
Und deshalb möchte ich auch gerne meine Erlebnisse mit euch teilen:
Es war meine erste Schwangerschaft und ich genoss sie in vollen Zügen trotz der üblichen Zipperlein wie Übelkeit, Sodbrennen und Beckenschmerzen. Stolz trug ich meinen Kugelbauch vor mir her und freute mich riesig auf unser Kind (wir wussten nicht sicher was es wird, das Kleine war nicht sehr zeigefreudig beim US...)
Donnerstag, 26.05.2011
An diesem Morgen war der letzte FA-Termin vor ET (04.06.) mit CTG und Ultraschall. Alles in Ordnung, das CTG zeichnete die erste Mini-Wehe auf, die ich aber gar nicht gespürt habe. Der Arzt schätzte das Baby auf stolze 3800 g aber mit einem normalen Kopfumfang von 34 cm. Außerdem prophezeite er mir eine gute Geburt, alles wäre optimal. Juhu! Er wollte, dass ich endlich mit dem Arbeiten aufhörte, damit ich vor der Geburt noch etwas zur Ruhe komme, die Herztöne vom Baby waren immer im oberen Bereich gewesen.
So ging ich anschließend ein letztes Mal ins Büro, beendete die Übergabe, packte meine Sachen und verabschiedete mich für das nächste halbe Jahr... Ein komisches Gefühl aber auch ein gutes, ich freute mich riesig auf den neuen Lebensabschnitt!
Am Nachmittag setzte ich mich dann auf den Balkon, ließ die Sonne auf meinen nackten Kugelbauch scheinen und sprach mit dem Kleinen, dass jetzt endgültig alles bereit sei und es sich sobald es möchte auf den Weg machen dürfe!
Am Abend hatte ich die erste spürbare Wehe, so wie leichte Periodenschmerzen in der Leistengegend und im unteren Rücken. Da mein Bauch immer noch recht weit oben war vermutlich eine Senkwehe? In der Nacht war ich dann wie immer öfter mal wach und spürte auch mehrmals eine leichte Kontraktion. Außerdem entleerte sich mein Darm leicht durchfallartig, was ja auch ein Zeichen für eine beginnende Geburt ist...
Freitag, 27.05.2011 – Sonntag, 29.05.2011
Gespannt hoffte ich auf das Einsetzen von regelmäßigen Wehen. Aber der Freitag verging mit leichten, unregelmäßigen Kontraktionen. Gegen Abend nahmen sie an Intensität etwas zu und kamen eine Zeit lang im Abstand von etwa 10 Minuten, natürlich nicht genug für einen Geburtsbeginn. Stattdessen begann ich, die Wehen dafür zu nutzen, meine Atmung etwas zu üben. Ich probierte die langsame Atmung vom Hypnobirthing (ich hatte einfach das Buch gelesen) und die Wehenatmung aus dem Schwangerschaftsyoga und spürte, dass letztere mir wesentlich besser half, mich während der Wehe zu entspannen. Ich entspannte jeweils bewusst den Beckenboden und stellte mir dabei vor, wie ich mich für das Kind öffnete. In der Nacht konnte ich dann recht gut schlafen, aber bei jedem nächtlichen Toilettengang hatte ich mindestens eine Wehe.
Samstag und Sonntag vergingen auf gleiche Weise. Die Intensität und Häufigkeit der Wehen schwankte, war morgens eher schwach und nahm zum Abend hin zu und erreichte Abstände von ca. 7 Minuten (die ich mit einer iPhone-App trackte


Montag, 30.05.2011
Ich schickte meinen Mann noch einmal zur Arbeit. Am Vormittag hätte ich geburtsvorbereitende Akupunktur bei der Hebamme gehabt aber da ich schon so gute Wehentätigkeit hatte schlug sie vor, bis zum Abend zu warten. Wenn die Geburt bis dahin nicht losgegangen wäre würde sie mich untersuchen und versuchen, die Wehen anzuregen, damit ich nicht mehr so viele Nächte mit Wehen verbringen müsste und dadurch zu erschöpft für die Geburt wäre. Zwischendurch solle ich mal ein Bad nehmen, das würde die Wehen entweder beruhigen, so dass ich noch etwas schlafen könne, oder anregen wenn alles bereit für die Geburt wäre. Also gut. Der Morgen verging mal wieder mit Wehen in größeren Abständen und ich versuchte noch etwas zu schlafen. Mit dem Bad wollte ich bis zum Abend warten, da ich etwas Angst hatte mit plötzlich verstärkten Wehen alleine zu Hause zu sein. Vormittags erreichte uns noch die Nachricht, dass unsere Schwägerin geboren hat, ein Mädchen

