12 Uhr wäre ja sowieso der Kaiserschnitt!
Ich habe nie damit gerechnet, dass meine Fruchtblase platzen könnte. Ich war mir so sicher, dass ich seelenruhig an diesen Kaiserschnitttermin gehn würde und einfach alles ganz locker wäre!
Doch von diesem Moment an, war ich alles andere als locker!!
Ich rief die Hebamme an, ich glaube mein Freund war ganz froh, dass ich das tat, denn ich nervte ganz schön rum mit meinen Fragen

Sie meinte auch, ich solle noch etwas schlafen und dann einfach wie ausgemacht um 10 Uhr in die Klinik kommen.
Ich legte mich also wieder ins Bett und starrte Löcher in die Wand. Mein Freund meinte dann ich solle schlafen.. doch ich konnte nicht.. er umarmte mich und streichelte wieder meinen Bauch und so konnte ich tatsächlich nochmal ein paar Stunden schlafen!
Um 10 Uhr trafen wir dann in der Klinik ein und ich war schon etwas nervös. Schliesslich wusste ich - das ist das letzte Mal das wir ohne Kind das Haus verlassen... das letzte Mal alleine ins Auto steigen.. und wenn ich diese Klinik wieder verlasse - dann mit unserem Sohn!
Was für ein Gefühl!!
Wir kamen als in die Klinik und wir konnten in unserem Zimmer warten. Wir machten noch die letzten Fotos vom Bauch! Später kam dann die Hebamme und legte die Infusion - was ihr erst beim zweiten Anlauf gelang. Ich musste dann noch eine Flüssigkeit trinken, welche die Magensäure reguliert.
In diesem sexy Nachthemd wurde ich dann in den OP geschoben und ich war sooo nervös. Mein Puls.. uii ich glaube alle hörten mein Herz!!
Im OP konnte mein Freund in den Warteraum und dort noch einen Cappucino trinken und sich danach mit dem Arzt umziehen.
In der Zwischenzeit wurde ich in den OP geschoben und musste noch ein paar Minuten warten, da der Frauenarzt noch den Damm einer anderen Frau nähen musste.
Als er dann sein OK gab, konnte die Anästesieärztin mir die Spritze in den Rücken geben. Leider hatte ich Wassereinlagerungen die sogar bis zum Rücken reichten.
Somit musste sie vier mal stechen. Ich fühlte mich mittlerweile überhaupt nicht mehr wohl und sie fragten mich schon, ob ich soo nervös wäre.. mein Puls rasste tatsächlich wie wild!
Ich sagte dann, dass es meine erste Geburt wäre und nicht die zwanzigste und ich wohl drum so nervös wäre

Der vierte Versuch gelang ihr dann, denn da sass ich und lag nicht mehr wie eine Katze auf dem Schragen.
Sie machten den Kältetest und desinfizierten meinen Bauch.
Ich lag ziemlich abwesend dort und fühlte mich irgendwie unwohl. Mein Freund kam endlich und streichelt mein Gesicht. Ich schaute ihn mit grossen Augen an und mir wurde speiübel.
Ich wurde weiss wie ein Leinentuch und mein Blutdruck sank auf 70 zu 30!!
Die Ärzte spritzen sofort Medikamente, doch es dauerte eine ganze Weile, bis diese wirkten und ich einigermassen wieder ansprechbar war.
Kurz nachdem es mir etwas besser ging, sagte der Arzt er müsse jetzt dann auf meinen Bauch drücken, das könne etwas unangenehm sein. Von einer Kollegin wusste ich, dass ihr danach übel wurde und dieses Gefühl wirklich unanagenehm wäre.
Doch ich hatte schon so viele Medikamente intus, dass ich kaum was spürte und dann plötzlich einen Schrei von unserem Sohn hörte.
Linus Adrian ist auf der Welt!!
Er wurde in Tücher gewickelt und mir gezeigt. Was für ein schönes Kind!
Er hatte nur etwas Blut im Geischt und war ansonsten sauber !!
Mein Freund konnte mit unserem Sohn mitgehn und sie haben die Tests mit ihm gemacht. Danach kamen sie wieder und legten mir unseren Sohn auf die Brust. Was für ein schönes Gefühl.
Die Tränen liefen mir nur noch runter und ich konnte nicht glauben, dass unser Sohn nun auf der Welt war!!
Ich wurde ruckzuck zugenäht und schon konnten wir den OP verlassen.
Mein Freund konnte dann Linus Adrian halten während ich wieder ins Bett rutschen konnte und dann konnten wir alle drei aufs Zimmer.
Die ersten Minuten waren einfach wunderschön! Ich konnte mich nicht sattsehen an unserem wunderschönen Sohn!
Im Zimmer ging es mir sehr gut. Ich verspürte soweit keine Schmerzen.
Leider bekam ich nachher noch Nachwehen, welche ziemlich fies waren.
Mit den Medikamenten gings dann gut und wir konnten unsere Stunden weiterhin geniessen und waren einfach nur glücklich!
LINUS ADRIAN - du bist unser ganzer Stolz und wir lieben Dich über alles!
Dein Mami & Papi
11.45 in den OP
12.05 Rückenspritze sitzt
12.11 unser Sohn ist geboren
12.25 aus dem OP