Die Ärzte gaben uns nach x Untersuchungen, Behandlungen und erfolglosen künstlichen Befruchtungen eigentlich kaum noch Chancen jemals ein leibliches Kind zu bekommen und wir befassten uns bereits mit Alternativen. Doch ein letztes Mal wollten wir es noch versuchen und das Wunder kam uns zuvor. Noch in der Vorbereitung zur letzten ICSI war ich plötzlich SS, spontan und ganz überraschend.

.... die Angst in den ersten Wochen aber auch, denn es war vielleicht unsere einzige Chance jemals ein Kind zu bekommen. Dann kam der erste grosse Schock, die Nackenfalte war auffällig.

Im Spital waren sie aber aufgrund unserer Vorgeschichte ziemlich nervös. Wir wussten auch nicht ob die Nierenbeckenerweiterung allenfalls eine Verlegung ins Kispi bedarf. Ich wollte deshalb möglichst keinen KS um für unseren Boy dasein zu können und war deshalb auch mit dem frühzeitigen Einleiten (aufgrund der Grösse) einverstanden, versuchte es aber möglichst weit hinauszuschieben. So wurde schlussendlich der Termin zum Einleiten bei ET-2 gesetzt. Ich wusste aber irgendwie, dass unser kleiner Mann vorher kommen würde und genauso war es. Am Tag vor dem Einleiten bekam ich morgens regelmässige Wehen im Abstand von 7 Minuten. Ich wollte noch warten bis GG fertig ist mit Rasen mähen, doch kaum wollte ich im KK anrufen, waren die Wehen weg.
Der restliche Tag war Ruhe und kurz vor 23 Uhr gingen wir ins Bett. Und schon ging es los...... ich hatte wieder Wehen im 7 Minuten Abstand. Aber nach der Erfahrung am Morgen wollte ich lieber etwas warten. Die Wehen wurden aber schnell immer stärker, ich musste zur Toilette, verlor da auch gleich meinen Schleimpfropf und mein Darm leerte sich. Um 1 Uhr waren dann die Wehen auf einen Schlag im 3 Minuten Takt und kaum waren wir im KK hatte ich einen Wehensturm. Ich konnte jeweils genau zweimal Luft holen bevor mich die nächste Wehe überrollte und ich "japste" nur noch nach der PDA. Was für eine Wohltat......sie sass wirklich sehr gut und ich konnte mich entspannen. Die Stunden vergingen im dösenden Zustand mit dem regelmässigen leichten Ziehen. GG bekam dann ein Frühstück, mir wollten sie nichts geben wegen des möglichen KS, da Sohnemann nach wie vor nicht ins Becken gerutscht war. Kurz nach 8 Uhr machte es dann Plopp und ich wartete auf den Wasserschwall. Es kam aber nichts und ich bewegte mal vorsichtig mein Becken. Et voila, es war sehr warm-nass. Die Hebamme kontrollierte dann das FW und meinte, dass es schon ziemlich grün sei, sprich unser Kleiner etwas gestresst ist. Wieder kam der KS zur Sprache. Nach weiteren 2 Stunden war Liam immer noch kein bisschen weiter runter gerutscht und der KS wurde Realität. Es ging alles sehr schnell, ich wurde in den eiskalten OP geschoben und vorbereitet. In diesem Moment habe ich dann auch ein paar Tränchen vergossen, den eigentlich hatte ich mir die Geburt anders erhofft. Aber die Hauptsache war, unser Boy sollte nun schnellstmöglich auf die Welt geholt werden um kein Risiko einzugehen.
Das Gezerre erschien mir eine halbe Ewigkeit und ich war sooo glücklich als ich endlich ein erstes Weinen hörte. Die Hebamme nahm den Kleinen gleich mit für die Erstuntersuchung und GG konnte mit. Dann hielten sie mir plötzlich so ein kleines Bündel unter die Nase und ich sah nur zwei Augen inmitten von riesigen Pfausebäckchen


Das wir sooo viel Glück erleben dürfen ist für mich bis heute unfassbar und hat mich den KS, die Schmerzen und überhaupt alles Unwichtige vergessen lassen. Das ganze KK-Personal hat sich so herzlich mit uns gefreut, dass wir erst da richtig begriffen haben, was alles hätte sein können.
Und so geniessen wir seit gut 6 Wochen unser riesengrosses Wunder und ich kann gar nicht beschreiben wie gross Liebe sein kann......