Als mein Mann dann zu Hause war, hatte ich mal wieder Wehen im 6-7 Minuten-Takt und ließ mir das Bad ein. Dort im warmen Wasser konnte ich wunderbar entspannen und die Wehen besser aushalten, aber die Häufigkeit nahm zu und sie kamen etwa im 4-5 Minuten-Takt. Nach dem Bad vergrößerten sich die Abstände aber wieder. Nun war ich etwas ratlos: Waren das nun Geburtswehen oder nicht?? Die Hebamme schlug vor, mich zu untersuchen und dann würden wir weitersehen. Wir könnten so gegen 21.00 Uhr vorbeikommen. Da war ich erleichtert, ich hatte nämlich keine Lust, wegen Fehlalarm extra nach Bern in die Klinik zu fahren!
Bei der Hebamme angekommen erklärte sie uns kurz, welche wehenanregenden Mittel es gab und ich veratmete zwischendrin meine Wehen. Dann untersuchte sie meinen Muttermund und machte plötzlich große Augen: ich war bereits 3-4 cm offen, Gebärmutterhals verstrichen, alles butterweich und das Köpfchen so weit unten, dass sie es direkt spüren konnte!! Die Geburt würde heute Abend losgehen! Oh, da war ich natürlich froh

Gesagt getan. Die Hebamme am Telefon fragte erst nach den Wehenabständen und ob es das erste Kind sei und ich hörte schon den Zweifel in der Stimme. Als ich ihr aber den Muttermund-Befund schilderte meinte sie gut, dann sei es Zeit, ins Spital zu kommen


Um ca. 22.30h trafen wir in der Frauenklinik ein, wurden von einer Hebamme empfangen und gleich in einen Gebärsaal geführt. Wir sollten erstmal in Ruhe ankommen, sie hätten gleich Übergabe und die Hebamme von der Nachtschicht würde dann die Untersuchungen machen. Gegen 23.00h kam die neue Hebamme. Sie war uns zum Glück gleich sympathisch. Sie fragte, ob sie auch den Muttermund untersuchen dürfe, weil sie dem Befund meiner Hebamme nicht so ganz traue, da Frauen im Stadium mit 3-4 cm Öffnung, wo die Geburt schon begonnen habe, normalerweise nicht mehr so gut mit den Wehen umgehen würden. Ich ließ sie natürlich und wollte selbst eine Bestätigung, die ich dann auch bekam: 3-4 cm offen! Sie löste dann noch irgendwie die Eihäute (?) vom Muttermund, was die Wehentätigkeit noch etwas anregen sollte (inzwischen hatten sich die Abstände nämlich wieder verlängert). Sie würde jetzt noch ein CTG schreiben und der Arzt würde noch zu einem US vorbeikommen, da mein FA keinen US-Befund mitgeschickt hätte. Und danach würde sie uns dann ein bisschen spazieren schicken um die Wehen weiter anzuregen. Für die Untersuchungen musste ich dann recht ruhig auf dem Bett liegen, was wieder mal etwas unbequem war. Sie fragte mich, ob ich ein warmes Kirschkernkissen zur Entspannung möchte und brachte es. Es tat sehr gut, dieses während der Wehen in den Rücken gegen die Schmerzen zu drücken, eine Aufgabe, die mein Mann mit viel Ausdauer übernahm. Am Anfang versuchte ich noch, auf das CTG zu schauen, aber das gab ich schnell auf und konzentrierte mich auf das Veratmen der stärker und häufiger werdenden Wehen. Inzwischen zogen die Schmerzen schon die Beine hinunter. Der US zeigte, dass alles in Ordnung war und der Arzt zog beruhigt ab.
Als das CTG fertig war meinte ich zur Hebamme, dass ich keine Wehenanregung mehr brauche und mir auch wirklich nicht mehr nach Spazieren zu Mute sei! Sie ließ mich dann auch ohne Diskussion bleiben, die Wehen waren ihr wohl auch stark genug


