Geburt von Timon Rawiri:
Nach einem bisher für unsere Familie sehr turbulentem Jahr kommt und geht am 12.9. der ET von unserem 6. Kind, wie erwartet, ohne dass sich etwas tut.
Am Donnerstag Morgen, 18.9., CTG: Alles unauffällig. Hebamme meint, meine Gebärmutter sei noch ganz weich, das Baby käme also noch nicht in den nächsten paar Tagen. Am späten Nachmittag gehe ich mit den Kindern auf den Spielplatz. Dort sitze ich auf einer Bank und geniesse die Aussicht und die Atmosphäre. Ich spüre ein paar Übungswehen und denke mir, wie schön es doch wäre, einfach hier sitzen zu bleiben bis zur Geburt. Zwischen halb 8 und 8 bringt mein GG die drei grossen ins Bett. Ich sitze auf dem Gymnastikball, und spüre so etwas, dass mich an einen Blasensprung/-riss erinnert. Da es nur sehr zaghaft ist, denke ich mir, dass das der Darm war, und bleibe sitzen. Erst, als sich Kind 4 ohne zu fragen am Essschrank bedient, stehe ich auf, um das Essen wieder zu versorgen. Sobald auf den Beinen, spüre ich, wie meine Unterhose und Hose etwas nass wird. Ist meine Fruchtblase doch gerissen? Schnell gehe ich anstatt das Essen zur versorgen aufs Klo, auch damit unser Au Pair mich nicht mit nassen Hosen sieht

. Ich ziehe neue Hosen an, und eine Binde. Bald kommt der nächste Gutsch Fruchtwasser. Sie ist also tatsächlich gerissen! Bää darauf habe ich gar keine Lust, dass der Geburtsvorgang am Abend losgeht. Ich bin doch müde und möchte schlafen! Um ca. 21 Uhr rufe ich die Hebamme an, um sie zu informieren, dass meine Fruchtblase geriessen ist. Sie fragt, ob sie schon kommen soll. Doch ich sage ihr, ich werde sie nochmals anrufen, falls ich das Gefühl habe, es würde sich ernsthaft etwas tun. Immer wieder kommt ein Gutsch Fruchtwasser. Ich versuche etwas zu schlafen, doch das geht einfach nicht, wenn alle 15 Minuten die grossen Stabbinden und Boxershorts durchnässt werden. Manchmal habe ich etwas regelmässige sehr milde Wehen, dann schlafe ich wieder ein für kurze Zeit. Ich finde das echt mühsam! Irgendwann habe ich dann noch Durchfall, und schlafe nochmals kurze Zeit. Um 6:30 stehe ich auf, und rufe die Hebamme an mit der Frage "Wie weiter von hier?". Meine Hebamme kommt um 8 Uhr für ein unauffälliges CTG. Ich entscheide mich, einen Wehencocktail runterzuwürgen, sowie mit der Hebamme sowie Hebamme in Ausbildung spazieren zu gehen. Wir machen einen schönen langen Spaziergang. Wehen kommen dabei aber keine merklichen in Fahrt. Wieder zu Hause, sitzen wir gmütlich da, schwatzen und trinken Tee. Leider muss meine Hebamme kurz vor 12 Uhr gehen, weil ihr Mann Trauzeuge an einer Hochzeit ist. Es kommt meine Ersatz-Hebamme. Ich spüre, wie die weit auseinander liegenden Wehen etwas merkbarer werden. Sie kommen ca. alle 20 Minuten, aber sehr unregelmässig. Kurz vor 13 Uhr frage ich meine Freundin ob sie kommen könne, weil ich das Gefühl habe, sie fehle noch in der Geburtsrunde. Sie sagt, sie sei in 15 Minuten da. Nach dem Telefonat beginne ich, im Erdgeschoss herumzutigern bzw. spazieren. Und da habe ich aufs Mal sehr regelmässige Wehen, welche ich im Spazieren etwas veratme und bei denen ich mir gleichzeitig auf die Akkupressurpunkte auf dem Rücken drücke. Kurz vor 13:30 möchte mir die Hebamme einen IV-Zugang stechen, weil bei einer 6. Geburt starke Blutungen auftreten können. Zögerlich sagte ich ok, aber ich könne nicht einfach stehen bleiben. Ich hasse Nadeln!! Sie meint, ich soll weiterspatzieren, bis alles für den IV-Zugang bereit gelegt ist. Gleich darauf folgt eine stärkere Wehe, dann gleich nochmals eine heftigere. Mein Gehirn sagt mir, dass ich meine Hose ausziehen muss, weil nun Presswehen kommen werden. Zum Glück hört mein GG, welcher gemütlich im Bett ein Buch liest, dass ich die für mich typischen Geräusche von mir gebe und das Baby wohl bald kommt. Vier Presswehen und 6 Minuten später ist unser Timon bereits auf der Welt, mitten im Wohnzimmer wie auch schon Kind 5, um 13:35! Eine Minute später klopft es an der Tür - meine Freundin hat es auch noch geschafft. Zwei Stunden später kommen meine Eltern und unser Au Pair mit den fünf Kindern. Wie mit Kind 2 abgemacht haben wir Timon noch nicht abgenabelt, weil sie das machen möchte. Eifrig macht sie sich ans Schneiden - ein ganz spezielles und schönes Erlebnis für alle. Wir lieben Dich über alles unser kleiner Timon

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