. Das soll nicht wertend sein! Ich fands nur für mich immer spannend zu sehen was andere als schnell empfinden. Deswegen habe ich mich nun entschieden unsere Geschichte auch noch zu schreiben:Ich hatte eine problemlose und wunderbare Schwangerschaft (abgesehen von den ersten 3 Monaten). Ich hatte zwar über 20kg zugenommen aber fühlte mich immer fit und war sehr aktiv mit unserem grösseren Sohn unterwegs. Es war die Zeit als er zwar schon gut Laufrad fahren konnte aber erstens super schnell unterwegs war und zweitens einfach noch etwas ungestühm
. Ich bin ihm also des öfteren hinterher gerannt was für die Quartierbewohner bestimmt lustig aussah 
und schlussendlich sicher auch zum Geburtsverlauf beigetragen hatte.Die Geburt unseres Sohnes war kein Spaziergang. Am Geburtstermin haben die Wehen angefangen im 5min Rhythmus und geschafft war es dann 24h später mit PDA, Wehenmittel, Schmerzzäpfchen…
Somit hatte ich nicht Angst aber einen gewissen Respekt vor der 2. Geburt.
Da es mir so gut ging hatte ich aber bis zum Termin gearbeitet. Weil es von der Arbeit her grad passte und ich kein neues Projekt mehr in Angriff nehmen wollte, habe ich mich dann am Dienstag auf der Arbeit verabschiedet (Mittwoch war Termin) und habe am Mittwoch morgen bei der FA angerufen für ein Arztzeugnis. Da ich so oder so in die Stadt musste, habe ich mich entschieden dies gleich selber abzuholen. In der Praxis ist mir meine FA begegnet und meinte spontan sie wolle mich doch gleich noch mal untersuchen - zum glück!!!
Sie konnte dann feststellen, dass unsere Maus schon ganz tief im Becken war (habe ich eigentlich selber bei jedem in die Hocke gehen gespührt) und dass davor noch die Fruchtblase war. Sie meinte dann ganz eindringlich zu mir, dass ich keine Zeit verlieren dürfte beim geringsten Anzeichen. Mir war dann schon etwas mulmig, so dass ich nur noch das nötigste eingekauft hatte und mich mit meinem Sohn auf dem schnellsten Weg ab nach Hause begab. Beim Berg runter gehen hatte ich dann das Gefühl dass der Kopf bei jedem Schritt stark nach unten drückt. So hatte ich meinen GG vorgewahrnt und meine Ma gebeten unseren Sohn doch nach dem Mittagessen zu sich zu nehmen. Ich habe mich dann hingelegt und einen faulen TV Nachmittag verbracht bis GG nach Hause kam. Wir hatten dann noch einen Termin bei uns Zuhause bei dem wir 1h am Tisch sitzen mussten. Während wir so am Tisch sassen hatte ich einfach ein komisches Gefühl und dachte mensch da fällt gleich was unten raus
. Als dieser Herr sich dann verabschiedet hatte meinte mein GG: so, gehen wir? Ich: nun musst du dich aber schon nicht so beeilen willst du dir nicht noch was anderes anziehen…? Ne also dann gehen wir mal, dann sind wir da (wir haben übrigens nur 15 Min bis zum Spital)! Im Auto hatte ich dann eine Wehe - oh es geht also doch los!Da angekommen hatten sie mich schon erwartet weil meine FA auch da schon Bescheid gegeben hatte, damit die mich bei einem Anruf ja bitten sofort zu kommen
. Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, dass die mich untersuchen und wir dann noch zusammen essen gehen und spazieren damit alles angeregt wird. Mir wurde also das CTG angeschlossen und ich musste warten und hatte natürlich hunger (die 20kg kommen ja irgendwoher ). Also habe ich meinen GG gebeten mir doch unten am Kiosk ein Schoggistängeli kaufen zu gehen. In dem Moment wo er unten ist kommt die Hebamme wieder rein und fragt ganz schockiert wo mein GG sei. Als sie erfuht was der Zweck ist, meinte sie: für mich stehe ein Nachtessen für später bereit. Hallo? Her damit! Ich erhielt leckere Crepes gefüllt mit Apfelmus und Zimt und begann zu essen als es mit den Wehen los ging. Es waren wohl so 8 Wehen im Abstand von 2 Minuten (die waren wirklich heftig). Dann macht es plötzlich schwupp, FB weg, Boden nass und dann sage ich nur noch: es drückt nach unten. Die Hebi bat mich dann wenn irgendwie möglich aufs Bett damit es mir nicht alles zerreist. Wie ich das geschafft habe weiss ich nicht mehr genau denn 2 Presswehen später war unsere Maus geboren. Also von der ersten Wehe bis sie da war verging keine Stunde. Ich hab ab da wo es mit den Wehen losgegangen ist bis die Kleine Maus da war wohl nicht nur den ganzen Spital sondern auch das ganze Quartier darauf aufmerksam gemacht, dass da grad ein Kind geboren wird so habe ich geschrien . Zudem hatte ich so unglaubliche Angst, dass es mir da unten alles in Fezten reisst. Aber nichts! Nicht mal Schürfungen!Als unsere Maus dann bei mir auf der Brust war konnte ich es erst gar nicht fassen, dass die Geburt nun schon vorüber ist und dass das meine kleine Maus ist, die ich so sehnlichst erwartet hatte. Mir ging einfach alles viel zu schnell. Ich konnte mich so gar nicht darauf einstellen. Ein paar Stunden später aber realisierte ich, wie glücklich ich eigentlich sein kann über diese wunderbare Geburt.
Viele Danken an dieser Stelle ihren Männern welche sie tapfer unterstützt haben. Ich danke an dieser Stelle ganz besonders meiner FA, dass sie das so vorausgesehen hatte. Ohne Sie hätte ich wohl am Nachmittag auf dem Spielplatz geboren beim hochheben meines Sohnes auf ein Klettergerüst oder in einer ähnlichen Situation.
So kann ich mich also weiterhin auf diesem grossen Spielplatz ohne Schamgefühle zeigen.
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