Dienstag, 31.05.2011
Etwas später, es muss jetzt nach Mitternacht gewesen sein, meinte die Hebamme, sie würde jetzt gerne nochmal ein CTG schreiben, um zu sehen, wie das Baby auf die stärkeren Wehen reagiere. Ob ich noch etwas auf dem Bett liegen bleiben könne? Na toll, so hatte ich mir das mit dem „in Bewegung bleiben unter der Geburt“ irgendwie nicht vorgestellt. Das Gerät war zwar kabellos, aber die Ergebnisse wären trotzdem besser, wenn man liegen bleibe. Also gut, schauen wir nochmal wie es dem Kleinen geht. Sie war dann nicht so zufrieden, meinte das Kleine schlafe tief und fest und sie versuche jetzt mal es zu wecken. Sie stupste dann am Bauch rum und holte einen fiesen Wecker, den sie richtig laut an meinem Bauch klingeln ließ. Das Kleine ließ sich aber kein bisschen beeindrucken und schlief einfach weiter. Es könne auch sein, so wie das CTG aussehe, dass ich dehydriert sei und vorsichtshalber würde sie mir jetzt mal eine Infusion mit Flüssigkeit anhängen. Ok, gut, ich hatte auch wirklich die ganze Zeit viel Durst und konnte kaum soviel trinken wie ich das Bedürfnis hatte. Erst hatte ich Mineralwasser mit Kohlensäure, aber da musste ich lustigerweise während der Wehen ständig aufstoßen, so dass mein Mann und die Hebamme dachten, ich würde mich sicher gleich übergeben. Aber schlecht war mir zum Glück nicht! Ich stieg dann auf Wasser ohne Kohlensäure um und außerdem hatte ich ja noch das pappige Isostar. Irgendwann wachte das Kleine dann doch mal auf, ob jetzt vom ständigen Weckergeklingel oder von der zusätzlichen Flüssigkeit weiß ich nicht. Die Hebamme war wieder zufrieden.
So, endlich durfte ich mal aufstehen... Ich könne ja mal den Ball ausprobieren und dort ein bisschen bleiben. Nach einer halben Stunde würde sie mich dann nochmal untersuchen, dann seien 2 Stunden seit der letzten Untersuchung vergangen. Und danach könnte ich ja in die Badewanne. Guter Plan


Dann durfte ich in die Badewanne. Jetzt war ich völlig nackt, aber das war mir überhaupt nicht unangenehm. Der ganze Prozess der Geburt war so etwas Ursprüngliches und Instinktives, da war es nur natürlich für mich. Die Hebamme dirigierte mich in den Vierfüßlerstand und ich hielt mich am Wannenrand. Das sei günstig, da der Muttermundsaum vorne noch stärker sei als hinten und so der Druck auf diese Stelle erhöht würde. Und so nahm ich wieder Wehe um Wehe, das warme Wasser war schön entspannend. Allerdings wurden meine Beine mit der Zeit müde und irgendwann gab ich die Position auf und legte mich zurück. Oh, war das angenehm!! Ich war so richtig entspannt und eins mit meinem wehenden Körper. Die Wehen wurden nochmal deutlich heftiger und inzwischen war mein Tönen beim Veratmen schon ganz schön laut, wahrscheinlich schon im Nebenzimmer hörbar... Während der Wehen kam ich langsam an meine Grenzen und dachte ein paar Male, dass ich jetzt vielleicht doch lieber nach Hause gehen würde und jemand anders die Geburt übernehmen könnte

