Am 20.10.2011 hatte ich die Kontrolle bei meiner FA. Mir ging es schon länger nicht mehr sooo gut, dachte aber das sei normal so kurz vor Termin (39+1)


21.10.2011 ich rufte meine FA an und gab ihr die Daten vom Blutdruck durch. Waren alle viel zu hoch. Also lieber auf Nummer sicher und so wurde entschieden einzuleiten. Mir war das auch recht, da ich eh die Schnauze voll hatte vom Schwangersein und mich auf Insiderli freute.



Um 17.00 Uhr kam dann GG nach Hause. Ich duschte und ruhte mich noch ein wenig aus. (schliesslich wusste ich ja nicht wie viel ich in der Nacht wach sein würde.

Um 19.15 Uhr fuhren wir los und ich war erstaunlich ruhig. Im Spital wurde ich von einer Hebamme empfangen und in mein vorübergehendes Zimmer gebracht. Für GG brachten sie auch ein Bett, damit er auch ausgeruht sei.

Danach kam eine Assistenzärztin um noch eine US zu machen und mir allgemeine Fragen zur SS zu stellen. Sie tastete meinen Bauch ab (sie sagte im vornherein sie habe kalte Hände… Sie waren jedoch nicht kalt, sondern eisig


Danach kam nochmals die Hebamme zu mir, welche allgemeine Fragen stellte, was ich mir wünschte für die Geburt, Allergien usw. Sie gab mir dann um ca. 21.00 Uhr das erste Zäpfchen und ein CTG wurde gemacht. Wehen hatte ich noch nicht grossartig und so durfte ich mich noch ein wenig ausruhen. GG hat göttlich neben mir geschlafen. Er erwachte nie, obwohl nach jeder Stunde bei mir Kontrolle gemacht wurde.
22.10.2011 In der Nacht hatte es Schichtwechsel gegeben also hatte ich eine neue Hebamme. Die sah ich aber erst um ca 02.00 Uhr bei einer Kontrolle das erste Mal und um 04.00 Uhr kam sie für das nächste Zäpfli. Sie meinte noch, schauen wir mal, ob das heute noch etwas wird, oder ob sie nochmals ohne Baby nach Hause dürfen. (Ich dachte, also das Baby kommt auf JEDENFALL mit, vielleicht einfach noch im Bauch




Um 09.00 Uhr kam eine neue Hebamme, da wieder Schichtwechsel war, welche wieder ein CTG machte, ein Zäpfli gab und danach meinte, wir sollen ein wenig spazieren gehen und um 11.00 Uhr wieder zurück sein. Also gingen wir Treppen laufen. Da es draussen ziemlich kalt war (es war ja schliesslich auch Oktober) hatte ich nicht wirklich lust raus zu gehen. Als die Hebi zur Kontrolle kam, fragte sie mich wie es mit den Wehen denn so ginge. Ich versicherte ihr, dass es ein wenig „unagnähm“ sei, aber gut auszuhalten, und ich hätte ja noch gar nicht richtige Wehen, da ich nur ein ziehen im Rücken und in der Leiste hätte.


Um 12.00 Uhr kam die Hebi wieder zur Kontrolle. Mumu war 2 cm eröffnet (



Jetzt hatte ich fast ununterbrochen dieses blöde CTG am Bauch und ich fand das absolut dämlich. Ausserdem waren mir meine Haare immer im Weg (dachte ca. 10 Mal ob ich mir eine Glatze schneiden lassen soll



Ca nach einer Stunde hatte ich die Schnauze gestrichen voll und ich sagte: so i wott jetz nüm! I go jetz hei! (Jaja, mir war auch klar, dass dies wohl nichts nützt, aber sagen wollte ich es trotzdem!;-) ) Da ich da bleiben musste, verlangte ich nach einem Schmerzmittel. Die Hebi wollte aber zuerst kontrollieren wie weit ich eröffnet sei. Sie war dann doch ein wenig überrascht, als sie sah dass ich 9 cm eröffnet war. (Dies erklärte auch den kurzen Wehen Abstand) Also wurde meine FA angerufen. Irgendwie wurde mein Schmerzmittel vergessen


Ich jammerte so vor mich hin und wollte eigentlich nicht mehr und meine Hebi meinte nur so, ja i verstoh euch, aber jetz miässä mir no chli, auso no einisch mötzle und när mache mir witer!
Ja, das war wirklich das was ich gebraucht hatte. Im normalen Leben hätte ich ihr wohl alle Schande gesagt, aber in diesem Moment war das einfach das richtige. Also nochmals zusammenreissen und weitergehts. Jetzt hatte ich langsam einen Pressdrang und dachte, oh gott, i muess go sch… . Also frage ich noch höflich (ich glaube zumindest ich war höflich



Die Herztöne vom Insiderli waren schon ein paar Mal ein wenig abgestürzt, jedoch nie wirklich schlimm, jetzt aber plötzlich waren sie schon ziemlich tief. Also kam allgemeine Hektik auf. Meine Hebi fragte, wo meine FA bleibe und eine Chirurgin wurde angerufen. Kaiserschnitt wurde das erste Mal ein Thema. Da sich die Herztöne aber immer wieder beruhigten, wollte man abwarten. Der Narkosearzt kam und erklärte mir eine PDA





Ein paar Minuten später kam endlich meine FA. Sie kontrollierte den Mumu und wollte schauen ob es wirklich nicht auf natürlichem Wege geht, da sich ja die Herztöne immer wieder beruhigten. Mir wurde Wehenhemmer gespritzt, weil man hoffte mich so aus dem Wehensturm rausholen zu können. Tja, hat nicht wirklich viel genützt. Dafür raste jetzt mein Puls und ich bekam Panik.



Im OP wurde alles in Windeseile vorbereitet. Ich bekam so „Kleber auf die Brust“ und eine Sauerstoffmaske wurde mir aufs Gesicht gedrückt, aber meine FA wollte nochmals kontrollieren ob es vielleicht nicht doch noch anders gehen würde.(Dies würde ja auch schneller funktionieren und falls der kleine schon zu weit unten wäre müsste man ihn sowieso wieder rauf stossen). Also nochmals Vaginalkontrolle und siehe da, der Kopf vom Insiderli war endlich ins Becken gerutscht.





Die Hebamme in Ausbildung rannte dann hoch um GG zu holen und ein paar Minuten (mir kam es vor wie Sekunden) später war er auch schon bei uns. Meine FA hat mich dann noch zusammen geflickt (hatte einen ziemlich schlimmen Dammriss) und alle im OPs vorhandenen Leute schauten meiner FA zu



GG erste Worte zum Kleinen waren: Jö lueg emol, er het mini Ohre.
Mir war in dem Moment alles egal und ich war froh, als wir später wieder im Gebs waren. Der Kleine wurde das erste Mal angesetzt, er hatte aber keine Ahnung wie das genau funktionieren soll.


Auch wenn ich die Geburt nicht als so schön in Erinnerung habe, bin ich meiner FA und der Hebi über alles dankbar, dass ich es auf natürliche Weise schaffen konnte und ich keinen KS hatte. Ich weiss auch, dass alle ihr Bestes getan haben und dass es einfach Schicksal war, dass ich eine eher schwierige Geburt hatte.
Tja mein kleiner Goldschatz wollte halt einen spezial Auftritt hinlegen und ist auch heute 6 Monate später immer noch ein kleiner Showman.