So langsam veränderte sich das Gefühl. Der Druck nach unten nahm stark zu und ich hatte das Gefühl, dass bald der Pressdrang einsetzen würde. Mein Mann klingelte nach der Hebamme und die untersuchte mich nochmals. Dabei platzte dann die Fruchtblase, sie war wohl kurz vor dem Bersten und brauchte nur einen kleinen Stupser von der Hebamme. Das völlig klare Fruchtwasser entleerte sich in die Badewanne. Muttermundbefund 8-9 cm, es gehe nicht mehr allzu lange. Sie würde uns nochmal alleine lassen, aber wenn ich dann an den Punkt käme, wo ich wollte dass sie bliebe, solle ich es sagen. Das sei das Zeichen, dass die Geburt kurz bevorstehe. Irgendwie war ich schon fast an diesem Punkt. Ich hatte Angst, dass die Presswehen einsetzen würden und ich nicht wüsste was ich tun sollte. Ich ließ sie aber trotzdem nochmal gehen. Ein paar Wehen später wurde der Pressdrang aber schon sehr deutlich und mein Mann holte die Hebamme zurück. Ich sagte, sie solle bitte bleiben und mich auch untersuchen, ob ich denn schon pressen dürfe! Gut, sie blieb und untersuchte mich. Bis auf einen kleinen Saum vollständig geöffnet, ich dürfe ein bisschen mitschieben, wenn ich das Bedürfnis hätte!
Ich war etwas verunsichert: wie kann man denn „ein bisschen mitschieben“, wenn man Pressdrang hat?? Außerdem empfand ich diese neue Art von Wehen als sehr schmerzhaft und das Pressen machte es nur noch schlimmer! So kam ich innerlich in eine Art Vermeidungshaltung und ließ die Wehen mehr über mich ergehen als dass ich mit ihnen arbeitete... So vergingen eine ganze Reihe von Wehen ziemlich ineffizient und die Hebamme schlug vor, ich solle die Wanne verlassen. Draußen könnten wir verschiedene Positionen probieren und sie könnte auch besser mithelfen. Ich war etwas traurig, das Wasser zu verlassen, das mir soviel Entspannung gebracht hatte, aber ich fühlte mich ja auch nicht mehr wohl und überließ mich der Führung der Hebamme. Ich weiß nicht mehr, wie ich aus der Wanne gekommen bin – plötzlich war ich auf den Knien und hing mit den Armen um den Hals meines Mannes. Während der Wehen ließ ich mich mit voller Kraft hängen (mein Mann hatte nach der Geburt ziemlichen Muskelkater und meinte, ich hätte ihm beinahe das Genick gebrochen...) und versuchte, die Schwerkraft zu nutzen um das Kind nach unten zu schieben... Aber noch immer überkamen mich die Wehen eher wie eine Naturgewalt und ich schaffte es nicht, meine Atmung und das Pressen zu koordinieren.
Irgendwann sagte die Hebamme dann, es wäre langsam an der Zeit dass das Kind käme, man sehe im CTG, dass es auf die Wehen reagiere. Ich wurde aufs Bett verfrachtet und eine zweite Hebamme kam dazu. Halb saß, halb hockte ich, auf der einen Seite hielt mich mein Mann, auf der anderen die zweite Hebamme, die erste Hebamme zwischen meinen Beinen dirigierte. Sie gab jetzt klare Anweisungen zum Atmen und Schieben und langsam schaffte ich es, einige Sekunden am Stück zu Schieben! Als die Hebamme sagte, ich hätte schon ein gutes Stück geschafft, das Kind würde jetzt zwischen den Wehen nicht mehr zurück rutschen, gab mir das einen richtigen Motivationsschub. Meine Arbeit war also nicht umsonst! Dann meinte sie, man sehe schon das Köpfchen, es hätte ganz viele dunkle Haare, ich solle doch mal fühlen! Ich wollte eigentlich nichts fühlen, ich wollte nur das Kind da raus bekommen!! Aber ich fühlte dann doch mal kurz, mehr damit sie Ruhe gaben... Es war dann aber eher demotivierend, weil nur ein kleines Stück vom Kopf herausschaute und ich jetzt schon das Gefühl hatte, mir würde es gleich alles zerreißen... Irgendwie ging es jetzt nicht mehr vorwärts, ich konnte diese letzte Hürde, den Damm, nicht mehr überwinden. Die Hebamme wurde immer strenger und feuerte mich an „noch stärker, noch stärker, sie müssen noch mehr Kraft aufbringen!“. Aber ich gab doch schon mein Äußerstes, mehr ging einfach nicht!!! Ich war kurz vor dem Aufgeben und sagte (schrie?) ich kann nicht mehr geben, es geht nicht, ich schaffe es nicht! Das gab meinem Mann dann den Rest und er meinte „so schneiden sie doch endlich und holen sie das Kind da raus!“ Aber er erntete nur einen bösen Blick, er solle uns in Ruhe machen lassen. Wehe um Wehe kam, und ich legte all meine Kraft hinein, aber es schien nichts vorwärts zu gehen. Dann sah ich, wie die Hebammen sich besprachen und etwas silbrig glänzendes bereit legten. Aha dachte ich, jetzt gibt es gleich den Dammschnitt – hoffentlich tut der nicht schrecklich weh, aber Hauptsache, das Kind kommt endlich raus!! Jetzt legte ich nochmal alles, was ich nur irgendwie aufbringen konnte, in die nächste Wehe. Ein Teil von mir überlegte noch ganz logisch, dass es besser wäre das Gewebe würde von selbst reißen als wenn sie schneiden, und falls sie doch schneiden, würde ich es bestimmt umso weniger spüren, desto mehr ich presste...
Und dann kam der Moment, an den ich schon kaum noch geglaubt hatte: Um 05:42 kam das Kind mit einer Wehe, ich spürte, wie der Druck vom einen Moment auf den anderen nachließ und schon reichten sie mir das Kind auf die nackte Brust... Wow, diese Gefühle kann man kaum beschreiben!!! Als erstes sah ich den Wuschelkopf aus schwarzen Haaren und dann dieses süße Gesicht mit den runden Bäckchen und schon war ich hin und weg!! Dieses süße Wesen soll mein Kind sein???!!! Dieses wunderbare, perfekte Baby ist soeben aus meinem Bauch gekommen??!! Ah, und was ist es denn überhaupt, unser Versteckerli? Aha, doch die vermutete Tochter, wie wunderbar



Ich bekam nur am Rande mit, dass die Hebammen mit der Nachgeburt beschäftigt waren. Wehen spürte ich keine mehr, aber die Plazenta kam doch ziemlich schnell, ich glaube, die Hebamme zog an der Nabelschnur. Ich konnte nichts sehen, aber mein Mann machte große Augen, als er die Plazenta sah, er beschrieb sie mir später in etwa wie ein blutiges 2kg-Steak! Kein Wunder, dass unsere Tochter wohlgenährt war



Und wie wir es genossen! Es ist einfach ein Wunder, plötzlich ein Kind im Arm zu halten... Wir machten dann erste Fotos und informierten die frischgebackenen Großeltern. Am Telefon mit meiner Mama kamen dann doch ein paar Tränchen und ich beschrieb die Kleine als das „süßeste Baby der Welt“



Schließlich nahm die Hebamme die Kleine zur ersten Untersuchung mit, Papa stand daneben und ich sah noch etwas entkräftet vom Bett aus zu. Alles bestens! 48 cm lang, 3705 g (!) schwer und ein Kopfumfang von 34.5 cm. Der FA hatte also eine ziemlich gute Prognose bezüglich Gewicht abgegeben. Dann bekam Arianna ihre erste Windel und als erste Kleidung die, die wir von zu Hause mitgebracht hatten


Wir bekamen ein Frühstück, über das ich herfiel wie ein Bauarbeiter bzw. wie ein entkräfteter Tour-de-France-Rennfahrer


Nachdem wir wieder alleine waren, gaben wir uns wieder unserem Glück hin und konnten den Blick nicht von unserer schlafenden Tochter losreißen... Unser Glück hatte einen Namen bekommen: Arianna ^___^
Und neben dem Glück machte sich Stolz bei mir breit: Ich hatte es tatsächlich geschafft, die Geburt ohne Schmerzmittel, Medikamente oder Hilfsmittel zu bewältigen!! Mein Körper hatte toll mitgemacht, die Eröffnung war für eine erste Geburt recht schnell gegangen und ich hatte mich, bis auf die schwierige Endphase, eigentlich toll dabei gefühlt. Ich bin sehr froh, dass ich mich intensiv mit der bevorstehenden Geburt auseinandergesetzt hatte. Besonders geholfen hat mir das SS-Yoga, wo ich Woche um Woche die Wehenatmung verinnerlichen konnte und auch psychologisch mit viel Selbstbewusstsein für die Geburt ausgestattet wurde. In den Tagen vor der Geburt hörte ich bei jeder Wehe die Stimme der Yogalehrerin im Kopf die mir sagte, wie ich mit der Wehe umgehen soll

Es war einfach ein überwältigendes Erlebnis und die Belohnung am Ende ist natürlich sowieso das schönste Geschenk!! Die Schmerzen sind nicht wirklich vergessen wie man immer sagt, aber sie gehören irgendwie zu dieser Grenzerfahrung dazu und ich möchte kein Stück dieser Erfahrung missen. Und so habe ich zwar Respekt davor, aber ich freue mich jetzt schon darauf, hoffentlich eine weitere Geburt erleben zu dürfen!!!